Mort Garson: MUSIC FROM PATCH CORD PRODUCTIONS (Ltd. Orange Vin
MUSIC FROM PATCH CORD PRODUCTIONS (Ltd. Orange Vin
LP
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
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- Label: Sacred Bones
- Bestellnummer: 11588356
- Erscheinungstermin: 6.10.2023
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Zweifellos kennen Sie den Namen Mort Garson von seinen unzähligen Auftritten als Komponist, Dirigent und Arrangeur, insgesamt über tausend: die Kim Sisters, Gi Sönne, Lola Novakovic, Pfc. Craig Brown, Emilio Pericoli.
Oder auch seine Seiten für Patti Page, Mel Tormé, Rosemary Clooney, Percy Faith und Mr. Magoo selbst. Das heißt, Mort Garsons Weg zum coolen kulturellen Caché und zur Erhabenheit von Plantasia bedeutete eine jahrzehntelange Reise durch eine Unterwelt von anspruchsvollem, internationalem, mit Streichern gespicktem Dreck (d. h. die Plattensammlung Ihrer Urgroßeltern), um bei Music From Patch Cord Productions anzukommen, diesem Set zum mulmigen Zuhören, das Sie jetzt in Händen halten.
Der an der Juilliard School ausgebildete und in der Nachkriegszeit als Studiomusiker tätige Garson sagte in den folgenden Jahrzehnten scheinbar nie nein. Man könnte sagen, dass er ein früher Vertreter der Gig Economy war und jeden Job annahm, der sich ihm bot. Von den späten 1940er Jahren bis in die Swinging ›60er Jahre hinein produzierte er Lounge-Hits, komponierte plüschige Arrangements, gestaltete Jingles und TV-Themen und vieles mehr. Wie seine Tochter Day Darmet es ausdrückte: »Der Witz an meinem Vater ist, dass er nach dem Aufwachen den ganzen Tag bis zum Abendessen arbeitete. Er aß zu Abend, machte dann ein zweistündiges Nickerchen und arbeitete dann wieder die ganze Nacht durch. Er war ständig am Arbeiten.« Das bedeutete, dass er Glen Campbells »By the Time I Get to Phoenix« mit weinerlichen Country-Streichern umspielte, den Simon & Garfunkel-Katalog noch sanfter klingen ließ und das Gitarrenduo Santo & Johnny dazu brachte, eine Reihe von Beatles-Hits zu covern. Seine Charts machten Doris Days »Sentimental Journey« noch rührseliger und rührseliger. Der von Garson geschriebene Hit »Our Day Will Come« wurde von Ruby and the Romantics in den Rang eines Standards erhoben: James Brown, Amy Winehouse, K. D. Lang, Isaac Hayes, Tony Joe White, Max Romeo, Yasuaki Shimizu haben den Song gecovert.
An dem Punkt im Leben, an dem ein 40-jähriger Mann eine Midlife-Crisis durchmachen könnte, erlebte Garson eine Verwandlung anderer Art. Auf dem Kongress der Audio Engineering Society an der Westküste stieß er 1967 auf den frühen Prototyp eines Synthesizers von Robert Moog und kaufte eines der damals 15.000 Dollar teuren Geräte. Das war der Zeitpunkt, an dem Garsons Schaffensdrang auf Hochtouren lief. »Als er den Synthesizer entdeckte, wurde ihm klar, dass er keine Popmusik mehr machen wollte«, sagte Darmet. »Als er in die elektronische Musik einstieg, wussten meine Mutter und ich nicht, wohin er wollte. Er ging von super-kommerziell zu ganz weit draußen. Je weiter er ging, desto weiter kam er.« Im Laufe von zehn Jahren war Garsons treuer Moog das Werkzeug für jeden Job. Er setzte ihn ein, um die proto-typischen New-Age-Soundscapes zu kreieren, die jedem Tierkreiszeichen entsprachen, verzerrte den Zauberer von Oz (als Wozard von Iz), machte sich mit den follikelfrisierenden Electronic Hair Pieces auf die Socken.
Es gab keinen Hippie-Trend, den Garson nicht für seinen eigenen gegenkulturellen »Hit« durchforstete Zum krönenden Abschluss dieses Jahrzehnts untermalte Garson sogar die US-Übertragung der Apollo-11-Mondlandung, die, abgesehen von einem YouTube-Clip, der Zeit zum Opfer gefallen ist. Doch dann verblasste der Traum der 60er Jahre und die Flower-Power verwelkte. Mit den Manson-Morden und Altamount, die über der amerikanischen Psyche schwebten, wandte sich Garson auch der dunkleren Seite zu. Als die 70er Jahre anbrachen, nahm er als Luzifer eine schwarze Messe auf - oder leitete sie vielleicht sogar. Dann verkörperte er als Ataraxia die klanglichen Geheimnisse des Okkulten und beschäftigte sich sogar mit UFO-Phänomenen. Für Music For Sensuous Lovers mischte er Arpeggios und (angeblich) die »ooohs« eines Pornosternchens. Am berühmtesten ist sein Werk Plantasia aus dem Jahr 1976, eine Reise durch das geheime Leben der Pflanzen. Doch zwischen all diesen Studioprojekten versuchte sich Garson auch an einer noch größeren Bandbreite von Klängen und nahm tagelang Material auf - insgesamt fast 100 Tonbandspulen -, das nie das Tageslicht außerhalb seines Heimstudios erblickte. (Ganz zu schweigen von den Unmengen an Notenblättern, die Garson ebenfalls notierte, aber nie dazu kam, sie aufzunehmen.)Music From Patch Cord Productions zeigt, dass Garson es verstand, in beiden Welten zu existieren, der superkommerziellen und der abgehobenen. Er schnitt wahnsinnige, minutenlange Stücke für Werbespots (ob sie jemals ausgestrahlt wurden, ist nicht bekannt) und Raumschiff-Schwebe-Etüden. Gab es in den frühen 70er Jahren wirklich Kundenbetreuer, die grünes Licht für diese Werbekompositionen gaben, die jeden von John Carpenter bis hin zu Suicide vorwegzunehmen schienen? Wofür wurden diese Kampagnen eigentlich gemacht, für Soylent Green? Wie auch immer, Morts Jingle-Arbeit legte den Grundstein für die Zukunft. Wie Robert Moog selbst bemerkte: »Die Jingles waren wichtig, weil sie den Sound domestiziert haben.« Durch Garsons Zauberei wurde der Synthesizer von der Neuheit zur Allgegenwart und Dominanz.
Wie verwandelte sich Garsons Arrangement für Arthur Prysocks samtiges Body-Worship-Album This Is My Beloved in die körperzerfetzenden Pulse von »This is My Beloved«? Sind die beiden Stücke überhaupt miteinander verwandt? Wie lautet der IATA-Code für den Flughafen von »Realizations of an Aeropolis«? Welche Bezeichnung trägt die »Cathedral of Pleasure«? Wenn »Son of Blob« wie das halluzinatorische Thema eines geschmolzenen Eiswagens klingt, wie klingt dann erst der Vater von Blob? Natürlich sind das alles Fragen, die vielleicht nie beantwortet werden, denn Garson war nicht der am besten organisierte Komponist der Neuzeit, der mit seinen Platinen und Synthesizern seltsame neue Welten heraufbeschwor. Er arbeitete und schrieb bis zu seinem Tod im Jahr 2008. Seine Tochter und Sacred Bones gehen immer noch das gesamte Material durch, das er hinterlassen hat. Er würde es nicht mehr erleben, aber seine Renaissance stand vor der Tür, und die Samen, die in den Plattenkisten der Welt verstreut waren, trugen plötzlich Früchte. Nimm einen Bissen!
Oder auch seine Seiten für Patti Page, Mel Tormé, Rosemary Clooney, Percy Faith und Mr. Magoo selbst. Das heißt, Mort Garsons Weg zum coolen kulturellen Caché und zur Erhabenheit von Plantasia bedeutete eine jahrzehntelange Reise durch eine Unterwelt von anspruchsvollem, internationalem, mit Streichern gespicktem Dreck (d. h. die Plattensammlung Ihrer Urgroßeltern), um bei Music From Patch Cord Productions anzukommen, diesem Set zum mulmigen Zuhören, das Sie jetzt in Händen halten.
Der an der Juilliard School ausgebildete und in der Nachkriegszeit als Studiomusiker tätige Garson sagte in den folgenden Jahrzehnten scheinbar nie nein. Man könnte sagen, dass er ein früher Vertreter der Gig Economy war und jeden Job annahm, der sich ihm bot. Von den späten 1940er Jahren bis in die Swinging ›60er Jahre hinein produzierte er Lounge-Hits, komponierte plüschige Arrangements, gestaltete Jingles und TV-Themen und vieles mehr. Wie seine Tochter Day Darmet es ausdrückte: »Der Witz an meinem Vater ist, dass er nach dem Aufwachen den ganzen Tag bis zum Abendessen arbeitete. Er aß zu Abend, machte dann ein zweistündiges Nickerchen und arbeitete dann wieder die ganze Nacht durch. Er war ständig am Arbeiten.« Das bedeutete, dass er Glen Campbells »By the Time I Get to Phoenix« mit weinerlichen Country-Streichern umspielte, den Simon & Garfunkel-Katalog noch sanfter klingen ließ und das Gitarrenduo Santo & Johnny dazu brachte, eine Reihe von Beatles-Hits zu covern. Seine Charts machten Doris Days »Sentimental Journey« noch rührseliger und rührseliger. Der von Garson geschriebene Hit »Our Day Will Come« wurde von Ruby and the Romantics in den Rang eines Standards erhoben: James Brown, Amy Winehouse, K. D. Lang, Isaac Hayes, Tony Joe White, Max Romeo, Yasuaki Shimizu haben den Song gecovert.
An dem Punkt im Leben, an dem ein 40-jähriger Mann eine Midlife-Crisis durchmachen könnte, erlebte Garson eine Verwandlung anderer Art. Auf dem Kongress der Audio Engineering Society an der Westküste stieß er 1967 auf den frühen Prototyp eines Synthesizers von Robert Moog und kaufte eines der damals 15.000 Dollar teuren Geräte. Das war der Zeitpunkt, an dem Garsons Schaffensdrang auf Hochtouren lief. »Als er den Synthesizer entdeckte, wurde ihm klar, dass er keine Popmusik mehr machen wollte«, sagte Darmet. »Als er in die elektronische Musik einstieg, wussten meine Mutter und ich nicht, wohin er wollte. Er ging von super-kommerziell zu ganz weit draußen. Je weiter er ging, desto weiter kam er.« Im Laufe von zehn Jahren war Garsons treuer Moog das Werkzeug für jeden Job. Er setzte ihn ein, um die proto-typischen New-Age-Soundscapes zu kreieren, die jedem Tierkreiszeichen entsprachen, verzerrte den Zauberer von Oz (als Wozard von Iz), machte sich mit den follikelfrisierenden Electronic Hair Pieces auf die Socken.
Es gab keinen Hippie-Trend, den Garson nicht für seinen eigenen gegenkulturellen »Hit« durchforstete Zum krönenden Abschluss dieses Jahrzehnts untermalte Garson sogar die US-Übertragung der Apollo-11-Mondlandung, die, abgesehen von einem YouTube-Clip, der Zeit zum Opfer gefallen ist. Doch dann verblasste der Traum der 60er Jahre und die Flower-Power verwelkte. Mit den Manson-Morden und Altamount, die über der amerikanischen Psyche schwebten, wandte sich Garson auch der dunkleren Seite zu. Als die 70er Jahre anbrachen, nahm er als Luzifer eine schwarze Messe auf - oder leitete sie vielleicht sogar. Dann verkörperte er als Ataraxia die klanglichen Geheimnisse des Okkulten und beschäftigte sich sogar mit UFO-Phänomenen. Für Music For Sensuous Lovers mischte er Arpeggios und (angeblich) die »ooohs« eines Pornosternchens. Am berühmtesten ist sein Werk Plantasia aus dem Jahr 1976, eine Reise durch das geheime Leben der Pflanzen. Doch zwischen all diesen Studioprojekten versuchte sich Garson auch an einer noch größeren Bandbreite von Klängen und nahm tagelang Material auf - insgesamt fast 100 Tonbandspulen -, das nie das Tageslicht außerhalb seines Heimstudios erblickte. (Ganz zu schweigen von den Unmengen an Notenblättern, die Garson ebenfalls notierte, aber nie dazu kam, sie aufzunehmen.)Music From Patch Cord Productions zeigt, dass Garson es verstand, in beiden Welten zu existieren, der superkommerziellen und der abgehobenen. Er schnitt wahnsinnige, minutenlange Stücke für Werbespots (ob sie jemals ausgestrahlt wurden, ist nicht bekannt) und Raumschiff-Schwebe-Etüden. Gab es in den frühen 70er Jahren wirklich Kundenbetreuer, die grünes Licht für diese Werbekompositionen gaben, die jeden von John Carpenter bis hin zu Suicide vorwegzunehmen schienen? Wofür wurden diese Kampagnen eigentlich gemacht, für Soylent Green? Wie auch immer, Morts Jingle-Arbeit legte den Grundstein für die Zukunft. Wie Robert Moog selbst bemerkte: »Die Jingles waren wichtig, weil sie den Sound domestiziert haben.« Durch Garsons Zauberei wurde der Synthesizer von der Neuheit zur Allgegenwart und Dominanz.
Wie verwandelte sich Garsons Arrangement für Arthur Prysocks samtiges Body-Worship-Album This Is My Beloved in die körperzerfetzenden Pulse von »This is My Beloved«? Sind die beiden Stücke überhaupt miteinander verwandt? Wie lautet der IATA-Code für den Flughafen von »Realizations of an Aeropolis«? Welche Bezeichnung trägt die »Cathedral of Pleasure«? Wenn »Son of Blob« wie das halluzinatorische Thema eines geschmolzenen Eiswagens klingt, wie klingt dann erst der Vater von Blob? Natürlich sind das alles Fragen, die vielleicht nie beantwortet werden, denn Garson war nicht der am besten organisierte Komponist der Neuzeit, der mit seinen Platinen und Synthesizern seltsame neue Welten heraufbeschwor. Er arbeitete und schrieb bis zu seinem Tod im Jahr 2008. Seine Tochter und Sacred Bones gehen immer noch das gesamte Material durch, das er hinterlassen hat. Er würde es nicht mehr erleben, aber seine Renaissance stand vor der Tür, und die Samen, die in den Plattenkisten der Welt verstreut waren, trugen plötzlich Früchte. Nimm einen Bissen!
- Tracklisting
- Mitwirkende
Die Hörproben gehören zum Artikel Mort Garson: Music From Patch Cord Productions (CD). Das Tracklisting kann bei diesem Artikel ggf. abweichen.
LP
- 1 Is He Trying to Tell Us Something? (instrumental)
- 2 Rhapsody in Green (alternate Take)
- 3 Baroque No. 2
- 4 This is My Beloved
- 5 Music for Advertising #1
- 6 Music for Advertising #2
- 7 Music for Advertising #3
- 8 Killers of the Wild
- 9 Realizations of an Aeropolis
- 10 Music for Advertising #4
- 11 Music for Advertising #5
- 12 Z - Theme from "music for Sensuous Lovers" Part I (instrumental)
- 13 The Blobs - Son of Blob Theme
- 14 Cathedral of Pleasure
- 15 Ode to an African Violet (alternate Take)
- 16 The Time Zone - Space Walker
- 17 Dragonfly
- 18 The Lords of Percussion - Geisha Girl
- 19 The Electric Blues Society - Our Day Will Come