Rhythmische Instrumentals zwischen New Age und Fusion
Shadowfax war eine amerikanische New Age-Fusion-Band, die in der Zeit von 1976 bis 1995 neun instrumentale Studioalben und eine Liveplatte eingespielt hat. Der Sampler „Pure Shadowfax“ enthält 14 der besten Titel aus den bei Windham Hill erschienenen Alben „Shadowfax“ (1982 / 2 Titel), „Shadowdance“ (1983 / 2), „The Dreams Of Children“ (1984 / 5), „Too Far To Whisper“ (1986 / 3) und „The Odd Get Even“ (1990 /2), allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge.
Diese Mischung aus Jazz, Folk und Weltmusik reißt mit und regt gleichzeitig zum Träumen an. Die Gründungsmitglieder G. E. Stinson (Gitarre, Klavier), Chuck Greenberg (Saxofon, Flöte) und Phil Maggini (Bass) entwickeln zusammen mit dem Schlagzeuger Stuart Nevitt und neun weiteren wechselnden Musikern einen eigenen Stil mit einem klaren Sound. Auf einem vielschichtigen Rhythmusteppich brillieren verschiedene Soloinstrumente wie die Flöte im Opener „Another Country“ und Charles Bisharats wunderbare Geige in „Road to Hanna“. Der dritte Titel „Angels Flight“ lässt uns über die weiten Landschaften eines Amerikas gleiten, wie es friedlicher, natürlicher und besinnlicher kaum sein könnte. Mit der Zeit wird das Album ruhiger, aber selbst auf einem stürmischen Song wie „Tsunami“ werden die ausbrechenden Naturgewalten so sehr gezähmt, dass der vorwiegend unaufgeregte Charakter dieser Musik nicht beeinträchtigt wird.
Insgesamt ist auf „Pure Shadowfax“ kein einziger Ausfall zu bedauern. Klar, es ist nicht zu überhören, dass der Sound aus den achtziger Jahren stammt, als die Genres New Instrumental und New Age vor allem in Nordamerika ihre Blütezeit erlebten. Dennoch bleibt die Musik von Shadowfax irgendwie zeitlos und lässt sich jederzeit entweder intensiv zum Entspannen oder als Hintergrund bei der Arbeit hören.
Es gibt noch einen zweiten Sampler von Shadowfax: „What goes around – Best of Shadowfax“ aus dem Jahr 1985, der in zeitlich korrekter Abfolge jeweils drei Titel der Alben „Shadowdance“, „Shadowfax“, „The Dreams Of Children“ und „Too Far To Whisper“ enthält. Sich zwischen diesen beiden Sammlungen zu entscheiden, ist auf Anhieb nicht einfach, zumal acht der besten Stücke auf beiden CDs vertreten sind. „Pure“ ist allerdings neuer, weist zwei Titel mehr auf und ist somit knapp acht Minuten länger (1:02:13), wobei mir die nur auf „Pure Shadowfax“ enthaltenen Titel „Oasis“, „Snowline“ und „Tsunami“ besser gefallen als etwa der Titelsong von „What goes around“ oder „Brown Rice/Karmapa Chenno“ auf dem älteren Sampler. Und weil auch das Cover und das informative Booklet von „Pure Shadowfax“ geschmackvoll gestaltet sind, würde ich eine klare Empfehlung für „Pure Shadowfax“ als den besten Einstieg in das Schaffen dieser kreativen Band abgeben.