DAS LETZTE STUDIO-ALBUM - MIT DEM POSTER!
Beim Lesen der Vorankündigung hat's mich ja schier vom Stuhl gehauen! Sollte ich das tatsächlich noch erleben dürfen - die alten Frumpy-Platten mit den spektakulären Covers in der Ausgabe als "Mini-LP"-CDs aus Nippon?! Das war für mich ein alternativloses Muss, und die Vorfreude war dementsprechend. Im Gegenteil - sie wurde durch Verschiebung des VÖ-Termins noch in die Länge gezogen. Nun sind sie in der Tat da. Und wenn man von der soundtechnischen Enttäuschung über "Frumpy 2" absieht, gibt es durchaus Anlass für Freude bei den Fans der legendären Formation.
Kurz vor dem Ende der Band erschien 1972 noch das dritte Opus "By The Way". Die Besetzung von Frumpy in den letzten Tagen, Wochen und Monaten waren ein wenig von Chaos und Unbeständigkeit geprägt. Gitarrist Rainer Baumann war gegangen und durch Thomas (heute Carola) Kretschmer ersetzt worden. Auch wenn er zur Produktion von "By The Way" wieder in den Schoß der Familie zurückgekehrt war, so wechselten sich während der letzten Monate von Frumpy Baumann und Kretschmer auf den Bühnen in einer Weise ab, dass heute auf Anfrage sowohl Kretschmer als auch Drummer Carsten Bohn nicht unbedingt genau sagen konnten, zu welchem Zeitpunkt wer genau die Geige in der Hand gehalten hat. Auch Jean-Jacques Kravetz wurde von Ende '71 bis in den Frühling '72 durch Erwin Kania ersetzt, kam aber während der Aufnahmen zu dieser Platte auch wieder zurück. Auf "By The Way" wirkten sich all' diese Umstände nicht aus - die Platte ist (wie ihr Vorgänger) aus einem Guss. Und auch die Tatsache, dass sich Frumpy nach einem letzten Konzert am 22.7.72 in Langelsheim auflösen sollten, deutet sich in der Musik in keinster Weise an.
Diese japanische Wiederveröffentlichung im originalen Papersleeve beinhaltet auch das maßstabsgetreue Poster, welches der Erstausgabe seinerzeit beilag. Da das Beiblatt die Lyrics nur in japanischen Hieroglyphen enthält, muss man sich für die Entzifferung auf der Cover-Rückseite entsprechender Augengläser bedienen. Wie bei den anderen beiden Japan-Ausgaben der Frumpy-Studioalben ist die Tatsache, dass man die CDs nicht mit den damaligen Labels der Originalplatten (hier Swirl-Vertigo, das Multicolour-Label von "2" und Philips beim Debut-Album) versehen hat, bedauerlicherweise als Wermutstropfen zu bewerten - keine Ahnung, weshalb dieses I-Tüpfelchen ausgespart wurde. Das Klangbild entspricht 1:1 der ursprünglichen Repertoire-CD - nur der Lautstärkepegel ist demgegenüber seltsamerweise um 2 db reduziert . . . aber lieber etwas zu wenig als zuviel (wie bei "Frumpy 2" - siehe ebendort).
In jedem Fall dürfte diese Neuauflage sowohl für Fans der Band als auch für Liebhaber von CDs im Miniatur-Cover sehr willkommen sein. Sängerin Inga Rumpf feiert dieser Tage bekanntlich ihren 75. Geburtstag . . . meine Güte, wie die Zeit vergangen ist - jedenfalls herzlichen Glückwunsch!