Supersuckers: Suck It
Suck It
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: Steamhammer, 2018
- Bestellnummer: 8708023
- Erscheinungstermin: 21.9.2018
Weitere Ausgaben von Suck It
*** Digipack
Irgendwo in New Jersey — »Letztendlich sind wir als Band genauso geworden, wie wir es angedroht haben«, sagt Sänger/Bassist Eddie Spaghetti, der wie immer von unterwegs anruft. Mit insgesamt 30 Jahren auf dem Tacho feiert die selbsternannte »Greatest Rock'n'Roll Band in the World« ihr Jubiläum mit dem brüllend lauten Suck It. Das zwölfte Studioalbum der Supersuckers zeigt ein vom ersten Ton an rücksichtsloses, rigoros ablieferndes Trio, das wie eine Reinkarnation von Motörhead klingt und Lemmys Aura durch die krächzende Stimme seines Frontmannes weiterleben lässt: »You said to grab it, just hook or stab it, and now I gotta have it – all of the time.« »Von dem Moment an, als wir diesen Vibe spürten, waren wir von ihm gefesselt«, sagt Eddie über »All Of The Time«, mit dem ein Album startet, das er und seine aktuelle Besetzung um Gitarrist Marty Chandler und Schlagzeuger Chris Von Streicher im Frühjahr 2018 im »Bismeaux Studio« in Austin, Texas aufgenommen und dabei sämtliche zehn Track in nur vier Tagen eingespielt haben. »Es klingt großartig«, sagt Eddie, »und es gibt kein einziges Lick, von dem ich wünschte, dass wir es zurückgehalten hätten.«
Der Vorteil, wenn man 30 Jahre Arbeit in eine Sache steckt, ist: Man wird kontinuierlich besser. Der Nachteil: Für die Wenigsten um einen herum gilt das Gleiche. »The History Of Rock´n`Roll« beginnt mit einer Wehklage über die größte Wissenslücke junger Menschen, nämlich »den Unterschied zu erkennen, was nervt und was gut ist« – und setzt sich mit Anschauungsmaterial des Letztgenannten durch einen mitreißenden Refrain fort: »Like Rocket From The Crypt, and the New Bomb Turks, let’s hear it for the Hangmen, yeah they know how it works.« Die Liste geht noch weiter: »How ‘bout Zen Guerrilla man, they were fucking killer, and I am just amazed, every time I see the Bell Rays.« In der Tradition von »Dancing In The Streets« oder »Land Of 1,000 Dances« fordert der Song in einem exorbitanten Wortschwall dazu auf, die gefallenen Helden nicht zu vergessen: »Don’t forget Danko and the Didjits, and the motherfucking Dwarves man, yeah the Dwarves!« Eddie Spaghetti erklärt, dass seine Botschaft direkt von Herzen kommt. »Ich hatte diese Zeilen schon lange im Kopf – es ist die Fußnote einer Anekdote in der Geschichte des Rock'n'Roll«, erklärt er. »Ich bin glücklich, dass es frech und schrullig herauskam, aber zugleich auch feierlich, quasi als Ode an all diese großartigen Bands, die ich liebe und von denen ich wünschte, dass alle sie lieben würden, und bei denen ich völlig irritiert bin, dass dies nicht der Fall ist.«
Eigentlich müsste Eddie Spaghetti weit mehr als nur irritiert sein. Denn vor drei Jahren packte er seine Frau Jessica, ihre Söhne Quattro und Zeke und Tochter Elvis in einen SUV, der einen neun Meter langen Argosy Airstream zog, um Seattle zu verlassen und als Familie ein komplettes Jahr auf der Straße zu verbringen. Ein Jahr, das bereits acht Tage später in Oklahoma bei Glatteis endete. »Anschließend ging alles den Bach runter«, sagt Eddie über den Unfall, dem unmittelbar die Diagnose »Kehlkopfkrebs« folgte, die den unversicherten Gelegenheits-Countrysänger innerhalb von weniger als sechs Monaten im Sturzflug von einem Leben im Wohnwagen auf die Intensivstation brachte. Während seine Familie in einem Mini-Van wohnte, wurde Eddie im »City Of Hope« in Los Angeles behandelt. Er verbrachte vier Tage mit einer Magensonde und sechs Monate am Tropf, bevor er sich seinen Weg zurück in den Rock'n'Roll erkämpfte. »Ich bin wieder da, ganz sicher«, erklärt er heute, »aber es waren verdammt harte Zeiten.«
Da dies die erste Veröffentlichung der Supersuckers seit damals ist, fragt man sich, ob ihr möglicherweise eine große Traurigkeit zugrunde liegt. »Everything happens for a reason«, beginnt der Track »‚Dead Inside«. »What a stupid thing to say.« Dancegroove-Kuhglocke und ein Singalong-Refrain machen dieses Telegramm aus der Hölle zu einem – wie Eddie es zu Recht bezeichnet – »Popsong. In Zeiten, als Bands noch richtige Hits hatten, wäre dieses einer gewesen.« »The Worst Thing Ever« beschreibt den Bodensatz einer ganz ähnlichen Thematik, die Art von Text, die typisch für das Supersuckers-Oeuvre ist – schwindelig-trashige Loblieder auf den Alkohol, Satan, oder aber perverser Sex in abwegiger, witzig-leichter Versform.
Dies alles ist mehr oder weniger das Metier der Band, seit ein paar Highschool-Freunde 1990 von Tucson nach Seattle zogen, bei Sub Pop einen Vertrag unterschrieben und zu den einzigen Countrymusic-Dilettanten des Grunge wurden, was in einem Auftritt als Begleitband von Willie Nelson in der » Tonight Show« kulminierte. Auf Suck It zeigen sich Eddies gelegentliche Ausflüge in den Country ausschließlich im bluesigen Wink von »Cold Wet Wind«. Ansonsten regiert eher die bewährte Hardcore-Band-Arbeitsmethodik der Supersuckers: »Songs in Hotelzimmern, in schmutzigen Backstage-Bereichen und in all den Dreckslöchern schreiben, in denen wir ständig auftreten«, sagt Eddie, dessen Schreibwut und entwaffnender Humor niemandem verborgen geblieben sein dürfte — es sind die Geschenke einer verbotene Substanzen inhalierenden Dorothy Parker oder eines Ogden Nash.
»Wenn jemand seit 30 Jahren Tischler ist, muss er ein verdammt guter Tischler sein, oder?« fragt Eddie. »Insofern dürfte es keine große Überraschung sein, dass auch eine Band im Laufe der Jahre besser wird. Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass dies ebenso auf uns zutrifft«, erklärt er. Unabhängig seiner eigenen Nahtod-Erfahrung konstatiert Eddie: »Irgendwie ist es ein kleines Wunder. Wer hält heutzutage überhaupt noch eine Sache 30 Jahre lang durch?« Auf der diesjährigen 30th-Anniversary-Tour wird die Band Songs von Suck It, aber auch einige Country-Favoriten und zwei ihrer Sub Pop-Scheiben in voller Länge spielen.
Alles in allem bringt Suck It einen alten Freund zurück ins Bewusstsein, mit dem man gerne abhängt, auch wenn dessen Leben zurzeit tief in der Krise ist. »Normalerweise liefere ich meine beste Arbeit ab, wenn es mir gut geht«, sagt Eddie. „Eigentlich vermeide ich, allzu dunkle Aspekte in meinen Rock'n'Roll unterzubringen, aber sie machen die neue Scheibe noch interessanter. Ich habe eingesehen, dass das, was wir machen, nicht jedermanns Sache ist. Trotzdem finde ich, dass wir richtige Hits am Start haben. Diese Scheibe klingt wie etwas, das von Männern um die 50 geschaffen wurde, die schon lange im Geschäft sind und noch immer nicht die naive Hoffnung aufgegeben haben, dass eines Tages irgendjemand ihre Songs hört und sie so populär macht, wie sie es verdient haben. Denn das ist die reine Wahrheit.«
Der Vorteil, wenn man 30 Jahre Arbeit in eine Sache steckt, ist: Man wird kontinuierlich besser. Der Nachteil: Für die Wenigsten um einen herum gilt das Gleiche. »The History Of Rock´n`Roll« beginnt mit einer Wehklage über die größte Wissenslücke junger Menschen, nämlich »den Unterschied zu erkennen, was nervt und was gut ist« – und setzt sich mit Anschauungsmaterial des Letztgenannten durch einen mitreißenden Refrain fort: »Like Rocket From The Crypt, and the New Bomb Turks, let’s hear it for the Hangmen, yeah they know how it works.« Die Liste geht noch weiter: »How ‘bout Zen Guerrilla man, they were fucking killer, and I am just amazed, every time I see the Bell Rays.« In der Tradition von »Dancing In The Streets« oder »Land Of 1,000 Dances« fordert der Song in einem exorbitanten Wortschwall dazu auf, die gefallenen Helden nicht zu vergessen: »Don’t forget Danko and the Didjits, and the motherfucking Dwarves man, yeah the Dwarves!« Eddie Spaghetti erklärt, dass seine Botschaft direkt von Herzen kommt. »Ich hatte diese Zeilen schon lange im Kopf – es ist die Fußnote einer Anekdote in der Geschichte des Rock'n'Roll«, erklärt er. »Ich bin glücklich, dass es frech und schrullig herauskam, aber zugleich auch feierlich, quasi als Ode an all diese großartigen Bands, die ich liebe und von denen ich wünschte, dass alle sie lieben würden, und bei denen ich völlig irritiert bin, dass dies nicht der Fall ist.«
Eigentlich müsste Eddie Spaghetti weit mehr als nur irritiert sein. Denn vor drei Jahren packte er seine Frau Jessica, ihre Söhne Quattro und Zeke und Tochter Elvis in einen SUV, der einen neun Meter langen Argosy Airstream zog, um Seattle zu verlassen und als Familie ein komplettes Jahr auf der Straße zu verbringen. Ein Jahr, das bereits acht Tage später in Oklahoma bei Glatteis endete. »Anschließend ging alles den Bach runter«, sagt Eddie über den Unfall, dem unmittelbar die Diagnose »Kehlkopfkrebs« folgte, die den unversicherten Gelegenheits-Countrysänger innerhalb von weniger als sechs Monaten im Sturzflug von einem Leben im Wohnwagen auf die Intensivstation brachte. Während seine Familie in einem Mini-Van wohnte, wurde Eddie im »City Of Hope« in Los Angeles behandelt. Er verbrachte vier Tage mit einer Magensonde und sechs Monate am Tropf, bevor er sich seinen Weg zurück in den Rock'n'Roll erkämpfte. »Ich bin wieder da, ganz sicher«, erklärt er heute, »aber es waren verdammt harte Zeiten.«
Da dies die erste Veröffentlichung der Supersuckers seit damals ist, fragt man sich, ob ihr möglicherweise eine große Traurigkeit zugrunde liegt. »Everything happens for a reason«, beginnt der Track »‚Dead Inside«. »What a stupid thing to say.« Dancegroove-Kuhglocke und ein Singalong-Refrain machen dieses Telegramm aus der Hölle zu einem – wie Eddie es zu Recht bezeichnet – »Popsong. In Zeiten, als Bands noch richtige Hits hatten, wäre dieses einer gewesen.« »The Worst Thing Ever« beschreibt den Bodensatz einer ganz ähnlichen Thematik, die Art von Text, die typisch für das Supersuckers-Oeuvre ist – schwindelig-trashige Loblieder auf den Alkohol, Satan, oder aber perverser Sex in abwegiger, witzig-leichter Versform.
Dies alles ist mehr oder weniger das Metier der Band, seit ein paar Highschool-Freunde 1990 von Tucson nach Seattle zogen, bei Sub Pop einen Vertrag unterschrieben und zu den einzigen Countrymusic-Dilettanten des Grunge wurden, was in einem Auftritt als Begleitband von Willie Nelson in der » Tonight Show« kulminierte. Auf Suck It zeigen sich Eddies gelegentliche Ausflüge in den Country ausschließlich im bluesigen Wink von »Cold Wet Wind«. Ansonsten regiert eher die bewährte Hardcore-Band-Arbeitsmethodik der Supersuckers: »Songs in Hotelzimmern, in schmutzigen Backstage-Bereichen und in all den Dreckslöchern schreiben, in denen wir ständig auftreten«, sagt Eddie, dessen Schreibwut und entwaffnender Humor niemandem verborgen geblieben sein dürfte — es sind die Geschenke einer verbotene Substanzen inhalierenden Dorothy Parker oder eines Ogden Nash.
»Wenn jemand seit 30 Jahren Tischler ist, muss er ein verdammt guter Tischler sein, oder?« fragt Eddie. »Insofern dürfte es keine große Überraschung sein, dass auch eine Band im Laufe der Jahre besser wird. Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass dies ebenso auf uns zutrifft«, erklärt er. Unabhängig seiner eigenen Nahtod-Erfahrung konstatiert Eddie: »Irgendwie ist es ein kleines Wunder. Wer hält heutzutage überhaupt noch eine Sache 30 Jahre lang durch?« Auf der diesjährigen 30th-Anniversary-Tour wird die Band Songs von Suck It, aber auch einige Country-Favoriten und zwei ihrer Sub Pop-Scheiben in voller Länge spielen.
Alles in allem bringt Suck It einen alten Freund zurück ins Bewusstsein, mit dem man gerne abhängt, auch wenn dessen Leben zurzeit tief in der Krise ist. »Normalerweise liefere ich meine beste Arbeit ab, wenn es mir gut geht«, sagt Eddie. „Eigentlich vermeide ich, allzu dunkle Aspekte in meinen Rock'n'Roll unterzubringen, aber sie machen die neue Scheibe noch interessanter. Ich habe eingesehen, dass das, was wir machen, nicht jedermanns Sache ist. Trotzdem finde ich, dass wir richtige Hits am Start haben. Diese Scheibe klingt wie etwas, das von Männern um die 50 geschaffen wurde, die schon lange im Geschäft sind und noch immer nicht die naive Hoffnung aufgegeben haben, dass eines Tages irgendjemand ihre Songs hört und sie so populär macht, wie sie es verdient haben. Denn das ist die reine Wahrheit.«
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 All Of the Time
- 2 The History of Rock 'n' Roll
- 3 Dead Inside
- 4 Breaking My Balls
- 5 The Worst Thing Ever
- 6 What's Up (With This Motherfucking Thing?)
- 7 Cold Wet Wind
- 8 (Im Gonna Choke Myself and Masturbate) 'Til I Die
- 9 Private Parking Lot
- 10 Beerdrinkers and Hell Raisers
Supersuckers
Suck It
EUR 12,99**
EUR 10,99*