Gähn!
SHERLOCK HOLMES: A GAME OF SHADOWS bringt Robert Downey jr. und Jude Law für eine weiteres Abenteuer als Sherlock Holmes und Dr. Watson zusammen. Rollen, die für die beiden Mimen keine große Herausforderung darstellen, ihnen aber offensichtlich gefallen. Leider fehlt trotz der stimmigen Chemie zwischen den Protagonisten und der Leichtfüßigkeit der Inszenierung, der gewisse Funke und ohne diesen Funken zündet der Film nicht. Das ist zum großen Teil der Schere im Kopf des Regisseurs Guy Ritchie geschuldet, der den Produzenten schließlich eine perfekte PG- 13 Produktion abzuliefern hatte, wodurch seine Kreativität natürlich in höchstem Maße eingeschränkt wurde. Auch die all die schönen Kostüme und die aus dem Rechner gezogenen Sets, welche durchaus zu beeindrucken wissen, können nicht davon ablenken, dass eine Geschichte erzählt wird, die keine ist und der Stil dem Regisseur wichtiger war als die Substanz. Dabei kommt nur zum Teil sein eigener Stil zum Tragen, stattdessen eher der Stil, den sich seine Geldgeber vorgestellt haben, damit der Film auch ja bei der breiten Masse ankommt. Was bleibt, ist eine langweilige Fließbandproduktion eines großen Studios ohne jeglichen Anspruch, deren Potential nur im Ansatz durchschimmert. Das „Ende“ lässt erwarten, dass es einen weiteren Teil geben wird. Jedoch nicht für mich!
Das Bild ist so perfekt, wie man es von es von einer Produktion dieser Art erwarten darf. Die aus dem Rechner gezogenen Sets strahlen jedoch leider eine gewisse Kälte und Sterilität aus, dabei jedoch nicht in dem Maße wie das geradezu antiseptische Bild von THE AVENGERS. Die Schauspieler fügen sich hier besser in das Bild und wirken nicht wie Fremdkörper, weil sie eben nicht aus dem Rechner kommen. Wer darauf steht, wird sicher begeistert sein.
Ich habe mir die Originalfassung angeschaut (5.1 DTS HD Master Audio). Die akustischen Effekte und die Musik bilden eine perfekte Einheit mit den hin und wieder eingestreuten Actionsequenzen. Eine über die gesamte Laufzeit sehr dynamische und räumliche Tonspur, die ihren Höhepunkt erreicht bei dem von schwerem Geschützfeuer begleiteten Ausbruch aus der Waffenfabrik. Diese Szene habe ich dann auch genutzt, um mal in die deutsche Tonspur (nur DD 5.1) zu lauschen und, da in diesen Sequenzen im Original immer wieder mal ein Satz in deutscher Sprache fällt (hierzu wurden englische Untertitel gereicht) mich überraschen zu lassen, ob hier wohl synchronisiert wurde und wenn ja, was gesprochen wird. Das Ergebnis: natürlich erreicht die DD 5.1 Tonspur nicht den Dynamikumfang der DTS HD Master Tonspur. Das Donnern Kanonen klang ziemlich grob, der Bass war rumpelnd und der Ton kam leider nur aus den Lautsprechern und war nicht im Raum. Ist ja immer so, denn schließlich ist der Klang bei DD 5.1 komprimiert. Warum schreibe ich das eigentlich noch? Ach ja, ich will die Leute überzeugen, sich die Originalfassungen anzuschauen…
Vor dem Abfeuern der Megakanone fällt im Original der Satz „Zu viele Füchse für euch paar Hühner!“. Dazu kommt in den Untertiteln als Übersetzung „Time to introduce little Hansel!“, womit offensichtlich das mächtige Geschütz gemeint ist. Die deutsche Fassung bringt dann nicht den im Original gesprochenen Satz, sondern hält sich an in die falschen Untertitel und übersetzt dementsprechend „Zeit, den kleinen Hänsel vorzustellen!“. Wahrscheinlich war der Satz des Originals im Nachhinein nicht witzig genug, auch wenn er Sinn macht bei dem Sperrfeuer. Also einfach eine falsche Übersetzung in den UT liefern für einen kleinen Lacher und die deutsche Synchro macht dabei mit.
Der Personenkreis, der auf Produktionen dieser Art steht, Kinder und Fans von Downey jr. und Law dürfen gerne zugreifen, einlegen und sich von dieser Fortsetzung berieseln lassen.