Martin Rev: To Live
To Live
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: Bureau B, 2022
- Bestellnummer: 11064738
- Erscheinungstermin: 2.12.2022
Weitere Ausgaben von To Live
*** Digipack
Wie ein Schneesturm unter einer Glaskugel Im Herbst 2003 erschien bei dem amerikanischen Indie-Label File 13 Records Martin Revs mittlerweile sechstes Soloalbum.
Nachdem Rev bereits 2002 zusammen mit seinem musikalischen Partner Alan Vega und ihrem gemeinsamen Projekt Suicide mit dem Album »American Supreme« neue Wege beschritten hatte, setze sich diese Neuausrichtung auch in seinen Soloarbeiten fort. Klang das 2000er Werk »Strangeworld« noch wie ein aus der Zeit herausgelöstes, abstraktes Komposite aller musikalischen Einflusswelten Martin Revs, scheinen auf dem drei Jahre später veröffentlichten Album »To Live« auch kontemporäre Einflüsse hörbar zu werden. So kommen hier erstmals Gitarren-Samples zum Einsatz.
»Der Sound von ›To Live‹ war eigentlich einer, den ich schon seit ein paar Jahren live auf der Bühne benutzte. Die Inspiration kam nicht aus den 2000er Jahren, sondern wahrscheinlich aus einer viel früheren Zeit, obwohl ich nicht genau sagen könnte, woher. Es hängt auch mit der Rhythmus-Technologie zusammen, die ich verwendet habe.« erinnert sich Rev. Die Anmutung dieses Sequence-gesteuerten und für die späten 1990er Jahre so typischen Industrial-Rocks scheint - zumindest für ein Rev-Album - ungewohnt und so fielen die Kritiken beim Erscheinen der Platte 2003 zunächst sehr gemischt aus. Wie bereits Anfang der 1970er Jahre als Suicide für ihren neuartigen Sound gleichermaßen gehasst und gefeiert wurden, polarisierte Rev mit seiner Musik auch 30 Jahre später noch immer. Doch auch wenn jene Tracks auf »To Live« weniger von Synthesizer-Drones und minimalistischen Keyboardfiguren geprägt sind als die vorherigen Platten, so sind dennoch alle Stücke des Albums getrieben von jener eigentümliche Formsprache, die Martin Revs Sound so prägnant und unverkennbar macht. Verhallte, sich überlagernden Rhythmus-Schleifen durchzogen von Revs sporadisch einsetzendem, zärtlich wie bedrohlichem Sprechgesang wachsen zu einem heftigen Schneesturm unter einer Glaskugel an, in dem verchromtes Glitzer und goldenes Konfetti wie wild durcheinander gewirbelt werden.
Besonders beeindruckend ist dies auf dem Track »Gutter Rock« gelungen, das wie ein übersteuertes, hypnotisch betörendes Stück Lounge-Exotika anmutet. Und es ist speziell dieser Sound der Gegenpole zwischen harten Drummachine- und Gitarrensalven und dem Ungreifbaren von Revs Stimme, in dem mitunter auch jene Stimmung und Verunsicherung zu Beginn des neuen Jahrtausends zu hören ist, die insbesondere in eine Stadt wie Revs Heimat New York beherrschte, die erst zwei Jahre zuvor von den Ereignissen des 11. Septembers 2001 erschüttert wurde. So ist »To Live« ein widerspruchsvolles und schwer zu verdauendes Werk, das als vor allem als Kind seiner Zeit und Transition innerhalb Martins Revs Gesamtwerk einen ganz besonderen Platz einnimmt.
Nachdem Rev bereits 2002 zusammen mit seinem musikalischen Partner Alan Vega und ihrem gemeinsamen Projekt Suicide mit dem Album »American Supreme« neue Wege beschritten hatte, setze sich diese Neuausrichtung auch in seinen Soloarbeiten fort. Klang das 2000er Werk »Strangeworld« noch wie ein aus der Zeit herausgelöstes, abstraktes Komposite aller musikalischen Einflusswelten Martin Revs, scheinen auf dem drei Jahre später veröffentlichten Album »To Live« auch kontemporäre Einflüsse hörbar zu werden. So kommen hier erstmals Gitarren-Samples zum Einsatz.
»Der Sound von ›To Live‹ war eigentlich einer, den ich schon seit ein paar Jahren live auf der Bühne benutzte. Die Inspiration kam nicht aus den 2000er Jahren, sondern wahrscheinlich aus einer viel früheren Zeit, obwohl ich nicht genau sagen könnte, woher. Es hängt auch mit der Rhythmus-Technologie zusammen, die ich verwendet habe.« erinnert sich Rev. Die Anmutung dieses Sequence-gesteuerten und für die späten 1990er Jahre so typischen Industrial-Rocks scheint - zumindest für ein Rev-Album - ungewohnt und so fielen die Kritiken beim Erscheinen der Platte 2003 zunächst sehr gemischt aus. Wie bereits Anfang der 1970er Jahre als Suicide für ihren neuartigen Sound gleichermaßen gehasst und gefeiert wurden, polarisierte Rev mit seiner Musik auch 30 Jahre später noch immer. Doch auch wenn jene Tracks auf »To Live« weniger von Synthesizer-Drones und minimalistischen Keyboardfiguren geprägt sind als die vorherigen Platten, so sind dennoch alle Stücke des Albums getrieben von jener eigentümliche Formsprache, die Martin Revs Sound so prägnant und unverkennbar macht. Verhallte, sich überlagernden Rhythmus-Schleifen durchzogen von Revs sporadisch einsetzendem, zärtlich wie bedrohlichem Sprechgesang wachsen zu einem heftigen Schneesturm unter einer Glaskugel an, in dem verchromtes Glitzer und goldenes Konfetti wie wild durcheinander gewirbelt werden.
Besonders beeindruckend ist dies auf dem Track »Gutter Rock« gelungen, das wie ein übersteuertes, hypnotisch betörendes Stück Lounge-Exotika anmutet. Und es ist speziell dieser Sound der Gegenpole zwischen harten Drummachine- und Gitarrensalven und dem Ungreifbaren von Revs Stimme, in dem mitunter auch jene Stimmung und Verunsicherung zu Beginn des neuen Jahrtausends zu hören ist, die insbesondere in eine Stadt wie Revs Heimat New York beherrschte, die erst zwei Jahre zuvor von den Ereignissen des 11. Septembers 2001 erschüttert wurde. So ist »To Live« ein widerspruchsvolles und schwer zu verdauendes Werk, das als vor allem als Kind seiner Zeit und Transition innerhalb Martins Revs Gesamtwerk einen ganz besonderen Platz einnimmt.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 To Live
- 2 In Your Arms
- 3 Black Ice
- 4 Gutter Rock
- 5 Shimmer
- 6 Painted
- 7 Places I Go
- 8 Lost In The Orbits
- 9 Jaded
- 10 Our Roads
- 11 Search For Stone
- 12 Water
- 13 Stormy
Martin Rev
To Live
EUR 17,99*