Travis: 12 Memories
12 Memories
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Sony, 2003
- Erscheinungstermin: 10.1.2012
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Kein Geringerer als Elton John schwärmte davon, dass »12 Memories« »...Sie auf eine echte Reise mitnehmen würden… wie »Revolver« der Beatles«. Und genau wie die Beatles 1966 befanden sich Travis an einem kritischen Punkt, als es darum ging, ihr viertes Album aufzunehmen.
Coldplay hatte eine Karriere nach dem Vorbild des Songwritings aus der »The Man Who«-Ära von Travis begonnen, während Frontmann Fran Healy heimlich gegen Depressionen kämpfte. Mit dem neu tobenden Irakkrieg im Hintergrund begann die Gruppe, beim Songwriting nach außen zu schauen und schrieb sozialbewusste Singles wie »Re-Offender«, die sich mit häuslicher Gewalt beschäftigten, und »The Beautiful Occupation«, das von der US-Invasion im Irak inspiriert war. Wenn »Love Will Come Through« eher dem alten Travis ähnelte, wurde es durch eine Dunkelheit gefiltert, die einen Großteil von »12 Memories« definierte, wobei das Album als Ganzes einen Hauch von Electronica annahm und die Band mit einer härteren Kante rockte als zuvor.
Das Album debütierte bei seiner ursprünglichen Veröffentlichung im Jahr 2003 auf Platz 3 der britischen Albumcharts.
Craft Recordings legt das vielbeachtete Album erstmals auf Vinyl neu auf, in den Metropolis Studios in London geschnitten und auf schwerem schwarzem Vinyl gepresst.
Um ein Haar hätten Travis kein viertes Album gemacht. Im vergangenen Sommer war Neil Primrose kopfüber in den Swimming Pool eines französischen Hotels gesprungen, mit dem Schädel auf dem Grund des Beckens aufgeschlagen und hatte sich drei Halswirbel gebrochen. Sein Arzt war sich ziemlich sicher, dass er nie wieder würde laufen können. Fran Healy, Andy Dunlop und Dougie Payne waren am Boden zerstört: Alles sah danach aus, als sollte ihr bester Freund für den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt sein.
Drei Wochen nach dem Unfall aber saß Neil bereits wieder zehn bis fünfzehn Minuten täglich an seinem Schlagzeug. Der Schmerz war unmenschlich, kaum auszuhalten - aber Neil konnte einfach nicht anders. Der Arzt war verblüfft, das sein Patient überhaupt in der Lage war, aufzustehen, gab aber sein Okay. Offensichtlich war dies die beste Form der Rehabilitation - solange Neil die Sache langsam und behutsam anging. „Ich verbrachte einige Monate zu Hause und war ein unausstehlicher, alter Jammerlappen“, erinnert er sich. „Mir war allerdings völlig bewusst, was für ein Riesenglück ich hatte, dass ich überhaupt noch laufen konnte.“
Während sich Neil langsam wieder erholte, war die Band dazu gezwungen, sechs Monate frei zu nehmen. Es war die erste richtige Pause seit 1999, als das Album „The Man Who“ die vier Freunde aus Glasgow zu Stars gemacht hatte – zu den Pionieren bewegender Autoren-Pop-Hymnen. Tatsächlich waren sie ausgezehrter und erschöpfter als vermutet. Zudem hatten sie ihren Weg ein wenig aus den Augen verloren; nach dem Erfolg von „The Man Who“ waren sie schnurstracks ins Studio zurückgekehrt um „The Invisible Band“ aufzunehmen. Keine Frage: Es ist nach wie vor ein tolles Album – aber der Band ist heute klar, dass sie sich dabei selbst nicht genug forderte.
„Im Jahr 2001, so um die Zeit von ‚The Invisible Band‘, entstanden kleine Risse“, erklärt Fran. „Wir hatten nicht erwartet, dass ‚The Man Who‘ so gut laufen würde. Das war eine emotionale Achterbahnfahrt für uns. Hinzu kommt, dass wir als Schotten sehr zurückhaltend sind, was das Popstar-Dasein angeht. Es ist ganz einfach in unsere DNA einprogrammiert, dass wir nicht ordinär oder angeberisch sein können. Aber plötzlich waren wir nicht mehr diese kleine Band aus Glasgow. Wir mussten also dringend einen Schritt zurück machen und die Situation neu bewerten. Nach Neils Unfall wäre es mit Travis um ein Haar zu Ende gewesen – die Band hätte ohne eines ihrer vier Mitglieder nicht weiter bestanden. Aber wir bekamen eine weitere Chance.“
Travis trafen sich also Ende vergangenen Jahres wieder, um mit den Arbeiten an ihrem vierten Album „12 Memories“ zu beginnen. Sie errichteten ein provisorisches Studio im Westen Schottlands (Mull), in der Hoffnung, Neil wieder an das Schlagzeugspielen heran zu führen. Morgens krochen sie aus ihren Betten und spielten im Schlafanzug, genossen anschließend das großartige Essen, spazierten danach die Straße rauf zum Pub, der Neils Eltern gehörte, auf ein paar Whiskeys. Die Abende verbachten sie am offenen Feuer, tranken Wein und spielten Scrabble.
Nach zwei Wochen hatten sie bereits neun neue Songs geschrieben. „Es war, als wenn wir uns wieder neu verliebt hätten“, schmunzelt Dougie. „Mull war für uns wie ein Sanatorium. Es kam diesmal keinerlei Spannungen oder Stress auf.“
Nachdem sie bei den beiden Erfolgsalben „The Man Who“ und „The Invisible Band“ mit dem hochgeschätzten Produzenten Nigel Godrich (Radiohead, Beck, Pavement etc.) gearbeitet hatten, entschlossen sich Travis, es diesmal alleine zu versuchen. Sie vereinbarten ganz bewusst, sich keine Sorgen zu machen: Weder um Hitsingles, noch um Coolness – einfach um gar nichts. Fran wollte die „La-la-la“-Songs hinter sich lassen, die er so vortrefflich schreiben kann, um sich vielmehr der Reflexion der Zeiten zu widmen, in denen wir leben. „In der Vergangenheit waren meine Songs, die von Liebe und Sichverabreden handelten, oft von meiner Verlobte Nora inspiriert. Doch heute ist unsere Beziehung sehr solide und ich hatte das Gefühl, ich könnte mich weiter entwickeln. Mit dem 11. September hat etwas völlig Neues begonnen. Ich interessiere mich zwar immer noch nicht für Politik, aber ich erkenne jetzt, wie zerbrechlich die Welt ist.“
Neils Unfall, die sechsmonatige Pause, der Aufenthalt im Studio in Mull und Frans Wunsch, die Band weiter voran zu treiben – all das führte zur Entstehung einer faszinierenden Platte. „12 Memories“ zeigt Travis von ihrer allerbesten Seite: Sie schreiben großartige Melodien, klingen entspannt, glücklich, befreit – gehen aber auch auf die Einflüsse ihrer Umwelt ein.
Die erste Single mit dem Titel „Re-Offender“ ist ein ergreifend schönes Liebeslied, das davon handelt, in einer gewalttätigen Beziehung gefangen zu sein „The Beautiful Occupation“, das in einer „Acoustic Version“ bereits im April auf dem Warchild-Charity-Album „Hope“ veröffentlicht worden war, ist Frans direkte Reaktion auf seine Beteiligung an den Anti-Kriegs-Demonstrationen in London und Glasgow (“I’m wasting my time / Half a million civilians gonna die today / Don’t just stand there watching it happening”).
Travis machten sechs Monate Pause und spielten fast ein Jahr lang kein einziges Konzert. Dougie verlobte sich mit der Schaupielerin Kelly MacDonald („Trainspotting“, „Gosford Park“ etc.). Andy heiratete seine Freundin Jo. Fran wurde 29. In seiner Auszeit dachte er viel über das Leben nach. Er führte quasi einen „emotionalen Frühjahrputz durch“. Er verbrachte viel Zeit mit Nora, las Bücher über Philosophie und ließ sich die Haare wachsen. Er war sehr stolz auf seinen „Hoxon Fin“-Schnitt – als aber David Beckham sich die Frisur eine Woche nach einem zufälligen Treffen auf dem Parkplatz von „Toys R Us“ zu eigen machte, wurde Fran klar, dass es an der Zeit war, einen neuen Schritt zu tun.
Nachdem sie es beinahe überhaupt nicht gemacht hätte, muss die Band nun zugeben, dass „12 Memories“ ihr bislang bestes Album ist. Oder wie Dougie es ausdrückt: „It just feels like us.“
Das letzte Wort soll aber Fran gehören: „Leute, die versuchen, cool zu sein, sind anmaßend – und ich hasse jede Form von Anmaßung. Travis stehen für Bescheidenheit und Ehrlichkeit. Für uns ist die Wahrheit die Grundlage von allem. Die Wahrheit ist die mächtigste Sache auf der Welt.“
Coldplay hatte eine Karriere nach dem Vorbild des Songwritings aus der »The Man Who«-Ära von Travis begonnen, während Frontmann Fran Healy heimlich gegen Depressionen kämpfte. Mit dem neu tobenden Irakkrieg im Hintergrund begann die Gruppe, beim Songwriting nach außen zu schauen und schrieb sozialbewusste Singles wie »Re-Offender«, die sich mit häuslicher Gewalt beschäftigten, und »The Beautiful Occupation«, das von der US-Invasion im Irak inspiriert war. Wenn »Love Will Come Through« eher dem alten Travis ähnelte, wurde es durch eine Dunkelheit gefiltert, die einen Großteil von »12 Memories« definierte, wobei das Album als Ganzes einen Hauch von Electronica annahm und die Band mit einer härteren Kante rockte als zuvor.
Das Album debütierte bei seiner ursprünglichen Veröffentlichung im Jahr 2003 auf Platz 3 der britischen Albumcharts.
Craft Recordings legt das vielbeachtete Album erstmals auf Vinyl neu auf, in den Metropolis Studios in London geschnitten und auf schwerem schwarzem Vinyl gepresst.
Um ein Haar hätten Travis kein viertes Album gemacht. Im vergangenen Sommer war Neil Primrose kopfüber in den Swimming Pool eines französischen Hotels gesprungen, mit dem Schädel auf dem Grund des Beckens aufgeschlagen und hatte sich drei Halswirbel gebrochen. Sein Arzt war sich ziemlich sicher, dass er nie wieder würde laufen können. Fran Healy, Andy Dunlop und Dougie Payne waren am Boden zerstört: Alles sah danach aus, als sollte ihr bester Freund für den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt sein.
Drei Wochen nach dem Unfall aber saß Neil bereits wieder zehn bis fünfzehn Minuten täglich an seinem Schlagzeug. Der Schmerz war unmenschlich, kaum auszuhalten - aber Neil konnte einfach nicht anders. Der Arzt war verblüfft, das sein Patient überhaupt in der Lage war, aufzustehen, gab aber sein Okay. Offensichtlich war dies die beste Form der Rehabilitation - solange Neil die Sache langsam und behutsam anging. „Ich verbrachte einige Monate zu Hause und war ein unausstehlicher, alter Jammerlappen“, erinnert er sich. „Mir war allerdings völlig bewusst, was für ein Riesenglück ich hatte, dass ich überhaupt noch laufen konnte.“
Während sich Neil langsam wieder erholte, war die Band dazu gezwungen, sechs Monate frei zu nehmen. Es war die erste richtige Pause seit 1999, als das Album „The Man Who“ die vier Freunde aus Glasgow zu Stars gemacht hatte – zu den Pionieren bewegender Autoren-Pop-Hymnen. Tatsächlich waren sie ausgezehrter und erschöpfter als vermutet. Zudem hatten sie ihren Weg ein wenig aus den Augen verloren; nach dem Erfolg von „The Man Who“ waren sie schnurstracks ins Studio zurückgekehrt um „The Invisible Band“ aufzunehmen. Keine Frage: Es ist nach wie vor ein tolles Album – aber der Band ist heute klar, dass sie sich dabei selbst nicht genug forderte.
„Im Jahr 2001, so um die Zeit von ‚The Invisible Band‘, entstanden kleine Risse“, erklärt Fran. „Wir hatten nicht erwartet, dass ‚The Man Who‘ so gut laufen würde. Das war eine emotionale Achterbahnfahrt für uns. Hinzu kommt, dass wir als Schotten sehr zurückhaltend sind, was das Popstar-Dasein angeht. Es ist ganz einfach in unsere DNA einprogrammiert, dass wir nicht ordinär oder angeberisch sein können. Aber plötzlich waren wir nicht mehr diese kleine Band aus Glasgow. Wir mussten also dringend einen Schritt zurück machen und die Situation neu bewerten. Nach Neils Unfall wäre es mit Travis um ein Haar zu Ende gewesen – die Band hätte ohne eines ihrer vier Mitglieder nicht weiter bestanden. Aber wir bekamen eine weitere Chance.“
Travis trafen sich also Ende vergangenen Jahres wieder, um mit den Arbeiten an ihrem vierten Album „12 Memories“ zu beginnen. Sie errichteten ein provisorisches Studio im Westen Schottlands (Mull), in der Hoffnung, Neil wieder an das Schlagzeugspielen heran zu führen. Morgens krochen sie aus ihren Betten und spielten im Schlafanzug, genossen anschließend das großartige Essen, spazierten danach die Straße rauf zum Pub, der Neils Eltern gehörte, auf ein paar Whiskeys. Die Abende verbachten sie am offenen Feuer, tranken Wein und spielten Scrabble.
Nach zwei Wochen hatten sie bereits neun neue Songs geschrieben. „Es war, als wenn wir uns wieder neu verliebt hätten“, schmunzelt Dougie. „Mull war für uns wie ein Sanatorium. Es kam diesmal keinerlei Spannungen oder Stress auf.“
Nachdem sie bei den beiden Erfolgsalben „The Man Who“ und „The Invisible Band“ mit dem hochgeschätzten Produzenten Nigel Godrich (Radiohead, Beck, Pavement etc.) gearbeitet hatten, entschlossen sich Travis, es diesmal alleine zu versuchen. Sie vereinbarten ganz bewusst, sich keine Sorgen zu machen: Weder um Hitsingles, noch um Coolness – einfach um gar nichts. Fran wollte die „La-la-la“-Songs hinter sich lassen, die er so vortrefflich schreiben kann, um sich vielmehr der Reflexion der Zeiten zu widmen, in denen wir leben. „In der Vergangenheit waren meine Songs, die von Liebe und Sichverabreden handelten, oft von meiner Verlobte Nora inspiriert. Doch heute ist unsere Beziehung sehr solide und ich hatte das Gefühl, ich könnte mich weiter entwickeln. Mit dem 11. September hat etwas völlig Neues begonnen. Ich interessiere mich zwar immer noch nicht für Politik, aber ich erkenne jetzt, wie zerbrechlich die Welt ist.“
Neils Unfall, die sechsmonatige Pause, der Aufenthalt im Studio in Mull und Frans Wunsch, die Band weiter voran zu treiben – all das führte zur Entstehung einer faszinierenden Platte. „12 Memories“ zeigt Travis von ihrer allerbesten Seite: Sie schreiben großartige Melodien, klingen entspannt, glücklich, befreit – gehen aber auch auf die Einflüsse ihrer Umwelt ein.
Die erste Single mit dem Titel „Re-Offender“ ist ein ergreifend schönes Liebeslied, das davon handelt, in einer gewalttätigen Beziehung gefangen zu sein „The Beautiful Occupation“, das in einer „Acoustic Version“ bereits im April auf dem Warchild-Charity-Album „Hope“ veröffentlicht worden war, ist Frans direkte Reaktion auf seine Beteiligung an den Anti-Kriegs-Demonstrationen in London und Glasgow (“I’m wasting my time / Half a million civilians gonna die today / Don’t just stand there watching it happening”).
Travis machten sechs Monate Pause und spielten fast ein Jahr lang kein einziges Konzert. Dougie verlobte sich mit der Schaupielerin Kelly MacDonald („Trainspotting“, „Gosford Park“ etc.). Andy heiratete seine Freundin Jo. Fran wurde 29. In seiner Auszeit dachte er viel über das Leben nach. Er führte quasi einen „emotionalen Frühjahrputz durch“. Er verbrachte viel Zeit mit Nora, las Bücher über Philosophie und ließ sich die Haare wachsen. Er war sehr stolz auf seinen „Hoxon Fin“-Schnitt – als aber David Beckham sich die Frisur eine Woche nach einem zufälligen Treffen auf dem Parkplatz von „Toys R Us“ zu eigen machte, wurde Fran klar, dass es an der Zeit war, einen neuen Schritt zu tun.
Nachdem sie es beinahe überhaupt nicht gemacht hätte, muss die Band nun zugeben, dass „12 Memories“ ihr bislang bestes Album ist. Oder wie Dougie es ausdrückt: „It just feels like us.“
Das letzte Wort soll aber Fran gehören: „Leute, die versuchen, cool zu sein, sind anmaßend – und ich hasse jede Form von Anmaßung. Travis stehen für Bescheidenheit und Ehrlichkeit. Für uns ist die Wahrheit die Grundlage von allem. Die Wahrheit ist die mächtigste Sache auf der Welt.“
Rezensionen
A. Kunz in Stereo 11/03: "Es fällt schwer, einzelne Songs herauszugreifen, denn jeder hält das hohe Niveau; melodisch stark, eingängig, ohne "verbraucht" zu klingen. Auf Edelpop der Marke "Somewhere Else", melancholisch und zugleich federleicht dahinschwebend, wären jeden- falls auch Popgrößen der Vergangenheit stolz gewesen."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Quicksand
- 2 The Beautiful Occupation
- 3 Re-Offender
- 4 Peace The Fuck Out
- 5 How Many Hearts
- 6 Paperclips
- 7 Somewhere Else
- 8 Love Will Come Through
- 9 Mid-life Krysis
- 10 Happy To Hang Around
- 11 Walking Down The Hill