I Muvrini: A Te Corsica
A Te Corsica
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Edel:Content, 2011
- Erscheinungstermin: 17.11.2011
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Fragt man hierzulande Menschen, was ihnen bei Korsika einfällt, dann kommen in der Regel drei Antworten. Die erste ist: Napoleon. Schließlich war der prominente Feldherr und Politiker als junger Mann von dort aus aufgebrochen, um die Machtverhältnisse des alten Europas ordentlich durcheinander zu wirbeln. Als zweites folgt: Asterix. Denn der Comic-Band, wo es den gallischen Pfiffikus und seinen behäbigen Freund nach Korsika verschlägt, gehört zum Besten, was dem Team Goscinny & Uderzo gelungen ist. Die dritte Antwort schließlich lautet: I Muvrini, denn die Folklore-Combo der Brüder Bernardini ist längst einer der wichtigsten Exportartikel des französischen Départements mit den italienisch-mediterranen Wurzeln.
Die Bernardinis haben früh angefangen. Die ersten Konzerte haben I Muvrini – was im Korsischen so viel heißt wie „Die Mufflons“ - bereits Mitte der siebziger Jahre gegeben. Damals war der Begriff Weltmusik als Kategorie für Klangkunst jenseits des Volkskundlichen noch gar nicht erfunden, und wenn überhaupt, dann war Bob Marley gerade im Begriff, zum ersten internationalen Star des Genres zu avancieren. Damals also begannen die Brüder Alain und Jean-François Bernardini aus dem Dorf Tagliu Isulaccia im Norden Korsikas zusammen mit ein paar Gleichgesinnten Konzerte mit einer Musik zu geben, die sie von ihrem Vater Ghjuliu gelernt hatte. Das war ungewöhnlich in einer Ära, als Jugendliche sich in der Regel eher über die üppig erblühte Popmusik als über das knorrige Gehölz traditioneller Vokalpolyphonie definierten.
Aber die Bernardinis hatten Spaß daran und kämpften sich trotz anfänglicher Missachtung nach vorn ins kulturelle Bewusstsein ihrer Landsleute. Im Jahr 1979 waren sie soweit, sich mit dem Album „Ti Ringrazianu“ einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen, die allerdings noch ein Weilchen brauchte, bis sie die Qualitäten von I Muvrini zu schätzen wussten. Erst fünf Jahre später folgte der zweite Streich „E campà qui“, dann allerdings ging es Schlag auf Schlag. Beinahe jährlich folgten neue Aufnahmen und die Kunst der Paghjella, der wahrscheinlich auf Kirchenchoräle zurückreichenden Vokalmusik Korsikas, fand wieder ein breiteres Publikum. Das war zum einen der Geist der Zeit, der in den späten Achtzigern weitaus mehr Identität aus dem Regionalen zog als noch ein Jahrzehnt zuvor. Es war aber auch I Muvrini zu verdanken, deren Ausdauer und Kompetenz dazu beigetragen hatte, die Traditionen von einst wieder populär zu machen.
So sind die Brüder Bernandini und ihrer Kompagnons inzwischen nicht nur die bekannteste Musikgruppe Korsikas, sondern auch international eine Richtgröße der Weltmusik. Sie haben mit Sting ebenso gespielt wie mit Stefan Eicher oder auch Reinhard Mey, haben mit dem französischen Rapper MC Solaar ebenso gearbeitet wie mit dem Rai-Prinzen Cheb Mami. Ihr Publikum wuchs von anfänglich ein paar Bauern in Landkirchen ins Gigantische, so dass I Muvrini im vergangenen Jahrzehnt bei Festivals wie in Bery vor 15.000 Leuten spielen. Zahlreiche Alben wurden ausgezeichnet und prämiert, insbesondere „Alma“ (2005) entwickelte sich zum Publikumsliebling. Zuletzt erschien im März vergangenen Jahres „Gioia“, aufgenommen mit Gästen wie dem Grand Corps Malade und dem Sänger und Gitarristen Thomas Dutronc.
Es ist eine Erfolgsgeschichte, festgehalten in einer beachtlichen Diskografie, ergänzt um politische und soziale Initiativen wie eine Korsika-Stiftung, in der sich I Muvrini für die Kultur des Landes stark machen. Und sie findet nun mit dem Album „A Tè Corsica“ ihre Fortsetzung. Es sind Lieder, die fest in der Tradition und dem Glauben der Heimat der Bernardinis wurzeln, Lieder, die in ihrer Mischung aus Urtümlichkeit und Aufbruch den Menschen auf der Insel aus der Seele sprechen. Denn sie handeln von Identität, von Spiritualität, von der Kraft, die in jedem einzelnen steckt und die durch die Schönheit der Musik entfesselt werden kann. Sie sind so korsisch wie der Brocciu, so originär wie die charakteristische Mischung aus Italien, Frankreich und Mittelmeer, deren Ursprünge bis in die griechische Kolonisation der Antike, ja sogar bis ins Phönizische zurückreichen. Zugleich aber sind die Lieder von „A Tè Corsica“ eine Sprache der Herzen, die auch diejenigen erreicht, die dem heimischen Dialekt der Insel nicht mächtig sind. Denn das ist das Geheimnis guter Musik. Sie berührt die Menschen, unabhängig davon, ob sie nebenan oder in der Ferne wohnen. (edel. com)
,,Die sprituelle Volkstümlichkeit ihrer Musik deckt in Pop getauchte mediterrane Geborgenheit ebenso ab wie spirituelle Choräle." (Audio, Dezember 2011)
Die Bernardinis haben früh angefangen. Die ersten Konzerte haben I Muvrini – was im Korsischen so viel heißt wie „Die Mufflons“ - bereits Mitte der siebziger Jahre gegeben. Damals war der Begriff Weltmusik als Kategorie für Klangkunst jenseits des Volkskundlichen noch gar nicht erfunden, und wenn überhaupt, dann war Bob Marley gerade im Begriff, zum ersten internationalen Star des Genres zu avancieren. Damals also begannen die Brüder Alain und Jean-François Bernardini aus dem Dorf Tagliu Isulaccia im Norden Korsikas zusammen mit ein paar Gleichgesinnten Konzerte mit einer Musik zu geben, die sie von ihrem Vater Ghjuliu gelernt hatte. Das war ungewöhnlich in einer Ära, als Jugendliche sich in der Regel eher über die üppig erblühte Popmusik als über das knorrige Gehölz traditioneller Vokalpolyphonie definierten.
Aber die Bernardinis hatten Spaß daran und kämpften sich trotz anfänglicher Missachtung nach vorn ins kulturelle Bewusstsein ihrer Landsleute. Im Jahr 1979 waren sie soweit, sich mit dem Album „Ti Ringrazianu“ einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen, die allerdings noch ein Weilchen brauchte, bis sie die Qualitäten von I Muvrini zu schätzen wussten. Erst fünf Jahre später folgte der zweite Streich „E campà qui“, dann allerdings ging es Schlag auf Schlag. Beinahe jährlich folgten neue Aufnahmen und die Kunst der Paghjella, der wahrscheinlich auf Kirchenchoräle zurückreichenden Vokalmusik Korsikas, fand wieder ein breiteres Publikum. Das war zum einen der Geist der Zeit, der in den späten Achtzigern weitaus mehr Identität aus dem Regionalen zog als noch ein Jahrzehnt zuvor. Es war aber auch I Muvrini zu verdanken, deren Ausdauer und Kompetenz dazu beigetragen hatte, die Traditionen von einst wieder populär zu machen.
So sind die Brüder Bernandini und ihrer Kompagnons inzwischen nicht nur die bekannteste Musikgruppe Korsikas, sondern auch international eine Richtgröße der Weltmusik. Sie haben mit Sting ebenso gespielt wie mit Stefan Eicher oder auch Reinhard Mey, haben mit dem französischen Rapper MC Solaar ebenso gearbeitet wie mit dem Rai-Prinzen Cheb Mami. Ihr Publikum wuchs von anfänglich ein paar Bauern in Landkirchen ins Gigantische, so dass I Muvrini im vergangenen Jahrzehnt bei Festivals wie in Bery vor 15.000 Leuten spielen. Zahlreiche Alben wurden ausgezeichnet und prämiert, insbesondere „Alma“ (2005) entwickelte sich zum Publikumsliebling. Zuletzt erschien im März vergangenen Jahres „Gioia“, aufgenommen mit Gästen wie dem Grand Corps Malade und dem Sänger und Gitarristen Thomas Dutronc.
Es ist eine Erfolgsgeschichte, festgehalten in einer beachtlichen Diskografie, ergänzt um politische und soziale Initiativen wie eine Korsika-Stiftung, in der sich I Muvrini für die Kultur des Landes stark machen. Und sie findet nun mit dem Album „A Tè Corsica“ ihre Fortsetzung. Es sind Lieder, die fest in der Tradition und dem Glauben der Heimat der Bernardinis wurzeln, Lieder, die in ihrer Mischung aus Urtümlichkeit und Aufbruch den Menschen auf der Insel aus der Seele sprechen. Denn sie handeln von Identität, von Spiritualität, von der Kraft, die in jedem einzelnen steckt und die durch die Schönheit der Musik entfesselt werden kann. Sie sind so korsisch wie der Brocciu, so originär wie die charakteristische Mischung aus Italien, Frankreich und Mittelmeer, deren Ursprünge bis in die griechische Kolonisation der Antike, ja sogar bis ins Phönizische zurückreichen. Zugleich aber sind die Lieder von „A Tè Corsica“ eine Sprache der Herzen, die auch diejenigen erreicht, die dem heimischen Dialekt der Insel nicht mächtig sind. Denn das ist das Geheimnis guter Musik. Sie berührt die Menschen, unabhängig davon, ob sie nebenan oder in der Ferne wohnen. (edel. com)
Rezensionen
,,Die sprituelle Volkstümlichkeit ihrer Musik deckt in Pop getauchte mediterrane Geborgenheit ebenso ab wie spirituelle Choräle." (Audio, Dezember 2011)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Salve Sancta Parens
- 2 Vegu nant' à issu chjarasgiu
- 3 Kyrie
- 4 Ecco Bella
- 5 A Te Corsica
- 6 Lode Di U Sepolcru
- 7 Terzetti Di U Piuvanu
- 8 O Salutaris
- 9 Terra
- 10 Una Antra Matina
- 11 Un So Micca Venuti
- 12 Requiem
- 13 A morte di fili cone
- 14 Agnus Dei
- 15 Alma
- 16 Barbara furtuna
- 17 Beata funtanella
- 18 Diu Vi Salvi Regina