live-knüller von hochkarätigen rock-underdogs
ich muss gestehen, dass ich erst dieser tage durch einen artikel im “mojo” auf diese offenbar stets unterbewertete truppe aus dem britischen königreich aufmerksam geworden bin. besagter artikel behandelte in erster linie das 71er debut-album von “hookfoot“ im besonderen, und darüber hinaus einen abriss über die geschichte der band im allgemeinen. dabei wird auch im vorbeihuschen “live im memphis, tennessee 1972“ erwähnt. zum einen angefixt durch das, was da so zu lesen war, und andererseits aufgrund der tatsache, dass die studio-alben der band derzeit nur als teure japan-pressungen zu bekommen sind, wandte ich mich erst mal diesem posthum erschienenen konzert-mitschnitt zu. meine güte - was für ein kracher!
diese brüder wussten, wie man ein begeisterungsfähiges publikum mitreissen kann. aber wie beschreibt man ihren gelungenen stilmix möglichst treffend? wer sich eine mischung der zeitgleich agierenden kapellen “patto“ und „cactus“ vorstellen kann, ist wohl am ehesten darüber im bilde, was “hookfoot“ so auf die waage brachten - allerdings mit weniger betonung auf der vertrackten, jazz-beeinflussten schräge von “patto“, und dafür etwas mehr gewicht auf dem eher blues- und boogie-gedüngten acker von “cactus“. das ganze noch angereichert mit einer portion funk, und fertig ist ein gebräu von bemerkenswerter wirkung!
während die band seinerzeit in ihrer heimat wohl eher eine ansammlung von “musicians’ musicians“ darstellte (clapton soll gitarrist caleb quaye in den höchsten tönen gelobt haben), hat sie über’m großen teich zumindest bei konzerten ein dankbares publikum gefunden. und wenn man “live in memphis“ hört, muss man sich unweigerlich fragen, warum ihr kein größerer erfolg beschieden war: das geht schlichtweg ab wie zäpfchen und macht tierisch laune. ich habe zwar bislang noch keine der studio-platten von “hookfoot“ antesten können - “live in memphis“ hat sich jedenfalls als idealer einstieg erwiesen und macht appetit auf mehr . . .
p.s. caleb quaye ist übrigens nach durchwatetem drogensumpf seit anfang der 80er jahre gläubig und arbeitet heute als pastor.