Jamiroquai: High Times: Singles 1992 - 2006
High Times: Singles 1992 - 2006
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: Sony
- Bestellnummer: 3933949
- Erscheinungstermin: 3.11.2006
Weitere Ausgaben von High Times: Singles 1992 - 2006
*** digitally remastered 2006
- Gesamtverkaufsrang: 9544
- Verkaufsrang in CDs: 4456
Fünfzehn Jahre an der Spitze sind eine lange Zeit, egal in welcher Branche. Im Musikgeschäft ist es beinahe unmöglich, mehr als ein Jahrzehnt lange ganz vorne mitzumischen. Viele Künstler fangen als hoffnungsvolle Newcomer mit ordentlich Vorschusslorbeeren an, aber nur wenigen gelingt es, den großen Erwartungen gerecht zu werden. Der heute 37-jährige Jay Kay, besser bekannt als Jamiroquai, hat es geschafft. Nach fünfzehn Jahren im Geschäft, 159 Wochen in den UK-Single-Charts, 232 Wochen in den Album-Charts, mehr als zwanzig Millionen verkauften Alben und fünf gigantischen Welttourneen, bei denen er vor fünf Millionen Menschen in 38 Ländern gespielt hat, gilt er heute als internationale Pop-Ikone.
Dazu kommen sechs mit Mehrfach-Platin ausgezeichnete Alben, fünf MTV-Awards, ein Grammy, der Ivor-Novello-Award und haufenweise sensationslüsterne Schlagzeilen in der britischen Boulevardpresse. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere erscheint jetzt „High Times: Singles 1992 - 2006“, eine Singles-Collection, die Jamiroquais Oeuvre kompakt zusammenfasst und alle die Stücke enthält, die Jay Kays unverwechselbaren Rare-Groove-trifft-abgedrehten-Disco-Sound-Style prägten.
Kay und die Band haben jahrelang gezögert, ein Greatest-Hits-Album herauszubringen. Die größten Jamiroquai-Hits sollten nicht nur ein paar Top-Ten-Hits und einige ausgewählte zusätzliche Stücke sein. Nach sechs großartigen Alben mit vielen grandiosen Singles fühlte man sich schließlich gewappnet für das Best-Of-Projekt – und hatte am Ende mehr Stücke zur Auswahl, als auf das Album passten.
Vom Vorreiter der Acid-Jazz-Revolution der frühen 90er zu einem der wegweisendsten Musiker seiner Generation. Von einem besetzten Haus in Ealing im Westen Londons zu einem üppigen Landsitz im idyllischen Buckinghamshire. Von einem Skateboard zu einer Garage voll Ferraris. Die ersten fünfzehn Jahre der Jamiroquai-Story sind legendär. Und was viel wichtiger ist, vom bläserlastigen Retro-Funk der Anfangsjahre zum am Rechner entworfenen groovigen, schlauen Disco-Sound lieferte Kays Musik den fulminanten Soundtrack für mehr als ein Jahrzehnt Popmusikgeschichte.
Zurück nach Ealing: 1992 erscheint Jamiroquais „When You Gonna Learn“ auf dem „Acid Jazz“-Label und markiert den Beginn einer großen Musiker-Karriere und eines neuen Popmusik-Genres. Jay Kays Vintage Jazz-Funk mit Bläsern, Streichern und einer leidenschaftlichen ökologischen Botschaft, die ihrer Zeit um Jahre voraus war, brachte Rare Groove zurück in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit, gab der anonymisierten Dance-Szene ein Gesicht und sorgte dafür, dass Acid Jazz nicht mehr nur der Name eines Labels war, sondern Synonym wurde für eine neue Musikrichtung. Die Welt lernte Jay Kay kennen, den verrückten Tänzer mit der Fellmütze, und sollte ihn so schnell nicht wieder vergessen.
Basierend auf einer einzigen Single zückte EMI Publishing das Scheckbuch und Sony Records bot den heute legendären Deal über acht Alben an. Jay Kay griff zu. Die Musikpresse nannte Kay einen „Möchtegern Stevie Wonder“, er konterte, der Vergleich sei „schmeichelhaft, total falsch, aber vor allem langweilig“. Der Grundstein für eine viele Jahre überdauernde Hass-Liebe zwischen Jamiroquai und der britischen Presse war gelegt.
Die Lästereien über seine Hüte, seinen Tanz-Stil, seine eigentümliche Interpretation von Funk oder seine „Save The Planet“-Parolen - 1993 wurde man ausgelacht, sang man über die Ausbeutung des Planeten, forderte die sofortige Beendigung ungerechter Kriege und einen Schuldenerlass für die Dritte Welt, heute bekommt man dafür den Ritterschlag - kümmerten Jay Kay und die Band wenig, denn ihre Fans waren auf ihrer Seite und machten die Anti-Kriegs-Hymne „Too Young To Die“ im Vereinigten Königreich zum Top-Ten-Hit und das Album „Emergency On Plant Earth“ zum Nummer-Eins-Erfolg und meist verkauften Debüt-Album des Jahres.
Ein Jahr später erschien das zweite Album „Return Of The Space Cowboy” und Jamiroquai hatten ihre eigene Nische gefunden. Jamiroquai griffen Themen auf wie Drogenmissbrauch, die Trostlosigkeit innerstädtischer öffentlicher Räume und daraus resultierende persönliche Frustration und wurden so zu den Paten der britischen Urban-Music-Szene. Der Song „Return Of The Space Cowboy“ ist bis heute das meistgespielte Stück aller Zeiten beim genreprägenden Londoner Radiosender Kiss FM.
Das dritte Album „Travelling Without Moving” erschien 1997 und katapultierte den begnadeten Tänzer Jamiroquai und sein fliegendes Sofa endgültig in den internationalen Pop-Olymp. Alles passte zusammen. Musikalisch war Jamiroquai besser denn je, Kay hatte seine Songschreiber-Fähigkeiten erheblich ausgebaut und dank Partyhymnen wie „High Times“, „Alright“, „Cosmic Girl“ und natürlich „Virtual Insanity“, einem Song, der sich mit den Gefahren des Klonen befasst und von einem stilprägenden Musikvideo begleitet wurde, wurde die Band Jamiroquai zum globalen Phänomen.
Als die Aufregung sich allmählich wieder gelegt hatte und die Band eine erste Bilanz ziehen konnte, standen für Album und Singles bzw. das „Virtual Insanity”-Video (das Regisseur Jonathan Glazer nach einer Idee von Kay inszenierte) fünf MTV-Awards, ein Grammy und ein Ivor-Novello-Award zu Buche. Doch damit nicht genug: Jamiroquai waren auf dem Cover von USA Today und verkauften in den USA mehr als eine Million Alben.
Seitdem sind Jamiroquai aus den Charts, den Schlagzeilen der britischen Presse und dem Musikfernsehen nicht mehr wegzudenken. Trotzdem war der Weg nicht immer leicht und es regnete keineswegs ununterbrochen Preise und Auszeichnungen. Obwohl Jamiroquai nach Oasis und den Spice Girls der erfolgreichste britische Musikexport der 90er waren, ließ die offizielle Unterstützung mitunter zu wünschen übrig. So wurde Jay Kay zwar fünfzehnmal für einen Brit Award nominiert, hat aber kein einziges mal gewonnen. Aber das Schiff Jamiroquai ist „immer noch auf Kurs“ wie Kay selbst es ausdrückt, „weil es stabil konstruiert und aus exzellentem Holz gebaut ist.“
Kays bedingungslose Leidenschaft für den Groove hat den Jamiroquai-Frontmann sicher durch die Höhen und Tiefen des internationalen Pop-Geschäfts gelotst. Der Mainstream-Musikgeschmack war manchmal auf seiner Seite und dann wieder nicht, Bandkollegen verließen die Gruppe im Streit und es fehlte nicht an Exzessen wie aus dem Rock’n’Roll-Lehrbuch, aber rückblickend sieht es so aus, als ob Jay Kay gerade an den Herausforderungen gewachsen wäre.
Auf den dramatischen Weggang von Bassist Stuart Zender folgte 1998 mit „Synkronized“ eines der stärksten Jamiroquai-Alben überhaupt, inklusive der Singles „Canned Heat“ und dem UK-Nummer-Eins-Hit „Deeper Underground“. Als Kays Privatleben einige Zeit später in England in aller Ausführlichkeit auf den Titelseiten der Boulevardblätter verhandelt wurde, brachte er den Club-Klassiker „Little L“ heraus und das grandiose Dance-Album „A Funk Odyssey“, das 2001 erschien und zum am zweithäufigsten verkauften Album seiner Karriere wurde.
2005 hat Jamiroquai seine bewegte Vergangenheit endgültig hinter sich gelassen und sich mit dem Album „Dynamite“ zurückgemeldet, das ihm nicht nur die besten Kritiken seiner Karriere einbrachte, sondern auch seine zweite Grammy-Nominierung für die ungeschliffene Lead-Single „Feels Just Like It Should“.
Womit wir im Hier und Jetzt wären und bei der Frage, was auf einen solchen Katalog von genredefinierenden Hits überhaupt noch folgen kann. Nun, die neuen Tracks „Runaway“ und „Radio“ haben es in sich und unterstreichen Kays selbstbewusstes Versprechen, dass er noch „eine Menge vorhat.“
„Der Druck ist natürlich wahnsinnig groß, wenn man für ein Greatest-Hits-Album zwei neue Stücke schreiben soll, aber ich denke, wir haben es gepackt”, sagt Kay über das Disco-inspirierte „Runaway“ und das kompromisslos rockige „Radio“. „Wir sind mit den Songs mehr als zufrieden. Wir haben sie ganz instinktiv und ohne viel Nachdenken geschrieben und aufgenommen…“
„’Radio’ ist ein kleiner Song, der einfach Spaß macht. Es geht darum, dass man eine nette junge Lady kennen lernt und dann herausfindet, dass sie sich eigentlich mehr für Mädchen interessiert als für Jungs. Lassen wir das mal so stehen.“ „Runaway“, der Disco-Track, ist etwas ernster. „Ich mag die Thematik. Das sind Gefühle, mit denen sich jeder identifizieren kann. Manchmal will man doch einfach nur weglaufen und dem Druck entkommen, der auf einem lastet.“
Fans und Kritiker können sich übrigens entspannen: „High Times: Singles 1992-2006” ist als Greatest-Hits-Album, Teil Eins gedachte; an den Ruhestand mag Kay nämlich noch lange nicht denken.
„Es ist gut, ein Zwischenfazit zu ziehen”, sagt Kay. „Ich habe ein Kapitel meiner Karriere abgeschlossen und bin bereit für das nächste. Wir haben eine Menge Tracks fertig, die sehr anders klingen, als das, was wir bisher gemacht haben. Das ist wirklich aufregend. Es macht also Sinn, das Greatest-Hits-Album genau jetzt zu machen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt - bevor die nächste Phase startet.“
Dass Kay schon das nächste Kapitel der Jamiroquai-Saga plant, sind definitiv gute Neuigkeiten. Nicht nur, weil er einer aussterbenden Art angehört: Ein echter Rockstar, der eine erfrischend unbescheidene Schwäche für italienische Sportwagen pflegt und eine eigene Modelinie beim Luxus-Label Hugo Boss herausgebracht hat. Und er hat nicht nur ein ausgeprägtes Ego, sondern ist auch ein großer Freund der freien Meinungsäußerung. Alleine dafür muss man ihn lieben, in einer Zeit, in der jeder noch so harmlose O-Ton doppelt und dreifach geprüft und freigegeben werden muss. Aber vor allem erinnert uns jeder einzelne Song auf „High Times: The Singles 1992 - 2006“ daran, dass das Leben ohne die Musik von Jamiroquai mit Sicherheit entscheidend eintöniger wäre.
Dazu kommen sechs mit Mehrfach-Platin ausgezeichnete Alben, fünf MTV-Awards, ein Grammy, der Ivor-Novello-Award und haufenweise sensationslüsterne Schlagzeilen in der britischen Boulevardpresse. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere erscheint jetzt „High Times: Singles 1992 - 2006“, eine Singles-Collection, die Jamiroquais Oeuvre kompakt zusammenfasst und alle die Stücke enthält, die Jay Kays unverwechselbaren Rare-Groove-trifft-abgedrehten-Disco-Sound-Style prägten.
Kay und die Band haben jahrelang gezögert, ein Greatest-Hits-Album herauszubringen. Die größten Jamiroquai-Hits sollten nicht nur ein paar Top-Ten-Hits und einige ausgewählte zusätzliche Stücke sein. Nach sechs großartigen Alben mit vielen grandiosen Singles fühlte man sich schließlich gewappnet für das Best-Of-Projekt – und hatte am Ende mehr Stücke zur Auswahl, als auf das Album passten.
Vom Vorreiter der Acid-Jazz-Revolution der frühen 90er zu einem der wegweisendsten Musiker seiner Generation. Von einem besetzten Haus in Ealing im Westen Londons zu einem üppigen Landsitz im idyllischen Buckinghamshire. Von einem Skateboard zu einer Garage voll Ferraris. Die ersten fünfzehn Jahre der Jamiroquai-Story sind legendär. Und was viel wichtiger ist, vom bläserlastigen Retro-Funk der Anfangsjahre zum am Rechner entworfenen groovigen, schlauen Disco-Sound lieferte Kays Musik den fulminanten Soundtrack für mehr als ein Jahrzehnt Popmusikgeschichte.
Zurück nach Ealing: 1992 erscheint Jamiroquais „When You Gonna Learn“ auf dem „Acid Jazz“-Label und markiert den Beginn einer großen Musiker-Karriere und eines neuen Popmusik-Genres. Jay Kays Vintage Jazz-Funk mit Bläsern, Streichern und einer leidenschaftlichen ökologischen Botschaft, die ihrer Zeit um Jahre voraus war, brachte Rare Groove zurück in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit, gab der anonymisierten Dance-Szene ein Gesicht und sorgte dafür, dass Acid Jazz nicht mehr nur der Name eines Labels war, sondern Synonym wurde für eine neue Musikrichtung. Die Welt lernte Jay Kay kennen, den verrückten Tänzer mit der Fellmütze, und sollte ihn so schnell nicht wieder vergessen.
Basierend auf einer einzigen Single zückte EMI Publishing das Scheckbuch und Sony Records bot den heute legendären Deal über acht Alben an. Jay Kay griff zu. Die Musikpresse nannte Kay einen „Möchtegern Stevie Wonder“, er konterte, der Vergleich sei „schmeichelhaft, total falsch, aber vor allem langweilig“. Der Grundstein für eine viele Jahre überdauernde Hass-Liebe zwischen Jamiroquai und der britischen Presse war gelegt.
Die Lästereien über seine Hüte, seinen Tanz-Stil, seine eigentümliche Interpretation von Funk oder seine „Save The Planet“-Parolen - 1993 wurde man ausgelacht, sang man über die Ausbeutung des Planeten, forderte die sofortige Beendigung ungerechter Kriege und einen Schuldenerlass für die Dritte Welt, heute bekommt man dafür den Ritterschlag - kümmerten Jay Kay und die Band wenig, denn ihre Fans waren auf ihrer Seite und machten die Anti-Kriegs-Hymne „Too Young To Die“ im Vereinigten Königreich zum Top-Ten-Hit und das Album „Emergency On Plant Earth“ zum Nummer-Eins-Erfolg und meist verkauften Debüt-Album des Jahres.
Ein Jahr später erschien das zweite Album „Return Of The Space Cowboy” und Jamiroquai hatten ihre eigene Nische gefunden. Jamiroquai griffen Themen auf wie Drogenmissbrauch, die Trostlosigkeit innerstädtischer öffentlicher Räume und daraus resultierende persönliche Frustration und wurden so zu den Paten der britischen Urban-Music-Szene. Der Song „Return Of The Space Cowboy“ ist bis heute das meistgespielte Stück aller Zeiten beim genreprägenden Londoner Radiosender Kiss FM.
Das dritte Album „Travelling Without Moving” erschien 1997 und katapultierte den begnadeten Tänzer Jamiroquai und sein fliegendes Sofa endgültig in den internationalen Pop-Olymp. Alles passte zusammen. Musikalisch war Jamiroquai besser denn je, Kay hatte seine Songschreiber-Fähigkeiten erheblich ausgebaut und dank Partyhymnen wie „High Times“, „Alright“, „Cosmic Girl“ und natürlich „Virtual Insanity“, einem Song, der sich mit den Gefahren des Klonen befasst und von einem stilprägenden Musikvideo begleitet wurde, wurde die Band Jamiroquai zum globalen Phänomen.
Als die Aufregung sich allmählich wieder gelegt hatte und die Band eine erste Bilanz ziehen konnte, standen für Album und Singles bzw. das „Virtual Insanity”-Video (das Regisseur Jonathan Glazer nach einer Idee von Kay inszenierte) fünf MTV-Awards, ein Grammy und ein Ivor-Novello-Award zu Buche. Doch damit nicht genug: Jamiroquai waren auf dem Cover von USA Today und verkauften in den USA mehr als eine Million Alben.
Seitdem sind Jamiroquai aus den Charts, den Schlagzeilen der britischen Presse und dem Musikfernsehen nicht mehr wegzudenken. Trotzdem war der Weg nicht immer leicht und es regnete keineswegs ununterbrochen Preise und Auszeichnungen. Obwohl Jamiroquai nach Oasis und den Spice Girls der erfolgreichste britische Musikexport der 90er waren, ließ die offizielle Unterstützung mitunter zu wünschen übrig. So wurde Jay Kay zwar fünfzehnmal für einen Brit Award nominiert, hat aber kein einziges mal gewonnen. Aber das Schiff Jamiroquai ist „immer noch auf Kurs“ wie Kay selbst es ausdrückt, „weil es stabil konstruiert und aus exzellentem Holz gebaut ist.“
Kays bedingungslose Leidenschaft für den Groove hat den Jamiroquai-Frontmann sicher durch die Höhen und Tiefen des internationalen Pop-Geschäfts gelotst. Der Mainstream-Musikgeschmack war manchmal auf seiner Seite und dann wieder nicht, Bandkollegen verließen die Gruppe im Streit und es fehlte nicht an Exzessen wie aus dem Rock’n’Roll-Lehrbuch, aber rückblickend sieht es so aus, als ob Jay Kay gerade an den Herausforderungen gewachsen wäre.
Auf den dramatischen Weggang von Bassist Stuart Zender folgte 1998 mit „Synkronized“ eines der stärksten Jamiroquai-Alben überhaupt, inklusive der Singles „Canned Heat“ und dem UK-Nummer-Eins-Hit „Deeper Underground“. Als Kays Privatleben einige Zeit später in England in aller Ausführlichkeit auf den Titelseiten der Boulevardblätter verhandelt wurde, brachte er den Club-Klassiker „Little L“ heraus und das grandiose Dance-Album „A Funk Odyssey“, das 2001 erschien und zum am zweithäufigsten verkauften Album seiner Karriere wurde.
2005 hat Jamiroquai seine bewegte Vergangenheit endgültig hinter sich gelassen und sich mit dem Album „Dynamite“ zurückgemeldet, das ihm nicht nur die besten Kritiken seiner Karriere einbrachte, sondern auch seine zweite Grammy-Nominierung für die ungeschliffene Lead-Single „Feels Just Like It Should“.
Womit wir im Hier und Jetzt wären und bei der Frage, was auf einen solchen Katalog von genredefinierenden Hits überhaupt noch folgen kann. Nun, die neuen Tracks „Runaway“ und „Radio“ haben es in sich und unterstreichen Kays selbstbewusstes Versprechen, dass er noch „eine Menge vorhat.“
„Der Druck ist natürlich wahnsinnig groß, wenn man für ein Greatest-Hits-Album zwei neue Stücke schreiben soll, aber ich denke, wir haben es gepackt”, sagt Kay über das Disco-inspirierte „Runaway“ und das kompromisslos rockige „Radio“. „Wir sind mit den Songs mehr als zufrieden. Wir haben sie ganz instinktiv und ohne viel Nachdenken geschrieben und aufgenommen…“
„’Radio’ ist ein kleiner Song, der einfach Spaß macht. Es geht darum, dass man eine nette junge Lady kennen lernt und dann herausfindet, dass sie sich eigentlich mehr für Mädchen interessiert als für Jungs. Lassen wir das mal so stehen.“ „Runaway“, der Disco-Track, ist etwas ernster. „Ich mag die Thematik. Das sind Gefühle, mit denen sich jeder identifizieren kann. Manchmal will man doch einfach nur weglaufen und dem Druck entkommen, der auf einem lastet.“
Fans und Kritiker können sich übrigens entspannen: „High Times: Singles 1992-2006” ist als Greatest-Hits-Album, Teil Eins gedachte; an den Ruhestand mag Kay nämlich noch lange nicht denken.
„Es ist gut, ein Zwischenfazit zu ziehen”, sagt Kay. „Ich habe ein Kapitel meiner Karriere abgeschlossen und bin bereit für das nächste. Wir haben eine Menge Tracks fertig, die sehr anders klingen, als das, was wir bisher gemacht haben. Das ist wirklich aufregend. Es macht also Sinn, das Greatest-Hits-Album genau jetzt zu machen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt - bevor die nächste Phase startet.“
Dass Kay schon das nächste Kapitel der Jamiroquai-Saga plant, sind definitiv gute Neuigkeiten. Nicht nur, weil er einer aussterbenden Art angehört: Ein echter Rockstar, der eine erfrischend unbescheidene Schwäche für italienische Sportwagen pflegt und eine eigene Modelinie beim Luxus-Label Hugo Boss herausgebracht hat. Und er hat nicht nur ein ausgeprägtes Ego, sondern ist auch ein großer Freund der freien Meinungsäußerung. Alleine dafür muss man ihn lieben, in einer Zeit, in der jeder noch so harmlose O-Ton doppelt und dreifach geprüft und freigegeben werden muss. Aber vor allem erinnert uns jeder einzelne Song auf „High Times: The Singles 1992 - 2006“ daran, dass das Leben ohne die Musik von Jamiroquai mit Sicherheit entscheidend eintöniger wäre.
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 When You Gonna Learn
- 2 Too Young To Die
- 3 Blow Your Mind
- 4 Emergency On Planet Earth
- 5 Space Cowboy
- 6 Virtual Insanity
- 7 Cosmic Girl
- 8 Alright
- 9 High Times
- 10 Deeper Underground
- 11 Canned Heat
- 12 Little L
- 13 Love Foolosophy
- 14 Corner Of The Earth
- 15 Feels Just Like It Should
- 16 Seven Days In Sunny June
- 17 (Don't) Give Hate A Chance
- 18 Runaway
- 19 Radio
Jamiroquai
High Times: Singles 1992 - 2006
EUR 12,99*