Soulig, Funky und supercool: LEROY HUTSON
Echten Soul-Cats muss ich Leroy Hutson nicht vorstellen, denn in diesen Kenner-Zirkeln wird er (zu recht!) geradezu kultisch verehrt.
Für Nachgeborene und sonstige Neuentdecker:
Leroy Hutson war ein Meister der ultra-eleganten und coolen Melodien und kombinierte sie mit hoch komplizierten, ja geradezu vertrackten, Grooves, die den Songs etwas unglaublich fließendes und swingendes gaben. Hutson hatte seine große Zeit bereits in den 1970er Jahren, war bei Curtis Mayfields Label 'Curtom' unter Vertrag und mit seiner Musik der Zeit um wenigstens 10 Jahre voraus. Er nahm damit vorweg, was später als Dance-Music (in verwässerter Form) enorm populär wurde, ohne, dass jedoch jemals jemand wirklich an ihn heranreichte.
Die lasziv und lässig vorgetragenen Songs sind wahre Perlen im unübersichtlich großen Pool der tanzbaren Soul-Musik der 1970er und 1980er Jahre. Dass Leroy Hutson trotzdem ein "Geheimtipp" für Kenner blieb, liegt sicher nicht an ihm, sondern eher am Publikum, das mit "kompliziertem" gewisse Probleme hatte - und, wie gesagt, er war seiner Zeit einfach voraus.
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Bedauerlicherweise hat es JPC bisher unterlassen die - längst auf CD erhältlichen - Alben von Leroy Hutson in's Sortiment aufzunehmen und beschränkt sich stattdessen auf wenige Vinyl-Versionen ...
Ich empfehle, als Einstieg, die CD 'The Very Best Of Leroy Hutson' (Deepbeats UK DEEPM 007):
Erfreulich viele erstklassige Songs sind versammelt und das auch noch in guter Klangqualität (remastered). Daher ist diese 'Best Of ...' (es gibt auch noch einige nicht ganz so gute 'Best Of ... CDs) für den Anfang eine sehr gute Wahl.
Anspieltipps:
'All Because Of You' +++ 'Lucky Fellow' +++ 'So Nice' +++ ‘More Where That Came From’ - doch Vorsicht! Die Musik könnte auch Sie süchtig machen.
Mein Service für potenzielle Leroy Hutson Fans ist die nachstehende Auflistung seiner auf CD erhältlichen Alben (UK- u. USA-Importe: über die in Deutschland vorherrschende Ignoranz müssen wir in diesem Zusammenhang wohl nicht mehr sprechen: "Was nicht Mainstream ist, wird ignoriert und so sehen die Charts in diesem Land - im Gegensatz etwa zu Großbritannien oder auch den Niederlanden - denn auch aus, langweilig bis zum Abschalten. Der dramatische Einbruch der CD-Verkäufe spricht da ebenfalls eine deutliche Sprache").
• ‚Leroy Hutson’ (CD, Rough Trade UK, 2004)
• ‘Leroy Hutson - Feel the Spirit’ (Doppel-CD, Rough Trade UK, 2001)
• ‘Leroy Hutson - Paradise’ (CD, Rhino Records USA, 2007)
• ‘Leroy Hutson - Closer To The Source’ (CD Charly Records USA, 1997)
• ‘Leroy Hutson - Love Oh Love’ (CD Charly Records USA, 1997)
• ‘Leroy Hutson - Love Oh Love’ (CD Zyx Records, Japan, 2002)
• ‘Leroy Hutson - Unforgettable’ (CD Charly Records USA, 1998)
• ‘Leroy Hutson - The Very Best Of ...’ (CD Deep Beats UK, 2001)
• ‘Leroy Hutson - Lucky Fellow The Best Of 1971-1979’ (CD Charly Records USA, 2008)
• ‘Leroy Hutson - Lucky Fellow The Curtom Anthology’ (Doppel-CD Rough Trade UK, 2001)
• ‘Leroy Hutson - Best Of Volume 1’ (Triumpf Records UK, 2007)
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Nachtrag:
Als ebenbürtiges Pendant zu Leroy Hutson kommt für mich nur noch die (völlig unterschätzte und unterbewertete) fantastische und ebenfalls supercoole Vocal-Group 'Detroit Emeralds' in Betracht. Als "fanatischer" Detroit Emeralds Fan besitze ich von dieser Gruppe nahezu alles, was jemals auf CD (wieder) veröffentlicht wurde und empfehle hier als Anspieltipps 'You Want It You Got It' +++ 'You're Getting Too Smart' +++ 'Take My Love' +++ 'Feel The Need In Me’ (als Albumversion 7:03 Minuten und als ebenbürtige Single-Version 3:40 Minuten).