Schnörkelloser Rock&Roll mit purem Pub-Charme!
Phil Rudd, der zuletzt öffentlich eigentlich nur noch mit Negativschlagzeilen aus seinem Privatleben (Drogenbesitz, Morddrohungen) auf sich aufmerksam gemacht hat legt mit "Head Job" ein saugutes Soloalbum vor, dem mehr Positivschlagzeilen zu gönnen wären, als ich bisher darüber lesen konnte.
Die Scheibe rockt mächtig drauflos und Rudd drischt hinter seiner Schießbude ordentlich auf die Felle ein, dass es eine wahre Wonne ist.
Der Ex-AC/DC Drummer gilt wegen seines trockenen, schnörkellosen Spiels als bester Schlagzeuger der Band. Angus Young sorgt für das Spektakel, die anderen bilden eine solide und äußerst präzise Grundlage. Selbst wenn die Band schon oft als technisch simpel abgetan wurde, so ist das Zusammenspiel nach wie vor beeindruckend und unerreicht.
Der 62-jährige Australier Phil Rudd ist übrigens das erste AC/DC Bandmitglied welches seit Gründung der Band in 1973 ein Soloalbum veröffentlicht hat.
Aufgenommen wurde "Head Job" 2014 in Rudds eigenem Studio in seiner Wahlheimat. Im neuseeländischen Tauranga, standen ihm Allan Badger und Geoffrey Martin zur Seite, die Gesang, Bass und Gitarre beisteuerten. Das es sich dabei „nur“ um lokale Musiker handelt und nicht um international bekannte Profis, verleiht dem Album einen gewissen Club-, oder Pub-Charme, ganz im Gegensatz zum AC/DC-Stadionrock.
Ossy Osbournes legendärer Ausruf „Rock&Roll!“ umschreibt am besten was man auf dem Album gradlinig und pur geboten bekommt. Allesamt klasse Nummern mit Hard- und Southernrock-Anleihen, irgendwo zwischen AC/CD und ZZ TOP. "Es handelt sich um eine schnörkellose Rock'n'Roll-Platte. Das war unser Plan. Und ich denke, wir haben ihn gut umgesetzt", äußert sich Rudd dazu. "Einige Songideen lagen 25 Jahre lang in der Schublade, ein paar der Stücke hab ich sogar mit den Jungs gejammt".
Mein Tipp: Play it LOUD until the "Sun Goes Down"!