Norbert Schneider: Schau Ma Mal
Schau Ma Mal
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Universal
- Erscheinungstermin: 29.9.2023
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Und plötzlich muss es Rotwein sein.
Bei Norbert Schneiders letztem Album "Medicate My Blues Away" ging man noch wie ferngesteuert gleich an den Kühlschrank, Bier holen, jetzt also: in den Keller. Lieber gleich nach den besseren Tropfen suchen, könnte ein langer Abend werden. Und ein herrlich unberechenbarer. Denn dieser Schneider, dessen bislang fünf in wechselnden Besetzungen eingespielten Alben dem Blues zuzurechnen waren, klingt plötzlich ganz anders.
Hatte er bislang seine Songs allesamt englisch gesungen und ähnelte in seiner Lässigkeit dem Schaffen des erstaunlicherweise niederländischen Bluesmannes Hans Theessink, singt er jetzt auf einmal - deutsch. Oder besser: österreichisch. Womit sich Schneider nicht nur ein paar Meter abseits bislang beschrittener Pfade, sondern eher wie auf Expedition in einen für ihn vorher unbekannten Kontinent bewegt. Seine Stimme wird intensiver und variabler, die Instrumentierung löst sich aus den Mustern des traditionellen Blues, Schneider watet auch verbal plötzlich knietief im Heimatlichen. In seinen Anmerkungen zum neuen Album "Schau ma mal" spielt Österreichs ewiger Popstar Falco eine erstaunlich tragende Rolle, zudem singt Schneider Songs von Georg Danzer ("Ollas Leiwaund"), Horst Chmela ("Wia a Schlafwandler", "Ana hat immer des Bummerl") und Karl Hodina ("Mir hams mein Schrebergarten gnommen"). "Ich habe mir das jahrelang", sagt Schneider, "ohne es zu probieren, immer sperrig vorgestellt - ein Lied in Deutsch zu singen, geschweige denn es zu schreiben. "Moch Di locker, nimm nau an hocka und kumm mit mir auf die Reise", singt er in "Schau ned so zwider", "mir is wurscht wos hingeht, lass ma uns a bissl treibn, gestern war gestern und murgn is murgn, lass eam nau amoi brenna, i tät Di so gern amoi lochn segn".
Wer ihn auf dem neuen CD-Cover so sitzen sieht im kleinen Gasthaus Ubl, der ahnt, woher solche Lyrik stammt. Gemischt und mit dem letzten Feinschliff versehen wurden die Songs von Udo Rinklin und Frank Pilsl. Letzterer ist auch der Produzent von Philipp Poisels No. 1-Album. Insgesamt also war das Team bei "Schau ma mal" nicht nur ein höchst professionelles, sondern ein vor allem sehr kreatives und spezielles. Norbert Schneider dürfte das Beste sein, was Österreich heuer musikalisch blüht. Mehr bleibt jetzt nicht zu sagen, was unter anderem auch daran liegt, dass die Rotweinflasche leer ist. Schade.
Bei Norbert Schneiders letztem Album "Medicate My Blues Away" ging man noch wie ferngesteuert gleich an den Kühlschrank, Bier holen, jetzt also: in den Keller. Lieber gleich nach den besseren Tropfen suchen, könnte ein langer Abend werden. Und ein herrlich unberechenbarer. Denn dieser Schneider, dessen bislang fünf in wechselnden Besetzungen eingespielten Alben dem Blues zuzurechnen waren, klingt plötzlich ganz anders.
Hatte er bislang seine Songs allesamt englisch gesungen und ähnelte in seiner Lässigkeit dem Schaffen des erstaunlicherweise niederländischen Bluesmannes Hans Theessink, singt er jetzt auf einmal - deutsch. Oder besser: österreichisch. Womit sich Schneider nicht nur ein paar Meter abseits bislang beschrittener Pfade, sondern eher wie auf Expedition in einen für ihn vorher unbekannten Kontinent bewegt. Seine Stimme wird intensiver und variabler, die Instrumentierung löst sich aus den Mustern des traditionellen Blues, Schneider watet auch verbal plötzlich knietief im Heimatlichen. In seinen Anmerkungen zum neuen Album "Schau ma mal" spielt Österreichs ewiger Popstar Falco eine erstaunlich tragende Rolle, zudem singt Schneider Songs von Georg Danzer ("Ollas Leiwaund"), Horst Chmela ("Wia a Schlafwandler", "Ana hat immer des Bummerl") und Karl Hodina ("Mir hams mein Schrebergarten gnommen"). "Ich habe mir das jahrelang", sagt Schneider, "ohne es zu probieren, immer sperrig vorgestellt - ein Lied in Deutsch zu singen, geschweige denn es zu schreiben. "Moch Di locker, nimm nau an hocka und kumm mit mir auf die Reise", singt er in "Schau ned so zwider", "mir is wurscht wos hingeht, lass ma uns a bissl treibn, gestern war gestern und murgn is murgn, lass eam nau amoi brenna, i tät Di so gern amoi lochn segn".
Wer ihn auf dem neuen CD-Cover so sitzen sieht im kleinen Gasthaus Ubl, der ahnt, woher solche Lyrik stammt. Gemischt und mit dem letzten Feinschliff versehen wurden die Songs von Udo Rinklin und Frank Pilsl. Letzterer ist auch der Produzent von Philipp Poisels No. 1-Album. Insgesamt also war das Team bei "Schau ma mal" nicht nur ein höchst professionelles, sondern ein vor allem sehr kreatives und spezielles. Norbert Schneider dürfte das Beste sein, was Österreich heuer musikalisch blüht. Mehr bleibt jetzt nicht zu sagen, was unter anderem auch daran liegt, dass die Rotweinflasche leer ist. Schade.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Vom Buxbaam und Kirschen
- 2 Schau ned so zwider
- 3 Hergott schau obe auf mi
- 4 Ollas leiwaund
- 5 Ana hat immer des Bummerl
- 6 Mir hams mein Schrebergarten gnommen
- 7 Wos is mit der Liebe
- 8 Bummeln und nix kaufen
- 9 Die Wöd draht si weida
- 10 Ollas wos i angreif
- 11 Blues für zwa
- 12 Wia a Schlafwandler
- 13 I bin a weh