Wunderbares neues Album vom Alt- und Großmeister des Songwritings!
Am 18. Mai 2024 wird die Singer/Songwriter-Legende Albert Hammond 80 Jahre alt und wenn man sich die 17 abwechslungsreichen Stücke auf seinem brandneuen Studioalbum "Body of work" anhört und das Coverfoto betrachtet, mag man das kaum glauben.
Das letzte richtige Studioalbum, mit ausschließlich neuen Stücken, hieß "Revolution of the heart" und liegt nun sage und schreibe bereits fast 20 Jahre zurück.
Seit 2013 tourte die „Hitmaschine“ und der Meister des Songwritings wieder regelmäßig und nahezu unermüdlich durch Deutschland und Europa, bis ihn Corona im Jahr 2020 plötzlich ausbremste und anschließend noch private und gesundheitliche Probleme ihm Schwierigkeiten bereiteten.
Lange Zeit wurde es dann ruhig, um den ansonsten immer sehr Umtriebigen Mann.
Umso mehr war ich hoch erfreut und überrascht, als es Ende letzten Jahres endlich wieder erste „Lebenszeichen“ von ihm gab und damit verbunden die Ankündigung des nun vorliegenden neuen Albums.
„Ich bin froh, dass ich es geschafft habe zurückzukehren. Ich hoffe, es hilft euch, sich nicht allein zu fühlen“, sagte Albert Hammond kürzlich in einem Interview.
Es befindet sich kein Durchhänger unter den neuen Nummern.
Der Mann, der viele Welthits wie "The air that I breath", "One moment in time", oder "When I need you" für andere Künstler schrieb, und auch selbst große Chartbreaker wie "The free Electric Band", oder „It never rains in Southern California" lieferte, erweist sich auch im hohen Alter noch als grandioser Songwriter, mit viel Gefühl und Gespür für schöne Melodien und großartige Arrangements.
Die musikalische Bandbreite reicht von Americana, Blues, Country, über Folk, Pop und Rock, bis hin zu sanften Gänsehaut-Balladen (mein absoluter Liebling ist hier "Young Llewelyn") – thematisch geht’s von Resignation, über Entschlossenheit, Verlust, Erholung, Rückblick, bis hin zur Hoffnung für eine gute Zukunft. Aufgenommen und produziert wurde "Body of work" u.a. in Studios in Berlin und Nashville.
Keiner der Titel fällt durch eine aufgeblasene „Ich-will-ein-Hit-sein“-Attitude negativ auf und jedes Lied geht irgendwie trotzdem sofort ins Ohr. "Shake a bone" regt genau dazu an, seine müden Knochen tanzend durchzuschütteln, "Somebodys child" legt akustisch und flockig los und überzeugt auch mit schöner Slidegitarre. "Gonna be alright" ist eine swingende Hommage an die Beatles, die voll ins Schwarze trifft und in "Goodbye LA", als ruhiger Rausschmeißer, singt Hammond lediglich zur Akustikgitarre und von keinem geringeren als Laurence Juber (Ex-Wings) begleitet.
Man mag jeden Song sofort und die Scheibe gewinnt bei jedem erneuten Abspielen and Anhören.
Alle Titel sind geschmackvoll, meist aufs Wesentliche reduziert, stilistisch stets abwechslungsreich und passend instrumentiert. Bei all der tollen Musik vergisst man oft, dass Albert Hammond schon immer auch für anspruchsvolle und (zeit)kritische Texte (z.B. sein alter Hit "Down by the river") stand und steht – als aktuelles Beispiel dazu sei hier das wunderbare "Both ways" genannt.
"Another heart to break" und "The American Flag" sind auch zwei persönliche Highlights für mich.
Bleibt zu hoffen das seine Gesundheit weiter mitspielt, die hohe Kreativität anhält und er wieder auf Tour gehen wird, um neues und altes Material, mit der ihm ureigenen Spielfreunde, seinen Fans präsentieren wird.
Die ersten Anzeichen dafür stehen gut und außerdem war zu lesen das er gerade dabei ist im Studio sein erstes Weihnachtsalbum aufzunehmen, welches uns dann wohl dieses Jahr auch noch ins Haus stehen wird.