Triadic Ballet (Limited Edition) auf 3 CDs

Wenn die Band etwas geschafft hat, dann den Beweis, dass diese Kombination in Bezug auf Musik unglaubliche Resultate liefert.

Kunst erzeugt Kunst, so sagt man. Ein großes Klischee, in dem viel Wahrheit steckt. Davon muss man die beiden Passagiere und Klangtüftler A. und S. nicht überzeugen: »Mind The Gap«, ihr beeindruckendes Debüt von 2012, hat die Theorie eines Gesamtkunstwerkes in der Praxis umgesetzt und sofort einen eigenen elektronischen Vintagesound etabliert. Vergleiche mit Kraftwerk oder Telex liegen auf der Hand. Mehr als zwei Jahre sind seitdem vergangen und trotz der 2014er »Thalys« Veröffentlichung, starteten die Arbeiten am neuen Album direkt nach dem Debüt.

Inspiriert von den grundlegenden Designprinzipien – Einheit, Hierarchie, Vielfalt. Verständlich, dass die Passagiere ihre Inspiration aus der künstlerischen Bewegung ziehen, die dies in der Praxis eindrücklich umgesetzt hat: die Bauhaus Bewegung, gegründet 1919 vom Architekten Walter Gropius. Der Einfluss ist bis heute umfassend – Kunst, Architektur, Grafikdesign, Einrichtungsdesign, Industriedesign und Typografie. Einheit, Hierarchie, Vielfalt. Es war logisch, dass dies die Werte-Trias für die Musik und das Design von Metrolands Album »Triadic Ballet« wurde: drei Silberdisks in einer vom Bauhaus inspirierten Box: CD 1 trägt den Titel »Unity« und startet die Triologie mit »Design«. »3 Directors« ist nervöser und könnte eine von den Bauhaus Direktoren Gropius, Meyer und van der Rohe inspirierte Achterbahnfahrt sein. Es bereitet den Weg für »Ikone Der Moderne«, typischer 90er Elektro mit klarer Linie. »Zeppelin« ist ganz weit weg. Blauer Himmel und Weite. »Machines Gone Mad« zeigt dann die Verrücktheit von »Triadic Ballet«. »Art + Technology« und »Struktur« sind von der Stadt Düsseldorf inspiriert, während »Les 3 Couleurs« zeigt, dass die Passagiere auch ganz eigene Wege gehen. »The Manifesto« ist eine gekonnte Illustration der Bauhaus Theorie. Es ist dazu die perfekte Einleitung für »Utopia«, dem vielleicht bisher emotionalsten Metroland Song. Bei Bauhaus ging es um Männer, die an eine utopische Welt glaubten, in der der Mensch auf das Mechanische trifft. Wenn die Band etwas geschafft hat, dann den Beweis, dass diese Kombination in Bezug auf Musik unglaubliche Resultate liefert.

CD 2 und 3 gehören den Remixern. Die Resultate sind so unterschiedlich wie interessant: vom griechischen Synthiepop von Fotonovela zum Elektro von Laurent Paranthoën’s Commuter. Oder vom minimalen EBM von Belgiens Absolute Body Control zum Spielzeugladen von Playboys Bend. Alles in allem eine andere Reise als auf CD 1. Aber wer bis zum Ende dabei bleibt, erlebt eine gewinnbringende Erweiterung der Reise!