Paolo Conte: Nelson
Nelson
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Platinum/u
- Erscheinungstermin: 26.7.2011
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Schnauzbärtig, bärbeißig dreinschauend, die linke Augenbraue skeptisch hochgezogen, die Stirn von tiefen Falten zerfurcht - so kennt man Paolo Conte scheinbar seit Urzeiten von Fotos. Hinter der fast schon furchteinflößenden Maske - wie die rauchig-raue Stimme eines seiner Markenzeichen - verbirgt sich allerdings ein außergewöhnlich sensibler und warmherziger Poet mit Hang zu melancholischen Betrachtungen, die gelegentlich mit einer Prise Ironie oder Sarkasmus gewürzt sind. 73 Jahre alt ist Paolo Conte im Januar geworden, und gut die Hälfte dieser Zeit ist er nun schon ein Cantautore, wie man die singenden Songwriter in seiner Heimat Italien nennt. Seit 1974 erfreut er mit seinen Geschichten ein ständig wachsendes Publikum. Nun hat er für sein Album “Nelson” fünfzehn neue Episoden vertont, zu denen ihn wahre Begebenheiten, aber auch literarische oder filmische Vorlagen und Kunstwerke inspirierten. “Die barsche Raucherstimme, ein Klavierstil, der in einer Honky-Tonk-Bar genauso zu Hause zu sein scheint wie in einem Tango-Palast oder einem Broadway-Cabaret, und die Weltanschauung eines wettergegerbten Romantikers haben Paolo Conte in Italien zu einem bestens bekannten Songwriter gemacht.” Mit diesen Worten stellte die New York Times ihren Lesern Paolo Conte vor, als dieser 1998 seine erste größere Tournee durch die Vereinigten Staaten startete. Dass Conte dort bis zu diesem Zeitpunkt nur wenig bekannt war, mutet absurd an: Schließlich hatte er seine Künstlerkarriere in den 1960ern als Jazzvibraphonist begonnen und die frühen Traditionen des amerikanischen Jazz in seiner Musik auch danach immer besonders liebevoll gehegt und gepflegt.
Damals dachte er gar nicht daran, selber zu singen: “Ich habe eigentlich gar nicht die Stimme eines Sängers”, sagt er allen Ernstes. “Meine Leidenschaft galt damals der musikalischen Komposition und manchmal dem Schreiben von Texten. Aber irgendwann hatte ich den Eindruck, dass es wichtig sei, meine Stücke einmal selbst zu singen. Insbesondere für das jüngere Publikum, das ein Maximum an Authentizität verlangte, ungefiltert durch die Persönlichkeit anderer Stimmen.”
Immer wieder kann man lesen, Paolo Conte sei ein musikalischer Nostalgiker. Er selbst sieht das anders und erläutert: “Man redet in Verbindung mit meinen Songs immer wieder von Nostalgie, aber ich finde das nicht wirklich zutreffend. Denn nostaligische Gefühle hegt man für etwas, das man selbst erlebt hat. Ich habe aber ein besonderes Interesse für die Zeit vor meiner Geburt, insbesondere die 1920er Jahre.” Gefragt, ob er sich in diese Vergangenheit flüchte, sagt Paolo Conte: “Als Künstler brauche ich die Gegenwart nicht. Der große romantische Komponist Franz Liszt hat einmal in einem seiner Briefe geschrieben, dass Künstler sich nicht in der Zeit, in der sie leben, aufhalten sollten, sondern stets außerhalb der Zeit stehen müssten.” Auch auf “Nelson” gibt es wieder zahlreiche Songs, die er mit der Patina des swingenden Jazz der 1920er und 1930er Jahre überzog. Unter diese jazzigen Titel mischte er aber auch munter einen frankophonen Chanson (“Enfant prodige”) und Lieder mit südamerikanischem Flair (wie die Bossa “Nina”, das sich im Titel selbst erklärende “Los amantes del mambo” oder den Tango “L’orchestrina”). Halb Blues, halb Cabaret-Musik ist dagegen das sehr verspielte “Sotto la luna, Bruna”, in dem der launige Künstler wie ein Hund den von ihm besungenen Mond anheult. Doch Conte schwelgt nicht nur in Klängen aus vergangenen Zeiten. Im poppigen “C’est beau” (wo er Gaststar Laura Conti und seinem Bassisten Jino Touche den Lead-Gesang überließ) und vor allem in “Sarah” experimentiert er behutsam auch mit modernen Stilformen und Grooves.
“Man kommt alleine auf die Welt, man geht alleine von ihr, und dazwischen herrscht ein ständiges Kommen und Gehen,” sinnierte Paolo Conte einmal in einem seiner melancholischen Anflüge. Was er damit meinte, erfährt man jetzt in den fünfzehn Songs von “Nelson”. Das Album benannte er übrigens nach seinem Hund, den er auf dem Gemälde für das Cover porträtierte.
"Conte bezaubert hier mit einem intimen, wunderbar instrumentierten Werk zwischen beiläufigem Bar-Jazz, nachdenklichem Chanson und opulentem Pop (großartig: "Clown")." (nwz-inside. de)
"There are love songs, bursts of surreal humour such as Jeeves or the bizarre Under the Dusky Moon ("like a Shanghai halibut"), and more pained and bleaker songs of physical intimacy and mental alienation, such as Masseuse, Sarah and Lovers of the Mambo ("him scrap metal thoughts ... none for her"). A true original." (guardian. co. uk)
"Das Leben wird immer schneller, für Melancholie ist da kein Platz. Dass es auch anders geht, zeigt der italienische Chansonnier Paolo Conte - auf seiner neuen CD „Nelson“ tanzen Trauriges und Heiteres einen leichtfüßigen Pas de deux." (Frankfurter Rundschau)
"Die Stimme vielleicht noch ein wenig verknisterter und knorriger als zuvor, die Texte noch ein wenig weltentrückter, die Musik elegant und verhuscht zwischen exzentrischer Pianoballade und Kabarett, mit einer Patina aus Café-Charme und Boudoir-Blues." (stereo, 12 / 2010)
"Conte bezaubert mit einem intimen, grandios instrumentierten Werk zwischen Bar-Jazz, Chanson und opulentem Pop (großartig: ,,Clown"). Schön aber auch, wenn der 73-Jährige seine raue Stimme nur zum Piano erhebt." (audio, 12 / 2010)
Damals dachte er gar nicht daran, selber zu singen: “Ich habe eigentlich gar nicht die Stimme eines Sängers”, sagt er allen Ernstes. “Meine Leidenschaft galt damals der musikalischen Komposition und manchmal dem Schreiben von Texten. Aber irgendwann hatte ich den Eindruck, dass es wichtig sei, meine Stücke einmal selbst zu singen. Insbesondere für das jüngere Publikum, das ein Maximum an Authentizität verlangte, ungefiltert durch die Persönlichkeit anderer Stimmen.”
Immer wieder kann man lesen, Paolo Conte sei ein musikalischer Nostalgiker. Er selbst sieht das anders und erläutert: “Man redet in Verbindung mit meinen Songs immer wieder von Nostalgie, aber ich finde das nicht wirklich zutreffend. Denn nostaligische Gefühle hegt man für etwas, das man selbst erlebt hat. Ich habe aber ein besonderes Interesse für die Zeit vor meiner Geburt, insbesondere die 1920er Jahre.” Gefragt, ob er sich in diese Vergangenheit flüchte, sagt Paolo Conte: “Als Künstler brauche ich die Gegenwart nicht. Der große romantische Komponist Franz Liszt hat einmal in einem seiner Briefe geschrieben, dass Künstler sich nicht in der Zeit, in der sie leben, aufhalten sollten, sondern stets außerhalb der Zeit stehen müssten.” Auch auf “Nelson” gibt es wieder zahlreiche Songs, die er mit der Patina des swingenden Jazz der 1920er und 1930er Jahre überzog. Unter diese jazzigen Titel mischte er aber auch munter einen frankophonen Chanson (“Enfant prodige”) und Lieder mit südamerikanischem Flair (wie die Bossa “Nina”, das sich im Titel selbst erklärende “Los amantes del mambo” oder den Tango “L’orchestrina”). Halb Blues, halb Cabaret-Musik ist dagegen das sehr verspielte “Sotto la luna, Bruna”, in dem der launige Künstler wie ein Hund den von ihm besungenen Mond anheult. Doch Conte schwelgt nicht nur in Klängen aus vergangenen Zeiten. Im poppigen “C’est beau” (wo er Gaststar Laura Conti und seinem Bassisten Jino Touche den Lead-Gesang überließ) und vor allem in “Sarah” experimentiert er behutsam auch mit modernen Stilformen und Grooves.
“Man kommt alleine auf die Welt, man geht alleine von ihr, und dazwischen herrscht ein ständiges Kommen und Gehen,” sinnierte Paolo Conte einmal in einem seiner melancholischen Anflüge. Was er damit meinte, erfährt man jetzt in den fünfzehn Songs von “Nelson”. Das Album benannte er übrigens nach seinem Hund, den er auf dem Gemälde für das Cover porträtierte.
Rezensionen
"Conte bezaubert hier mit einem intimen, wunderbar instrumentierten Werk zwischen beiläufigem Bar-Jazz, nachdenklichem Chanson und opulentem Pop (großartig: "Clown")." (nwz-inside. de)
"There are love songs, bursts of surreal humour such as Jeeves or the bizarre Under the Dusky Moon ("like a Shanghai halibut"), and more pained and bleaker songs of physical intimacy and mental alienation, such as Masseuse, Sarah and Lovers of the Mambo ("him scrap metal thoughts ... none for her"). A true original." (guardian. co. uk)
"Das Leben wird immer schneller, für Melancholie ist da kein Platz. Dass es auch anders geht, zeigt der italienische Chansonnier Paolo Conte - auf seiner neuen CD „Nelson“ tanzen Trauriges und Heiteres einen leichtfüßigen Pas de deux." (Frankfurter Rundschau)
"Die Stimme vielleicht noch ein wenig verknisterter und knorriger als zuvor, die Texte noch ein wenig weltentrückter, die Musik elegant und verhuscht zwischen exzentrischer Pianoballade und Kabarett, mit einer Patina aus Café-Charme und Boudoir-Blues." (stereo, 12 / 2010)
"Conte bezaubert mit einem intimen, grandios instrumentierten Werk zwischen Bar-Jazz, Chanson und opulentem Pop (großartig: ,,Clown"). Schön aber auch, wenn der 73-Jährige seine raue Stimme nur zum Piano erhebt." (audio, 12 / 2010)
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Tra Le Tue Braccia
- 2 Jeeves
- 3 Enfant Prodige
- 4 Clown
- 5 Nina
- 6 Galosce Selvagge
- 7 Storia Minima
- 8 C'est Beau
- 9 Massaggiatrice
- 10 Sarah
- 11 Sotto La Luna Bruna
- 12 Suonno E Tutto O Suonno
- 13 Los Amantes Del Mambo
- 14 L'orchestrina
- 15 Bodyguard For Myself