Off World: 3 auf CD

Off World präsentiert das letzte Album seiner Trilogie surrealer und weiträumiger Leftfield-Elektronik. »Dieses herausragende Projekt unter der Leitung von Sandro Perri, einem der einzigartigsten Produzenten zeitgenössischer Musik« (Boomkat), ist eine weitere unverwechselbare Sammlung von Tracks, die aus semi-improvisierten Ensemble-Aufnahmen bestehen, die in den letzten zehn Jahren mit einer Vielzahl von Mitstreitern entstanden sind.

Drew Brown, Matthew Cooper, Susumu Mukai und Andrew Zukerman begleiten Perri erneut an einer Vielzahl von Synthesizern und Maschinen, zusammen mit dem Geiger Jesse Zubot (Tanya Tagaq, Fond Of Tigers). Perri fügt dem Mix auch weiterhin Orgel und Klavier hinzu, während auf Volume 3 erstmals Nicole Rampersaud an der Trompete und Martin Arnold an der Gitarre zu hören sind, beides Hauptakteure der lebhaften Improvisations- und Outmusic-Szene Torontos. The Quietus bezeichnet Off World als »wahrhaft forschend_das musikalische Äquivalent einer Dali-esken Landschaft«, die durch allerlei Genre-defizierende Wendungen bisweilen an »Offkilter, spätes Miles Davis-Ambiente« erinnert.

Off World »3« verdoppelt in gewisser Hinsicht diese dem Jazz nahestehende Trope, während es an dem Diktum von Pitchfork festhält, dass Perri »seine eigene genrefreie Art von Futurismus kultiviert« Drei der fünf Songs des Albums bewegen sich um die 10-Minuten-Marke, wobei sich ein improvisiertes Instrumentalspiel durch abwechselnd blubbernde und wummernde Elektronikbetten schlängelt. »Impulse Controller« ist eine träge, verzerrte Rhumba, in der schlendernde melodische Unterströmungen und dubbiger elektronischer Pointillismus eine sanfte Promenade für Rampersauds Miles-eske Trompetenausflüge bilden. »Ludic Loop« schaukelt in einem langsamen Synthie-Zwei-Schritt dahin, unterbrochen von Perris verhaltenen Klavierakkorden und Arnolds gebratener E-Gitarre. »Empasse« erinnert vielleicht am ehesten an frühere Off-World-Sammlungen, wenn auch wieder verlangsamt und gedehnt, mit triefenden Synthie-Bass-Ostinaten, die durch ambiente Bratschen- und Geigen-Filigranschichten von Zubot konterkariert werden. Diese drei zentralen Longform-Tracks heben jeweils einen der Instrumental-Improvisatoren des Albums hervor und bilden zusammen das schillerndste, ruhigste und wiederkäuendste Album der Trilogie. Off World »3« klingt so eigenständig wie immer, aber zum Abschluss der Serie streut Perri den emblematischen Alien-Surrealismus des Projekts mit entschieden anthropischen Elementen und Zeitlichkeiten. Dieser letzte Band der Trilogie könnte auch als eine erneute Bekräftigung von Perris politisch-ästhetischer Mission gesehen werden, wie sie von Pitchfork und seinen glühenden 8.0+ Rezensionen von Perris 2018/2019 Soloalben In Another Life und Soft Landing (die zwischen Off World 2 und dem vorliegenden Band erschienen sind) treffend gefeiert wurde: ein einzigartig zielgerichteter, subtil detaillierter Kanon von Songs, die »geschäftig, pulsierend und voller Leben sind, es aber nie eilig haben, irgendwo hinzukommen«.