MEGA-MELODIC-HAMMER! Und das soll ein DEBUT sein?
Wow, ich bin echt weg. Hin und weg. Was Fighter V hier abliefern ist eine der besten melodischen Hardrock/Stadionrock-Scheiben der letzten ... 10? 20? 40? Jahre! Klar fallen einem beim Hören ein paar Referenzen ein, z.B. die frühen BonJovi, das möchte ich allerdings nur als groben Anhaltspunkt hier erwähnen. Ich liebe die "Blood from Stone" von Dare und bin der Meinung, dass Dare diesen ihren Zweitling nie getoppt haben (wie ohnehin nur wenige Hardrockscheiben meiner Meinung nach da dran kommen). Figher schaffen das (bei mir). Sie toppen Blood from Stone!
Wie?
1) Pure Begeisterung! Man merkt jedem in der Band an, dass er nicht einfach seine Parts spielt, sondern dass er sie LEBT! Allen voran Sänger Dave, der das perfekte Melodicrockorgan (früher hätte man das Goldkehlchen genannt) eben mit genau der richtigen Menge Pathos die echt stadiontauglichen Melodien rausknallt. Nicht weniger begeisternd auch die abwechslungsreiche Gitarrenfront, immer mal wieder ein schönes Solo oder ein tolles Lead. Backingvocals wo sie Sinn machen und geil sind. Genug Luft in den Songs, um das amtliche Bassspiel rauskommen zu lassen. Und auch am Schlagzeug herrscht keine Langeweile (und es ist echt schön, dass kein Double-Bass hier alles plattdonnert).
2) Die richtige Menge an allem. Die Melodien sind Ohrwurmig und großartig genug um eben gerade nicht kitschig zu sein (bzw. vielleicht sind sie kitschig, aber dann nicht kitschig genug, dass es einem peinlich wäre, sie mitzusingen). Die Gitarren sind hart genug, dass die Sache Pfeffer hat und knallt, sägen aber nicht alles klein und lassen genug Raum für die anderen Mitspieler (Bass , Keys, Schlagzeug, oder auch mal ein Saxophonsolo, das rockt).
3) Keyboards! Ja, die Keyboardarbeit wird hier extra gewürdigt, denn sie spielen immer hörbar und songdienlich mit und mit dem Rest zusammen und sind eine echte Bereicherung für den Sound.
4) Abwechslung! Es gibt tatsächlich keine zwei Songs auf der Scheibe, die man verwechseln könnte. Mid-tempo, Uptempo, Powerballade, immer eigenständige Melodien und Hooks ... und: kein Song langweilt, wenn er nach dreieinhalb Minuten auserzählt ist, dann endet er eben mit einem Ausrufezeichen, statt noch dreimal den Refrain wiederzukäuen (so gut der Refrain auch gewesen sein mag ...).
Anspieltipps? Auf einer Platte ohne Füller? Na gut, hier sind meine persönlichen 6(!)-Sterne Songs:
Dangerous - eine hochgefährliche Nummer um seine Stimmbänder zum mitsingen zu bringen.
Frontline - ein Song, um sich die Seele aus dem Leib zu rennen super catchy, abwechslungsreich und flott.
Fighter hat "Eye of the Tiger"-Klasse!
Can't stop the Rock - Kann man wirklich nicht, ein unglaubliche nach vorne geh-Nummer!
Headlines - eine coole gute-Laune Nummer mit Saxophonegastspiel.
City of Sinners - hochmelodiös, mit toller Bridge, tollem Chorus, tollem Refrain, tollen Zwischensoli, tollen Leads und einem Tempo, dass einen mitreißt.
Aber ich möchte nochmal betonen, dass ich keinen Ausfall finde. Die o.g. 6 Songs sind einfach die, die für mich persönlich den Vogel großkalibrig abschießen! Looking for Action ist eigentlich auch noch so eine Wuchtbrumme (diesmal mit Double-Bass) und der groovy-swingy-tanzbare Rausschmeißer Turn it up. Das hier ist kein lauer Aufguss der 80er, das ist die Essenz von dem, was diese Art von Musik in den 80ern so geil gemacht hat! Überraschung des Jahres für mich.
Wow! (aber das sagte ich bereits).
Kann ich bitte die meisten meiner 5-Sterne Rezensionen um einen halben Stern abwerten, jetzt weiß ich wieder wie sich die vollen fünf anhören! Nein? Na gut, dann bitte einmal hier 5,5 Sterne!