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    holdesschaf Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 13. Juni 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13
    524 Rezensionen
    Rubina Blackfield 1: Mit der Lizenz zum Spionieren

    Lea Melcher
    Rubina Blackfield 1: Mit der Lizenz zum Spionieren (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.11.2023

    Spannende Geschichte über Spione und Bösewichte

    Rubina ist die Enkelin eines Bösewichts. Zusammen mit ihrem Großvater lebt sie an einem besonderen Ort auf einer Insel, wo sie vor allem ihre Spionagetechniken trainiert. Als sie den Auftrag bekommt, undercover an einem Feriencamp für Kinder teilzunehmen, ist sie zunächste enttäuscht. Doch angeblich werden dort die neuen Mitglieder für den britischen Geheimdienst ausgewählt und Rubina soll möglichst viel über diesen herausfinden. Keine leichte Aufgaben, denn Kontakt zu anderen Kindern hat sie nie. Ausgestattet mit nützlichen Gadget, macht sie sich auf den Weg. Die Ausrüstung hilft ihr zwar dabei, dem Plan eines Bösewichts auf die Spur zu kommen, doch Freunde finden ist wesentlich schwieriger. Vor allem ein Mädchen ist alles andere als nett.

    Spot an für Rubina, so zeigt es auch das Cover. Im Hintergrund sieht man die Silhouette von London, das später im Buch eine interessante Rolle spielt. Schon der Anfang des Buches hat uns ziemlich gefesselt, denn man ist gleich mittendrin in einer gefährlichen Spionagemission und kann nur staunen, welche Fähigkeiten Rubina schon hat, um Hindernisse zu überwinden und Fallen zu umgehen. Ihr Leben beim Großvater hingegen ist von Erwachsenen und dem gemeinsamen ausführen von Schurkenaktionen geprägt. Trotzdem ist Rubina ein echt tolles Mädchen, das sich viele Gedanken macht und nicht einfach nur gehorcht. Als sie in das geheime Feriencamp des MI6 geschickt wird, wird jedoch schnell klar, dass sie im Umgang mit Gleichaltrigen kaum Erfahrung hat. Tatsächlich macht der Umgang mit den anderen der sonst so toughen Rubina etwas Angst. Auch im Team zu arbeiten ist für sie etwas Neues.

    Die Handlung liest sich richtig toll, denn es werden sehr viele spannende Camp-Aktionen eingebaut. In verschiedenen Wettbewerben muss getaucht, kombiniert oder geklettert werden und dabei hat jeder Teilnehmer Stärken und Schwächen. Auch Rubina ist davon nicht ausgenommen. Sie macht im Laufe des Buches eine bemerkenswerte Entwicklung durch. Natürlich darf im Camp auch eine Gegenspielerin nicht fehlen, die in Person der Tochter eines Firmenbosses auftaucht, der das Camp mitfinanziert. So kämpft Rubina an allen Fronten und gibt ihr Bestes. Tatsächlich gibt es nämlich eine reale Bedrohung, das wird im Laufe der Geschichte ebenso deutlich. Nur was? Das bleibt lange im Verborgenen und so bleibt es auch spannend bis zum überraschenden Ende. Ein kleiner Cliffhanger sorgt dafür, dass wir sehr neugierig auf die Fortsetzung zurückbleiben.

    Fazit: Ein tolles, abwechslungsreiches Abenteuer mit einer Protagonistin, die ihren Weg finden muss und vielen Spionageelementen, Bösewichten und Gadgets. Ein super Mittel gegen Langeweile!
    Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse

    Mhairi McFarlane
    Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    19.11.2023

    Steigerte sich nach mäßigem Anfang zu unterhaltsamem Beziehungsroman

    Lehrerin Roisin freut sich sehr auf das Wochenende mit ihrer Clique, dem Brian Club, auch wenn ihr das große Herrenhaus, das Dev für alle angemietet hat etwas übertrieben vorkommt. Doch schließlich gibt es viel zu feiern. Dev hat sich mit Anita verlobt, Gina hat Geburtstag und die neue Serie von Rosins langjährigem Lebensgefährten Joe feiert TV-Premieren. Allerdings ist das Treffen auch überschattet von Roisins Gefühl, dass die Freundschaften und Beziehungen langsam dem Ende entgegen gehen. Vor allem mit Joe verbindet sie nicht mehr viel, da er wegen des Jobs oft auf Reisen ist. Tatsächlich ist das Wochenende eine mittlere Katastrophe mit schrägen Vorkommnissen. Am meisten schockiert Roisin aber, dass Joe ihr Vertrauen missbraucht und private Details in seine neue Serie eingebaut hat. Was werden ihre Schüler sagen? Roisin zieht sich zurück und zweifelt immer mehr an Joe. So sehr, dass sie Freund Matt um Hilfe bittet.

    Between us ist mein zweiter Roman von Mhairi McFarlane, von der ich auch schon "Fang jetzt bloß nicht an zu lieben" gelesen habe. Damals gefiel mir der unterhaltsame, leicht ironische Schreibstil, auch wenn auch in diesem Buch die Charaktere nicht gerade die britischen Durchschnittsbürger waren. Erleichtert stellte ich fest, dass Roisin als Lehrerin von Jugendliche ziemlich bodenständig ist. Dennoch war der erste Teil des Buches dann ziemlich anstrengend und hat mich nicht sehr gefesselt. Zu abgedreht empfand ich die Mitglieder der Clique und die Location für das Treffen. Geld spielt keine Rolle, es wird zumeist über Banalitäten gewitzelt und tiefergehende Gespräche finden nicht statt. So wundert es nicht, dass hier einige schräge Dinge passieren.

    Der Rest des Buches nach dem ominösen Wochenende verläuft hingegen ganz anders und konnte mich dann doch noch fesseln. Der Schreibstil wurde besser und so, wie ich es vom Vorgängerbuch gewohnt war. Viele Gedanken der Protagonistin, tiefergehende Gespräche, durch die man die Personen viel besser kennnenlernen konnte und auch der ein oder andere Schlagabtausch sorgten für ein abwechslungsreiches Leseerlebnis. Tatsächlich taten sich Dinge, die ich so gar nicht mehr erwartet hätte, die ich aber gespannt verfolgte. Einige Charaktere waren komplett anders, als gedacht und mit so viel Romantik hatte ich auch nicht gerechnet. Dennoch war die Handlung etwas arg konstruiert, was aber bei solchen britischen RomComs oft der Fall ist, fast schon dazugehört. Das Ende konnte mich dann doch noch über den wenig ansprechenden Beginn der Geschichte hinwegtrösten. Ein typischer Roman über "junge Leute" in den Dreißigern, die ihren Platz im Leben erst noch finden müssen. 4 Sterne
    Der Cocktailmörderclub

    Colleen Cambridge
    Der Cocktailmörderclub (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    19.11.2023

    Mord(s)fest in Listleigh

    In Listleigh, unweit dem Anwesen von Agatha Christie, findet ein Mord Festival statt, welches die scharfsinnige Haushälterin Phyllida Bright mitorganisiert und in dessen Jury zahlreiche namhafte Krimiautoren sitzen. Für Hobby-Krimischriftsteller gibt es dabei einen Wettbewerb, um die beste Kurzgeschichte. Die Gewinnerstory soll von einem Verlag veröffentlich werden. Doch dann passiert beim Cocktail-Empfang ein echter Mord. Alles deutet auf eine Vergiftung hin und die Vermutung liegt nahe, dass es den falschen getroffen hat. Natürlich ist Phyllida sofort bereit, im Umfeld des Festivals zu ermitteln. Dabei nutzt sie nicht nur ihre Kombinationsgabe sondern auch ihre vielen Kontakte zu den Bediensteten der Verdächtigen. Noch während sie die einzelnen Puzzleteile zu verbinden sucht, gerät sie selbst in große Gefahr.

    Den ersten Band um Agatha Christies ermittelnde Haushälterin Phyllidas Bright habe ich verschlungen und so war klar, dass die Fortsetzung Pflichtlektüre ist. Das Cover passt perfekt zu Band eins. Man erkennt sofort, dass das Buch zur Reihe gerhört. Auch den britischen Flair kann man da schon erkennen. Die Idee eines Mord Festivals, bei dem nicht nur der Detection Club, den es wirklich gab und dem namhafte Krimiautoren angehörten, eine Krimijury bildet, sondern bei dem auch Hobbyschriftsteller in einem Wettbewerb um die Veröffentlichung ihres Werkes buhlen, fand ich sehr kreativ. Dazu kommt noch das dörfliche Umfeld, in dem jeder jeden kennt und etwas zu berichten weiß. Da scheint die Liste der Verdächtigen lang zu sein. Wenn man dann noch davon ausgeht, dass das Opfer gar nicht das richtige gewesen ist, könnte es kompliziert werden. Tatsächlich blieben für mich aber nur wenige Verdächtige wirklich schlüssig. Trotzdem machte es riesigen Spaß hier wieder mitzuermitteln und Vermutungen anzustellen.

    Phyllida drängt sich in typischer Manier zunächst in die Ermittlungen hinein, wird dann aber sogar von Agatha selbst gebeten, die Sache aufzuklären. Dabei lässt sie die Polizei diesmal wirklich sehr hilflos und unfähig wirken, was fast ein bisschen schade ist, denn so kommt keine wirkliche Rivalität auf. Dafür leistet sich Phyllida zahlreiche schlagfertige Wortwechsel mit dem Chauffeur, der Phyllida des Öfteren auf die Schippe nimmt und sich für ihren Geschmack zu selbstsicher zu den Vorfällen äußert. Dabei bilden die beiden eigentlich ein ganz gutes Team. Teilweise war mir dann aber das Geplänkel zwischen den beiden und um Hund Myrtle doch zu übermächtig und die wirkliche Ermittlung zu wenig scharfsinnig. Dennoch konnte mich die Auflösung dann in einigen Teilen noch überraschen. An den ersten Band kommt sie aber leider nicht ganz ran. Trotzdem hat mich das Buch für einige Stunden toll unterhalten und man darf gespannt sein, welchen Fall Phyllida beim nächsten Mal aufklärt. 4 Sterne
    Die Triade von Madrid

    Andreas Storm
    Die Triade von Madrid (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    16.11.2023

    Der zweite interessante Beutekunst-Fall für Lomberg

    Lennard Lomberg bekommt es mit einem neuen Fall zu tun. In einem Luxushotel nahe der Alhambra wird ein Gemälde gestohlen, doch das Verschwinden wird nicht zur Anzeige gebracht, denn es könnte einem deutschen Politiker in Bedrängnis bringen. Im Stillen soll sich also Lomberg auf die Spur des Porträts setzen, das zu Beginn der Franco-Diktatur entstanden ist und seither als verschollen gilt. Doch auch der Chef von Art Claim, Deveraux, dem Lomberg schon im letzten Fall zuvorkam, will das Geheimnis um das Porträt lüften. Und nicht zuletzt scheint Lomberg auch ein persönliches Interesse daran zu haben, das Bild aufzuspüren.

    Das Cover ist wieder ähnlich dem des ersten Bandes der Lennard-Lomberg-Reihe, so dass man es sofort zuordnen kann. Leider ist es deshalb noch nicht besser und dürfte so manchen vom Lesen des Buches abhalten. Leider, denn eigentlich ist die Reihe ganz gut. Anders als der erste Band ist der zweite nicht ganz so anspruchsvoll geschrieben, ich jedenfalls musste diesmal nicht so oft etwas nachschlagen oder Absätze mehrfach lesen. Vielleicht war ich diesmal auch einfach mit einer anderen Einstellung bei der Sache. Was die Handlung betrifft, so ist sie wieder ziemlich verschachtelt. Es gibt zahlreiche Sprünge und Rückblicke, durch die man nur langsam Einblick in das Geschehen und die Hintergründe des gesuchten Porträts erhält. Hilfreich ist dabei aber, dass jeder Sprung mit Angabe von Ort, Datum und Uhrzeit gekennzeichnet ist. So findet man sich leichter zurecht und kann die einzelnen Zeitstränge eher zueinander in Beziehung setzen. Ich fand diese Erzählweise schon beim letzten Mal sehr geschickt gemacht und die Suche nach den richtigen Puzzleteilchen aufregend. Richtig spannend im Sinne von Gefahr ist das aktuelle Geschehen nur selten.

    Was mir an diesem Buch wieder sehr gut gefällt, ist die Einbettung des ganzen Falles um das Bild in einen zeitgenössischen geschichtlichen Kontext, der sehr gut recherchiert wurde. Dass man als Leser altbekannte Protagonist*innen wiedertrifft und besser kennenlernt, machte für mich auch mit den Reiz an dem neuen Fall aus. Zudem wartet der Autor mit einigen kleinen Überraschungen auf, die ich so überhaupt nicht erwartet hatte. Als klaren Krimi würde ich das Buch jedoch nicht bezeichnen, eher als eine Art Detektivgeschichte gepaart mit historischem Roman. Eine durchaus lesenswerte Spurensuche, auch wenn es zwischendurch mal Längen gibt. Am Ende des Buches gibt es als kleine Hilfe bei den vielen Personen ein Figurenverzeichnis mit Haupt-, Neben- und historischen Figuren, sowie interessante Anmerkungen des Verfassers. 4 Sterne
    Pfeiffer, M: Memora Castle oder Das Rätsel der vertauschten

    Pfeiffer, M: Memora Castle oder Das Rätsel der vertauschten (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.11.2023

    Familienbande und Zeitreisen in einer kurzweiligen Geschichte

    Eigentlich reist Holly mit ihrem Vater, einem Filmemacher, um die halbe Welt, doch ihr fehlt ein Zuhause. Daher freut sie sich auf den Besuch im Herrenhaus Memora Castle, wo der Rest ihrer Familie lebt. Ihre Tante Claire hatte Holly dorthin eingeladen, um ihr eine Geburtstagsfeier auszurichten. Doch als Holly am Haus ankommt, ist alles ganz anders. Angeblich ist ihre Tante schon seit zwei Wochen weg, um ihrer Arbeit nachzugehen. Holly kann nicht glauben, dass ihre Tante sie vergessen hat. Irgendetwas stimmt nicht! Der gleichen Meinung sind auch Cousine Ilana und deren Stiefbruder Janko. Ob das Verschwinden von Claire mit dem geheimnisvollen Familienerbe ihres Vorfahren zusammenhängt. Und was haben die alte Standuhr, ein kleiner schwarzer Vogel und eine aufgemalte Tür damit zu tun. Gemeinsam versuchen die drei Kinder, das Rätsel der Zeit zu lösen.

    Wie die Beschreibung auf dem Buch schon sagt, geht es hier um ein Zeitreiseabenteuer und da das Cover im Stil der Goldenen Zwanziger gestaltet ist, hat mich die Geschichte neugierig gemacht. Bei solchen Büchern interessiert mich besonders, ob die Autoren ein Konstrukt aufbauen, das stimmig ist. Schon bei Hollys Eintreffen auf Memora Castle spürt man förmlich, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Doch niemanden scheint zu stören, dass die Tante verschwunden ist, denn alle anderen Verwandten sind mit der Suche nach einer legendären Erfindung ihres Vorfahren beschäftigt. Hollys Zweifel und Bedenken werden sehr gut herausgearbeitet und man fühlt mit ihr ihre Enttäuschung. Überhaupt macht sich das Mädchen sehr viele Gedanken über den Begriff Zuhause und auch über Heimat. Sie gehört nirgendwo so richtig hin.

    Mit Auftauchen eines kleinen schwarzen Vogels nimmt die bis dahin etwas düstere Geschichte an Fahrt auf und sobald Cousine und Stief-Cousin eintreffen, müssen Lösungen gesucht und Pläne geschmiedet werden. Hinzu kommt, dass nicht jeder im Haus möchte, dass Tante Claire zurückkommt und hier kann man nur vermuten, was die Sache auch noch spannend macht. Das Konstrukt der Zeitreisen, die in dem Buch eine Rolle spielen, ist leicht gefährlich, aber eigentlich ganz logisch und die Regeln verständlich erklärt. Auch wenn es etwas dauert, bis es los geht, fiebert man sehr mit. Am Ende wird die Geschichte für die Kinder sogar richtig brenzlig. Und ausgerechnet bei der Auflösung erscheint mir ein Punkt nicht logisch, zumindest hält sich die Autorin nicht ganz an ihr eigenes Konstrukt. Zumindest konnte ich besagten Punkt nicht in Einklang mit der Funktion der Zeitreisen bringen. Das mag eine Kleinigkeit sein, war dann aber trotzdem schade. Insgesamt haben mir das Buch und seine Aufmachung aber ganz gut gefallen, daher gibt es 4 Sterne.
    Nelly & Düse - Ein Schwein zieht Leine

    Nicole Mahne
    Nelly & Düse - Ein Schwein zieht Leine (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    12.11.2023

    Schöne Tiergeschichte zum Vor- und Selberlesen

    Nelly ist in letzter Zeit unzufrieden mit dem Verhalten von Düse. Ihr Hund macht einfach nicht, was sie sagt. Deshalb ist Nelly auch ganz aufgeregt, als sie hört, dass der berühmte Hundeflüsterer Lorenzo Spitzo in ihre Gegend gezogen ist. Gemeinsam mit ihrem Freund Max und der ebenso begeisterten Nachbarin macht sich Nelly auf die Suche nach Lorenzos Haus, um sich Tipps für ihre Hunde zu holen. Doch alle Leute auf der Straße, die sich fragen, reden sehr unhöflich über den Promi. Erst als sie tatsächlich Erfolg haben, verstehen sie, warum und dann zieht das Schwein auch noch Leine...

    Aus der Nelly & Düse Reihe ist dies nun schon der dritte Band und wieder ist das Cover einfach nur super einladend für Kinder, die gerne Geschichten mögen, in denen es um Tiere geht. Das Buch lässt sich wie die letzten beiden sehr gut vorlesen, aber auch für geübte Leser*innen ist die Geschichte toll. Vor allem die vielen bunten Illustrationen laden zum Schmökern ein und sind total witzig gestaltet über den gesamten Text, mal klein, mal als größere Fläche verteilt, so dass Selberleser*innen immer beim Textverständnis unterstützt werden.

    In der Geschichte treffen wir neben den Haupt"personen" Nelly & Düse auch wieder auf die große Schwester, den besten Freund, die nette Nachbarin samt Mann und jede Menge Tiere. Der quirlige Jack Russell Terrier Düse bringt uns immer wieder zum lachen. Er ist genauso, wie man sich diese Hunderasse vorstellt. Aber auch die kleine Wachtel hat wieder unser Herz erobert. Auf der Suche nach dem berühmten Lorenzo Spitzo begegnen wir den verschiedensten Nachbarn, die alle nicht besonders gut von dem Promi sprechen. Hier sind einige lustige Wortspiele eingebaut, die ziemlich schweinisch sind und urkomisch. Als meine Tochter gemerkt hat, was die Leute meinten, haben wir erstmal herzhaft gelacht. Und dann geht die Schweinerei erst richtig los. Leider ist die Geschichte dann aber auch viel zu schnell wieder vorbei. Da hätten wir uns noch etwas mehr gewünscht.

    Gerade für kleine Tierliebhaber*innen ist diese Geschichte aber wieder ideal und macht richtig Spaß. 4 Sterne
    Kromeier, M: Lynx - Das Geheimnis der alchimagischen Tiere

    Kromeier, M: Lynx - Das Geheimnis der alchimagischen Tiere (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    12.11.2023

    Rätselhaftes, alchimagisches Abenteuer

    Ria ist zwölf und lebt seit sie ein Baby war bei ihrer Tante. Ihre Eltern kamen auf mysteriöse Weise in Firnspiegel um Leben, wo sie im Theater über den Wolken auftraten. Als Ria aber in der Taschenuhr ihres Vaters ein Foto von ihm mit einem Luchs findet, wird sie neugierig und möchte mehr über das Leben ihrer und die Vergangenheit erfahren. Gemeinsam mit ihrer Tante reist sie in den ihr unbekannten Ort, von dem die Bewohner seltsame Geschichten erzählen. Zum Beispiel soll das Wasser im Gebirgsbach die Menschen verändern. Auch Ria nimmt plötzlich Veränderungen an sich wahr, sie hört besser und nimmt Tierstimmen wahr. Als sie entdeckt, dass ihr Vater im Theate in einem kleinen Labor eine seltsame Substanz erforscht hat, versucht sie, dem Geheimnis der Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Sie ahnt jedoch nicht, dass auch jemand anderes Interesse an ihren Nachforschungen hat.

    Das Cover mit den Spotlack-Highlights hat uns neugierig gemacht. Wir mögen außerdem Geschichten gern, in denen geheimnisvolle Ereignisse aus der Vergangenheit aufgedeckt werden und Tiere eine Rolle spielen. Lynx schien alles zu haben, was eine gute Geschichte braucht. Leider waren wir dann anfangs nicht ganz so überzeugt von der Rahmengeschichte. Ria ist ein tolles Mädchen, jedoch schien uns die Geschichte, wie sie zur Tante kam und dass sie seither dort lebt, ohne die Dinge zu hinterfragen, etwas aufgesetzt. Sobald die Handlung sich nach Firnspiegel verlagerte, trat dieses Gefühl aber sofort in den Hintergrund und Seite für Seite konnten wir immer weiter in Rias Aufarbeitung der Vergangenheit eintauchen. Immer wieder schwingt hier beim Lesen etwas Bedrohliches mit, das sich nicht leicht einordnen lässt und so wird die Geschichte nach Anfangsschwierigkeiten richtig spannend und man will unbedingt wissen, was denn damals passiert ist. Einiges konnten wir erahnen, doch da blieben noch einige Überraschungen, auf die wir nicht gefasst waren.

    Vom Schreibstil her ist das Buch sehr schön, sehr nah an der Protagonistin, in deren Gedanken wir immer wieder horchen dürfen. Man fühlt sehr schön, wie die Frage nach der Vergangenheit ihrer Eltern die junge Ria aufwühlt und wie unbedingt sie ihrer Eltern besser kennen lernen würde. Auch ihre Tierliebe und die Art wie sie auf andere Menschen zugeht, machen sie zu einer besonderen Protagonistin. Besonders gut gefallen haben uns auch die Suche nach dem Geheimnis im Labor und das fast dramatische Ende. Da konnte man das Buch wirklich nicht mehr weglegen. Insgesamt nach Startschwierigkeiten eine superschöne und spannende Geschichte, in der es viele unglaubliche Geheimnisse aufzudecken gibt. 4,5 Sterne
    Magic Agents - In Prag drehen die Geister durch!

    Anja Wagner
    Magic Agents - In Prag drehen die Geister durch! (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    12.11.2023

    Geistreiche, turbulente Mission in Prag

    Jemand hat die Zentrale des magischen Geheimdienstes überfallen und es geht drunter und drüber. Trotzdem soll Elia Evander einem Notruf nach Prag folgen. Hier wurde die Geisterprinzessin entführt und sämtliche Geister sind in Aufruhr. Elia muss sie schnellstmöglich finden und retten, wenn die Stadt nicht im Chaos versinken soll. Zusammen mit Witchwatch Glenda und ihrem magischen Tier Muffel macht sie sich auf eine Suche, die sie durch die Sehenswürdigkeiten Prags führt. Stück für Stück nähert sie sich der Lösung, doch immer wieder scheint es jemanden zu geben, der ihre Untersuchungen sabtotiert. Doch wer könnte dahinter stecken?

    Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit erst den ersten Band der Magic Agents gelesen und dieser hat uns so gut gefallen, dass Band 2 sofort her musste. Elias erster Fall in Dublin war wirklich toll, doch der zweite Band hat uns dann noch mehr mitgerissen. Allein die Protagonistin Elia mögen wir total gern, weil sie - abgesehen von ihrem Magenten-Status - eigentlich ein ganz normales Mädel ist, das jede Menge Grips hat und sich richtig reinhängt, um Geistern und Fabelwesen gerecht zu werden. Hinzu kommen ihre absolut hinreißenden Begleiter, nämlich ihr magisches Tier Muffel, der bei zu wenig Streicheleinheiten seinem Namen gerecht wird und ihre Witchwatch-Software-Hexe Glenda, die sowas von nervt, dass es schon wieder entzückend ist.

    Diesmal übernehmen die drei also einen Fall in Prag und obwohl man annehmen könnte, dass der wieder nach dem gleichen Schema abläuft, wie der Fall in Dublin, ist dieser doch total anders und hat wieder so viele neue Ideen im Gepäck, dass wir gespannt durch die Seiten geflogen sind. Statt Fabelwesen, schlägt man sich hier hauptsächlich mit den verschiedensten Arten von Geistern herum, die mal hilfsbereit, mal böse oder einfach neugierig sind. Richtig toll ist, dass man ganz nebenbei nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Eigenheiten Prags kennen lernt, sondern auch die Sagen und Legenden dieser atemberaubenden Stadt. Als Kulisse für Geister eignet sie sich ebenso hervorragend. Das Erstaunliche ist, dass sich all die Fakten und Orte wie selbstverständlich in die Geschichte einfügen. Hinzu kommt noch die Frage, wer Elia stoppen möchte, dazu noch ein paar tolle Magenten-Gadgets und schon hat man die perfekte Mischung für ein Leseabenteuer der Extraklasse. Für uns war diese Geschichte ein Highlight bei den Kinderbüchern. Das müsst ihr einfach selber lesen! Hochverdiente 5 Sterne

    Wir sind sowas von gespannt, wo Elias nächter Einsatz hinführt.
    Dungeons & Dragons. Dungeon Academy - Die Weltmonsterschaft

    Madeleine Roux
    Dungeons & Dragons. Dungeon Academy - Die Weltmonsterschaft (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.10.2023

    Tolle Unterhaltung für Abenteurer

    Fürst Kadaver ist dingfest gemacht und weilt als Gefangener in der Dungeon Academy. Das beschert Zelli Alpträume. Unerlaubterweise besucht sie den Fürsten und erfährt von einem Geheimnis und einer tödlichen Bedrohung. Sofort macht sie sich auf in die Höhlen der Schule und entdeckt eine geheimnisvolle Tür. Doch wegen der Goreball-Meisterschaft gegen die Drachen sind alle abgelenkt. So sieht nur Zelli das Portal im Wald. Und ein roter Drache, Tavian Wahrschupp, der einiges mit ihr gemeinsam hat. Gemeinsam versuchen Tavian, Zelli und der Danger Club mehr über das Geheimnis in den Höhlen herauszufinden, doch dann greift das Böse an.

    Schon der erste Band war ein spannendes Abenteuer mit jede Menge Monstern und Abenteuern. Durch die Gefangennahme von Fürst Kadaver macht sich eine trügerische Sicherheit an der Schule breit. Nur Zelli ist auf der Hut. Gleichzeitig kommen mit den Drachen mächtige neue Wesen bei der Dungeon Academy an, die allerdings nicht viel von den Monstern halten, ja sogar ihre Artgenossen schlecht behandeln. Vor allem Tavian Wahrschupp, der wie Zelli ein geheimnisvolles Portal im Wald sieht. Doch vieles ist anders, als es auf den ersten Blick scheint und Zelli hat Mitleid mit dem roten Drachen. Da bleiben kleine Konflikte in der Danger Club Truppe nicht aus. Doch man merkt sofort, dass nur sie die Bedrohung aufhalten können, denn auch unter den Professoren der Monster und Drachen sind sich einige spinnefeind.

    Auch das zweite Abenteuer in der Dungeon Academy lebt von schrägen Charakteren, schlagfertigen Dialogen, dunklen Geheimnissen und epischen Kämpfen, so dass eine spannende Mischung für junge Leser entsteht. Wieder mit aufgegriffen wird das Problem "Außenseiter sein", denn noch immer ist die Gruppe unter den Monstern nicht besonders angesehen, ebenso wie Tavian unter seinesgleichen. Besonders gefiel uns wieder Mimik Bauble, der die verschiedensten Gestalten annehmen kann, aber es machte auch Spaß neue Charaktere kennenzulernen, mit denen man so gar nicht gerechnet hat. Bis zum Schluss bleibt die Geschichte für Kinder recht undurchsichtig.

    Statt wie im letzten Band schwarz-orange sind diesmal die Illustrationen schwarz-lila, was für eine ganz andere Atmosphäre beim Lesen sorgt, irgendwie düsterer und böser. Vor allem die Kampfszenen und die Drachen sind richtig toll und ergänzen den Text hervorragend. Eine Doppelseite die einen Ansturm von Gegnern im Kampf zeigt, ist sogar richtig gruselig. Der Text ist für sichere Leser kein Problem, man kann die Geschichte aber auch gut gemeinsam lesen oder vorlesen, solange die Kinder nicht zu ängstlich sind. Also eher eine Geschichte für mutige Abenteurer und Monsterliebhaber. Auch ein tolles Buch für die dunkle Jahrezeit rund um Halloween. 5 Sterne
    Der achte Kreis

    Philipp Gravenbach
    Der achte Kreis (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.10.2023

    Im wahrsten Sinne atemberaubender Thriller

    In Deutschland wird eine schwangere Frau brutal ermordet. Der Verdächtige schweigt. Ex-Journalist Peter Roth und Ex-Polizistin Julia Freudensprung werden vom MAD geladen und sollen in dem Fall ermitteln. Es geht um sensible Daten, die der Verdächtige besitzt und die eine Verschwörung von gefährlichen Ausmaßen aufdecken können. Nicht nur der Vatikan hat ein Interesse daran, auch Ishikli Caner, Auftragskillerin der türkischen Mafia kurz vor dem Auststieg und mit Peter Roth bekannt, ist auf der Suche nach dem ominösen USB-Stick. Gerade ist der Erfolg zum Greifen nah, als Ishiklis Bruder vom Gegenspieler aus dem Vatikan, Kardinal di Malatesta entführt wird. Ishikli tut alles, um ihren Bruder zu retten, während Roth sein Bestes gibt, den perfiden Plan der dahinter allem steckt zu vereiteln. Denn der Frieden in Europa ist akut bedroht.

    Auch wenn das Cover dieses Taschenbuchs recht unscheinbar wirkt, hat mich die Inhaltsbeschreibung sehr angesprochen. Schon lange hatte ich keinen Verschwörungsthriller mehr in den Fingern, schon gar keinen, in dem der Vatikan eine Rolle spielt, dachte ich doch immer an Dan Browns Illuminati kommt eh keiner dran. Umso positiver gestimmt war ich, als mich das Buch von Anfang an gefesselt hat. Zunächst bekommt man gar nicht viele Informationen und fragt sich, was es wohl mit dem brutalen Mord auf sich hat. Man lernt aber die etwas verschrobenen deutschen Ermittler kennen, hat immer das Gefühl, dass mehr hinter der Sache steckt und der Verdächtige nur ein verschmerzbares Bauernopfer in einem viel größeren Spiel ist. Verschroben sind die Charaktere für mich deshalb, weil sie alle eine etwas unrühmliche Vergangenheit haben, zu viel rauchen und trinken und selbst untereinander noch Geheimnisse haben. Dabei ist mir Roth recht sympathisch und kommt wie eine Art Ersatzvaterfigur für Ishikli Caner rüber.

    Ishikli ist ein Fall für sich. Mit der Zeit erfährt man in Rückblenden etwas über ihre unschöne Vergangenheit. Vor allem Ereignisse aus ihrer Kindheit werden aufgegriffen und da kommt einem beim Lesen schon manchmal das Grausen. So fällt es aber sehr leicht, mit der Protagonistin der Reihe mitzufühlen. Sie ist sehr schlau, plant jeden ihrer Schritte und geht - wenn nötig - über Leichen. Dabei scheint ihr oft Unmögliches zu gelingen, was der ein oder andere als unrealistisch auffassen könnte. Doch zu einem Thriller dieser Art gehört für mich das etwas überzeichnete der Aktionen dazu, denn sonst wäre so eine Verschwörung nicht annähernd so atemberaubend. In weiten Teilen war ich wirklich gefesselt vom Aufbau und der Handlung, den Zusammenhängen und der Perfidität des Kardinals di Malatesta, den man nicht zum Feind haben möchte und dessen Auffassung von Gottes Willen recht abartig ist. Seinen Untergebenen Cavaliere Varese kann man nicht so leicht einschätzen, eine Figur in den Reihen der Bösen, die mir auch äußerst gut gefallen hat.

    Schon der Handlungsstrang in Berlin ist actionreich und spannend, aber nichts gegen den zweiten Teil, in dem sich das Geschehen nach Rom verlagert. Der Autor beschreibt die Stadt und ihre bekannten und unbekannteren Schauplätze so bildhaft, dass man sich vor Ort wähnt. Wirklich ganz großes Kopfkino, das hier aufgebaut wird. Der Roman eignet sich auf jeden Fall für einen Blockbuster. Natürlich gibt es einiges an Brutalität und nicht nur einmal stockte mir wegen der Skrupellosikkeit einiger Beteiligter der Atem. In Weiten Teilen kommt "Der 8. Kreis" durchaus an meine Lieblingsthriller von Dan Brown und Stieg Larsson ran. Allein die Vorstellung, dass nur die Hälfte von dem, was im Buch beschrieben wird, in Zukunft Wirklichkeit werden könnte, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Am Ende bleiben ein paar Fragen offen, so dass man gespannt sein darf, wie der Autor diesen ersten Teil toppen will. 5 Sterne
    Nachtschwarz (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 1) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe - Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage!

    Saskia Louis
    Nachtschwarz (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 1) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe - Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage! (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    17.10.2023

    Geheimnisvoll, entwickelt sich aber nur langsam

    Billies Dad ist Astrophysiker und arbeitet dort, wo er für Projekte gebraucht wird. Für Billie bedeutet das, dass sie immer wieder umziehen muss. Diesmal verschlägt es die beiden ins ruhig in der Natur gelegene Amber Lake, wo Billie die örtliche High School besucht. Doch schon am ersten Tag fährt sie auf dem Weg dorthin irgendetwas an. Gesehen hat sie nur ein Licht. Außer einer Beule in ihrem Auto gibt es keinerlei Hinweis auf einen Unfall. In der Schule trifft sie auf neue Mitschüler und ein Clique, die sie ziemlich nett aufnimmt. Bis auf Ashton, der zufällig auch eine Verletzung am Knie hat. Hat sie ihn angefahren? Doch wie konnte er das überleben?

    Ich habe das Buch zunächst auf Instagram gesehen, wo vor allem die Verbindung zu den Sternen und Sternbildern mich dazu gebracht hat, das Hörbuch zu hören. Die jugendliche Stimme der Sprecherin Carolin-Therese Wolff passte für m ich sofort perfekt zur jugendlichen Protagonistin und zum Umfeld in der High School. Hier merk man ganz deutlich, dass das Buch eher für Teenager und junge Erwachsene gedacht ist. Die Geschichte erinnert an bekannte Serien wie zum Beispiel Twilight, denn die Gruppe Jugendlicher, denen sich Billie anschließt, scheint ein Geheimnis zu haben. Doch sie sind sehr nett zu Billie, die mir als Protagonistin ganz gut gefällt, weil sie nicht perfekt ist und mein Mitgefühl hat, weil sie sich immer wieder neue Freunde suchen muss in dem Wissen, dass sie doch nicht lange bleiben wird. Eigentlich ist sie eine heimatlose Seele. Geheimnisvoll ist vor allem auch das ablehnende Verhalten von Ashton, nicht nur, weil er verletzt ist, sondern auch, weil er Billie aus gewissen Bereichen seines Lebens fernhalten will.

    Nur sehr langsam erfährt man als Hörer*in, welches Geheimnis die Clique und weitere Menschen aus Amber Lake verbergen. Für mich dauert es auch definitiv etwas zu lange, bis sich die Lage dort etwas zuspitzt und es zu überraschenden Wendungen kommt, die dann aber wirklich interessantes zu Tage fördern. Und so wird dann auch endlich wenigstens grundlegend geklärt, warum es in Amber Lake gefährlich ist und wie das Ganze mit Sternbildern zusammenhängt. Da hätte ich mir schon früher etwas mehr Tempo gewünscht. Bis auf den Zusammenhang mit den Sternen, der mal was Neues ist, beinhaltet die Geschichte die üblichen Romance-Anteile und viel High School Flair. Ein solider erster Teil einer Urban-Fantasy-Dilogie, die vor allem Jugendliche ansprechen und überzeugen dürfte. Mir war er bis zu einem gewissen Punkt doch zu platt und hätte gern früher das Spannungslevel erhöhen können. Ich könnte mir aber vorstellen, dass nach dem Cliffhanger der zweite Teil diese Voraussetzung erfüllen wird. Und daher wird dieser sicher auch gehört/gelesen. 3,5 Sterne.
    Wer das Vergessen stört

    Tessa Duncan
    Wer das Vergessen stört (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.10.2023

    Spannend und raffiniert geschrieben

    Ex-Polizeipsychologin Lily Brown arbeitet jetzt als Psychotherapeutin in der Praxis eines Freundes, als eine ihrer ehemaligen Patientinnen, Vera Osmond, tot aufgefunden wird. Sie soll sich selbst durch einen Sprung von einem Hochhaus getötet haben. Doch Lily glaubt nicht an diese Theorie, denn kurz vor ihrem Tod schien Vera ihre Panikattacken überwunden zu haben und stellte Nachforschungen zum Tod ihrer kleinen Schwester Chrissy an, der ihre Familie damals schwer belastet hatte. Bei ihrem letzten Anruf schien sie einer schlimmen Sache auf der Spur zu sein. Lily, die sich Vorwürfe macht, weil sie durch eine andere Patientin, ein Opfer häuslicher Gewalt, abgelenkt war und sich nicht die Zeit genommen hat, Vera anzuhören, ermittelt auf eigene Faust und kommt der Wahrheit gefährlich nahe.

    Ich liebe Romane und Krimis, in denen Cold Cases eine Rolle spielen, in denen die Vergangenheit aufgerollt wird und Geheimnisse aufgedeckt werden. Daher hat mich der Klappentext von Tessa Duncans Roman sofort angesprochen. Die Autorin schreibt unter dem Pseudonym Marie Lacrosse auch historische Romane, war mir aber leider noch nicht bekannt. Ihr erster Kriminalfall ist für mich bereits ein richtig spannender. Sie profitiert hier sicherlich von ihrem früheren Beruf als Klinische Psychologin und Psychotherapeutin, denn die in die Geschichte eingebundenen Therapiesitzungen mit Vera Osmond und einer Frau, die unter häuslicher Gewalt zu leiden hat, sind sehr authentisch und alles andere als langweilig. Natürlich sind die Erfolge und Misserfolge hier zeitlich etwas gestrafft, trotzdem haben sie mich mehr als überzeugt. Überhaupt ist die Erzählart sehr abwechslungsreich, denn die Perspektive wechselt immer wieder zwischen Lily Tätigkeit und Veras privater Sicht bis zu ihrem Tod. Im zweiten Teil gibt es dann auch Rückblicke in die Vergangenheit Veras. Insgesamt ergibt das eine fesselnde Mischung, in der Puzzleteil für Puzzleteil aneinandergefügt wird.

    Schon nach dem ersten Teil glaubte ich, die Zusammenhänge bereits durchblickt zu haben, doch tatsächlich hatte ich da die Rechnung ohne Tessa Duncan gemacht, die noch eine Trumpfkarte im Ärmel hatte. Abseits des Falles lernt man auch Protagonistin Lily Brown persönlich besser kennen, die auch nicht frei von Problemen und Fehlern ist, was den Leser noch mehr in die Geschichte hineinzieht. Sehr gern hätte man an manchen Stellen gute Ratschläge gegeben. Wer selbst Berührungspunkte mit häulicher Gewalt oder Gewalt gegen Kinder hat, sei hier gewarnt, dass nicht alles, was im Buch dazu beschrieben wird, leicht zu verdauen ist und teilweise so realitätsnah dargestellt ist, dass es innerlich weh tut. Das Settting in und um Canterbury hat mir gut geallen. Für mich eine ganz besondere Entdeckung. Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Fäll mit Psychotherapeutin Lily Brown. 5 Sterne
    Skandar und das Geheimnis des Ersten Reiters

    Skandar und das Geheimnis des Ersten Reiters (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.10.2023

    Fesselndes Fantasy-Highlight

    Für Skandar und sein Quartett bricht das zweite Jahr im Adlernest an, welches ganz im Zeichen des Elementarkampfes steht. Doch nach seiner Begegnung mit der Weberin haben viele Schüler Vorbehalte gegen Skandar. Noch schlimmer wird es, als einige wilde Einhörner getötet aufgefunden werden. Skandar gerät sofort unter Verdacht. Die offene Feindseligkeit macht ihn betroffen. Ebenso die Tatsache, dass ihm seine Schwester Kenna nicht mehr schreibt. Zu tief sitzt bei ihr die Trauer darüber, keine Einhornreiterin zu sein. Als bei einem Turnier ein Wahlsang prophezeit, dass die Insel wegen der toten Einhörner Rache nehmen wird und es immer mehr Katastrophen gibt, müssen Skandar und seine Freunde all ihren Mut zusammen nehmen, um ihre Welt zu schützen. Doch einige Inselbewohner haben ganz andere Pläne.

    War ich beim ersten Skandar-Band noch etwas skeptisch ob der fantastischen Welt, die A. F. Steadman beschreibt, so hat mich dieser Band eines Besseren belehrt. In Skandar und das Geheimnis des Ersten Reiters geht die Geschichte sofort spannend weiter und weil die ganzen Beschreibungen und Erklärungen nun nicht mehr notwendig sind, war ich diesmal sofort gefesselt von der Story, die hier gesponnen wurde. Als Anfangsband eignet sich dieser hier also eher weniger, da den Leser*innen dann so mancher Bezugspunkt fehlen dürfte. Wer Skandar kennt, wird betroffen sein, von der Art, wie ihm die meisten anderen Inselbewohner ablehnend gegenüberstehen, obwohl es keinerlei Beweise seiner Schuld gibt. Selbst im eigenen Quartett kommt es zu so manchem Konflikt. Dann kommt noch die Sorge um Kenna hinzu über die man mehr erfährt als Skandar weiß. Zum Verschnaufen bleibt bei dem hohen Erzähltempo kaum Zeit.

    Ein großes Rätsel stellen die Morde an den wilden Einhörnern dar, für die der Silberzirkel sofort Skandar verantwortlich macht. Hier tappt man lange Zeit im Dunkeln und die Wahrheit ist einfach schockierend. Neu sind die Wahlsänge, die als eine Art gesungene Prophezeiung ein fürchterliches Szenario beschreibt, das unbedingt verhindert werden soll. Doch auch hier stellt sich die Frage, ob Skandar nicht der Böse ist. Dieser erfährt, dass er vielleicht eine weitere besondere Fähigkeit besitzt und nur allzu gern würde er Kenna helfen. Deren Schicksal wir in eigenen kurzen Kapiteln weitererzählt. Die einzelnen Fäden laufen immer näher zusammen und das Ende ist wirklich grandios. Es lässt aber auch wieder einige Fragen offen, so dass ich Band 3 jetzt lange entgegenfiebern darf. Denn der erscheint im Original erst im Frühjahr 2024. Hier bin ich wirklich versucht, aus Ungeduld mal wieder ein englisches Buch zu lesen. Für mich ist Skandar und das Geheimnis des Ersten Reiters ein absolutes Fantasy-Highlight, das mich ähnlich fesselt wie seinerzeit Harry Potter und das sich auch für Erwachsene lohnt. 5 Sterne
    Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten

    Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    15.10.2023

    Gelungene, spannende Mischung aus Historie und Fiktion

    Brandenburg 1908: Für Philipp zu Eulenburg und Hertefeld, der beste Freund des Kaisers, wurde verhaftet. Er wird homosexueller Handlungen bezichtigt. Außerdem sollen er und seine Kreise diplomatisch auf den Kaiser eingewirkt haben. Das ganze Schloss ist in Aufruhr. Wie soll es für die Familie und die Bediensteten weitergehen, wenn der Fürst im Gefängnis sitzt? Besonders Adelheid Schaaf, ein naives Hausmädchen, macht sich Sorgen. War sie es doch, die aus einem Rachegefühl heraus einen belastenden Brief an die politischen Gegner verkauft hat. Und sie besitzt weiteres brisantes Material.

    Vorweg muss ich sagen, dass ich die ersten beiden Bände zuvor nicht kannte. Doch dieses Versäumnis werde ich wohl noch nachholen. Als Quereinsteigerin waren mir das Namensverzeichnis und das erläuternde Nachwort eine große Hilfe. Ich empfehle Einsteigern in die Reihe trotzdem, am besten mit Band eins der Reihe zu beginnen und die Reihenfolge einzuhalten.

    Hanna Caspian nimmt die Leser*innen mit hinter die Kulissen von Schloss Liebenberg. Mit einer plausiblen, gelungenen Mischung aus Historie und Fiktion brachte mit auf unterhaltsame Art ein Stück deutscher Geschichte näher, das mir nicht geläufig war. Teilweise war das reine politische Geschehen für mich aber auch einfach nur die Bühne. Das Leben der normalen Menschen, also das der Dienstboten, hat mich oft mehr interessiert. Der Einblick in das karge Leben und die strengen Abläufe war nachvollziehbar und aufschlussreich. Man konnte spüren, wie abhängig das Personal von den Herrschaften war, man muss fast sagen diesen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Arbeit von früh bis nachts, kaum freie Zeit und das bei geringem Lohn, mit dem man auch noch die eigene Familie unterstützt hat. Die Autorin schildert dies eindringlich und so ist es für mich kein Wunder, dass Adelheid auf dumme Gedanken kommt. Man fühlt mit ihr mit. Wenn dann noch so ein Ekel, wie Haushofmeister Opitz sein Unwesen treibt, wird das Arbeiten zur Qual. Hier muss man beim Lesen vor Gewalttätigkeiten, Nachstellungen bis hin zur Vergewaltigung gefasst sein.

    Unfassbar, wie Adelheid , die immer Angst haben muss aufzufliegen, ihre Freunde Hedda, Viktor und die anderen Bediensteten alles über sich ergehen lassen. Als Leser*in hofft und leidet man mit ihnen und manche Szenen haben mich schon etwas erschüttert. Den Traum von einem besseren Leben träumen sie alle. Hanna Caspian hat die Charaktere auf jeden Fall lebendig werden lassen und gut skizziert. Sie entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, stehen für ihre Rechte ein. Der Schreibstil der Autorin ist sehr ausdrucksstark, detailiert und fließend. Positive wie negative Emotionen sind gut spürbar. Insgesamt fand ich den Roman fesselnd und unterhaltsam. Dafür vergebe ich gute 4 Sterne und eine Lesempfehlung für alle, die historische und exzellent recherchierte Romane mögen.
    Ruile, M: Nelumbiya - Im Land der magischen Pflanzen

    Ruile, M: Nelumbiya - Im Land der magischen Pflanzen (Div.)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.10.2023

    Etwas Besonderes

    Tara ist ein Waisenkind und lebt in Ornata, einer Stadt ohne Pflanzen. Nur wenige gedeihen außerhalb der Stadt auf riesigen Feldern und dienen nur als Nahrung. Legenden erzählen jedoch von einem Land, in dem es Bäume und wilde Pflanzen gibt. Diese gelten als gefährlich. Dennoch gelingt es Löwenzahn Dandelion nach Ornata zu kommen und Tara zu warnen. Sie trägt das Mal der Pflanzenmenschen und diese werden vom finsteren Magier Askiel, der einen noch finsteren Plan hegt, gejagt. Tara bleibt keine andere Wahl, als zu fliehen und sich auf die Suche nach Nelumbiya zu machen, wo einst die Pflanzenmenschen lebten. Mit der Hilfe von Semur und Helena, der Tochter des Fürsten von Ornata, will sie Askiel aufhalten und Frieden zwischen Menschen und Pflanzen stiften.

    Dass dieses (Hör-)Buch etwas Besonderes ist, hatte ich mir schon gedacht. Tatsächlich hatte ich das Glück sowohl das Hörbuch, als auch das Buch hören/lesen zu können. Beide Ausgaben haben für sich gesehen Vorteile. Das Buch bezaubert durch die wirklich außergewöhnlichen Illustrationen, wie man sie auch schon auf dem Cover bewundern kann. Leider sind sie im Buch schwarz-weiß, was sie aber nicht weniger zauberhaft macht. Das Hörbuch besticht durch den exzellenten und atmosphärischen Vortrag von Ilka Teichmüller, die hier über sich selbst hinauswächst. So fällt es schwer, sich für ein Format zu entscheiden. Ich möchte hier aber näher auf das Hörbuch eingehen. Ilka Teichmüller versteht es beim Lesen sehr gut, das Magische der Welt von Nelumbiya hervorzubringen, die Lieder der Legenden zu singen und das Wispern der Pflanzen zu imitieren. Geheimnisvoll und zauberhaft. Aber auch die Bedrohung, die Gefahr für die Pflanzenwelt ist beinahe greifbar.

    Drei Kinder, alle aus unterschiedlichen Verhältnissen sind die Helden der Geschichte, die alles riskieren, um die Welt der Pflanzen zu retten. Doch auch sie müssen erstmal Vertrauen untereinander aufbauen, ihre speziellen Fähigkeiten als Pflanzenmenschen entdecken. Dabei gibt es vor allem für Tara die Versuchung, den einfacheren Weg des Bösen zu gehen. Besonders ist diese Erzählung für mich, weil sie zeigt, wie alles Pflanzen der Welt miteinander verbunden sind und auch wir es einmal mehr waren als jetzt. Man kann leicht hineininterpretieren, dass wir wieder mehr zur Natur zurückkehren müssen, um sie zu retten, anstatt sie zu zerstören. Die Botschaft ist allerdings ganz ohne Zeigefinger und schwingt eher mit, wie Gras im Wind und verbreitet sich wie die kleinen Fallschirmchen meiner Lieblingspflanze im Buch. Dandelion, der Löwenzahn ist einfach toll.

    Sicher wird nicht jedes Kind mit der Geschichte etwas anfangen können, aber dies ist so ein Buch, dem ich viele Leser wünsche. Sei es nur, um ein Abenteuer zu erleben oder der Natur näher zu kommen. 5 Sterne
    Farnaby, S: Merdyns magische Missgeschicke - Die Rache des V

    Farnaby, S: Merdyns magische Missgeschicke - Die Rache des V (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.10.2023

    Geniale und wahnsinnig witzige Fortsetzung

    Nicht lange, nachdem Merdyn in die Vergangenheit zurückgekehrt ist, herrscht zwischen Rosie und ihrem Bruder Kris dicke Luft. Jeder von beiden möchte der beste Zauberer sein und Rosie hat die Befürchtung, dass Kris das Rennen macht. Währenddessen schmiedet im finsteren Mittelalter Vandalenkrieger Vanheldon zusammen mit seiner Tochter und einer Hexe den fiesen Plan, Rosie zu entführen, um sich an Merdyn zu rächen, der die Vandalen einst vernichtend geschlagen hatte. Leider vergreift sich die Vandalentochter und entführt stattdessen Kris. Rosie muss ebenfalls in die Vergangenheit reisen und Merdyn finden, um ihren Bruder zu retten.

    Das quietschige Cover passt so gut zu Teil eins und zeigt auch gleich, mit welchen schrägen Charakteren wir es diesmal wieder zu tun bekommen. Die Geschichte steigt gleich in die Vollen, denn der Kampf, der zwischen Rosie und Kris entstanden ist, ist ziemlich explosiv. Trotzdem ist Rosie schockiert, als sie merkt, dass Kris in die Vergangenheit entführt wurde und nun als Lockvogel für Merdyn herhalten muss. Rosie fackelt nicht lange, sie ist wirklich eine wahnsinnig mutige Protagonistin, die allerdings im Moment mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Mit der Hilfe ihres Urahns Merdyn will sie Kris befreien. Doch Vanheldons Beraterin, eine ziemlich böse Hexe, tut alles, damit Merdyn endlich untergeht.

    Die Story selbst, aber vor allem die Charaktere sind wieder herrlich schräg skizziert und sorgen sowohl mit ihren Dialogen als auch mit ihren Handlungsweisen für jede Menge lustige Situationen. Meine Tochter musste oft laut loslachen. Richtig cool ist auch wieder das Aufeinandertreffen von Vergangenheit und Zukunft. Geschichtliche Zusammenhänge und veraltete Begriffe werden vom Erzähler, d.h. vom Autor, wieder in informativen und lebendig geschriebenen Fußnoten erklärt. Der Perspektivwechsel zwischen Entführern und Rettungskommando macht die Geschichte spannend und abwechslungsreich. Unser besonderer Liebling ist wieder Pupsie, das sprechende Meerschweinchen, wobei wir auch mit der Vandalentochter mitfühlen konnten, die von ihrem Vater einfach nicht ernst genommen wird und die selten eigene Entscheidungen treffen darf. Magische Zaubereinlagen und ein hartumkämpfter, überraschender Showdown machen das Buch zu ebenfalls zu einem Highlight.

    Nach dem Buch haben wir auch das Hörbuch dazu besorgt und dieses ist mega gelesen von Jürgen von der Lippe. Mit dieser Geschichte kann man einfach nichts falsch machen. Unbedingt lesen/hören! Wir jedenfalls hoffen sehr, dass Rosie, Pupsie, Merdyn und die anderen noch ein weiteres Abenteuer erleben. 5 Sterne!
    Fairy Tale Camp 2: Eine Freundschaft wie im Märchen

    Corinna Wieja
    Fairy Tale Camp 2: Eine Freundschaft wie im Märchen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.10.2023

    Maries Abenteuer geht spannend weiter

    Marie und die ihre Freunde aus der Blauen Gilde haben ihr Ziel erreicht und sich die Teilnahme an der Ausbildung zu Fairyhütern redlich verdient. Nicht jeder Märchennachfahre ist begeistert, dass Marie es bis hierhin geschafft hat und manch einer wünscht sich sogar, dass sie das Fairy Tale Camp verlässt. Doch Marie ist immer noch auf der Suche nach ihrer Mutter und dazu braucht sie unbedingt Zugang zu den Märchen. Die erste Bewährungsprobe läuft alles andere als glatt und die Ausbildung fordert sie mehr, als gedacht. Es gibt einige seltsame Vorgänge im Camp und auf der Suche nach der Wahrheit geraten Marie und ihre Freunde in große Gefahr.

    Band 1 war eines unserer Kinderbuch-Highlights im Jahr 2022, daher haben wir uns sehr auf den zweiten Band der Fairy Tale Camp Reihe von Corinna Wieja gefreut. Überhaupt mögen meine Tochter und ich Bücher, in denen Märchen eine Rolle spielen. Hier war natürlich besonders Maries Suche nach ihrer Mutter interessant, denn am Ende von Band 1 waren noch viele Fragen offen. Fantasie- und geheimnisvoll spinnt die Autorin auch diesmal die Geschichte weiter. Zunächst dürfen wir vor allem die Ausbildung der Mitglieder der Blauen Gilde zu Fairyhütern begleiten, immer umgeben von der Konkurrenz aus der Gruppe um Erzfeind Severin. Auch unter den Ausbildern sind nicht alle dafür, dass Marie ausgebildet wird.

    Marie überzeugt wieder durch ihre Unnachgiebigkeit und Zielstrebigkeit. Sie will unbedingt das Rätsel um ihre verschwunde Mutter lösen. Doch dafür muss sie sich die Schlüssel für den Zugang zu den Märchengemälden verdienen, was sich als gar nicht so einfach erweist. Hier spiel dann sehr schön wieder die gute Freundschaft zu Ro, Jake, Will, Poppy und Ella mit hinein. Wer Märchen mag, dem werden hier besonders die speziellen Fähigkeiten der unterschiedlichen Märchennachkommen gefallen, die immer helfen, wenn die Kinder vor Problemen stehen. Einige der Charaktere entwickeln sich was das betrifft auch noch weiter. Daher empfehlen wir auch, den ersten Band unbedingt auch zu lesen, obwohl die Hauptpersonen am Anfang des Buches noch einmal kurz vorgestellt werden. Gelegentlich hätte man die Zusammenhänge und Gedanken etwas genauer schildern können. Oft ergeben sich aber durch die Fähigkeiten und durch die nicht böse gemeinten Seitenhiebe z.B. zwischen Jake und Will sehr lustige Dialoge. Die Geschichte ist äußerst lebendig erzählt und man kann sich das Camp und seine Umgebung gut vorstellen. Vor allem der Showdown hält gefährliche Spannung und eine Überraschung bereit.

    Die Geschichte ist in gut proportionierte Kapitel aufgeteilt, die durch Überschriften eingeleitet werden. Der Text ist in einer angenehmen Schrift gedruck und wird durch tolle Schwarz-Weiß-Zeichnungen aufgelockert. Für Kinder die Märchen und fantastische Geschichten mögen gern empfohlen. 4,5 Sterne
    Mein großes Wimmelbuch Natur

    Mein großes Wimmelbuch Natur (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    08.10.2023

    Sehr intensive Farben wirken unnatürlich

    "Mein großes Wimmelbuch Natur" zeigt auf zwölf Seiten fünf Szenen aus verschiedenen Naturräumen, die Tiere, die dort leben und die zugehörige Pflanzenwelt. Dargestellt wird der Waldrand, eine Flusslandschaft, eine Wiese, ein Garten und der Wald bei Nacht. 4/5 der Seite wird dabei durch die Illustration eingenommen, am rechten Rand werden einzelne Tiere nochmals mit ihrem Namen auf weißem Grund abgebildet. Auf der letzten Seite gibt es zum einigen Tieren längere Infotexte und den Auftrag diese Tiere auf den vorherigen Seiten zu suchen. Das Format ist recht groß, die Pappeseiten sind jedoch stabil.

    Ich bin auf das Buch durch das Cover aufmerksam geworden, das mir online sehr gefallen hat, weil die Farben natürlich wirkten. In der Realität war ich beim Durchblättern dann nicht mehr so begeistert. Die Farben sind sehr satt, teilweise sehr intensiv und bilden für mich nicht unbedingt die natürliche Farbgebung der Umwelt ab. Sehr schön sind die vielen Details, die auch zeigen, wie die Tiere leben und wo genau bestimmte Pflanen bevorzugt wachsen. Allerdings kommen mir die Proportionen der Zeichungen in einigen Fällen nicht richtig vor. Zum Beispiel fällt auf, dass wenn kleinere und größere Tiere auf derselben Entfernung abgebildet sind, die kleinen oft genauso groß sind, wie die eigentlich viel größeren. Vielleicht fehlt es insgesamt auch etwas an der Tiefe. Vor allem für kleiner Kinder dürfte dies aber nebensächlich sein, weil sie doch eher auf die Tierarten als auf deren Größe achten. Sehr schön kann man die am Rand abgebildeten Ausschnitte aus dem Bild suchen. Die Texte am Ende sind allenfalls kurze Einblicke zu vereinzelten Lebewesen. Insgesamt dient das Buch eher dazu, neue Begriffen kennenzulernen und erste Eindrücke verschiedener Lebensräume zu gewinnen. Den Kindern gefällt das, ich bin leider etwas enttäuscht und hatte mir hier mehr Natürlichkeit erhofft. Daher vergeben wir die goldene Mitte von 2,5 Sternen.
    Das große Weihnachtsfest im Zoo

    Sophie Schoenwald
    Das große Weihnachtsfest im Zoo (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.10.2023

    Wunderschönes Weihnachtsfest im Zoo

    Im Zoo kehrt festliche Stimmung ein, die Weihnachtsvorbereitungen sind fast abgeschlossen. Da erinnert Zoodirektor Ungestüm Igel Ignaz an seine Aufgabe, ein Geschenk für Fräulein Gisela Giraffe zu besorgen. Oweh, das hat Ignaz in der Hektik ganz vergessen. Verzweifelt überlegt er, womit er ihr eine Freude machen könnte und schenkt ihr schließlich selbstlos seine Lieblingsfliege. Weiß er doch, wie gern sich die Giraffe im Spiegel betrachtet. Doch Gisela freut sich kaum, denn ihren Spiegel hat sie Frau Nilpferd geschenkt, damit sie ihn benutzen kann, um ihren Lippenstift aufzutragen. Diesen hat sie jedoch verschenkt... Die Stimmung ist im Keller, bis die Idee von Igel Ignaz doch noch für ein frohes Weihnachtsfest sorgt.

    Wir kannten Sophie Schoenwalds Zooreihe bereits von anderen Titeln wie z.B. Nachwuchs im Zoo und sind immer noch begeistert, dass es jetzt auch einen weihnachtlichen Band gibt. Dieser sieht schon auf den ersten Blick toll aus und man erwartet einfach ein fröhliches Fest unter den Tieren. Doch zunächst sieht es in der Geschichte dann gar nicht danach aus. Zwar gibt jedes der Tiere seinen liebsten Gegenstand als Geschenk an ein anderes Tier ab, um diesem eine möglichst große Freude zu bereiten, doch die Selbstlosigkeit verläuft im Sande, da das Geschenk nur zusammen mit dem jeweiligen Lieblingsgegenstand des Zootiers Sinn ergibt, der dann natürlich fehlt. So scheint es zunächst, als würde es ein recht verhaltenes Weihnachten werden. Bis Igel Ignaz zusammen mit dem Direktor die Tiere am Weihnachtsabend einlädt und sie einfach die Geschenke teilen.

    Uns gefällt die Botschaft hinter dieser Geschichte sehr. Außerdem ist der Aufbau recht gut gemacht. Seite für Seite wandert man von Tier zu Tier und verfolgt, wie jedes ohne seinen liebsten Gegenstand ziemlich traurig wirkt. Die Stimmung wird von Illustrator Günther Jakob, dessen Bilder wir ohnehin gern mögen, sehr gut in Szene gesetzt. Zwar ist der Zoo weihnachtlich geschmückt. Die Mimik der Tiere zeigt aber deutlich, dass die Stimmung im Keller ist, bis alle zu Igel Ignaz' Feier zusammenkommen. Ein paar Details haben uns besonders gefallen, z.B. dass Gisela Giraffe wegen ihres langen Halses zwei Seiten einnimmt anstatt nur eine und man das Buch dann drehen muss. Das pass einfach super. Auch Igel Ignaz und Zoodirektor Ungestüm in ihren Kostümen für die Bescherung haben uns zum Lachen gebracht. Das Highlight bildet die letzte Doppelseite, auf der es so viel zu entdecken gibt und die auch bei uns jetzt schon Weihnachtstimmung hervorruft.

    Der Text ist vollkommen kindgerecht und hat auch für jüngere Kinder zum Vorlesen schon eine gute Länge, so dass Kinder die Geschichte locker ab etwa 3 Jahren, vielleicht sogar früher, anschaunen und ihr lauschen können. Besonders Kinder, die Tiere mögen, werden hier ihren Spaß haben und perfekt auf Weihnachten eingestimmt und erfahren einiges über das Geben, Teilen und was es heißt, anderen eine Freude zu machen. Für uns ein Highlight der Reihe, das immer wieder vorgelesen werden soll. Der kleine beigelegt Weihnachtbaum-Aufsteller ist ein niedliches Goodie. 5 Sterne
    Calidragos 1. Der Ruf des Drachen

    Viktoria Etzel
    Calidragos 1. Der Ruf des Drachen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    26.09.2023

    Turbulente Rettungsmission

    Toby ist mit seinem Vater in das Haus seines verstorbenen Großvaters in Bonfire Bay gezogen. Besonders gern werkelt er dort allein in der Werkstatt seines Opas. Doch seinem Dad ist er zu oft allein und so kommt es, dass die beiden in einem seltsamen Zoofachhandel landen, wo Toby sich mit Hilfe der redseligen Ellie schließlich eine Schildkröte aussucht. Doch schnell merkt er, dass Lou keinesfalls ein normales Tier ist, sondern ein Calidragos in Form eines Drachen. Umtausch ausgeschlossen! Die Ereignisse überschlagen sich, als Ellies Calidragos, ein Greif, entführt wird. Zusammen machen sich die beiden auf die Suche nach dem Verbrecher und entdecken ein dunkles Geheimnis.

    "Calidragos" ist mir eher zufällig begegnet und hat mich neugierig gemacht. Das Cover lässt auf eine außergewöhnliche und tierische Fantasygeschichte schließen und gefiel mir sofort richtig gut. Noch besser aber fand ich von Anfang an Protagonist Toby. Dieser ist der Autorin Viktoria Etzel wirklich lebensecht gelungen und ist ganz nah an Heranwachsenden dran. Ein bisschen motzig-genervt, aber auch nie um einen Spruch oder schlagfertige Gedanken verlegen, was die Dialoge sehr lebendig und witzig macht. Ich musste öfter mal schmunzeln. Manchmal hatte ich glatt Mitleid mit ihm, wenn sein Vater unzufrieden und zum Teil etwas herrisch war oder Ellie etwas nervte. Die beiden geben ein ziemlich seltsames, aber unterhaltsames Pärchen ab. Faszinierend sind die vielen verschiedenen Calidragos, die die Autorin zum Leben erweckt. Der Schreibstil sorgt dafür, dass man sie sich gut vorstellen kann, die Beschreibungen ziehen sich aber auch nicht unnötig in die Länge.

    Das Abenteuer ist spannend geschrieben. Man weiß nicht so recht, wer hier der Böse ist, da es natürlich mehrere Verdächtige Personen gibt. Interessant waren auch die Hintergründe oder die Herkunft der Calidragos. Man wünscht sich fast beim Lesen, dass es sie wirklich gäbe. Die verschiedenen Schauplätze sorgen für Abwechslung und zeitweise wird es auch etwas gefährlich für die Kinder und ihre magischen Kreaturen. Zum Glück hat Toby aber doch einen Freund, der ihnen helfen kann. Zudem gibt es ein Geheimnis zu lüften, das mit Tobys Opa zusammenhängt. Man merkt schon, hier ist einiges an Unterhaltung geboten. Daher ist das Buch für mich eine echte Überraschung. Da hoffe ich sehr auf weitere Bände mit Toby, Ellie und den Calidragos. 5 Sterne
    Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle

    Krystal Marquis
    Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.09.2023

    Ganz nette Liebesgeschichten

    Die drei Geschwister Olivia, Helen und John Davenport leben ein privilegiertes Leben. Ihr Vater führt eine erfolgreiche Firma, nachdem er sich als ehemaliger Sklave aus der Armut hochgearbeitet hat. Doch das Leben in Ansehen auf Freeport Manor mit Angestellten und exquisiten Besitztümern bringt auch Pflichten mit sich. Olivia, die bereits in die Gesellschaft eingeführt wurde, soll baldmöglichst einen Ehemann finden. Auch Helen steht dieses Schicksal bevor, obwohl sie lieber wie ihr Bruder John in der Firma mitarbeiten möchte. Der hat den Traum, dort auch Automobile herzustellen. Zudem wird eine Heirat mit Olivias bester Freundin Ruby angestrebt. Doch da ist auch noch Amy-Rose, die als Tochter einer Bediensteten mit den Geschwistern aufgewachsen ist. Und der Auserwählte für Olivia lässt auch das Herz ihrer Schwester höher schlagen.

    Mich hat das Buch vor allem wegen seiner außergewöhnlichen Motive interessiert. Eine Schwarze Familie im Chicago des frühen 20. Jahrhunderts, die aufgrund von harter Arbeit zu Reichtum und Ansehen gekommen ist, so etwas hatte ich zuvor noch nicht gelesen und hatte mir eine ganz neue Erfahrung erhofft. Die Autorin erzählt in wechselnden Perspektiven aus der Sicht der weiblichen Protagonistinnen Olivia, Helen, Ruby und Amy-Rose und sehr bald wird deutlich, dass auch diese Schwarze Familie denselben Konventionen unterliegt, wie alle anderen. Tatsächlich konnte ich zwar einiges über die aufkeimenden Rassenkonflikte, die aus dem Süden herüberschwappten erfahren, ansonsten hätte das Buch ebenso von jeder anderen gut situierten Familie in dieser Zeit handeln können. Tatsächlich musste ich mir selbst manchmal in Erinnerung rufen, dass die Davenports eine Schwarze Familie sind. Einerseits hat mich das verwirrt, auf der anderen Seite hat mir das imponiert, weil es mir deutlich gezeigt hat, dass wir eben alle Menschen sind und nicht so verschieden, wie manch einer es glauben möchte.

    Die Handlung um die Verlobungen, Verliebtheit und weiteren ähnlichen Vorfälle war ganz nett erzählt, aber natürlich von den üblichen Konventionen der damaligen Zeit behaftet. Teilweise war es ein ganz schönes Bäumchen wechsel dich mit leicht vorhersehbaren Wendungen, manchmal aber doch überraschend. Das Ende lässt vermuten, dass es eine Fortsetzung geben könnte, denn einiges blieb hier offen. Gefallen hat mir der leise und auch der laute Kampf der Protagonistinnen um ein selbstbestimmtes (Liebes-)Leben. Ein unterhaltsamer Roman für Fans von Bridgerton und Downton Abbey, der seltener auch mal ernstere Töne anschlägt. 4 Sterne
    Fourth Wing - Flammengeküsst

    Fourth Wing - Flammengeküsst (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.09.2023

    Epische, aber auch langgezogene Story

    Entgegen ihrer Absicht den Weg einer Schriftgelehrten einzuschlagen, wird Violet von ihrer Mutter gezwungen am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilzunehmen. Dieses ist gefährlich und viele Anwärter überleben das erste Jahr nicht. Als zarte Tochter der Generalin haben es einige Mitstreiter erst recht auf sie abgesehen, denn deren Eltern, die einen Aufstand angezettelt hatten, wurden vor den Augen ihrer Kinder hingerichtet und sinnen auf Rache. Besonders der verschlossene, aber attraktive Xaden, unter dessen Kommando sie landet, scheint ihr Böses zu wollen. Zudem ist das Ziel, von einem Drachen erwählt zu werden, schwierig, da sie schwache Menschen einfach niederbrennen. Doch auch Aufgeben bedeutet den Tod.

    Ich weiß gar nicht, von wie vielen Lesern mir dieses Buch empfohlen wurde und dazu kam noch der allgemeine Hype, der mich neugierig gemacht hat. Oft ähneln sich derart Fantasy-Bücher doch sehr und ich wollte wissen, warum gerade dieses sich so von der Masse abhebt. Ich muss sagen, dass es doch mehr als 150 Seiten gedauert hat, bis mich das Buch richtig gefesselt hat. Sämtliche Herausforderungen, die Violet meistern muss werden minutiös bis ins Detail auserzählt, was die Geschichte natürlich bildgewaltig macht und im Kopf des Lesers eine klare Vorstellung vom Basgiath War College erzeugt, allerding zieht sich die Handlung dadurch auch manchmal unnötig in die Länge, so dass es am Ende nicht wundert, dass die Autorin für den ersten Teil über 700 Seiten benötigt hat. Mir persönlich gefällt es besser, wenn ich schneller in die Probleme, Gefühle und Kämpfe eintauchen kann. Flüssig geschrieben ist das Buch allemal und ein gewisser Sog ist auch vorhanden. Das mag an dem Knistern zwischen Violet und dem wenig vertrauenerweckenden Xaden liegen und/oder auch an der Gefahr, die für Violet hinter jeder Ecke lauert. Sehr faszinierend fand ich die magischen Elemente und auch die majestätischen Drachen. Mir gefällt zudem, wie die Reiter mit ihren Tieren verbunden sind und kommunizieren.

    Weniger logisch erschien mir die ganze Zeit beim Lesen, warum man als Herrscher oder Befehlshaber zulässt, dass die Hälfte aller Krieger draufgeht, obwohl das gar nicht unbedingt nötig wäre. Lieber ein schwacher Kämpfer, als gar keiner. Aber hier kann nahezu jeder jeden töten, wenn er dazu Lust hat und der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht ganz, auch wenn es heißt, dass eine Gruppe nur so stark ist wie sein schwächstes Glied. Wobei wir schon beim nächsten Stichwort sind. Irgendwann knubbelt sich das Körperliche in der Geschichte, wobei das zunächst echt spicy ist, doch dann leicht inflationär immer wieder dieselben Worte für diverse Bettszenen auftauchen. Das verliert dann schnell seinen Reiz beim Lesen finde ich. Auch Kämpfe und spannende Szenen kommen im Buch vor, wobei diese etwas abwechslungsreicher beschrieben sind, so dass man sie gebannt liest und auch die Kräfte, die sich entwickeln können überzeugen. Am Ende sind die Wendungen weniger überraschend, als ich dachte und natürlich gibt es auch einen Cliffhanger. Doch was diesen betrifft, ist die Autorin recht gnädig mit uns Lesern, denn bei dem Schluss kann ich gut bis zum nächsten Band überleben. Insgesamt kein richtiges Highlight, aber wirklich ganz gute Unterhaltung und ein Stoff, denn ich mir auch gut als Film vorstellen kann. 4 Sterne
    Es war einmal - Die schönsten Märchen der Brüder Grimm

    Jacob und Wilhelm Grimm
    Es war einmal - Die schönsten Märchen der Brüder Grimm (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.08.2023

    Eine Bereicherung in jedem Kinderbuchregal

    Die Märchen der Gebrüder Grimm sind immer noch die bekannteste Sammlung überlieferter Geschichten und bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt. "Es war einmal" enthält 33 bekannte und weniger bekannte Märchen aus deren Feder als kindgerechte Nacherzählungen von Rolf Toman. Neben den berühmten Erzählungen um Rotkäppchen, Schneewittchen und den Froschkönig, lernten meine Kinder hier auch noch weitere "neue" Märchen kennen, die in manch anderen Kinderbüchern oftmals fehlen: Der süße Brei, Der goldene Schlüssel und Der arme Müllersbursch und das Kätzchen sind nur einige davon, die ich mit meinen Kindern entdecken konnte.

    Das Buch selbst ist in einem schönen großen Format gedruckt. Es hat zu Beginn eine Übersicht mit allen enthaltenen Märchen und der Seitenangabe, so dass man jederzeit leicht auf die Lieblingsmärchen zugreifen kann. Die 33 Märchen sind mal kürzer und mal länger, so dass man immer eines in der passenden Länge findet. Die Aufteilung der Textblöcke ist gut gelungen. Durch Absätze werden die Texte übersichtlich. Die farbigen, künstlerischen Illustrationen sind wunderschön, passen sehr gut zum kindgerechten, aber doch authentischen Stil des Textes und helfen beim Verständnis. Ob beim Selberlesen oder beim Vorlesen, werden sich Kinder über jede einzelne freuen. Die Einbindung in den Text ist abwechslungreich, mal mittig, mal ganzseitig, mal als kleinere Illustration zwischen den Zeilen. Man merkt, wie viel Herzblut in dieser Gestaltung liegt. Das Buch weckt die Neugier der Kids an diesen alten Überlieferungen. Vom Stil her sind die Märchen nicht zu weit ab vom Original, die "Bösen" werden am Ende bestraft (z.B. der Wolf), daher muss man als Eltern schon auch für Gespräche beim gemeinsamen Lesen zur Verfügung stehen.

    Fazit: Eine tolle Märchensammlung, die in keinem Kinderbuchregal fehlen sollte und ein großartiges Buch für die ganze Familie, das auch Gesprächsanlässe bietet. Unser Favorit war auf jeden Fall "Schneeweißchen und Rosenrot".
    Doris

    Lo Cole
    Doris (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.08.2023

    Niedliches und wunderbar buntes Bilderbuch

    Doris ist ein schüchternes Elefantenmädchen, das dummerweise knallrot ist und auffällt wie ein bunter Hund. Das gefällt ihr gar nicht, denn sie fühlt sich wegen der vielen Blick unwohl und flüchtet dann gern, um in einer bunten Menge an Tieren abzutauchen. Dort fühlt sie sich dazugehörig und kann so sein, wie sie ist. Doch irgendwann droht sie sich selbst zu verlieren. Von da an macht es ihr nichts mehr aus aufzufallen und sie wird selbstbewusster.

    Doris ist einfach ein total niedlicher Elefant, der leider etwas schüchtern ist. Klar, dass ein roter Elefant aber immer angeschaut wird, denn das ist natürlich etwas Außergewöhnliches. Doch Doris mag das gar nicht. Sie spricht die schauenden kleinen Leser*innen direkt an und fordert sie auf, sie einfach nicht mehr anzuschauen. Gerade deswegen schauen die Kinder erst recht. Und so flüchtet Doris immer auf die nächsten Seiten weiter, wo sie meist in einer Menge abtaucht. Mal sind es Vögel, mal Fische, mal Blumen. Hier sind dann die Kinder gefragt, denn es ist gar nicht so einfach, Doris in dieser bunten Ansammlung von bunten Wesen zu finden. Kaum gefunden, verschwindet sie wieder. Bis sie irgendwann auf einer komplett roten Seite landet, wo sie sich fast selbst nicht mehr findet. Das öffnet ihr die Augen. Es ist besser, gesehen zu werden, als sich selbst zu verlieren. Und das macht Doris mutig und ihr Selbstbewusstsein wird größer. Sie traut sich dann sogar, jemanden anzusprechen. Doch dieser jemand ist ebenfalls schüchtern.

    Schon meiner Tochter mit 2 Jahren und 8 Monaten gefällt Doris. Sie liebt es, dem kleinen Elefanten über die Seiten hinweg zu folgen und sie in der Menge bunter Tiere wiederzufinden. Schon das Cover zeigt, dass das Buch fast komplett in satten Grundfarben gehalten ist, was es gar nicht so leicht macht, Doris zu finden. Nur, wo sich Farben überschneiden, mischen sie sich zu orange, lila und grün, so dass man sogar nebenbei noch die Farbenlehre kennenlernt. Doris verschwindet in diesem Farbenmix und fühlt sich zugehörig, nur um dann wieder aufzufallen, wenn die anderen weg sind. Besser, so lernt man auf der roten Seite, man fällt auf, als überhaupt nicht gesehen zu werden. Sei du selbst könnte man also die übertragene Botschaft deuten. Diese wird hier wirklich wunderbar transportiert. Am Ende ist Doris ganz stolz auf sich und wird offener. Da finden wir es ein bisschen schade, dass gerade das angesprochene blaue Nashorn auch schüchtern ist. Doch so merken schüchterne Kinder auch, dass es nicht nur ihnen so geht. Ein außergewöhnliches und wunderbar buntes Bilderbuch nicht nur für Schüchterne. 4,5 Sterne
    Das Geheimnis der Flüstermagie (Band 3) - Die dunkle Hüterin

    Marliese Arold
    Das Geheimnis der Flüstermagie (Band 3) - Die dunkle Hüterin (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.08.2023

    Toller Höhepunkt der Flüstermagie-Reihe

    Nach den körperlichen und emotionalen Strapazen, die Sophie in den letzten Tagen erlebt hat, möchte sie mit Freundin Paula einfach einen schönen Tag am See verbringen. Doch plötzlich ist diese Verschwunden. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Sophie vermutet, dass die dunkle Hüterin dahinter steckt und sich an Sophie rächen will. Gemeinsam mit einem neuen Freund will sie in die magische Welt vordringen und ihre Freundin aus den Fängen der dunklen Macht befreien, merkt aber schnell, dass auch sie in Gefahr steht, von ihr kontrolliert zu werden. Sophie muss all ihre Fähigkeiten aktivieren, um Paula und den magischen Wald zu retten. Zudem vermutet sie einen Verräter in der Reihen des alten Rates.

    Auch dieser Band schließt wieder beinahe nahtlos an den letzten an. Das ist super, weil man gleich wieder mitten im Geschehen ist und es ohne langwierige Vorgeschichte und Wiederholungen weitergeht. Diesmal sind Stimmung und Handlung im Buch besonders düster und neben vielen spannenden Wendungen geht es auch manchmal etwas gruselig zu. Diese Abwechlung gefällt uns sehr gut. Vor allem merkt Sophie hier sehr stark, wie niedrig die Schwelle zwischen Gut und Böse und wie kompliziert das Leben manchmal ist. Mit dabei sind natürlich auch wieder die Personen aus den anderen Bänden und vor allem die neu hinzugekommenen aus Band 2 lernt man jetzt immer besser kennen. Nicht fehlen dürfen auch die magischen Wesen wie die Holzwichte, die wir einfach toll finden und natürlich Greif Adeline, die beiden Einhörner Sierra und Glückswind und viele weitere, die einfach so gut in den magischen Wald passen.

    Im Vordergrund der Geschichte steht diesmal Sophies Kampf gegen die dunkle Magie, die droht, die magische Welt zu vernichten. Allen voran Paulas Entführerin, aber - und das war wirklich eine unerwartete Wendung - auch eine Person, bei der wir es überhaupt nicht erwartet hatten. Der Schreibstil ist wieder gewohnt spannend und durch die Ich-Form fühlt man sich ganz nah am Geschehen. Dadurch, dass die dunkle Macht auch vor Sophie nicht halt macht, ist dieser Band schon etwas düsterer als die vorherigen, manchmal auch ganz schön krass für die Altersgruppe, aber dafür auch richtig fesselnd. Man merkt auf jeden Fall eine deutliche Steigerung und Band 3 hat den letzten nochmal getoppt. Eine Empfehlung für alle, die gern Bücher lesen, in denen die reale Welt auf die magische trifft. Außerdem ist die Mischung aus bedrohter Freundschaft, erster Liebe und Magie wirklich gut gelungen. 5 Sterne
    151 bis 175 von 524 Rezensionen
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