Zappa kann sich nicht mehr wehren
Vorab sei gesagt: ich bin kein eingefleischter Zappa-Fan. Aber einiges mag ich sehr, und diese LP gehört dazu, weil mitunter großartige Kunst drauf zu hören ist. Meine 5-Sterne-Musikwertung ist allerdings recht theoretischer Natur, weil die Musikalität dieses Albums durch die Neuabmischung fast nicht mehr wahrnehmbar ist. Wer nur diese CD kennt, wird das Album schwerlich großartig finden können (Vielleicht es es gerade deshalb so unterbewertet?). Dieses Remaster datiert von 1993, dem Todesjahr Zappas. Offenbar wurde über den Kopf des Meisters hinweg jemand an die Regler gelassen, der da nicht hingehört. Beispiel "The Dangerous Kitchen": Die Ton-für-Ton-Transkription des urkomischen Sprechgesangs Zappas auf das Gitarrenspiel (Steve Vai mal wirklich songdienlich!) geht akustisch unter in zu lautem Bass und vordergründiger Percussion. Ähnliches gilt für die anderen, rein akustischen Perlen des Albums, "Tink Walks Amok" oder "Moggio". Lediglich "Jazz Discharge Party Hats" wurde vom Häcksler verschont - wahrscheinlich ist dieser Song ein Zweispur-Livemitschnitt und verweigert sich so der akustischen Zerlegung. Fazit: Das Vinyl klingt wie aus einem Guss, die CD zeigt uns wohlklingende Instrumente, die nicht mehr zu Musik verschmelzen. Traurig!