Kim Gordon (Sonic Youth): No Home Record
No Home Record
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: Matador, 2019
- Bestellnummer: 9436113
- Erscheinungstermin: 11.10.2019
Weitere Ausgaben von No Home Record
*** Papersleeve
Seit mehr als 40 Jahren ist Kim Gordon eine der visionärsten und produktivsten Künstlerinnen unserer Zeit: Angefangen als Mitbegründerin der legendären Sonic Youth trat Gordon überall auf der Welt auf und kollaborierte mit einigen der spannendsten Künstlern, wie Tony Conrad, Ikue Mori, Julie Cafritz und Stephen Malkmus. Zuletzt war sie mit ihrem Projekt Body/Head unterwegs – dem grenzüberschreitenden Gemeinschaftsprojekt mit dem Künstler und Musiker Bill Nace. Und trotz dieses langen und strapaziösen Lebenslauf ist vielleicht das augenscheinlichste Merkmal in Gordons Schaffen, dass sie eben immer wieder jeglichen Erwartungen und Grenzen trotzt. Denn letztlich ist es Gordons künstlerische Neugierde, die der große Antrieb ihrer Musik ist.
Und diese trieb sie auch bei den Arbeiten zu ihrer allerersten Solo-Veröffentlichung an: »No Home Record« entstand im Sphere Ranch Studio in Los Angeles in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Justin Raisen (Angel Olsen, Charli XCX) und leiht sich den Titel beim gleichnamigen Film von Chantal Akerman. Das Album ist dabei gleichzeitig Rückkehr und Aufbruch. Denn als Gordon in den frühen 1980igern anfing Musik zu machen nutzte sie eine Gitarre, einen Drum Computer und Lyrics, die sie aus Anzeigen-Ausschnitten aus Magazinen zusammensetzte. »No Home Record« entstand nun mit ähnlichen Zutaten, sowohl was die Form, als auch das Konzept dahinter anbelangt. So singt Gordon im von Shawn Everett produzierten Song »Cookie Butter« über einem metallischem Regentropfen-Beat: »You fucked / You think / I want / You fell.« Der Song entwickelt sich weiter, baut sich auf, wird hektisch und bestimmt, bis er Erlösung in den Zeilen »Industrial metal supplies / Cookie butter«, findet. Gleichzeitig illustrieren diese Zeilen Gordons Perfektion, in ihren Lyrics Kulturkritik mit ihrem ganz eigenen Humor zu verschmelzen.
Eine weitere Kostprobe dieser Qualität liefert »Don’t Play It Back« (produziert von Jake Meginsky), in dem Gordons drahtige Vocals das elektronische Fundament des Songs durchschneiden: »You don’t own me / Golden Vanity / You can pee in the ocean / It’s Free.« Ein Wink mit dem Zaunpfahl bezüglich der immer angespannteren kulturellen Beziehung von Identität, Schein und Sein, was eines der Kernthemen des Albums ist. »Shopping off a cliff / You’re a breath on my eye / To lose a compass of teeth / Hash away at twitter«, rezitiert Gordon weiter auf dem letzten Song des Albums, »Get Yr Life Back Yoga« »Everyday, everyday, everyday / I feel bad for you / I feel bad for me.«
Es macht Sinn, dass sich diese »American Idea« der käuflichen Utopie, wie es Gordon im nervösen Rock-Song »Air BnB« beschreibt, durch das Album zieht, ist es doch wohl eines dieser Phänomene, die nirgends so präsent sind wie in Los Angeles, wo Gordon geboren wurde und wohin sie erst kürzlich wieder zurückgekehrt ist, nachdem sie zuvor lange Zeit an der Ostküste gelebt hatte. Der Umzug wurde durch diverse seismische Verschiebungen in ihrem persönlichen Leben ausgelöst und spielt eine unbestreitbare Rolle in der Faszination an Vergänglichem, die durch das gesamte Album hallt. So beginnt es auch mit dem rastlosen »Sketch Artist«, in dem Gordon über »dreaming in a tent« singt, während die Musik sich stetig ändert, wie Landschaften, gesehen im Vorbeifahren aus einem Autofenster. »Even Earthquake«, der vielleicht direkteste Song des Albums verstärkt dieses Gefühl, während Gordons Stimme im Sound zu verschwimmen scheint, wie Wasserfarbe: »If I could cry and shake for you / I’d lay awake for you / I got sand in my heart for you«.
Von Anfang bis Ende ist »No Home Record« eine Expedition ins Unheimliche – denn Gordons Musik hört man nicht, man erfährt und erlebt sie.
Und diese trieb sie auch bei den Arbeiten zu ihrer allerersten Solo-Veröffentlichung an: »No Home Record« entstand im Sphere Ranch Studio in Los Angeles in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Justin Raisen (Angel Olsen, Charli XCX) und leiht sich den Titel beim gleichnamigen Film von Chantal Akerman. Das Album ist dabei gleichzeitig Rückkehr und Aufbruch. Denn als Gordon in den frühen 1980igern anfing Musik zu machen nutzte sie eine Gitarre, einen Drum Computer und Lyrics, die sie aus Anzeigen-Ausschnitten aus Magazinen zusammensetzte. »No Home Record« entstand nun mit ähnlichen Zutaten, sowohl was die Form, als auch das Konzept dahinter anbelangt. So singt Gordon im von Shawn Everett produzierten Song »Cookie Butter« über einem metallischem Regentropfen-Beat: »You fucked / You think / I want / You fell.« Der Song entwickelt sich weiter, baut sich auf, wird hektisch und bestimmt, bis er Erlösung in den Zeilen »Industrial metal supplies / Cookie butter«, findet. Gleichzeitig illustrieren diese Zeilen Gordons Perfektion, in ihren Lyrics Kulturkritik mit ihrem ganz eigenen Humor zu verschmelzen.
Eine weitere Kostprobe dieser Qualität liefert »Don’t Play It Back« (produziert von Jake Meginsky), in dem Gordons drahtige Vocals das elektronische Fundament des Songs durchschneiden: »You don’t own me / Golden Vanity / You can pee in the ocean / It’s Free.« Ein Wink mit dem Zaunpfahl bezüglich der immer angespannteren kulturellen Beziehung von Identität, Schein und Sein, was eines der Kernthemen des Albums ist. »Shopping off a cliff / You’re a breath on my eye / To lose a compass of teeth / Hash away at twitter«, rezitiert Gordon weiter auf dem letzten Song des Albums, »Get Yr Life Back Yoga« »Everyday, everyday, everyday / I feel bad for you / I feel bad for me.«
Es macht Sinn, dass sich diese »American Idea« der käuflichen Utopie, wie es Gordon im nervösen Rock-Song »Air BnB« beschreibt, durch das Album zieht, ist es doch wohl eines dieser Phänomene, die nirgends so präsent sind wie in Los Angeles, wo Gordon geboren wurde und wohin sie erst kürzlich wieder zurückgekehrt ist, nachdem sie zuvor lange Zeit an der Ostküste gelebt hatte. Der Umzug wurde durch diverse seismische Verschiebungen in ihrem persönlichen Leben ausgelöst und spielt eine unbestreitbare Rolle in der Faszination an Vergänglichem, die durch das gesamte Album hallt. So beginnt es auch mit dem rastlosen »Sketch Artist«, in dem Gordon über »dreaming in a tent« singt, während die Musik sich stetig ändert, wie Landschaften, gesehen im Vorbeifahren aus einem Autofenster. »Even Earthquake«, der vielleicht direkteste Song des Albums verstärkt dieses Gefühl, während Gordons Stimme im Sound zu verschwimmen scheint, wie Wasserfarbe: »If I could cry and shake for you / I’d lay awake for you / I got sand in my heart for you«.
Von Anfang bis Ende ist »No Home Record« eine Expedition ins Unheimliche – denn Gordons Musik hört man nicht, man erfährt und erlebt sie.
Rezensionen
»... nun veröffentlicht die Sängerin und Gitarristin mit 66 Jahren ihr erstes Soloalbum – und Sonic-Youth-Fans dürfen jubeln. Gordons variationsreiche Stimme steht endlich wieder mehr im Vordergrund.« (RollingStone)- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Sketch artist
- 2 Air bnb
- 3 Paprika pony
- 4 Murdered out
- 5 Don't play it
- 6 Cookie butter
- 7 Hungry baby
- 8 Earthquake
- 9 Get yr life back
Kim Gordon (Sonic Youth)
No Home Record
EUR 13,99*