Die Fantastischen Vier: Rekord
Nein, das ist nicht ironisch gemeint. Ja, so singen sie selbst in »25«, dem Intro zum Album »Rekord«. Vieldeutiger und möglicherweise ironischer Titel hin oder her: Smudo, Thomas D, Michi Beck und And. Y freuen sich aufrichtig, dass sie nach all den langen Jahren noch loyal zueinander stehen.
Das hört man auch dem Album an, das unaufgeregt selbstironisch und ernst dem ganz eigenen Fanta-4-Stil huldigt. Die große Hallen-Tournee zum 25-jährigen Jubiläum steht ab Dezember auch auf dem Plan – und so ist die CD der beste Weg, sich als Fan der Fantastischen Vier schon mal warmzumachen.
Und jetzt ›Hoch die Tassen‹: Auf Die Fantastischen Vier! Wohl bekomm’s.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: Columbia, 2014
- Bestellnummer: 4184223
- Erscheinungstermin: 24.10.2014
Weitere Ausgaben von Rekord
Filmausschnitte/Videotrailer
Deutschlands dienstältester Rap-Act wartet mit »Rekord« auf, dem Studioalbum Nummer 8. Für das Jubiläumsjahr – es werden unglaubliche 25 Jahre Fanta 4 gefeiert – haben Die Fantastischen Vier reichlich Zahlensymbolik zu bieten. Erster Rekord: Thomas D, Michi Beck, Smudo und And. Y kündigten das Album »Rekord«, ebenso wie die Hallen-Tournee, auf der sie Neues und Altes spielen werden, schon im Dezember 2013 an.
Auch im Jubiläumsjahr bleiben Die Fantastischen Vier mit »Rekord« dem regelmäßigen Alben-Rhythmus treu. Alle drei bis vier Jahre durften sich die Fans auf ein neues Studioalbum freuen. Diesmal gab’s zwischendrin noch das zweite »MTV Unplugged«-Album. Mit »Rekord« ist den vieren eine richtig gute Platte zum Jubiläum gelungen. Der Intro-Track »25« lässt keinen Zweifel daran, dass Die Fantastischen Vier hier Silberhochzeit feiern. Mit der vor kurzem vorgestellten zweiten Auskoppelung »Und Los« beweisen Fanta 4, dass sie die Selbstironie der großen Gesten perfektioniert haben. Motivationstrainer, Hollywoodfilme, Gurus und Heilige bekommen ihr Fett weg, wenn sich die Vier als »IV« selbst verehren. Das wirklich Ironische bei solchen Prachtstücken von Liedern ist natürlich, dass man nie weiß, wie ironisch sie das in Bezug auf sich selbst meinen oder ob es nicht doch ihr vollkommener Ernst ist.
Es ist schön, dass Die Fantastischen Vier mit »Rekord« wieder im Spiel sind. Nicht umsonst schreiben sie sich auf die Fahne, der musikalischen Subkultur ›damals‹ Selbstbewusstsein eingehaucht zu haben. Sie haben sich von der einst dogmatischen HipHop-Szene nicht beirren lassen und ihr eigenes Ding durchgezogen: Popkultur im Rap, »HipHop-Verbundenheit mit sicherem Geschäftssinn«, wie sie es selbst auf ihrer Webseite schreiben. Selbstbewusstsein als Musiker und Spaß an der Musik ist auch das, was Michi und Smudo seit 2014 sympathisch bei »The Voice Of Germany« ausstrahlen und an ihr Team vermitteln.
Das eigentlich »Rekord«-verdächtige Verdienst der Fantastischen Vier ist: Die Vier, die sie als Zeichen »IV« im Video zu »Und Los« feiern, ist ihnen tatsächlich heilig. Sie sind sich heilig. Einer für alle, alle für einen. Kaum eine andere Band kann so auf instinktive gegenseitige Loyalität zählen. Und deshalb passt Silberhochzeit als Jubiläumsbezeichnung für diese Künstler-Ehe von den vier groß gewordenen Jungs aus dem Schwabenland prächtig.
»Rekord« ist ein unaufgeregtes Album, das Die Fantastischen Vier so zeigt, wie sie heute sind. Melancholie, ja, Intimität, ja – aber kein Kitsch oder Selbstmitleid. Sie nehmen ihre Musik ernst, sich selbst aber nicht unbedingt. So macht nicht nur das Leben an sich mehr Spaß, sondern auch das Leben als Band. Und das Leben als Fanta-4-Fan.
Rezensionen
»Die Stuttgarter zeigen auch im 25. Jahr, was Deutsch-HipHop kann.« (Rolling Stone, November 2014)
»Nach kreativ mageren Jahren laufen sie in topmodern tönenden Tracks ... nochmal zur Bestform auf.« (Stereo, Januar 2015)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 25
- 2 Heute
- 3 Und los
- 4 Lass sehen
- 5 Gegen jede Vernunft
- 6 Typisch ich
- 7 Wie geliebt
- 8 Single
- 9 Disco
- 10 Der Mann den nichts bewegt
- 11 Frieden wie denn
- 12 Gott ist mein Zeuge
- 13 Das Spiel ist aus