Electric Callboy (ex-Eskimo Callboy): Tekkno (180g) auf 1 LP und 1 CD

Zwischen Ballermann und Wacken

Mit »Tekkno« veröffentlichen Electric Callboy dieser Tage ihr erstes Album seit drei Jahren. Viel ist in der Zwischenzeit passiert: Die Band hat ihren Namen geändert, mit Nico Sallach steht seit 2020 ein neuer Sänger am Mikro und mit »Pump It« hat sich das Sextett lautstark, aber vergebens bemüht, am Vorausscheid zum Eurovision Song Contest teilnehmen zu dürfen.

Einiges ist aber auch gleich geblieben, zum Glück. Electric Callboy mischen immer noch Party-Electro und Metalcore und erschaffen so ihre eigene Nische, die vom Trancecore und Bands wie Enter Shikari nicht weit entfernt ist. Allerdings ist der offensichtliche Party-Faktor bei der Band aus Castrop-Rauxel ungleich höher. Ein sehr eigener Humor mit Hang zum Trash und zum Ruhrpott-Proletentum gehören bei Electric Callboy ebenso schon immer dazu.

Da passt es sehr gut, dass man sich mit Finch Asozial einen ähnlich tickenden Partymacher eingeladen hat, um auf dem Track »Spaceman« gemeinsam zu eskalieren. Bei »Fuckboi« unterstützen die Damen von Conquer Divide tatkräftig.

Alles in allem hält »Tekkno« zu hundert Prozent, was der Titel verspricht. Tanzbare Gute-Laune-Musik mit brutalen Metal-Eruptionen garniert. Die Neon-Sneaker-und-Wodka-Energy-Fraktion kann bedenkenlos zugreifen.