Legendäres Konzert von 1974, sehr gut digitally remastered
MARVIN GAYE (1939 - 1984), ein herausragender Künstler, der leider viel zu früh und noch dazu auf sehr tragische Weise um's Leben kam, ist auch heute noch vielen Musikfreunden ein Begriff, deshalb werde ich seine Karriere nur in kurzen Stichworten anreißen - umfangreichere Details finden sich auf der entsprechenden Wikipedia Website (hier sei besonders die etwas präziser gestaltete englischsprachige Seite empfohlen):
Zusammen mit seinem Musikerkollegen und "Mentor" Harvey Fuqua kam Marvin Gaye zu Beginn der 1960er Jahre von Washington, D.C. nach Detroit und arbeitete beim neu gegründeten kleinen Soul-Label MOTOWN-RECORDS zunächst als Drummer.
Anna Gordy (Schwester des Labelchefs Berry Gordy jr.) und Marvin Gaye verliebten sich ineinander und heirateten bald darauf, wodurch Marvin Gaye zu Berry Gordys Schwager wurde.
Inzwischen bewies Marvin Gaye bei seiner Mitwirkung an den Studio-Sessions anderer Motown-Künstler/innen, wie Mary Wells oder Martha Reeves & The Vandellas dass er ein musikalisches Multitalent war (er spielte mehrere Instrumente und war ein ausgezeichneter Sänger, später kamen auch noch Komposition und Arrangement dazu). Martha Reeves & The Vandellas revanchierten sich für Marvins Unterstützung und sangen (obwohl schon Stars) Background bei einigen Marvin Gaye Singles.
Bald gab es erste Singles-Erfolge des, inzwischen "Prince of Motown" genannten jungen Marvin Gaye: Ain't That Peculiar - You're A Wonderful One - Can I Get A Witness - Hitchhike - How Sweet It Is, um nur einige zu nennen.
Legendär sind seine Duett-Alben, die er nacheinander mit den Motown-Sängerinnen Mary Wells - Kim Weston - Tammi Terrell - Diana Ross aufnahm und schließlich katapultierte ihn die magiche Norman Whitfield Komposition I Heard It Through The Grapevine (ein Million-Seller) an die Spitze der Soul- und Pop-Musikszene der 1960er Jahre. Marvin Gaye konnte mit Titeln, wie Too Busy Thinking About My Baby u.v.a. an den Erfolg von Grapevine anschließen.
Nachdem seine Duett-Partnerin Tammi Terrell (damals mit dem Temptations-Star David Ruffin liiert) während eines Bühnenauftritts in Marvins Armen zusammenbrach, im Krankenhaus ein Gehirntumor diagnostiziert wurde und Tammi daran starb, verfiel Marvin Gaye in eine tiefe Depression und trat monatelang nicht mehr auf.
Als er sich zu Beginn der 1970er Jahre musikalisch zurückmeldete, war das Resultat seiner Arbeit eine Sensation: What's Going On, war eines der ersten Konzeptalben der schwarzen amerikanischen Musik, das - gleichermaßen von Publikum und Kritikern hoch geschätzt - zu einem gigantischen Erfolg wurde. Mit seinem Nachfolge-Album Let's Get It On wechselte Marvin von der Sozialkritik zur sexuell enorm aufgeladenen Musik der 1970er Jahre (Stichworte: Barry White, Love Unlimited, Phillysound und danach Disco).
Durch seine zahlreichen Liebesaffären und Drogenexzesse war seine Ehe mit Anna Gordy inzwischen am Ende und die Scheidungsschlacht steigerte sich zu einem regelrechten "Rosenkrieg". Am Ende verließ Marvin Gaye Motown, tauchte auf Hawaii und später in Belgien unter und meldete sich schließlich (via CBS-Label) mit dem Album Midnight Love zurück, das von seinem langjährigen Freund und späteren Motown-Kollegen Harvey Fuqua maßgeblich mit produziert worden war. Die ausgekoppelte Single Sexual Healing katapultierte Marvin Gaye erneut an die Spitze der Musikszene und brachte ihm einen Grammy. Marvin Gaye trat noch beim TV-Special "Motown 25" auf, sprach sich anschließend mit seinem Schwager Berry Gordy jr. aus und man einigte sich darauf, dass Marvin zu Motown zurückkehren würde. Es sollte anders kommen.
Während eines erbitterten Streits mit seinem Vater, griff dieser schließlich zur Pistole und erschoss seinen eigenen Sohn.
Zur CD Marvin Gaye Live:
Als dieses Live-Album während eines Auftritts im County Coliseum, Oakland, California am 4. Januar 1974 mitgeschnitten wurde, war Marvin Gaye in bester Form und Stimmung. Seine Fans liebten ihn und brachten das immer wieder lautstark zu Gehör. Der Band war die Spielfreude anzuhören und so geriet das Album schon bald zum Kult. Marvin Gaye war ganz oben in der Gunst von Publikum und Kritik.
Bei der hier besprochenen 20-Bit remastered version wurde das Ursprungsalbum und die einst veröffentlichte Standard-CD um Titel aus dem Original-Konzert ergänzt, die damals im Archiv gelandet waren: Flying High/Mercy Mercy Me, Keep Gettin' It On. Auch das macht diese 20-Bit CD, neben dem fast audiophilen Klang, zur besseren Wahl gegenüber der älteren Standard-CD.
Kaufempfehlung:
Ohne Einschränkung.
Als Ergänzung bzw. "Alternative" empfehle ich:
Die Motown-CD: Marvin Gaye Live At The London Palladium (1977)