Vom Dane-Punk zum Pop
Es ist immer schwierig eine Solo-Karriere im Schatten seiner früheren Band zu etablieren, wenn sie von kurzer Dauer war, intensiv geliebt und sich in Höchstform sich auflöste. Aber im Laufe der letzten zehn Jahre hatte Sebastian Grainger es leichter als die meisten in dieser wenig beneidenswerten Lage. Sebastien Grainger fing einfach bei null und veröffentlichte ein reines Singer/Songwriter-Album und ließ die Vergangenheit hinter sich. Jetzt haben sich Death from Above 1979 wieder reformiert machen wieder Krach-Musik, geben Konzerte und bringen vielleicht ein neues Album heraus. Und was macht Sebastien Grainger er setzt den Zähler wieder auf null und macht ein reines Pop Album. An sich clever denn so beweist er dass Vielfalt in ihm steckt und somit erwartet keiner bei seinen Solo-Alben den Dance-Punk von seiner Hauptband.
Synth-Beats haben in fast jedem Song einen Auftritt und das gibt dem Album eine Atmosphäre die an die 80er Jahre erinnert. "Yours to discover" beginnt ein wenig seltsam mit einer unnötigen Ouvertüre und dem etwas öden "Waking Up Dead". Textlich gesehen ist ein ein Trennungs-Album geworden, also muss schon mit traurigen, wütenden und melancholischen Texten gerechnet werden. Denn dies sind ja im Grunde genommen die Gefühle die man bei einer Trennung durchlebt.
Der Synthie Dance-Song "Your Body Works" ist sehr tief in den 80er verwurzelt, dass es einen an The Human League in ihren besten Momente erinnert. Das Stück hat ein markante Melodie und eingängigen Refrain, also im Grunde alles was ein Pop-Song braucht. Gegen Mitte des Album wird es dann doch ein wenig eintönig und Songs wie "Let's move to NYC" und "Going with you" rauschen an einem vorbei ohne eine bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Gegen Ende wird es dann wieder interessanter und mit "I don't believe in Ghosts" und "Some people are ghosts too soon" hat er zwei wahre Pop-Perlen im Schlepptau, die auch noch mit klugen und interessanten Texten unterlegt sind.
Mit "Yours to discover" beweist Sebastien Grainger aber auch dass er ein vielfältiger Sänger ist. Bei seiner Hauptband werden seine Stimmbänder doch eher strapaziert, danach kam er als lässiger Singer/Songwriter um die Ecke und jetzt beweist mit einer sanften Gesangsart sein ganzes Potential.
"Yours to discover" ist ein interessantes Album geworden, in dem Sinne, dass man stimmlich von Sebastien Grainger überrascht wird und man erstaunt ist wie viel Pop in ihm steckt. Anderseits sind einfach zu viele mittelmäßige Lieder auf dem Werk um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.