Gut - aber nicht überragend.
Mary Frances Penick – so heißt die Interpretin dieser CD mit ihrem „richtigen“ Namen. Doch wie kommt sie zu ihrem Künsternamen „Skeeter Davis“ ? Der Vorname ist einfach:
Mary Frances bekam als junges Mädchen den Spitznamen „Skeeter“ von ihrem Großvater, weil sie ständig so geschäftig herumschwirrte wie ein „Skeeter“, ein Mosquito. Das mit dem „Davis“ ist schon schwieriger: als Mary Frances Penick im Jahre 1949 die Highschool verließ, schloß sie sich diversen Popbands als Sängerin an. Ihre große Liebe gehörte aber der Country-Musik und sehr bald trat sie regelmäßig in der „Grand Ole Opry“ in Nashville auf.
1953 nahm sie mit ihrer besten Freundin Bee Jay Davis den Titel „I forget more than you’ll ever know“ auf. Das war ein großer Hit für die beiden und fortan nannten Sie sich „The Davis Sisters“. Als Bee Jay in den 1950er Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam und Skeeter als Solistin alleine weitermachte, da behielt sie in Erinnerung an ihre beste Freundin den Nachnamen „Davis“. Fortan trat sie also unter dem Künstlernamen „Skeeter Davis“ an.
Nun zu der hier in Rede stehenden CD: Was „Skeeter Davis“ anbetrifft, so ist die Anzahl der CD-Veröffentlichungen im Laufe der Jahre und Jahrzehnte schon nicht mehr zu zählen.
Maßstab für mich ist noch immer „The Ultimate Collection“ aus dem Jahre 1998, auf CD veröffentlich von Marginal Records und schon lange „out of print“. Die heute in Rede stehende CD ist im Jahre 2017 herausgebracht worden, also hoch aktuell. Und: sie widmet sich ausschließlich der Pop-Karriere von Skeeter Davis, also dem Zeitraum von Ende 1962 bis Anfang 1965. Alle damals bei RCA-Nashville veröffentlichten und in die US-Charts gekommenen Pop-Singels von Skeeter Davis sind auf dieser CD aus 2017 enthalten. Das sind fünf Titel, auf der CD alle in Stereo. Die übrigen 20 Titel sind zwar auch fast alle als 45’s Singles bei RCA-Victor im genannten Zeitraum erschienen, erreichten aber nicht die US-Pop-Hot-100. Alle insgesamt 25 tracks auf der CD kommen in Stereo daher, was auch nicht verwunderlich ist, denn Skeeter Davis war und ist ein großer Name in den USA. Und Stereo-LP’s gab parallel zu den 45’s Singles auch von Anfang an.
Auf der CD aus 2017 sind einige Titel zu finden, die original in den Jahren 1963-1964 nicht veröffentlicht worden waren – es ist aber leider nicht angeben, von woher diese tracks nun abgenommen wurden. Ansonsten ist die Dokumentation auf der Trackliste sehr gut. Mehr erwartet hatte ich allerdings hinsichtlich der Klangqualität, denn es erstaunt schon sehr, dass ich eigentlich keinen Unterschied feststellen konnte zwischen der oben genannten CD aus 1998 und der nun aus 2017. Es hört sich beinahe so an, als seien viele Titel einfach 1:1 kopiert worden. Das hätte man besser machen und die tontechnischen Fortschritte der verstrichenen 19 Jahre einfließen lassen können. Fazit: wer schon eine oder mehere CDs von Skeeter Davis besitzt, der kann mit der hier besprochenen CD kein Mehr an Tonqualität oder Titelauswahl erwarten – und genau diese Erwartung war es, weswegen ich auch auch diese CD aus 2017 gekauft hatte.
Ein Stern Abzug ist daher noch milde bewertet.