Vogue: Running Fast: The Complete Recordings
Running Fast: The Complete Recordings
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Trost
- Erscheinungstermin: 28.2.2014
Dass es The Vogue überhaupt einmal gegeben hat ist wohl einem glücklichen Zufall zu verdanken. Zwar war es um 1978 auch in Österreich (zumal in Wien) nicht wirklich schwer eine Punk-Band zu gründen, doch eine psychedelische, dabei anti-hippieske, von Mersey-Beat und Punk gleichermaßen infiltrierte Band zusammenzustellen, erscheint da schon als ein ungleich schwierigeres Unterfangen. Zumal der Zugang zu den heißen Quellen (den legendären "Pebbles"- und "Nuggets"-Samplern mit US-amerikanischem Acid- und Garagen-Punk aus den Sixties) auch nicht einfach mit einem Mouseclick getätigt werden konnte.
Jedenfalls trafen sich mit dem aus Linz gerade nach Wien gezogenen Gitarristen und Sänger Gary Danner und dem aus Krems stammenden Drummer Ronnie Urini gleich mal zwei sehr an Punk, jedoch auch immer noch am quasi Proto-Punk der frühen Who, der Kinks und der Yardbirds interessierte Music-Maniacs. Mit dem Gitarristen Erich "Frisbee" Schindl wurde das Spektrum dann nicht nur um ein paar tausend obskure Westcoast-Platten, sondern auch um besagte Garage / Psychedelic-Punk-Sampler erweitert. Nachdem zuerst noch Robert Räudig von Chuzpe am Bass mitspielte, war mit dem Wechsel zu Christian Mayer (der eine nicht unwichtige Vorliebe für Groove und Funk mitbrachte) das Line-Up fertig. Punk hatte ja auch diese Vergangenheit nicht verschont. Stellte die Dreifaltigkeit von Velvet Underground, The Stooges und The MC5 schon ein lautstarkes Zeichen eines Anti-Hippietums zur Hippiehochzeit dar (ein nicht zu unterschätzender Punkt, weil nachher ist ja leicht, dagegen gewesen zu sein), so zeigten die "Pebbles"- und "Nuggets"-Sampler, dass es neben diesen drei Bands quasi ein ganzes Universum an Bands gab, die nichts mehr wollten als lautstark auf ihren drei Akkorden herum zu dreschen.
Was The Vogue nun vor allem im Rückblick auszeichnet ist ihre Position, die sich gleichsam innerhalb jener transatlantischer Feedbacks befindet, die in den Sixties über den großen Teich hin und her schwappten. Sei das nun gegenseitiges Befruchten, Beschimpfen (Wer hat Punk erfunden?) oder Wiederentdecken. Psychedelic bzw. "Psychedelic Beat" bedeutet bei The Vogue ein Popsurrealismus, der aus dem Zusammenspiel von britischen Art School-Drop Outs (die als Britisch Invasion den Blues in psychedelisierter wie grobschlächtigerer Form zurück in die USA brachten) und US-amerikanischen Teenagern, die in Papas Garagen mittels Exotica-Reminiszenzen, Rock'n'Roll-Echos und Surf-Instrumentals jede Menge lustigen Lärm gemacht haben. Dabei zeigte schon "Running Fast" von der legendären "Kellerrock EP" aus 1980 (auf der auch Chuzpe, Zytacorean Tirtum Gang sowie Ronnie Urinis Underground Corpses zu hören sind), wohin die Reise gehen soll: Spurenelemente von Westcoast-Folk-Rock treffen zu ausgefeilten Gitarrenarrangements auf ein imaginiertes Swinging London aus der Punk-Garage.
Die erste erstzunehmende "Psychedelic Beat"-Visitenkarte folgte noch im selben Jahre mit "The Hard Facts" auf der ebenso legendären, zusammen mit Tracks von Willi Warma, Die Mollies und Tom Pettings Herzattacken veröffentlichten, "Donaustrand EP". Zu durchaus als "wavig" identifizierbaren Agenten-Film- Anklängen schlängelt sich eine Yardbirds-Fuzz-Gitarre durch triste Alltagsbeschreibungen und markiert dabei gleichzeitig jenen Fluchtpunkt, auf den zugesteuert werden will: Pop als Utopie, was damals ja noch als glaubhafte Alternative möglich schien. Auch "Change Our Ways" bleibt, wenn auch schon in einem deutlich psychedelischeren Gewand, dem sozialkritischen Blick treu und erweist sich bei genauerer Betrachtung dann auch als zwischen Hoffen und Bangen hin und her gerissene (Teenager-)Hymne an den Non-Konformisus. Wohingegen das unschwer als Timothy Leary-Hommage enträtselbare "Human Evolution" mit seinen sphärischen Klängen gleichsam als Prä-Cyberpunk-Glücksversprechen daherkommt.
Dieses Wechselspiel zwischen den Beschreibungen realer, nicht wirklich toller Orte und den Möglichkeiten / Wunschvorstellungen davon zu fliehen sowie die Anrufungen künstlichen (Pop-)Paradiesen werden ein Markenzeichen von The Vogue bleiben. Neben euphorischen Covern von The Who, The Kinks, The Creation, The Standells und einigen Pebbles-Bands sind es jedoch vor allem die eigenen Songs, die es leicht nachvollziehen lassen, warum die einschlägige deutsche Musikzeitschrift "Gorilla Beat" The Vogue "neben Pink Floyd, Velvet Underground, den Yardbirds und The Move zu den besten Psychedelic-Bands der Welt" zählte. "A Doll Spits Cubes" zeigt ein ungeheures Bewusstsein und Wissen über psychedelische Soundarchitekturen, ohne dabei den Beat außer Acht zu lassen. Getrieben von einer nervösen Tremolo-Gitarre und schneidenden Fuzz-Eruptionen wechseln hier zu trügerisch schönen Harmonien Psychedelic und Paranoia ständig die Plätze. Dass The Vogue dabei durchaus auch eine Band sind, der Pop-Wissen unterstellt werden kann zeigt nicht zuletzt "Ask Emily", das als Antwort bzw. Weiterführung von Pink Floyds "See Emily Play" wahrscheinlich einen der ersten Popsongs über einen anderen Popsong in der österreichischen Pop-History darstellt. Trotz der fast überambitionierten Produktion bricht gerade im Refrain ("Let's Take A Trip On A Ship Around The World") eine dumpf, aggressive Ruppigkeit hervor, die zwar ebenso einer Band wie Wire (die bekanntlich als Punkband ausgerechnet auf dem Pink Floyd-Label Harvest veröffentlichten) geschuldet sein kann, andererseits auch schwer nach einem Gemeindebaugegröhle klingt, das sich so einen Trip nicht mal im Geiste vorstellen kann, was jeder, den Groove geradezu brutal unterbrechender Beckenschlag von Ronnie Urini nur noch eindringlicher unterstreicht. Warum The Vogue mit zum Besten gehören, was in Sachen Psychedelic nach den Sixties veröffentlicht wurde, zeigen jedoch vor allem die beiden 1981 veröffentlichten Singles bei denen sich die Band in absoluter Höchstform präsentiert. "Pill Girl" (erschienen 1981 in grünem Vinyl) ist ekstatisch verzweifelter Psychedelic-Beat-Punk, dessen minimalistisches Riffing Bands wie The Adverts oder Wire deutlich näher steht als jeglicher, sich damals gerade entfaltenden Neo-Psychedelic als Sixties-Nostalgie. "Der Wiener" sprach vom "schärfsten Konzentrat an Ohrwurm-Beat" und hob dabei besonders die "poppige Blitz / Donner-Dynamik" hervor.
Ein Markenzeichen, das The Vogue auch auf der B-Seite "Step Inside" genüsslich auskosten. Zu einem "Wall-of-Guitars" (elektrisch, akustisch, fuzzig) lehnen sich The Vogue hier entlang eines genretypischen, dabei jedoch völlig unprätentiösen Titel, in Sachen erweiterter Psychedelic-Pop auch gesanglich weit aus dem Fenster, ohne dabei jedoch zu Sturz zu kommen. Die nachfolgende Single "The Frozen Seas Of Io" markierte einen Kulminationspunkt im Songwriting und den Arrangement-Techniken der Band, gleichzeitig verließen sie damit nicht nur inhaltlich die Garage. Der in den Weiten des Weltalls angesiedelte Science-Fiction-Pop von The Vogue brauchte nun einfach auch mehr Raum und mehr Finesse in der Umsetzung der gewünschten Klänge (bis hin zum Bassknarzen und den Nachschwingungen einer zwölfsaitigen Gitarre). Und die Rechnung ging auf. 1981"The Frozen Seas Of Io" im 3-Frühstücksradio zu hören, lies nicht nur in eine geheimnisvolle, fremde (Klang-)Welt eintauchen, sondern lieferte auch einen "Sound Of Now", der zwar wie aus einem Zeitloch hervor gehuscht, dabei jedoch alles andere als wie von Gestern klang. The Vogue schafften es mit diesem Song ein einstmal verschütt gegangenes Zukunftsversprechen (und mag dieses auch noch so naiv gewesen sein) aktuell zu reaktivieren. Dabei stellten sie weniger eine Vergangenheit nach, sondern interessierten sich viel eher dafür, wie die Zukunft von der Warte psychedelisierter Teenager in den Sixties wohl mal ausgesehen haben mag (den musikalisch-theoretischen Überbau dazu lieferte übrigens eine kurze Zeit Ronnie Urini als Diskjockey der Ö3-Sendung "The Roaring Sixties").
Wie modern (und vorausblickend) The Vogue waren, zeigte auch der spritzige Sixties-Beat-Stampfer "Dancing In Trance" mit seinem durch New Wave geprägten Blick auf Fifties / Sixties-Tanzmusik und diverse instrumentale Surfspielarten. Es hätte also durchaus zum grösseren Durchbruch gereicht. Vor 10.000 begeisterten Leuten in der Wiener Stadthalle zu spielen ist ja auch keine Kleinigkeit. Nur, Aus den unterschiedlichsten, landestypischsten, blödesten und nachvollziehbarsten Gründen war dann jedenfalls plötzlich Schluss. Nach The Vogue gründete Gary Danner das Experimental-Unternehmen "Die nervösen Vögel" und 1988 zusammen mit Elisa Rose das Audio-Visuelle-Pionier-Duo "Station Rose". Ronnie Urini wurde als "Fürst der Finsternis" einer der wenigen Pop-Stars des heimischen Undergrounds, Christian Mayer unterstützte ihn dabei bei den Projekten Ronnie Urini & Die letzten Poeten sowie Ronnie Rocket & The Burning Chrome, und Erich Schindl spielte kurzzeitig bei Peter Weibel und Noa Noa.
Umso erfreulicher, dass nun - nach mehr als 30 Jahren - The Vogue gleichsam aus einem Wurmloch mit ihrem "Psychedelic Beat" wieder zurückkommen. Step Inside! - Didi Neidhart
Legendary Austrian psychedelic beat-mod band existing from 1978 to 1982. They released the album “A doll spits cubes” and a couple of 7” singles. All in very small editions, gone in days, and heavily sought after in the years to come... Live they played a great mix of electrifying own songs and covers of Who, Kinks, Standells, etc.
The song „Frozen seas of Io“ made it to number 2 in the Austrian charts.
Jedenfalls trafen sich mit dem aus Linz gerade nach Wien gezogenen Gitarristen und Sänger Gary Danner und dem aus Krems stammenden Drummer Ronnie Urini gleich mal zwei sehr an Punk, jedoch auch immer noch am quasi Proto-Punk der frühen Who, der Kinks und der Yardbirds interessierte Music-Maniacs. Mit dem Gitarristen Erich "Frisbee" Schindl wurde das Spektrum dann nicht nur um ein paar tausend obskure Westcoast-Platten, sondern auch um besagte Garage / Psychedelic-Punk-Sampler erweitert. Nachdem zuerst noch Robert Räudig von Chuzpe am Bass mitspielte, war mit dem Wechsel zu Christian Mayer (der eine nicht unwichtige Vorliebe für Groove und Funk mitbrachte) das Line-Up fertig. Punk hatte ja auch diese Vergangenheit nicht verschont. Stellte die Dreifaltigkeit von Velvet Underground, The Stooges und The MC5 schon ein lautstarkes Zeichen eines Anti-Hippietums zur Hippiehochzeit dar (ein nicht zu unterschätzender Punkt, weil nachher ist ja leicht, dagegen gewesen zu sein), so zeigten die "Pebbles"- und "Nuggets"-Sampler, dass es neben diesen drei Bands quasi ein ganzes Universum an Bands gab, die nichts mehr wollten als lautstark auf ihren drei Akkorden herum zu dreschen.
Was The Vogue nun vor allem im Rückblick auszeichnet ist ihre Position, die sich gleichsam innerhalb jener transatlantischer Feedbacks befindet, die in den Sixties über den großen Teich hin und her schwappten. Sei das nun gegenseitiges Befruchten, Beschimpfen (Wer hat Punk erfunden?) oder Wiederentdecken. Psychedelic bzw. "Psychedelic Beat" bedeutet bei The Vogue ein Popsurrealismus, der aus dem Zusammenspiel von britischen Art School-Drop Outs (die als Britisch Invasion den Blues in psychedelisierter wie grobschlächtigerer Form zurück in die USA brachten) und US-amerikanischen Teenagern, die in Papas Garagen mittels Exotica-Reminiszenzen, Rock'n'Roll-Echos und Surf-Instrumentals jede Menge lustigen Lärm gemacht haben. Dabei zeigte schon "Running Fast" von der legendären "Kellerrock EP" aus 1980 (auf der auch Chuzpe, Zytacorean Tirtum Gang sowie Ronnie Urinis Underground Corpses zu hören sind), wohin die Reise gehen soll: Spurenelemente von Westcoast-Folk-Rock treffen zu ausgefeilten Gitarrenarrangements auf ein imaginiertes Swinging London aus der Punk-Garage.
Die erste erstzunehmende "Psychedelic Beat"-Visitenkarte folgte noch im selben Jahre mit "The Hard Facts" auf der ebenso legendären, zusammen mit Tracks von Willi Warma, Die Mollies und Tom Pettings Herzattacken veröffentlichten, "Donaustrand EP". Zu durchaus als "wavig" identifizierbaren Agenten-Film- Anklängen schlängelt sich eine Yardbirds-Fuzz-Gitarre durch triste Alltagsbeschreibungen und markiert dabei gleichzeitig jenen Fluchtpunkt, auf den zugesteuert werden will: Pop als Utopie, was damals ja noch als glaubhafte Alternative möglich schien. Auch "Change Our Ways" bleibt, wenn auch schon in einem deutlich psychedelischeren Gewand, dem sozialkritischen Blick treu und erweist sich bei genauerer Betrachtung dann auch als zwischen Hoffen und Bangen hin und her gerissene (Teenager-)Hymne an den Non-Konformisus. Wohingegen das unschwer als Timothy Leary-Hommage enträtselbare "Human Evolution" mit seinen sphärischen Klängen gleichsam als Prä-Cyberpunk-Glücksversprechen daherkommt.
Dieses Wechselspiel zwischen den Beschreibungen realer, nicht wirklich toller Orte und den Möglichkeiten / Wunschvorstellungen davon zu fliehen sowie die Anrufungen künstlichen (Pop-)Paradiesen werden ein Markenzeichen von The Vogue bleiben. Neben euphorischen Covern von The Who, The Kinks, The Creation, The Standells und einigen Pebbles-Bands sind es jedoch vor allem die eigenen Songs, die es leicht nachvollziehen lassen, warum die einschlägige deutsche Musikzeitschrift "Gorilla Beat" The Vogue "neben Pink Floyd, Velvet Underground, den Yardbirds und The Move zu den besten Psychedelic-Bands der Welt" zählte. "A Doll Spits Cubes" zeigt ein ungeheures Bewusstsein und Wissen über psychedelische Soundarchitekturen, ohne dabei den Beat außer Acht zu lassen. Getrieben von einer nervösen Tremolo-Gitarre und schneidenden Fuzz-Eruptionen wechseln hier zu trügerisch schönen Harmonien Psychedelic und Paranoia ständig die Plätze. Dass The Vogue dabei durchaus auch eine Band sind, der Pop-Wissen unterstellt werden kann zeigt nicht zuletzt "Ask Emily", das als Antwort bzw. Weiterführung von Pink Floyds "See Emily Play" wahrscheinlich einen der ersten Popsongs über einen anderen Popsong in der österreichischen Pop-History darstellt. Trotz der fast überambitionierten Produktion bricht gerade im Refrain ("Let's Take A Trip On A Ship Around The World") eine dumpf, aggressive Ruppigkeit hervor, die zwar ebenso einer Band wie Wire (die bekanntlich als Punkband ausgerechnet auf dem Pink Floyd-Label Harvest veröffentlichten) geschuldet sein kann, andererseits auch schwer nach einem Gemeindebaugegröhle klingt, das sich so einen Trip nicht mal im Geiste vorstellen kann, was jeder, den Groove geradezu brutal unterbrechender Beckenschlag von Ronnie Urini nur noch eindringlicher unterstreicht. Warum The Vogue mit zum Besten gehören, was in Sachen Psychedelic nach den Sixties veröffentlicht wurde, zeigen jedoch vor allem die beiden 1981 veröffentlichten Singles bei denen sich die Band in absoluter Höchstform präsentiert. "Pill Girl" (erschienen 1981 in grünem Vinyl) ist ekstatisch verzweifelter Psychedelic-Beat-Punk, dessen minimalistisches Riffing Bands wie The Adverts oder Wire deutlich näher steht als jeglicher, sich damals gerade entfaltenden Neo-Psychedelic als Sixties-Nostalgie. "Der Wiener" sprach vom "schärfsten Konzentrat an Ohrwurm-Beat" und hob dabei besonders die "poppige Blitz / Donner-Dynamik" hervor.
Ein Markenzeichen, das The Vogue auch auf der B-Seite "Step Inside" genüsslich auskosten. Zu einem "Wall-of-Guitars" (elektrisch, akustisch, fuzzig) lehnen sich The Vogue hier entlang eines genretypischen, dabei jedoch völlig unprätentiösen Titel, in Sachen erweiterter Psychedelic-Pop auch gesanglich weit aus dem Fenster, ohne dabei jedoch zu Sturz zu kommen. Die nachfolgende Single "The Frozen Seas Of Io" markierte einen Kulminationspunkt im Songwriting und den Arrangement-Techniken der Band, gleichzeitig verließen sie damit nicht nur inhaltlich die Garage. Der in den Weiten des Weltalls angesiedelte Science-Fiction-Pop von The Vogue brauchte nun einfach auch mehr Raum und mehr Finesse in der Umsetzung der gewünschten Klänge (bis hin zum Bassknarzen und den Nachschwingungen einer zwölfsaitigen Gitarre). Und die Rechnung ging auf. 1981"The Frozen Seas Of Io" im 3-Frühstücksradio zu hören, lies nicht nur in eine geheimnisvolle, fremde (Klang-)Welt eintauchen, sondern lieferte auch einen "Sound Of Now", der zwar wie aus einem Zeitloch hervor gehuscht, dabei jedoch alles andere als wie von Gestern klang. The Vogue schafften es mit diesem Song ein einstmal verschütt gegangenes Zukunftsversprechen (und mag dieses auch noch so naiv gewesen sein) aktuell zu reaktivieren. Dabei stellten sie weniger eine Vergangenheit nach, sondern interessierten sich viel eher dafür, wie die Zukunft von der Warte psychedelisierter Teenager in den Sixties wohl mal ausgesehen haben mag (den musikalisch-theoretischen Überbau dazu lieferte übrigens eine kurze Zeit Ronnie Urini als Diskjockey der Ö3-Sendung "The Roaring Sixties").
Wie modern (und vorausblickend) The Vogue waren, zeigte auch der spritzige Sixties-Beat-Stampfer "Dancing In Trance" mit seinem durch New Wave geprägten Blick auf Fifties / Sixties-Tanzmusik und diverse instrumentale Surfspielarten. Es hätte also durchaus zum grösseren Durchbruch gereicht. Vor 10.000 begeisterten Leuten in der Wiener Stadthalle zu spielen ist ja auch keine Kleinigkeit. Nur, Aus den unterschiedlichsten, landestypischsten, blödesten und nachvollziehbarsten Gründen war dann jedenfalls plötzlich Schluss. Nach The Vogue gründete Gary Danner das Experimental-Unternehmen "Die nervösen Vögel" und 1988 zusammen mit Elisa Rose das Audio-Visuelle-Pionier-Duo "Station Rose". Ronnie Urini wurde als "Fürst der Finsternis" einer der wenigen Pop-Stars des heimischen Undergrounds, Christian Mayer unterstützte ihn dabei bei den Projekten Ronnie Urini & Die letzten Poeten sowie Ronnie Rocket & The Burning Chrome, und Erich Schindl spielte kurzzeitig bei Peter Weibel und Noa Noa.
Umso erfreulicher, dass nun - nach mehr als 30 Jahren - The Vogue gleichsam aus einem Wurmloch mit ihrem "Psychedelic Beat" wieder zurückkommen. Step Inside! - Didi Neidhart
Product Information
Legendary Austrian psychedelic beat-mod band existing from 1978 to 1982. They released the album “A doll spits cubes” and a couple of 7” singles. All in very small editions, gone in days, and heavily sought after in the years to come... Live they played a great mix of electrifying own songs and covers of Who, Kinks, Standells, etc.
The song „Frozen seas of Io“ made it to number 2 in the Austrian charts.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Running Fast
- 2 The Hard Facts
- 3 Change Our Ways
- 4 Step Inside
- 5 Running Fast
- 6 Human Evolution
- 7 Dancing In Trance
- 8 Pill Girl
- 9 The Frozen Seas Of Io
- 10 A Doll Spits Cubes
- 11 The Kids Are Alright
- 12 Circles
- 13 Set Me Free
- 14 I Must Run
- 15 So Sad About Us
- 16 Ask Emily
- 17 Through My Eyes
- 18 I Never Loved Her
- 19 Medication
- 20 Painterman
- 21 Pill Girl 7"
- 22 Step Inside 7"
- 23 The Frozen Seas Of Io 7"
- 24 Dancing In Trance 7"