Youssou N'Dour: Rokku Mi Rokka (Give And Take) - (jpc Edition 5 Bonustracks) auf 2 CDs
Rokku Mi Rokka (Give And Take) - (jpc Edition 5 Bonustracks)
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Derzeit nicht erhältlich.
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- Label:
- Nonesuch
- Aufnahmejahr ca.:
- 2007
- UPC/EAN:
- 0075597996180
- Erscheinungstermin:
- 16.8.2018
Schon mit Nothing’s In Vain (2002) begann YOUSSOU N’DOUR seine Reise in die Traditionen des Senegal. Traditionelle Rhythmen führten die Hörer tief in das Land des Musikers, der für das Album auch auf traditionelles Instrumentarium wie Kora, Riti und Balafon zurückgriff. Mit Rokku Mi Rokka erscheint nun, nach dem Grammy-prämierten Egypt (2004), bereits der dritte Teil eines Trips, der die wundervolle Musik des Senegal offenbart und gerade den Europäern völlig neue Perspektiven auf Musik und Kontinent ermöglicht.
Rokku Mi Rokka schließt direkt an die Vorgänger an, doch wo Egypt sich der Spiritualität, dem Islam und der Bruderschaft der Muriden widmete, bestimmen hier geografische Aspekte die Einflüsse auf die Musik. „Die Musik und die Inspiration für dieses Album kommen aus dem Norden, aus der Wüste, aus jenen Regionen des Senegals, die an Mali und Mauretanien angrenzen. Sowohl die Bewohner dieser Länder, als auch die Menschen aus Zentral-Senegal können diese Musik verstehen“, so der 1959 in Dakar geborene YOUSSOU N’DOUR.
In Rokku Mi Rokka kulminiert die Erfahrung aus über 25 Jahren, in denen YOUSSOU N’DOUR die Musik, und besonders die Musik Afrikas ein gutes Stück voran gebracht hat. Als „Botschafter“ des mbalax (sprich: Malach), einer poporientierten Variante senegalesischer Musik, welche senegalesische griot-Perkussion und Lobgesänge mit afro-kubanischen Arrangements vermengen, schuf er weltweites Interesse für afrikanische Musik weit über die Grenzen des Kontinents hinaus. „Manche Leute denken, das die Senegalesische Musik automatisch mbalax meint, ein Begriff aus dem Wolof, der wichtigsten Sprache im Senegal, die jeder spricht. Aber dies ist nicht der einzige Musikstil ist, den wir haben. Es gibt eine Vielzahl an Rhythmen und Klängen, und als ich begann, dieses Album zu schreiben, wollte ich verschiedene Einflüsse verwenden. So wird man ein bißchen Blues auf Rokku Mi Rokka hören, ein bißchen Reggae und ein bißchen kubanische Musik. In Afrika lieben wir diese Genres, denn wir hören die Rhythmen und fühlen, dass es unsere sind, die Afrika aber vor langer Zeit mit den Sklaven verlassen haben. Rokku Mi Rokka heißt: ‚Gibst du mir etwas, geb ich dir etwas’, und das ist zugleich die Botschaft des Albums: wir haben viel von der hochentwickelten Welt bekommen, aber denkt dran, dass wir auch viel gegeben haben.“
Im Jahre 2006 besuchte YOUSSOU N’DOUR die Xippi-Studios, wo er etwa 20 Songs aufnahm, aus denen er eine Auswahl treffen musste. „Es ist etwas verrückt“, so erklärt YOUSSOU N’DOUR. „Die Afrikaner lieben den Sound moderner Keyboards und anderer Instrumente, aber der Rest der Welt möchte traditionelle afrikanische Instrumente hören. Die Afrikaner hören gar nicht erst hin, wenn wir nicht moderne Instrumente benutzen. Das einzige was beide verbindet, ist mein Gesang. Ich musste die Songs also dementsprechend zusammenstellen. Es ging nicht um Verkaufszahlen, sondern darum, beide Teile meines Publikums zufrieden zu stellen.“
Die musikalische Faszination von Rokku Mi Rokka dürfte weit über die Region hinausgehen, denn in der Tat ist die Senegalesische Musik den europäischen Hörgewohnheiten nicht ganz fremd. Rokku Mi Rokka enthält eine ganze Reihe von Songs, deren Eingängigkeit auch das europäische Ohr fesseln wird. Etwa der Opener 4-4-44 oder Pullo Ardo, ein aufmunternder Uptempo-Song, oder Dabbaax, mit der beinah karibisch anmutenden Gitarrenlinie. Trotzdem ist es natürlich die faszinierende Welt Afrikas und des Senegals im Besonderen, die den speziellen Reiz Rokku Mi Rokkas ausmacht. In Rokku Mi Rokka offenbart sich die die vielfältige Schönheit des Senegals, zum Beispiel im tanzenden Létt Ma, im schönen Baay Faal oder im fließenden Tukki.
Als Single wird Wake Up ausgekoppelt werden, jener Song auf dem Album, der sich leichtfüßig der europäischen bzw. anglo-amerikanischen Poplandschaft nähert und als Featuring Artist eine langjährige Freundin YOUSSOU N’DOURs an das Mikrophon holt: Neneh Cherry. War sie schon 1994 die wunderbare Duettpartnerin in N’DOURs bisher größtem Welt-Erfolg Seven Seconds, steuert sie hier die einzigen englischsprachigen Raps des Albums bei. Und gerade Wake Up zeigt, wie hervorragend die Verbindung von westlicher Popmusik und traditionellen Harmonien der Senegalesischen Musik funktioniert. Denn Wake Up ist ein Popsong im besten Sinne – mitreißend, groovy und voller Leidenschaft. „Wir wollten kein zweites Seven Seconds machen“, wirft YOUSSOU ein. „Dieser Song ist sehr viel afrikanischer angelegt und enthält unsere Instrumente, etwa eine Kora. Neneh liebte den Vibe, den wir hatten. Wir kommen vom selben Kontinent und haben eine gemeinsame Botschaft.“
Um die Songs möglichst authentisch zu gestalten, wandte YOUSSOU sich an Bah Mody, einen bekannten Sänger aus dem Norden des Landes, den YOUSSOU im Gegenzug auf dessen nächsten Album unterstützen wird. Für den instrumentellen Anteil verließ er sich auf Super Etoile, jene Band, zu deren Entstehung er vor einem Vierteljahrhundert beitrug, und auf einige alte Freunde: Habib Faye (bass), Babacar „Mbaye Dieye“ Faye (percussions), und Papa Oumar Ngom (gitarre), die ihn seit über 20 Jahren begleiten. „Sie kommen nicht aus dem Norden, aber sie sind Senegalesen, und sie wissen genau, was im Norden, im Süden und im Zentral-Senegal geschieht. Die Instrumentierung ist nicht das Entscheidende, es kommt auf den Ausdruck an. Ich kann mir meine Musiker inzwischen unter den Besten aussuchen, aber sie wissen genau, wonach ich suche.“
Weitere Musiker, mit denen YOUSSOU die Aufnahmen gestaltete, waren Bassekou Kouyaté aus Mali, dort bekannt als Mitglied von Ali Farkas Toiuré-Band, der ein Ngoni, einen viersaitigen Vorläufer des Banjos, auf Sama Gamou spielt. Im selben Song ist auch Ousmane Kangue zu hören, ein Sänger aus dem Norden, den YOUSSOU schlicht als „groß wie Baaba Mal“ bezeichnet. Ebenfalls zu hören: Balla Sidibe und Rudy Gomis vom Baobab Orchester, die im Studio waren, als YOUSOU Xell aufnahm, und gleich mitsangen.
„Was mich so leidenschaftlich an dieser Musik arbeiten lässt, das ist die Freiheit, die ich dabei habe“, so YOUSSOU N’DOUR. „Die Freiheit, mit neuen Klängen zu experimentieren und neue Vibes zu finden. Ich begann meine professionelle Musikerkarriere mit kubanischen Rhythmen, dann kam ich zum mbalax und zum Pop; und ich glaube, wäre ich die ganze Zeit bei einer Richtung geblieben, hätte sich eine gewisse Ermüdung eingestellt. Schließlich stehe ich in dem Ruf, der Welt außerhalb Afrikas etwas Neues bringen.“
Aufgewachsen inmitten der Senegalesischen Musik, als Sohn einer traditionellen Sängerin, ist YOUSSOU N’DOUR heute ein Superstar in Senegal und einer der wenigen afrikanischen Künstler, deren Ruf auch weit über seine Heimat hinausgehen: Die New York Times nannte ihn „einer der weltbesten Sänger“, und das Time Magazin nahm ihn in die Liste der 100 einflussreichsten Frauen und Männer auf, die die Welt verändert haben.
In den letzten 30 Jahren kam es zudem zu einer Vielzahl höchst fruchtbarer Kollaborationen, u. a. mit Peter Gabriel, Sting, Tracy Chapman, Paul Simon und natürlich Neneh Cherry. Mit Dido performte er gleich dreimal auf dem Live8 2005, in London, Paris und Cornwall.
Doch bei allen internationalen Erfolgen bleibt YOUSSOU N’DOUR fest verwurzelt in Senegal, seiner Sprache, seiner Kultur, seiner Art Geschichten zu erzählen. Als Protagonist des „Dakar Overgroove“ des mbalax, ist er für viele andere in seinem Heimatland – und der stetig wachsenden Diaspora – eine leitende kulturelle Figur. Jedes Jahr präsentiert er den „Great African Ball“, eine Tanzparty im Senegal-Stil in New York und Paris, die versucht, die typische Ausgelassenheit eines Nachtclubs in Dakar in die Welt zutragen.
YOUSSOU N’DOUR ist Botschafter der UNICEF und gründete die „Fondation Youssou N’Dour“ zur Unterstützung der Kinder im Senegal, und den „United Nations Youssou N’Dour Fund“ zur Bekämpfung von Malaria. Im Jahr 2007 bekleidete er seine erste Filmrolle: In Michael Adepts Sklavendrama Amazing Grace um den Gegner des Sklavenhandels William Wilberforce sieht man ihn in der Rolle des Olaudah Quiano neben Ioan Gruffudd, Albert Finnes und Rufus Sewell.
Rokku Mi Rokka ist das dritte YOUSSOU N’DOUR-Album, das bei Nonesuch Records erscheint. 2002 erschien Coono du reer (Nothing’s In Vain) und 2004 einer seiner größten internationalen Erfolge, Egypt. Es erhielt neben dem Grammy einen englischen MOBO (Music of Black Origin)-Award, und einen BBC Radio 3 Award For World Music. Mojo, Daily Telegraph, Observer, Sunday Times, Financial Times, fRoots und viele andere Zeitschriften wählten das Egypt zum Album des Jahres. Man wird sehen, wohin es YOUSSOU N’DOUR mit Rokku Mi Rokka bringt.
„Musik ist eine Sprache, vielleicht die erste Sprache, die der Mensch hatte, und ich benutze sie, damit die Menschen die Botschaft hören und verstehen, schneller als aus jeder Zeitung. Ich singe über die Wirklichkeit, über die Gesellschaft, in der ich lebe. Das ist nicht nur der Senegal oder Afrika, das ist die ganze Welt.“
Rokku Mi Tokka Song für Song
„Der Albumtitel bedeutet: Gibst du mir etwas, geb ich dir etwas im Toucouleur-Dialekt von Pulaar, eine Sprache aus dem Norden des Senegal.“
4-4-44
Am 4 April 2004 feierte Senegal 44 Jahre Unabhängigkeit. Den Song schrieb ich über den vierten Tag des vierten Monats und die 44 Jahre. Er wurde sehr bekannt im Senegal, denn ich veröffentlichte ihn am Tag der Feierlichkeiten. Ich erzähle darin, dass wir neu geboren wurden, als der Senegal seine Unabhängigkeit erreichte und die Kolonialherren gegangen waren. Zu guter Letzt wurden wir wir selbst.
Pullo Ārdo
Die Peul sind die wichtigste ethnische Gruppe von Ägypten bis West-Afrika. Traditionell Nomaden, verbringen sie ihr Leben in der Nähe von Wasser und Tieren. Dies ist ein Song über einen Mann, der auf diese Art lebte und den traditionellen und natürlichen Weg ging, obwohl er von den Dingen der modernen Welt umgeben war.
Sama Gàmmu
Im Senegal gibt es im Norden die Toucouleurs und in der Mitte die Wolof, und beide Völker stehen sich sehr nahe. Dieser Song handelt von einem Toucouleur, dessen Verhalten sich mir gegenüber veränderte, als er plötzlich zu Geld kam. Ich frage ihn, wie er sich so verändern konnte, er trägt andere Kleidung, er spricht anders mit mir, er geht ganz anders. Ich bin sicher, es liegt daran, dass er zu Geld gekommen ist, aber ich denke nicht, dass er es durch Arbeit verdient hat. Vielleicht hat jemand anders es verloren. Die zweite Stimme singt Ousmane Kangue, ein großartiger Sänger aus dem Norden, nahe der Grenze nach Mauretanien.
Bàjjan
Eine Badiane ist eine Frau, die in der Familie die Traditionen erhält, und die sicherstellt, dass sie beachtet werden, wenn du geboren wirst, aufwächst und heiratest. Sie sammelt alle Familiengeschichten und gibt dir Kraft. Sie hält die Familie zusammen, und so wollte ich einen Song schrieben, um alle Badianen zu ehren.
Baay Fall
Ein Lied über Cheikh Ibra Fall, der die Baye Fall gründete, ein Teil der Muriden-Bruderschaft, die größte Sufi-Gemeinschaft im Senegal. Sie tragen farbenprächtige Kleidung und haben Dreadlocks wie Rastas, und sie sind vollkommen frei. Sie predigen nicht, aber sie haben große Herzen und sind sehr sozial.
Sportif
Ringkampf ist im Senegal sehr beliebt, beliebter als Fußball, und jeden Sonntag gibt es große Turniere. Aber manchmal gibt es Krawalle, wenn ein besonders beliebter Ringer verliert. Ich möchte die Leute mit diesem Song daran erinnern, dass es nur um Sport geht.
Tukki
Das bedeutet: Reisen. Ich reise viel durch die ganze Welt, und ich erzähle davon, wie großartig es ist, so viele Dinge sehen zu können.
Létt ma
Ein Liebeslied mit einer großen Frage. Die Frau im Lied fragt einen Mann nach ‚Ja’ oder ‚Nein’. Sie liebt ihn sehr, doch sie weiß nicht, wie seine Antwort lauten wird, und irgendjemand versucht, sie zu verunsichern.
Dabbaax
Abdoul Aziz Sy, auch bekannt als Dabakh, war der Kalif von Tivaouane. Er war ein weiser Führer in Dingen der Religion, der Politik und des Sozialen. Er starb 1997, und in diesem Song erzähle ich, wie sehr die Menschen im Senegal ihn vermissen.
Xel
Ich erinnere die Menschen daran, dass sie denken müssen. Die Seele ist das Wichtigste Gut, das Gott uns gegeben hat. Ohne sie wären wir wie Tiere. Ich wollte die Menschen nachdenklich machen. Die anderen Sänger in dem Lied sind Balla Sidibe und Rudy Gomis vom Orchester Baobab, die im Studio waren, als ich an dem Song arbeitete. Ich bat sie, mich zu unterstützen.
Wake Up (It’s Africa Calling)
Seven Seconds hatte so viele Türen für meine Musik geöffnet, und Neneh Cherry und ich blieben seither immer in Kontakt. Ich wollte schon immer wieder mit ihr zusammen auf einem Song singen, aber wir wollten kein zweites Seven Seconds machen. Dieses Mal singen wir: „Afrika ruft, wacht auf!“ Afrika hat eine Botschaft für den Rest der Welt, etwas Positives. Dieser Kontinent besteht nicht nur aus Krieg, Armut und AIDS. Wir versuchen voranzukommen und uns zu entwickeln. Der Rest der Welt gibt Afrika etwas, wir geben etwas zurück.
Rokku Mi Rokka schließt direkt an die Vorgänger an, doch wo Egypt sich der Spiritualität, dem Islam und der Bruderschaft der Muriden widmete, bestimmen hier geografische Aspekte die Einflüsse auf die Musik. „Die Musik und die Inspiration für dieses Album kommen aus dem Norden, aus der Wüste, aus jenen Regionen des Senegals, die an Mali und Mauretanien angrenzen. Sowohl die Bewohner dieser Länder, als auch die Menschen aus Zentral-Senegal können diese Musik verstehen“, so der 1959 in Dakar geborene YOUSSOU N’DOUR.
In Rokku Mi Rokka kulminiert die Erfahrung aus über 25 Jahren, in denen YOUSSOU N’DOUR die Musik, und besonders die Musik Afrikas ein gutes Stück voran gebracht hat. Als „Botschafter“ des mbalax (sprich: Malach), einer poporientierten Variante senegalesischer Musik, welche senegalesische griot-Perkussion und Lobgesänge mit afro-kubanischen Arrangements vermengen, schuf er weltweites Interesse für afrikanische Musik weit über die Grenzen des Kontinents hinaus. „Manche Leute denken, das die Senegalesische Musik automatisch mbalax meint, ein Begriff aus dem Wolof, der wichtigsten Sprache im Senegal, die jeder spricht. Aber dies ist nicht der einzige Musikstil ist, den wir haben. Es gibt eine Vielzahl an Rhythmen und Klängen, und als ich begann, dieses Album zu schreiben, wollte ich verschiedene Einflüsse verwenden. So wird man ein bißchen Blues auf Rokku Mi Rokka hören, ein bißchen Reggae und ein bißchen kubanische Musik. In Afrika lieben wir diese Genres, denn wir hören die Rhythmen und fühlen, dass es unsere sind, die Afrika aber vor langer Zeit mit den Sklaven verlassen haben. Rokku Mi Rokka heißt: ‚Gibst du mir etwas, geb ich dir etwas’, und das ist zugleich die Botschaft des Albums: wir haben viel von der hochentwickelten Welt bekommen, aber denkt dran, dass wir auch viel gegeben haben.“
Im Jahre 2006 besuchte YOUSSOU N’DOUR die Xippi-Studios, wo er etwa 20 Songs aufnahm, aus denen er eine Auswahl treffen musste. „Es ist etwas verrückt“, so erklärt YOUSSOU N’DOUR. „Die Afrikaner lieben den Sound moderner Keyboards und anderer Instrumente, aber der Rest der Welt möchte traditionelle afrikanische Instrumente hören. Die Afrikaner hören gar nicht erst hin, wenn wir nicht moderne Instrumente benutzen. Das einzige was beide verbindet, ist mein Gesang. Ich musste die Songs also dementsprechend zusammenstellen. Es ging nicht um Verkaufszahlen, sondern darum, beide Teile meines Publikums zufrieden zu stellen.“
Die musikalische Faszination von Rokku Mi Rokka dürfte weit über die Region hinausgehen, denn in der Tat ist die Senegalesische Musik den europäischen Hörgewohnheiten nicht ganz fremd. Rokku Mi Rokka enthält eine ganze Reihe von Songs, deren Eingängigkeit auch das europäische Ohr fesseln wird. Etwa der Opener 4-4-44 oder Pullo Ardo, ein aufmunternder Uptempo-Song, oder Dabbaax, mit der beinah karibisch anmutenden Gitarrenlinie. Trotzdem ist es natürlich die faszinierende Welt Afrikas und des Senegals im Besonderen, die den speziellen Reiz Rokku Mi Rokkas ausmacht. In Rokku Mi Rokka offenbart sich die die vielfältige Schönheit des Senegals, zum Beispiel im tanzenden Létt Ma, im schönen Baay Faal oder im fließenden Tukki.
Als Single wird Wake Up ausgekoppelt werden, jener Song auf dem Album, der sich leichtfüßig der europäischen bzw. anglo-amerikanischen Poplandschaft nähert und als Featuring Artist eine langjährige Freundin YOUSSOU N’DOURs an das Mikrophon holt: Neneh Cherry. War sie schon 1994 die wunderbare Duettpartnerin in N’DOURs bisher größtem Welt-Erfolg Seven Seconds, steuert sie hier die einzigen englischsprachigen Raps des Albums bei. Und gerade Wake Up zeigt, wie hervorragend die Verbindung von westlicher Popmusik und traditionellen Harmonien der Senegalesischen Musik funktioniert. Denn Wake Up ist ein Popsong im besten Sinne – mitreißend, groovy und voller Leidenschaft. „Wir wollten kein zweites Seven Seconds machen“, wirft YOUSSOU ein. „Dieser Song ist sehr viel afrikanischer angelegt und enthält unsere Instrumente, etwa eine Kora. Neneh liebte den Vibe, den wir hatten. Wir kommen vom selben Kontinent und haben eine gemeinsame Botschaft.“
Um die Songs möglichst authentisch zu gestalten, wandte YOUSSOU sich an Bah Mody, einen bekannten Sänger aus dem Norden des Landes, den YOUSSOU im Gegenzug auf dessen nächsten Album unterstützen wird. Für den instrumentellen Anteil verließ er sich auf Super Etoile, jene Band, zu deren Entstehung er vor einem Vierteljahrhundert beitrug, und auf einige alte Freunde: Habib Faye (bass), Babacar „Mbaye Dieye“ Faye (percussions), und Papa Oumar Ngom (gitarre), die ihn seit über 20 Jahren begleiten. „Sie kommen nicht aus dem Norden, aber sie sind Senegalesen, und sie wissen genau, was im Norden, im Süden und im Zentral-Senegal geschieht. Die Instrumentierung ist nicht das Entscheidende, es kommt auf den Ausdruck an. Ich kann mir meine Musiker inzwischen unter den Besten aussuchen, aber sie wissen genau, wonach ich suche.“
Weitere Musiker, mit denen YOUSSOU die Aufnahmen gestaltete, waren Bassekou Kouyaté aus Mali, dort bekannt als Mitglied von Ali Farkas Toiuré-Band, der ein Ngoni, einen viersaitigen Vorläufer des Banjos, auf Sama Gamou spielt. Im selben Song ist auch Ousmane Kangue zu hören, ein Sänger aus dem Norden, den YOUSSOU schlicht als „groß wie Baaba Mal“ bezeichnet. Ebenfalls zu hören: Balla Sidibe und Rudy Gomis vom Baobab Orchester, die im Studio waren, als YOUSOU Xell aufnahm, und gleich mitsangen.
„Was mich so leidenschaftlich an dieser Musik arbeiten lässt, das ist die Freiheit, die ich dabei habe“, so YOUSSOU N’DOUR. „Die Freiheit, mit neuen Klängen zu experimentieren und neue Vibes zu finden. Ich begann meine professionelle Musikerkarriere mit kubanischen Rhythmen, dann kam ich zum mbalax und zum Pop; und ich glaube, wäre ich die ganze Zeit bei einer Richtung geblieben, hätte sich eine gewisse Ermüdung eingestellt. Schließlich stehe ich in dem Ruf, der Welt außerhalb Afrikas etwas Neues bringen.“
Aufgewachsen inmitten der Senegalesischen Musik, als Sohn einer traditionellen Sängerin, ist YOUSSOU N’DOUR heute ein Superstar in Senegal und einer der wenigen afrikanischen Künstler, deren Ruf auch weit über seine Heimat hinausgehen: Die New York Times nannte ihn „einer der weltbesten Sänger“, und das Time Magazin nahm ihn in die Liste der 100 einflussreichsten Frauen und Männer auf, die die Welt verändert haben.
In den letzten 30 Jahren kam es zudem zu einer Vielzahl höchst fruchtbarer Kollaborationen, u. a. mit Peter Gabriel, Sting, Tracy Chapman, Paul Simon und natürlich Neneh Cherry. Mit Dido performte er gleich dreimal auf dem Live8 2005, in London, Paris und Cornwall.
Doch bei allen internationalen Erfolgen bleibt YOUSSOU N’DOUR fest verwurzelt in Senegal, seiner Sprache, seiner Kultur, seiner Art Geschichten zu erzählen. Als Protagonist des „Dakar Overgroove“ des mbalax, ist er für viele andere in seinem Heimatland – und der stetig wachsenden Diaspora – eine leitende kulturelle Figur. Jedes Jahr präsentiert er den „Great African Ball“, eine Tanzparty im Senegal-Stil in New York und Paris, die versucht, die typische Ausgelassenheit eines Nachtclubs in Dakar in die Welt zutragen.
YOUSSOU N’DOUR ist Botschafter der UNICEF und gründete die „Fondation Youssou N’Dour“ zur Unterstützung der Kinder im Senegal, und den „United Nations Youssou N’Dour Fund“ zur Bekämpfung von Malaria. Im Jahr 2007 bekleidete er seine erste Filmrolle: In Michael Adepts Sklavendrama Amazing Grace um den Gegner des Sklavenhandels William Wilberforce sieht man ihn in der Rolle des Olaudah Quiano neben Ioan Gruffudd, Albert Finnes und Rufus Sewell.
Rokku Mi Rokka ist das dritte YOUSSOU N’DOUR-Album, das bei Nonesuch Records erscheint. 2002 erschien Coono du reer (Nothing’s In Vain) und 2004 einer seiner größten internationalen Erfolge, Egypt. Es erhielt neben dem Grammy einen englischen MOBO (Music of Black Origin)-Award, und einen BBC Radio 3 Award For World Music. Mojo, Daily Telegraph, Observer, Sunday Times, Financial Times, fRoots und viele andere Zeitschriften wählten das Egypt zum Album des Jahres. Man wird sehen, wohin es YOUSSOU N’DOUR mit Rokku Mi Rokka bringt.
„Musik ist eine Sprache, vielleicht die erste Sprache, die der Mensch hatte, und ich benutze sie, damit die Menschen die Botschaft hören und verstehen, schneller als aus jeder Zeitung. Ich singe über die Wirklichkeit, über die Gesellschaft, in der ich lebe. Das ist nicht nur der Senegal oder Afrika, das ist die ganze Welt.“
Rokku Mi Tokka Song für Song
„Der Albumtitel bedeutet: Gibst du mir etwas, geb ich dir etwas im Toucouleur-Dialekt von Pulaar, eine Sprache aus dem Norden des Senegal.“
4-4-44
Am 4 April 2004 feierte Senegal 44 Jahre Unabhängigkeit. Den Song schrieb ich über den vierten Tag des vierten Monats und die 44 Jahre. Er wurde sehr bekannt im Senegal, denn ich veröffentlichte ihn am Tag der Feierlichkeiten. Ich erzähle darin, dass wir neu geboren wurden, als der Senegal seine Unabhängigkeit erreichte und die Kolonialherren gegangen waren. Zu guter Letzt wurden wir wir selbst.
Pullo Ārdo
Die Peul sind die wichtigste ethnische Gruppe von Ägypten bis West-Afrika. Traditionell Nomaden, verbringen sie ihr Leben in der Nähe von Wasser und Tieren. Dies ist ein Song über einen Mann, der auf diese Art lebte und den traditionellen und natürlichen Weg ging, obwohl er von den Dingen der modernen Welt umgeben war.
Sama Gàmmu
Im Senegal gibt es im Norden die Toucouleurs und in der Mitte die Wolof, und beide Völker stehen sich sehr nahe. Dieser Song handelt von einem Toucouleur, dessen Verhalten sich mir gegenüber veränderte, als er plötzlich zu Geld kam. Ich frage ihn, wie er sich so verändern konnte, er trägt andere Kleidung, er spricht anders mit mir, er geht ganz anders. Ich bin sicher, es liegt daran, dass er zu Geld gekommen ist, aber ich denke nicht, dass er es durch Arbeit verdient hat. Vielleicht hat jemand anders es verloren. Die zweite Stimme singt Ousmane Kangue, ein großartiger Sänger aus dem Norden, nahe der Grenze nach Mauretanien.
Bàjjan
Eine Badiane ist eine Frau, die in der Familie die Traditionen erhält, und die sicherstellt, dass sie beachtet werden, wenn du geboren wirst, aufwächst und heiratest. Sie sammelt alle Familiengeschichten und gibt dir Kraft. Sie hält die Familie zusammen, und so wollte ich einen Song schrieben, um alle Badianen zu ehren.
Baay Fall
Ein Lied über Cheikh Ibra Fall, der die Baye Fall gründete, ein Teil der Muriden-Bruderschaft, die größte Sufi-Gemeinschaft im Senegal. Sie tragen farbenprächtige Kleidung und haben Dreadlocks wie Rastas, und sie sind vollkommen frei. Sie predigen nicht, aber sie haben große Herzen und sind sehr sozial.
Sportif
Ringkampf ist im Senegal sehr beliebt, beliebter als Fußball, und jeden Sonntag gibt es große Turniere. Aber manchmal gibt es Krawalle, wenn ein besonders beliebter Ringer verliert. Ich möchte die Leute mit diesem Song daran erinnern, dass es nur um Sport geht.
Tukki
Das bedeutet: Reisen. Ich reise viel durch die ganze Welt, und ich erzähle davon, wie großartig es ist, so viele Dinge sehen zu können.
Létt ma
Ein Liebeslied mit einer großen Frage. Die Frau im Lied fragt einen Mann nach ‚Ja’ oder ‚Nein’. Sie liebt ihn sehr, doch sie weiß nicht, wie seine Antwort lauten wird, und irgendjemand versucht, sie zu verunsichern.
Dabbaax
Abdoul Aziz Sy, auch bekannt als Dabakh, war der Kalif von Tivaouane. Er war ein weiser Führer in Dingen der Religion, der Politik und des Sozialen. Er starb 1997, und in diesem Song erzähle ich, wie sehr die Menschen im Senegal ihn vermissen.
Xel
Ich erinnere die Menschen daran, dass sie denken müssen. Die Seele ist das Wichtigste Gut, das Gott uns gegeben hat. Ohne sie wären wir wie Tiere. Ich wollte die Menschen nachdenklich machen. Die anderen Sänger in dem Lied sind Balla Sidibe und Rudy Gomis vom Orchester Baobab, die im Studio waren, als ich an dem Song arbeitete. Ich bat sie, mich zu unterstützen.
Wake Up (It’s Africa Calling)
Seven Seconds hatte so viele Türen für meine Musik geöffnet, und Neneh Cherry und ich blieben seither immer in Kontakt. Ich wollte schon immer wieder mit ihr zusammen auf einem Song singen, aber wir wollten kein zweites Seven Seconds machen. Dieses Mal singen wir: „Afrika ruft, wacht auf!“ Afrika hat eine Botschaft für den Rest der Welt, etwas Positives. Dieser Kontinent besteht nicht nur aus Krieg, Armut und AIDS. Wir versuchen voranzukommen und uns zu entwickeln. Der Rest der Welt gibt Afrika etwas, wir geben etwas zurück.
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Tracklisting
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Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
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1 4-4-44
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2 Pullo Ardo
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3 Sama Gàmmu
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4 Bàjjan
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5 Baay Faal
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6 Sportif
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7 Tukki
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8 Létt ma
-
9 Dabbaax
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10 Xel
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11 Wake Up (It's Africa Calling)
Disk 2 von 2 (CD)
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1 Boul Bayékou
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2 Beugue dou Bagne
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3 Borom Gaal
-
4 Téléphone
-
5 Yonou Deugue
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