Volle fünf Sterne für ein Paradedebut von 1970 das
als absoluter Klassiker in jede Art/Progrock-Sammlung gehört.
So etwas gab es vorher noch nie und es wurden danach immer wieder Elemente von anderen Prog-Bands wie Spocks Beard oder
Neal Morse übernommen.
Diese Platte enthält wie auch die späteren Werke von Gentle Giant
Klassik, Rock, Jazz, Folk und Bluesanleihen in einem einmaligem Mix.
Es gibt keinen einzigen Moment der Langeweile weil immer wieder
etwas Unvorhersehbares geschieht durch Sound-Tempi und Rhythmuswechsel.
Man wird an King Crimson, Yes, Floyd oder auch an die folkigen
Jethro Tull erinnert jedoch in allereigenster Spielart.
Eine Kirchenorgel führt bei "Giant"6:24 in einen vertrakten Prog-Rock
mit Jazz-Anleihen der einen Psychedelic-Mittelteil mit toller
Orgel/Mellotron-Atmosphäre enthält die mittels Chorgesang zum Bombastrock kumuliert bevor es wieder in den Anfangspart geht und endet - einfach stark.
Folkig, leicht melancholisch folgt "Funny Ways"4:23 mit Akustik-Gitarren und Geigenbegleitung und tollem Gesang, mittig Psychedelic-rockend um wieder ins Anfangsthema zurückzukommen.
"Alucard"6:00 beginnt jazzrockig-treibend mit Saxophon und Synthie.
Ein verfremdet/verhallter Chor führt in die Psychedelic und ein
cooler Melodie-Lauf steigert sich dynamisch um nahtlos in
"Isn`t it quiet and cold?"3:53 überzugehen, einem Stück im
3/4-Takt mit Geigen und Sax das an einen 20-er Jahre Ragtime
erinnert.
Der Chor lässt an die Beatles denken und es gibt ein Vibraphon-Solo.
Folkig-akustisch mit schönem Chor und melancholischem Gesang schliesst sich "Nothing at all"9:08 an, unterbrochen von einem härteren Rocklauf der dominant wird bevor es in ein Phaser-Drumsolo geht über das ein Klassik/Jazziges Pianoarrangement gelegt wird, aussergewöhnlich.
Es wird wieder folkig bevor es nahtlos übergeht in "Why not"5:31,
bluesig-treibend, unterbrochen durch ein folkig-melancholisches
Flötenarrangement.
Abschliessend erklingt "The Queen"7:18 flockig-fröhlich mit
Akustikgitarren- und Flötenarrangement bevor das Ganze vom
Gesang und der Instrumentierung folkig-melancholisch wird.
Die Orgel gibt einen Psychedelic-Touch und der tolle Gesang
lässt das Stück sehr balladesk klingen.
Die Scheibe ist ein absolutes "Must Have" und würde meinen
Rucksack schwerer machen wenn ich auf eine einsame Insel
gehen würde.
Kerry Minnear - Keyboards, Bass, Cello, Vocals, Tuned Percussion
Gary Green - Guitars
Derek Shulman - Vocals, Bass
Phil Shulman - Saxes, Trumpet, Flöten, Vocals
Ray Shulman - Bass, Violin, Guitars, Percussion, Vocals
Martin Smith - Drums, Percussion