Fontaines D.C.: Romance
Auch wenn ihr neues Album den Titel »Romance« trägt, sind Fontaines D.C. vom Kuschelrock so weit entfernt wie eh und je.
Zwei Jahre nach dem Chartstürmer »Skinty Fia« – Platz 1 in England, Platz 5 in Deutschland – legt das irische Post-Punk-Phänomen nach. Einflüsse aus Brit-Pop, Shoegaze und Hip-Hop machen »Romance« zu einem explosiv-einfallsreichen Trip.
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
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- Label: XL, 2024
- Bestellnummer: 11829497
- Erscheinungstermin: 23.8.2024
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- Gesamtverkaufsrang: 108
- Verkaufsrang in LPs: 47
Die explosive Leadsingle »Starburster« läutet die jüngste kreative (R)Evolution von Fontaines D.C. ein. Inspiriert von einer Panikattacke, die Leadsänger Grian Chatten im Londoner Bahnhof St. Pancras erlitt, wird der Song immer wieder durch scharfes und wildes Einatmen unterbrochen. Der treibende Beat und der unerbittliche Text stellen die Selbstzerstörung als Fantasie dar, bevor es einen kurzen Moment ernüchternder Klarheit gibt, wenn das Schlagzeug aussetzt und Chatten vom spuckenden, fast rappenden Gesang beinah in einen Psalm übergeht, dessen Bariton voll und verträumt ist. Begleitet wird der Song von einem filmischen Musikvideo von Regisseur Aube Perrie (Megan Thee Stallion, Harry Styles, The Hives), das die kathartische Intensität des Songs auf brillante Weise einfängt.
Die 11 Tracks des neuen Albums bündeln Ideen, die Grian Chatten (Gesang), Carlos O'Connell (Gitarre), Conor Curley (Gitarre), Conor Deegan (Bass) und Tom Coll (Schlagzeug) seit der Veröffentlichung von ‹Skinty Fia‹ im Jahr 2022 entwickelt haben, während sie mit den Arctic Monkeys durch die USA und Mexiko tourten. Die fünf Bandmitglieder teilten ihre Musik und fanden eine Verbindung zu Künstlern, die geschickt ihre eigenen weitläufigen kreativen Welten aufbauen: die Attitüde und der ästhetische Glanz von Künstlern wie Shygirl und Sega Bodega, die kühnen Klangpaletten von HipHop und Heavy Metal, Mos Def, A$AP Ferg, OutKast und Korn. Sie hatten Zeit für sich, um ihre eigenen Visionen für die Musik der Zukunft zu entwickeln: O'Connell ging in die spanische Region Kastilien-La Mancha und wurde später Vater, während Chatten Zeit in LA und Deegan in Paris verbrachte.
Tiefere Wurzeln schlugen sie in London. Jedes Mitglied verbrachte Zeit damit, seine persönlichen Grenzen auszuloten - experimentelle Riffs, Akkordfolgen und weit hergeholte lyrische Anspielungen ohne die Absicht letztlich eine Platte zu machen. Nach Abschluss der US-Arena-Tour im Herbst 2023 verbrachten sie einen Monat damit, wieder gemeinsam zu schreiben, drei Wochen der Vorproduktion in einem Studio im Norden Londons und einen Monat in einem Schloss in der Nähe von Paris, wo sie inmitten des Studio-Equipments schliefen und völlig in ihrer Musik abtauchten.
Über den Titel des Albums sagt Conor Deegan: »Wir hatten schon immer diesen Sinn für Idealismus und Romantik. Jedes Album entfernt sich weiter von der Betrachtung dieser Dinge durch die Linse Irlands, so direkt wie das (für den Mercury-Preis nominierte) Debüt Dogrel. Das zweite Album (das für den GRAMMY nominierte A Hero's Death) handelt von dieser Distanzierung, und das dritte (Skinty Fia) handelt vom Irischsein, das in der Diaspora verlagert wurde. Jetzt schauen wir, wo und was es sonst noch romantisch zu sein gibt.« Bei der Erläuterung des Themas erinnert Chatten an den Anime ‹Akira‹ von Katsuhiro Ôtomo, in dem sich die Liebe trotz eines Strudels von technischem Verfall und politischer Korruption um die Figuren herum entwickelt. »Das fasziniert mich - sich am Ende der Welt zu verlieben«, sagt er. »Auf dem Album geht es darum, diese kleine Flamme zu schützen. Je größer das Armageddon wird, desto wertvoller wird sie«, und O'Connell fügt hinzu: »Bei dieser Platte geht es um die Entscheidung, was Fantasie ist - die greifbare Welt oder die Welt, in der man sich in seinen Gedanken bewegt. Was repräsentiert die Realität mehr? Das fühlt sich für uns fast spirituell an.«
Die klangliche Entwicklung der Band, die sich auf ihren frühen Alben an antagonistischen Punk-Sensibilitäten die Zähne ausbiss, ist ein Aufstieg zu grungigeren Breaks, dystopischer Electronica, Hip-Hop-Percussion und verträumten Slowdive-esken Texturen, die Fans überraschen dürften. Die Shoegaze-Berührungspunkte, die zuerst auf ‹Skinty Fia‹ zu hören waren, entfalten sich auf ‹Romance‹ weiter. Aber jede »Retro-Ästhetik«, wie Chatten sie beschreibt, bleibt zurück. Mit Blick auf die bevorstehende Veröffentlichung sagt Chatten: »Wir sagen auf dieser Platte Dinge, die wir schon lange sagen wollten. Ich habe nie das Gefühl, dass es vorbei ist, aber es ist schön, sich leichter zu fühlen.« Die Fantasie ist im Guten wie im Schlechten spürbar, und Fontaines D.C. begrüßen beide Enden des Vergessens.
»Romance«, das erste Album der Band bei XL Recordings, wird auf einer im Sommer beginnenden Welttournee mit Zwischenstopps bei den Southside & Hurricane-, Glastonbury- sowie Reading & Leeds-Festivals und in ganz Europa zum Leben erweckt. Headline-Termine in Großbritannien und den USA werden in Kürze bekannt gegeben.
- Tracklisting
Die Hörproben gehören zum Artikel Fontaines D.C.: Romance (CD). Das Tracklisting kann bei diesem Artikel ggf. abweichen.
LP
- 1 Seite A: Romance
- 2 Starburster
- 3 Here's The Thing
- 4 Desire
- 5 In The Modern World
- 6 Bug
- 7 Seite B: Motorcycle Boy
- 8 Sundowner
- 9 Horseness Is The Whatness
- 10 Death Kink
- 11 Favourite