Lucy Dacus: Home Video auf CD

"Home Video" ist das dritte Album der Singer/Songwriterin aus Richmond/Virgina nach "Nor Burden" (2016) und "Historian" (2018).

Dieses neue Werk von Dacus basiert auf einer Befragung über ihre Jahre des Erwachsenwerdens in Richmond, VA. Viele Songs beginnen wie Memoiren - "In the summer of '07 I was sure I'd go to heaven, but I was hedging my bets at VBS" - und alle haben das Mitgefühl, den Humor und die Ehrlichkeit der besten autobiografischen Texte. Am wichtigsten und geheimnisvollsten ist jedoch, dass dieses Album Dacus' Fähigkeit zeigt, das Persönliche als Portal zum Universellen zu nutzen. "Ich kann mich nicht mehr hinter Verallgemeinerungen oder Fiktion verstecken", sagt Dacus, obwohl es ihr, wie sie zugibt, weh tut, über diese Songs zu sprechen.

Dass Home Video am Ende dieser verschlossenen, ängstlichen Ära erscheint, scheint ebenso vorherbestimmt wie die Botschaften darin. "Ich glaube nicht unbedingt, dass ich die Songs verstehen muss, nur weil ich sie gemacht habe", sagt Dacus, "ich habe das Gefühl, dass es diese Person gibt, die mein ganzes Leben lang in mir war, und ich tue mein Bestes, sie zu repräsentieren." Nach mehr als einem Jahr zu Hause, in einer Zeit, in der Bildschirme und Videoanrufe manchmal unsere einzige Form des Kontakts waren, war der Blick zurück für viele eine natürliche Gewohnheit. Wenn wir es nicht schon gelernt haben, ist dieses Album ein großartiges Beispiel für die transformative Kraft der Verletzlichkeit. Dacus' Stimme, sowohl hörbar als auch auf der Seite, hat die Kraft eines Heilers, um zu beruhigen, zu erden und aufzurichten.