Bob Dylan: Shadows In The Night
Für sein Album »Shadows In The Night« hat sich Bob Dylan die Aufgabe gestellt, Hits und Evergreens aus dem Great American Songbook zu interpretieren. Bis heute verbindet man die meisten dieser Songs mit Frank Sinatra.
Arrangiert für ›kleine‹ Band, aufgenommen ganz klassisch in ein oder zwei Takes eröffnet uns Bob Dylan damit eine neue Welt. »Shadows In The Night« reduziert die Klassiker auf das Wesentliche, indem Pomp, Show und große Bühne wegfallen.
Wenn Bob Dylan sagt, das seien keine Coverversionen, sondern Un-Coverversionen, kann man ihn nur beipflichten: Den musikalischen Kern dieser Songs konnte man noch nie so klar erkennen.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Weitere Ausgaben von Shadows In The Night
Im Austausch mit Klassikern: Bob Dylan auf »Shadows In The Night«
Das neue, 36. Studioalbum von Bob Dylan heißt »Shadows In The Night«. Es widmet sich Songs, die nicht nur ihn selbst, sondern auch seine Musiker-Kollegen und -Freunde in Kindheit und Jugend prägten: Dylan singt Lieder aus dem Great American Songbook.Dylan möchte die Songs auf seinem neuen Album »Shadows In The Night« nicht als Coverversionen verstanden haben. Erstens wurde er selbst viel zu oft gecovert. Und zweitens bedeutet ›cover‹ im Englischen auch ›bedecken, verdecken, umhüllen‹. Seine Fassungen der Klassiker betrachtet Dylan hingegen als Entdeckungen und Enthüllungen.
Das Great American Songbook und Frank Sinatra
Bob Dylan wollte das Album, das nun als »Shadows In The Night« erscheint, schon seit den 1970ern machen. Jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen. Für ihn scheint die Veröffentlichung des Longplayers große Bedeutung zu haben, denn zum ersten Mal seit drei Jahren gab er vor kurzem ein Interview. Er wolle das Unrecht wieder gut machen, dass diesem Liedgut in unzähligen Coverversionen widerfahren sei, sagte er dort. Und er wisse, dass Frank Sinatra das Maß sei, an dem man die guten Versionen dieser Songs messe: »Because he is the mountain.«Dylan möchte in »Shadows In The Night« mit den ausgewählten Songs ins Gespräch kommen. Auch Konzerte betrachtet er als einen Austausch mit dem Publikum über das Gesungene, keinesfalls als ein einseitiges Vorsingen und Aufführen. Im erwähnten Interview sagt er, dass er diesen Ansatz, mit der Musik und mit dem Publikum ins Gespräch zu treten, an Sinatra bewundert habe.
Kleine Besetzung
Schnell wird klar, in welche Richtung die Uncover-Versionen von Bob Dylan auf »Shadows In The Night« gehen. Statt der großen Bigband-Arrangements spielt er die Songs mit einer fünfköpfigen Band ein. Zwei Gitarren, Bass, Pedal Steel, ab und zu Bläser – kein Schlagzeug, kein Klavier: Das ist Dylans Besetzung für das Great American Songbook. Für den Zuhörer klingt das so, als dringe er mit seinen Begleitern zum wesentlichen Kern dessen vor, was diese Lieder so bekannt gemacht hat.Bob Dylan holt die Klassiker für »Shadows In The Night« von der großen Bühne der Big-Band-Interpretationen ins Wohnzimmer. Das klingt natürlich und vertraut, wie eine Session unter Freunden. Die Art und Weise, wie das Album von Jack Frost produziert wurde, verstärkt diese Wirkung. Keine Tonkabinen, keine Kopfhörer: Alle Songs wurden in ein bis zwei Takes ohne Overdubbing aufgenommen und zwar in der Reihenfolge, in der sie jetzt auf dem Album erscheinen. Mit großem Respekt nähert sich Dylan diesen Liedern. Im Interview sagte er, dass ihm diese Songs am Herzen liegen und er sich ihnen verbunden fühle. Das hört man in dieser Besetzung besonders gut heraus. Es ist eine beglückende Erfahrung, daran teilzuhaben.
Fazit
Mit »Shadows In The Night« präsentiert Bob Dylan ein zeitloses Album für die Ewigkeit. Sehr bekannte und weniger gespielte Songs des American Songbook, die Sinatra und andere große Sänger fest im Repertoire hatten, erklingen hier in schlichten, gelassenen Fassungen. Großartig.Mit »Fallen Angels« präsentiert Bob Dylan 2016 ein weiteres Album mit Frank-Sinatra-Klassikern.
Rezensionen
»... Dylan singt auf seinem neuen Album Songs aus dem Repertoire des Jahrhundert-Entertainers Frank Sinatra. Und zwar so überzeugend wie hochinteressant.« (Audio, März 2015)
»Eine Dylan-Platte, die man öfter hören wird, als man denkt.« (musikexpress, März 2015)
»Dylan singt beseelt Lieder, die einst Frank Sinatra berühmt machte. Und klingt dabei so schön wie schon lange nicht mehr.« (Rolling Stone, Februar 2015)
»Ein Album mit Liedern einzuspielen, die einst Frank Sinatra gesungen hatte, wollte Bob Dylan anscheinend schon lang. Im hohen Alter von 73 Jahren hat er sich mit ›Shadows In The Night‹ nun diesen Wunsch erfüllt.« (Good Times, April / Mai 2015)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 I'm A Fool To Want You
- 2 The Night We Called It A Day
- 3 Stay With Me
- 4 Autumn Leaves
- 5 Why Try to Change Me Now
- 6 Some Enchanted Evening
- 7 Full Moon And Empty Arms
- 8 Where Are You?
- 9 What'll I Do
- 10 That Lucky Old Sun