Prends Le Temps D'Ecouter: Tape Music Sound
Prends Le Temps D'Ecouter: Tape Music Sound
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: Born Bad, 1962-1982
- Bestellnummer: 11535646
- Erscheinungstermin: 18.8.2023
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*** Digipack
Frankreich, Anfang der sechziger Jahre: Das Mouvement de l'École moderne steht in voller Blüte. Gestützt auf die Experimente und Schriften ihres Gründers, des Pädagogen Célestin Freinet, ist dieser Zusammenschluss von Lehrern im Begriff, den empirischen Beweis zu erbringen, dass eine andere Herangehensweise an die Musik in der Schule fruchtbar sein kann, und distanziert sich dabei von staatlichen Vorgaben.
Mit ihrer pragmatischen und antiautoritären Herangehensweise verschafft die von Freinet bereits in den 1920er Jahren entwickelte Methode den Kindern Respekt und gibt ihnen Vertrauen und Autonomie. In einem Europa, das sich gerade vom Ersten Weltkrieg zu erholen begann, arbeitete Freinet zeitgleich mit dem historischen Aufschwung des aktiven Lernens, der von anderen großen Pädagogen wie Montessori in Italien, Decroly in Belgien oder Ferrière in der Schweiz, vor allem im Rahmen der Ligue international pour l'Éducation nouvelle, gefördert wurde. Freinet begann sehr bald, seine Prinzipien in die Praxis umzusetzen, indem er persönlich eine Reihe innovativer Techniken ausprobierte, die emblematisch werden sollten: Abschaffung des Pultes, Neuorganisation des Klassenzimmers, Förderung der Zusammenarbeit, Entwicklung von Aktivitäten wie Schuldruckerei oder Korrespondenz zwischen den Schulen.
Und all dies ging einher mit der Herausgabe von Dokumentationen, Akten und spezifischem Unterrichtsmaterial durch die Coopérative de l'Enseignement Laïc (CEL, eine Genossenschaft für weltliche Bildung). Schnell bildete sich um Célestin und seine Frau Élise ein Team von inspirierten Mitarbeitern. In dem Bestreben, Ideen zu verbreiten und Methoden zu perfektionieren, trugen sie auch zur Strukturierung einer Bewegung bei, die immer mehr Aufmerksamkeit erregte. Als das Ehepaar 1934 in der kleinen Stadt Vence seine emblematische Alternativschule gründete, zählte der CEL bereits mehr als dreihundert Mitglieder aus sechzig verschiedenen Departements. Zu Beginn der sechziger Jahre versammelte die Bewegung eine beträchtliche Anzahl von Lehrern, die an staatlichen Schulen arbeiteten, und auch wenn sie weit davon entfernt waren, eine Mehrheit zu bilden, waren sie auf dem gesamten Staatsgebiet zu finden. Da der Wunsch, die freie Meinungsäußerung zu fördern, im Mittelpunkt der Freinet-Philosophie stand, wurde dem Kunsthandwerk in der Schule ein größerer Stellenwert eingeräumt; dabei spielten Gesang und Musik eine ebenso große Rolle wie das Schreiben oder Zeichnen.
Während sich die Klassenzimmer mit einem fröhlichen Sammelsurium an klangerzeugenden Gegenständen füllten (Federn, Flaschen und Becken, zerlegte Klavierrahmen, Trommeln, Bambus und die erste selbstgebaute Elektronik), erklangen einzelne Musikformen: wilde Improvisationen, zarter A-cappella-Gesang, klirrende und dissonante Saitenschläge, einfache Experimente mit Magnetbändern, flüchtige Volkslieder_ Dieser Ansatz scheint seiner Zeit erstaunlich weit voraus zu sein, aber noch erstaunlicher ist, dass die physischen Spuren dieser Experimente noch heute zugänglich sind. Zwischen 1962 und 1982 wurden in Schulen in ganz Frankreich Aufnahmen gesammelt und auf Dutzende von Vinylplatten gepresst.
Die meist an Lehrer und Freunde, die das Mouvement unterstützten oder ihm nahestanden, geschickten Platten dokumentieren die Entwicklung von Praktiken und Ansätzen. Besonders aussagekräftig sind Überschriften wie »Musique libre« (freie Musik), »Recherches sur la voix« (Gesangsexperimente), »Musiques concrètes« (konkrete Musik), »Musiques électroniques« (elektronische Musik) oder »Musiques d'ailleurs« (Musik von anderswo). Und die Musik, die auf diesen bahnbrechenden Platten zu hören war, stammte von Schülern aus Kleinstädten in Lot-et-Garonne, Oise und Alpes Maritime - nicht gerade die typischen privilegierten Kinder, die von einem wirtschaftlichen und kulturellen Hintergrund der Oberschicht profitieren. Vielmehr waren es Kinder aus ländlichen Schulen mit einem einzigen Klassenzimmer und manchmal auch atypische oder schwierige Kinder, die sich an den so genannten »classes de perfectionnement« orientierten
Mit ihrer pragmatischen und antiautoritären Herangehensweise verschafft die von Freinet bereits in den 1920er Jahren entwickelte Methode den Kindern Respekt und gibt ihnen Vertrauen und Autonomie. In einem Europa, das sich gerade vom Ersten Weltkrieg zu erholen begann, arbeitete Freinet zeitgleich mit dem historischen Aufschwung des aktiven Lernens, der von anderen großen Pädagogen wie Montessori in Italien, Decroly in Belgien oder Ferrière in der Schweiz, vor allem im Rahmen der Ligue international pour l'Éducation nouvelle, gefördert wurde. Freinet begann sehr bald, seine Prinzipien in die Praxis umzusetzen, indem er persönlich eine Reihe innovativer Techniken ausprobierte, die emblematisch werden sollten: Abschaffung des Pultes, Neuorganisation des Klassenzimmers, Förderung der Zusammenarbeit, Entwicklung von Aktivitäten wie Schuldruckerei oder Korrespondenz zwischen den Schulen.
Und all dies ging einher mit der Herausgabe von Dokumentationen, Akten und spezifischem Unterrichtsmaterial durch die Coopérative de l'Enseignement Laïc (CEL, eine Genossenschaft für weltliche Bildung). Schnell bildete sich um Célestin und seine Frau Élise ein Team von inspirierten Mitarbeitern. In dem Bestreben, Ideen zu verbreiten und Methoden zu perfektionieren, trugen sie auch zur Strukturierung einer Bewegung bei, die immer mehr Aufmerksamkeit erregte. Als das Ehepaar 1934 in der kleinen Stadt Vence seine emblematische Alternativschule gründete, zählte der CEL bereits mehr als dreihundert Mitglieder aus sechzig verschiedenen Departements. Zu Beginn der sechziger Jahre versammelte die Bewegung eine beträchtliche Anzahl von Lehrern, die an staatlichen Schulen arbeiteten, und auch wenn sie weit davon entfernt waren, eine Mehrheit zu bilden, waren sie auf dem gesamten Staatsgebiet zu finden. Da der Wunsch, die freie Meinungsäußerung zu fördern, im Mittelpunkt der Freinet-Philosophie stand, wurde dem Kunsthandwerk in der Schule ein größerer Stellenwert eingeräumt; dabei spielten Gesang und Musik eine ebenso große Rolle wie das Schreiben oder Zeichnen.
Während sich die Klassenzimmer mit einem fröhlichen Sammelsurium an klangerzeugenden Gegenständen füllten (Federn, Flaschen und Becken, zerlegte Klavierrahmen, Trommeln, Bambus und die erste selbstgebaute Elektronik), erklangen einzelne Musikformen: wilde Improvisationen, zarter A-cappella-Gesang, klirrende und dissonante Saitenschläge, einfache Experimente mit Magnetbändern, flüchtige Volkslieder_ Dieser Ansatz scheint seiner Zeit erstaunlich weit voraus zu sein, aber noch erstaunlicher ist, dass die physischen Spuren dieser Experimente noch heute zugänglich sind. Zwischen 1962 und 1982 wurden in Schulen in ganz Frankreich Aufnahmen gesammelt und auf Dutzende von Vinylplatten gepresst.
Die meist an Lehrer und Freunde, die das Mouvement unterstützten oder ihm nahestanden, geschickten Platten dokumentieren die Entwicklung von Praktiken und Ansätzen. Besonders aussagekräftig sind Überschriften wie »Musique libre« (freie Musik), »Recherches sur la voix« (Gesangsexperimente), »Musiques concrètes« (konkrete Musik), »Musiques électroniques« (elektronische Musik) oder »Musiques d'ailleurs« (Musik von anderswo). Und die Musik, die auf diesen bahnbrechenden Platten zu hören war, stammte von Schülern aus Kleinstädten in Lot-et-Garonne, Oise und Alpes Maritime - nicht gerade die typischen privilegierten Kinder, die von einem wirtschaftlichen und kulturellen Hintergrund der Oberschicht profitieren. Vielmehr waren es Kinder aus ländlichen Schulen mit einem einzigen Klassenzimmer und manchmal auch atypische oder schwierige Kinder, die sich an den so genannten »classes de perfectionnement« orientierten
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Frederic Chanu: Prends Le Temps D'Écouter
- 2 Paul Et Jean Paul Avec Tambour: Une Petite Fleur
- 3 Various Artists: Voix + Tube à Musique| Classe de Perfectionnement
- 4 C.E.G de Douvres La Delivrande: Se Glisser Dans Ton Ombre
- 5 Nadine Perron: The Ocean
- 6 Enfants de 9 à 1à Ans: Métallophone Basse, Xylophone, Batterie
- 7 Olivier: Français
- 8 Dédé Avec Gaby à L'Ariel: L'Oiseau Rare
- 9 Sandrine Lanoux Et Pascal Panizut: Larsen Et Percussion
- 10 Fp1 à L'École Normale de St Germain en Laye: Voix, Guitare, Percussions
- 11 Anne Krikorian Et Andrea Debret: Laissez Moi Réver
- 12 Lionel Tasquier: Hiroshima
- 13 Various Artists: L'Enfant de La Liberté| Genevieve Marty
- 14 Gerard, Marc, Et Roger 9 Ans: Avec Quelques Instruments Simples
- 15 Isabelle Et Christain: Ariel Et Guitare
- 16 Various Artists: C'Était L'Histoire| Dominique Colas
- 17 Bernard: Une Petite Fleur (joué Très Doux)
- 18 Une Équipe de Jeunes Enfants: Saturne
- 19 Jean, Patrice, Hervé: Discutent
- 20 Jean-Paul: Une Petite Fleur ( Joué à L'Aigu)
- 21 Monique: Le Vent (inventé Par Bernard 8 Ans)
- 22 Club de Danse de L'École: Les Monstres (jeu Dramatique Dansé)
- 23 Enfant Inconnu: C'Est Triste de Quitter Ses Amis
Prends Le Temps D'Ecouter: Tape Music Sound
EUR 16,99*