Kairon; IRSE!: Ruination auf 2 LPs

Progressiver Shoegaze? Musik aus den entferntesten Sphären? Das außereheliche Kind der unwiderruflich geisteskranken Gentle Giant mit einem stark alkoholisierten Todd Rundgren, das im Uralgebirge Russlands eine Rockoper aufführt?

Es ist typisch für den menschlichen Geist, Dinge einzuordnen zu versuchen, aber bei der Konfrontation mit der Band Kairon; Irse! verschlägt es vielen die Sprache! Hinter dem Namen Kairon; Irse! verbergen sich vier kreative Köpfe aus dem Westen Finnlands. Ihr Debüt-Album »Ujubasajuba« schlug die Erde bereits aus ihrer Umlaufbahn, obwohl es DIY auf Bandcamp veröffentlicht wurde. Trotz der Tatsache, dass das Album bisher nie auf CD oder Vinyl veröffentlicht wurde, tauchte es 2014 auf zahlreichen Best-Of-Listen auf. Seit diesem Zeitpunkt trat die Band auf verschiedenen größeren Festivals auf und begann an ihrem neuen Album zu schreiben, welches unter dem Namen »Ruination« auf dem Label Svart Records erscheinen wird.

Die Band sieht ihre eigene Musik mehr als eine Kombination aus den Ideen der experimentellen Popmusiker der 60er und 70er Jahre und einem ebenso modernen Ansatz. Während das Debütalbum größtenteils aus Improvisations- und Jam-Sessions entstanden ist, ist »Ruination« das Ergebnis aus zwei Jahren sorgfältiger Komposition, die das Choas zu ordnen sucht. Trotz der oft hergestellten Verbindung zur Shoegazer-Bewegung ist Kairon; Irse! doch unabhängig von der Szene: die Band schlägt an vielen Stellen doch einen anderen Ton an, wobei insbesondere beim ersten Album der Einfluss des klassischen Progressive-Rock offensichtlich ist.

»Ruination« ist ein Album, auf dem das Quartett vor allem seine eigene Klangwelt erforscht und bei dem verschrobene Vokalharmonien und Powerakkorde an Bedeutung gewinnen. »Ruination« wurde im Sommer 2016 mit dem Produzent Juho Vanhanen (Oranssi Pazuzu, Grave Pleasures) im Tonehaven Studio aufgenommen. »Juho teilte unsere Vision davon, wie sich das Album anhören soll«, kommentiert der Gitarrist Niko Lehdontie, »aber lieferte ferner einen neutralen Blick auf alles.«