Saba Alizadeh: I May Never See You Again (180g)
I May Never See You Again (180g)
LP
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
Vinyl liefern wir innerhalb Deutschlands immer portofrei.
- Label: 30M, 2021
- Bestellnummer: 10482948
- Erscheinungstermin: 9.7.2021
Mit »I May Never See You Again« veröffentlicht der iranische Komponist, Musiker und Virtuose der Kamanche-Geige, Saba Alizadeh sein erstes Album auf dem neu gegründeten Hamburger Label 30M. Wie schon auf seinem Debütalbum »Scattered Memories« aus dem Jahr 2019 vermischt der 37-jährige Saba Alizadeh seine instrumentale Virtuosität mit sphärischer Elektronik, Samples persischer Musikinstrumente und Feldaufnahmen aus seiner Heimatstadt Teheran.
Geboren 1983 in Teheran als Sohn des weltberühmten Tar- und Setar-Virtuosen Hossein Alizadeh, studierte Saba die iranische Kamanche-Geige mit Saeed Farajpoury und Keyhan Kalhor sowie Fotografie und später experimentelle Klangkunst mit Mark Trayle am California Institute of the Arts, Los Angeles. Geprägt von den konzeptuellen Herangehensweisen, wie sie dort gelehrt wurden, basiert Saba Alizadeh seine Musik auf iranischen Traditionen und Skalen, um sie im nächsten Schritt zu dekonstruieren und zu abstrahieren.
Im Ergebnis begeistern die neun meist instrumentalen Tracks auf »I May Never See You Again« als klanglich ausdifferenzierte Meditationen über das Thema Erinnerung - einerseits wird die Glaubwürdigkeit und Belastbarkeit der eigenen Erinnerung musikalisch seziert, andererseits geht Saba Alizadeh z. B. in dem Track »Silences Inbetween« durchaus auch konzeptuell vor, wenn er die Atempausen der Stille in Reden von Diktatoren aus vergangenen Zeiten in akustischen Hallräumen so sehr verstärkt, dass diese Stille als Distortion hörbar wird.
»Wie«, fragt Saba Alizadeh, »hätte sich die Weltgeschichte verändert, wenn das Publikum in diesen Atempausen nicht andächtig geschwiegen, sondern aufbegehrt hätte?« Das Schweigen der Massen, davon berichtet »Silences Inbetween«, ist also keineswegs bloß neutraler Klang oder Geräusch, sondern es besteht aus hochgradig aufgeladenen Schwingungen, die, an historischen Orten bis zur Unkenntlichkeit amplifiziert, von einer (nicht eingetretenen) Utopie berichten, einem anderen Verlauf der Weltgeschichte. Es ist in diesem Sinne vermutlich eine Fügung des Schicksals, dass sich Saba Alizadeh 2016 in Berlin mit Andreas Spechtl, dem Sänger der Band Ja, Panik anfreundete, kurz bevor Spechtl im Rahmen einer Artist Residency für ein einige Monate nach Teheran zog. Andreas Spechtl wurde im deutschsprachigen Raum vor allem dank seiner Songtexte berühmt, in denen er die Wörter ähnlich abstrakt dekonstruiert wie Saba Alizadeh die Musik.
Auf »I May Never See You Again« kollaborieren Spechtl und Alizadeh auf den beiden Tracks »Phasing Shadows« und »Touch«. Saba Alizadeh kollaborierte zudem noch mit der elektroakustischen Soundkünstlerin Rojin Sharafi, einer gebürtigen Iranerin, die mittlerweile in Wien lebt. Mit ihr komponierte Saba den Track »Hybrid«. Nicht zuletzt wegen der anhaltenden Pandemie arbeiteten die beiden virtuell zusammen, indem sie sich Tonspuren über das Internet austauschten - auch daher der Titel »Hybrid«.
Mit seinen handverlesenen Kollaborationen und vor allem dank seines ausdifferenzierten Klangraums ist »If I Ever See You Again« bereits jetzt eines der herausragenden elektroakustischen Alben des Jahres. Beeinflusst von iranischer Harmonik, Musique concrète und ausgefeilter, zukunftsweisender Beat Science stehen die insgesamt neun Songs von Saba Alizadeh für einen unfassbar spannenden Akt gegenseitiger Inspiration - wenn sich iranische Skalen und westliches elektroakustisches Verständnis kraftvoll vereinigen.
Geboren 1983 in Teheran als Sohn des weltberühmten Tar- und Setar-Virtuosen Hossein Alizadeh, studierte Saba die iranische Kamanche-Geige mit Saeed Farajpoury und Keyhan Kalhor sowie Fotografie und später experimentelle Klangkunst mit Mark Trayle am California Institute of the Arts, Los Angeles. Geprägt von den konzeptuellen Herangehensweisen, wie sie dort gelehrt wurden, basiert Saba Alizadeh seine Musik auf iranischen Traditionen und Skalen, um sie im nächsten Schritt zu dekonstruieren und zu abstrahieren.
Im Ergebnis begeistern die neun meist instrumentalen Tracks auf »I May Never See You Again« als klanglich ausdifferenzierte Meditationen über das Thema Erinnerung - einerseits wird die Glaubwürdigkeit und Belastbarkeit der eigenen Erinnerung musikalisch seziert, andererseits geht Saba Alizadeh z. B. in dem Track »Silences Inbetween« durchaus auch konzeptuell vor, wenn er die Atempausen der Stille in Reden von Diktatoren aus vergangenen Zeiten in akustischen Hallräumen so sehr verstärkt, dass diese Stille als Distortion hörbar wird.
»Wie«, fragt Saba Alizadeh, »hätte sich die Weltgeschichte verändert, wenn das Publikum in diesen Atempausen nicht andächtig geschwiegen, sondern aufbegehrt hätte?« Das Schweigen der Massen, davon berichtet »Silences Inbetween«, ist also keineswegs bloß neutraler Klang oder Geräusch, sondern es besteht aus hochgradig aufgeladenen Schwingungen, die, an historischen Orten bis zur Unkenntlichkeit amplifiziert, von einer (nicht eingetretenen) Utopie berichten, einem anderen Verlauf der Weltgeschichte. Es ist in diesem Sinne vermutlich eine Fügung des Schicksals, dass sich Saba Alizadeh 2016 in Berlin mit Andreas Spechtl, dem Sänger der Band Ja, Panik anfreundete, kurz bevor Spechtl im Rahmen einer Artist Residency für ein einige Monate nach Teheran zog. Andreas Spechtl wurde im deutschsprachigen Raum vor allem dank seiner Songtexte berühmt, in denen er die Wörter ähnlich abstrakt dekonstruiert wie Saba Alizadeh die Musik.
Auf »I May Never See You Again« kollaborieren Spechtl und Alizadeh auf den beiden Tracks »Phasing Shadows« und »Touch«. Saba Alizadeh kollaborierte zudem noch mit der elektroakustischen Soundkünstlerin Rojin Sharafi, einer gebürtigen Iranerin, die mittlerweile in Wien lebt. Mit ihr komponierte Saba den Track »Hybrid«. Nicht zuletzt wegen der anhaltenden Pandemie arbeiteten die beiden virtuell zusammen, indem sie sich Tonspuren über das Internet austauschten - auch daher der Titel »Hybrid«.
Mit seinen handverlesenen Kollaborationen und vor allem dank seines ausdifferenzierten Klangraums ist »If I Ever See You Again« bereits jetzt eines der herausragenden elektroakustischen Alben des Jahres. Beeinflusst von iranischer Harmonik, Musique concrète und ausgefeilter, zukunftsweisender Beat Science stehen die insgesamt neun Songs von Saba Alizadeh für einen unfassbar spannenden Akt gegenseitiger Inspiration - wenn sich iranische Skalen und westliches elektroakustisches Verständnis kraftvoll vereinigen.
- Tracklisting
- Mitwirkende
LP
- 1 I May Never see you again
- 2 Phasing Shadows (with Andreas Spechtl)
- 3 Silences in between
- 4 Norouz 99
- 5 Ablution
- 6 Only hope breaks the dark waves
- 7 Touch (with Andreas Spechtl)
- 8 Hybrid (with Rojin Sharafi)
- 9 Azin