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    Katharina2405 Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 13. Juli 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 106
    110 Rezensionen
    Wenn du mich heute wieder fragen würdest Wenn du mich heute wieder fragen würdest (Buch)
    12.10.2020

    Brillant

    In dem Roman „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ von Mary Beth Keane begleiten wir die Familien Stanhope und Gleeson über mehrere Jahrzehnte.

    Brian Stanhope und Francis Gleeson haben sich beide an der Polizeiakademie kennengelernt und ziehen in den gleichen Vorort von New York. Von nun an sind sie direkte Nachbarn. Der Kontakt ist durch die psychische Krankheit von Anne Stanhope distanziert, doch die beiden Kinder der Familien, Peter und Kate, sind die besten Freunde und unzertrennlich. Eines Nachts passiert eine Tragödie, die beide Familien trennen wird, doch dadurch ist das Schicksal der Familien von nun an unwiederbringlich miteinander verknüpft.

    Meinung:

    Eines vorweg: Dieses Buch ist brillant und ein echtes Highlight.

    Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Am häufigsten wohl aus der Sicht von Kate, Peter und Francis. So bekommen wir als Leser einen guten Eindruck von beiden Familien. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, ich konnte direkt eintauchen und war als stiller Beobachter vor Ort. Die Autorin lässt sich Zeit die Geschichte in Ruhe zu erzählen und trotzdem hat man von Beginn an eine direkte Verbindung zu den Figuren aufgebaut. Sie werden lebendig und bekommen eine Seele. Die Figuren sind wunderbar authentisch und voll aus dem Leben gegriffen. Sie sind in Grautönen gezeichnet, was mir unglaublich gut gefällt. Manchmal machen auch eigentlich gute Menschen, Dinge, die uns Lesern nicht unbedingt gefallen.

    Dieser Roman ist herrlich facettenreich und intensiv. Er zeigt, wie ein kleiner Moment unser Leben aus den Fugen bringen kann. Wie diese Tragödie Auswirkungen auf alle Leben dieser beiden Familien hat. Jeder versucht auf seine Weise damit umzugehen. Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam die körperlichen aber auch die seelischen Verletzungen, die jeder davonträgt. Francis und Lena, die versuchen sich ins Leben zurück zu kämpfen, den Verlust und die Einsamkeit von Peter und Kate oder die Gleichgültigkeit und den Egoismus von Brian. Darüber hinaus spielt die Krankheit von Anne eine Rolle. Wie sie diese schließlich anerkennt, damit lernt umzugehen und irgendwann versucht ihre Fehler wieder gut zu machen. Über allem schwebt die Frage in wieweit unsere Eltern und unsere Kindheit ausschlaggebend sind für unser weiteres Leben.

    Fast alle Liebesromane und Filme enden damit, dass sich das Paar am Ende findet. Aber diese Geschichte geht weiter, sie zeigt auch was danach kommt. Die Arbeit die dahintersteckt, die Kompromisse die man eingeht. Das „in guten wie in schlechten Zeiten“ nicht nur ein Satz ist, sondern das alle Höhen und Tiefen ein Paar zusammenschweißen. Das hat mir so unfassbar gut gefallen, weil so das Leben nun mal ist; es ist eben nicht nur eitel Sonnenschein. Es geht auch darum Kinder ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Irgendwann müssen sie ihre eigenen Entscheidungen und Fehler machen, auch wenn es den Eltern noch so schwerfällt. Und schließlich geht es in diesem Roman auch um Vergebung.

    Fazit: Ein unfassbar toller Roman, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Ich könnte stundenlang über dieses Buch schwärmen und diskutieren, es ist nur schwer ohne zu viel zu verraten. Dieses Buch ist perfekt für Leserunden oder Buchclubs. Es ist so komplex und vereint Themen wie Liebe, Familie, Vergebung und Einsamkeit auf ganz besondere Weise. Für mich ist es ein Jahreshighlight und eine absolute Leseempfehlung und mehr als verdiente 5 Sterne.
    Cleanland Martin Schäuble
    Cleanland (Buch)
    08.10.2020

    Ist Gesundheit wirklich wichtiger als Freiheit?

    In dem Roman „Cleanland“ von Martin Schäuble wächst Schilo in Cleanland auf. Sie kennt es nicht anders, als nach den Gesetzen der absoluten Reinheit zu leben. Berührungen sind gefährlich, menschliche Kontakte sind sehr stark eingeschränkt und man steht dank moderner Technik immer unter Kontrolle. Als Schilo sich verliebt und ihre Freundin Samira in Konflikt mit der Regierung gerät, beginnt sie langsam ihre Augen zu öffnen.

    Meinung:

    Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen, einem Jugendbuch angemessen. Wir bekommen die Geschichte aus Sicht von Schilo erzählt. Durch sie bekommen wir einen guten Einblick darauf, wie Cleanland funktioniert. Einige Dinge sind uns gar nicht so fremd, dank Corona. Der Abstand muss eingehalten werden, ständig wird alles desinfiziert und das Tragen von einem Gesichtsvisier ist Pflicht. Andere Dinge sind Gott sei Dank bei uns noch nicht eingetreten. Aber diese Dystopie spinnt konsequent weiter, was passieren kann, wenn eine Pandemie Millionen Menschen das Leben gekostet hat.

    Die Entwicklung von Schilo geht mir persönlich zu schnell. Sie ist mit diesem System aufgewachsen und hält es für richtig, da sie nie etwas Anderes kennengelernt hat. Doch von jetzt auf gleich stellt sie alles in Frage und geht für mein Empfinden viel zu schnell so einen großen Schritt.

    Cleanland ist toll beschrieben, man kann sich alles gut vorstellen und es ist gut durchdacht. Zum Schluss fehlen aber definitiv Seiten, der Showdown ist extrem kurzgehalten und auf das Nötigste beschränkt. Ich hätte mir mehr Ausführlichkeit gewünscht. Die Geschichte endet mit einem kleinen Cliffhanger. Eine Fortsetzung wäre durchaus möglich.

    Fazit: Eine spannende Geschichte zu einem aktuellen Thema, die mich gut unterhalten konnte. Allerdings hätte ich es besser gefunden, wenn Martin Schäuble sich mehr Zeit gelassen hätte die Story in Ruhe zu erzählen. Daher gibt es von mir 4 Sterne.
    Winter der Hoffnung Winter der Hoffnung (Buch)
    04.10.2020

    Familie Wolf, bevor die wunderbaren Jahre begannen

    Der Roman „Winter der Hoffnung“ von Peter Prange, ist die Vorgeschichte zu „Unsere wunderbaren Jahre“.

    Weihnachtszeit 1946 in Altena. Es ist ein extrem kalter Winter. Es fehlen Nahrungsmittel und Brennmaterial und der Wohnraum ist häufig zerstört. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Familie Wolf, deren Fabrik demontiert und nach England gebracht werden soll. Fritz, Schwiegersohn von Tochter Ruth, kommt aus der Kriegsgefangenschaft zurück und ist als ehemaliger SS-Offizier immer noch ein glühender Anhänger Hitlers. Darüber hinaus verlieben sich die beiden Töchter Gundel und Ulla.

    Meinung:

    Als allererstes muss ich sagen, ich habe „Unsere wunderbaren Jahre“ nicht gelesen, allerdings habe ich damals den Fernsehfilm gesehen. Ich war beim Lesen dieser Vorgeschichte doch ziemlich irritiert, da sich doch einige Szenen aus diesem Buch mit der Verfilmung glichen, zum Beispiel die Rückkehr des Schwiegersohns oder die Demontage. Ich weiß natürlich, dass ein Buch und die passende Verfilmung nicht immer Hand in Hand gehen, sich manchmal unterscheiden und häufig nur noch das Grundgerüst mit dem Buch übereinstimmt. Wie das in diesem Fall ist, kann ich wie gesagt nicht beurteilen, aber vor dem Hintergrund der Verfilmung, war ich doch verwundert so viel Vertrautes zu lesen. Ich habe mehr „Vorgeschichte“ erwartet. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dieser Roman im Jahr 1946 spielt und „Unsere wunderbaren Jahre“ erst im Sommer 1948 beginnt – damit liegen ganze eineinhalb Jahre dazwischen.

    Peter Prange schafft es wunderbar diese Zeit einzufangen und das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Man kann beim Lesen förmlich den Hunger und die Kälte spüren. Auch die Hoffnung blitzt immer wieder auf, dass es bergauf geht und bessere Zeiten kommen werden. Die Figuren waren mir alle auf ihre Art sympathisch. Selbst das Handeln von Fritz konnte ich nachvollziehen und es wirkte authentisch. Jahrelange Gehirnwäsche lässt sich nicht von heute auf morgen abstellen.

    Die kurzen Kapitel und der damit verbundene ständige Perspektivwechsel haben mir sehr gefallen, so bekommt man einen Blick auf verschiedene Charaktere, die man dadurch besser kennenlernt. Der Zeitraum in dem wir unsere Protagonisten begleiten sind ca. vier Wochen, verständlicherweise bleiben die Charaktere noch recht oberflächlich. Wenn man aber bedenkt, dass wir die Personen in „Unsere wunderbaren Jahren“ noch weiter begleiten, ist es kein wirklicher Kritikpunkt.

    Fazit: Mich konnte der Roman rund um die Familie Wolf gut unterhalten und es macht Lust diese tollen Charaktere auch weiter zu begleiten und gleich mit „Unsere wunderbaren Jahre“ zu starten. Von mir gibt es 4 Sterne, da ich etwas Anderes erwartet hatte und sich für mich doch einiges wiederholt.
    Vier Tage im Juni Jan-Christoph Nüse
    Vier Tage im Juni (Buch)
    28.09.2020

    Räuberpistole vor interessantem historischen Hintergrund

    Welche historische Person der jüngeren Vergangenheit ist noch interessanter als US-Präsident John F. Kennedy? Jan-Christoph Nüse reichert die Fakten des realen Deutschlandbesuchs von John F. Kennedy mit finsteren Verschwörern, alten Nazis und gleich zweieinhalb Attentatsversuchen an und macht daraus seine „Vier Tage im Juni“.

    Hat der Autor also die perfekten Zutaten für einen spannenden historischen Thriller zusammengemischt? Leider nein. Zu häufig muss der Autor eine Dolmetscherin des US-Präsidenten eingreifen lassen, damit der ihr zuvor unbekannte völlig planlos durch die Geschichte irrlichternde BKA-Ermittler Thomas Malgo wieder auf die richtige Spur kommt.

    Bekanntlich endete John F. Kennedys Leben im gleichen Jahr bei einem Attentat in Dallas. Hätte Kennedy auch in Bonn, Frankfurt oder Berlin sein Ende finden können? Vielleicht; aber der historisch korrekt und durchaus interessant wiedergegebene reale Staatsbesuch wurde mit so vielen fiktiven Verschwörern und Gefahren aufgeladen, dass man den Eindruck bekommt, selbst der Autor verliert zeitweise den Überblick.

    Fazit: Finstere Verschwörer, alte Nazis und eine spießige Bonner Republik der frühen 60er Jahre gepaart mit dem charismatischen jungen US-Präsidenten und den gut wiedergegebenen Fakten rund um den realen Staatsbesuch im Juni 1963, das alles hat sich für mich nicht zu einem Lesevergnügen zusammengefunden. Weniger wäre mehr gewesen und so kann ich leider nur 2 Sterne geben.
    Mirella Manusch - Hilfe, mein Kater kann sprechen! Christin-Marie Below
    Mirella Manusch - Hilfe, mein Kater kann sprechen! (Buch)
    26.09.2020

    Mirella Manusch wird über Nacht zum Vampir

    In dem Buch „Mirella Manusch – Hilfe mein Kater kann sprechen“, erfahren wir wie es ist, wenn man fast zehn Jahre alt ist und gerade einen neuen Zahn bekommt. Doch dieser Zahn ist anders als erwartet spitz wie der Zahn eines Vampirs. Und Mirella hat einen Kater, der eines nachts zu sprechen anfängt. Ganz schön viel auf einmal, aber zum Glück hat Mirella auch ihre beste Freundin Klara und ihre Lieblingstante Elly. Wie sich herausstellt ist Mirella – und mit nur neuneinhalb Jahren eigentlich viel zu früh – eine Vampirin geworden. Offenbar passiert das in der Familie häufiger, denn auch Tante Elly kann sich jede Nacht in eine Fledermaus verwandeln, das gehört zum Vampirsein dazu.

    Meinung:

    Als Leser oder Leserin – und hier werden auch „große Kinder“ deutlich über zehn Jahre schnell in den Bann der Geschichte gezogen – erfahren wir, was es heißt über Nacht zur Vampirin zu werden. Wir begleiten Mirella dabei, wie sie ihre neuen Fähigkeiten entdeckt, zu denen auch gehört die Sprache der Tiere zu verstehen. Junge Leserinnen und Leser erfahren hier, wie sie mit unerwarteten Veränderungen umgehen können, wie wichtig Freundschaften sind und die Bedeutung von Tierliebe und Hilfsbereitschaft.

    Ganz wunderbar sind auch die eingestreuten und liebevoll gestalteten Illustrationen von Anastasia Braun. Der Verlag empfiehlt die Geschichte, die von dem Autorinnen-Duo Christin-Marie Bellow und Anne Barns geschrieben wurde, für junge Leserinnen und Leser ab 8 Jahre – ich bin mir aber sicher, dass es auch 88-jährige gibt, die an den Abenteuern von Mirella, ihrer Tante Elly, der besten Freundin Klara und natürlich dem Kater Langstrumpf alias Sir Lancelot, noch ihre Freude haben können.

    Fazit: Ich habe die Geschichte von Mirella Manusch mit großer Freude verfolgt. Ich bin altersmäßig irgendwo zwischen 8 und 88 und freue mich schon auf Teil 2, der für das kommende Frühjahr angekündigt ist. Das Gesamtpaket aus Geschichte und Illustration ist mir gute 5 Sterne wert.
    24 gute Taten Jenny Fagerlund
    24 gute Taten (Buch)
    26.09.2020

    Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit sind unbezahlbar

    In dem Roman „24 gute Taten“ von Jenny Fagerlund, ist der Partner von Emma vor zwei Jahren, nach einem Unfall an Heiligabend, verstorben. Jetzt steht die zweite Weihnachtszeit ohne ihn vor der Tür und Emma kommt nur schwer damit zurecht. Um sich von dieser schwierigen Zeit abzulenken beschließt sie jeden Tag bis Heiligabend eine gute Tat zu vollbringen. Und bei diesen guten Taten, findet Emma nicht nur neue Freunde, sondern auch zu sich selbst.

    Meinung:

    Dieser Roman ist ganz anders als ich es erwartet habe. Weihnachten spielt eigentlich nur eine untergeordnete Rolle und auch die angedeutete Liebesgeschichte nimmt nicht viel Raum ein.

    Hier steht Emma absolut im Vordergrund, wie sie ihren Verlust langsam aufarbeitet und zurück ins Leben findet. Ich mochte Emma unglaublich gerne. Ich konnte ihre Trägheit, ihre Lustlosigkeit und ihr Einigeln gut nachvollziehen. Es ist der Autorin wunderbar gelungen zu beschreiben, wie Emma ganz langsam wieder zu sich selbst und aus der Dunkelheit herausfindet. Ich habe voll und ganz mit Emma mitgefiebert und mich über jede gute Tat mir ihr gefreut.

    Ich fand es klasse, dass diese guten Taten fast alle kostenlos waren und noch einmal daran erinnert haben, dass solche Dinge häufig kein Geld kosten müssen. Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit auch Fremden gegenüber sind unbezahlbar und haben Emma tolle neue Freunde geschenkt. Denn auch positive Veränderungen im Leben, kommen häufig, wenn man gar nicht mit ihnen rechnet. Ich mochte die Nebencharaktere wie Hasse, Lilian und Angela sehr gerne und sie haben die Geschichte rund um Emma perfekt abgerundet.

    Fazit: Der Roman war anders als erwartet, konnte mich aber gut unterhalten. Daher vergebe ich 4 Sterne. Mir fehlte tatsächlich zum Schluss ein bisschen die Liebesgeschichte. Ich hätte es schön gefunden, wenn sie etwas mehr Platz bekommen hätte.
    Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst. Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst. (Buch)
    24.09.2020

    Verspricht das Smart-Home-System zu viel Sicherheit?

    In dem Roman „Die App – Sie kennen Dich. Sie wissen, wo du wohnst“ von Arno Strobel leben Hendrik und seine Verlobte in einem Haus mit dem Smart-Home-System „Adam“. Nicht nur das Licht, die Waschmaschine oder die Jalousien können damit gesteuert werden, sondern dazu soll dieses System auch absolut sicher sein. Zum Öffnen benötigt „Adam“ Fingerabdrücke und einen Augenscan. Doch trotz all dieser Sicherheit verschwindet Linda eines Nachts spurlos: Es befinden sich keine Einbruchspuren am Haus. Hatte jemand anderes durch Sicherheitslücken im System auf „Adam“ Zugriff und konnte Linda entführen, oder liegt die Polizei richtig mit ihrer Vermutung und Linda hat Hendrik freiwillig verlassen?

    Meinung:

    Wir verlieren keine Zeit und starten fast sofort mit Lindas Verschwinden, das hat mir sehr gefallen, da von Anfang an Spannung erzeugt wird. Wir bekommen die Geschichte nicht nur aus Sicht von Hendrik erzählt, sondern auch aus Sicht der Opfer, das bringt zusätzlich noch eine ordentliche Portion Dramatik in die Story.

    Hendrik mochte ich eigentlich sehr gerne, aber bei einer Sache fand ich sein Handeln vollkommen unrealistisch. Jeder normale Mensch hätte diese Sache als allererstes geprüft. Leider kann ich nicht genauer darauf eingehen, ohne zu viel zu verraten.

    Ungefähr zur Mitte nimmt die Spannung leider ab, da für mich ziemlich offensichtlich war, wer der „Böse“ ist und wie die Zusammenhänge liegen. Erzähltechnisch hat das Ganze Sinn gemacht, war für mich aber trotzdem nicht wirklich logisch. Zum Schluss hat mich allerdings eine Sache überrascht, damit hätte ich so nicht gerechnet.

    Fazit: Ein solider Thriller. Ich fand es allerdings sehr schade, dass einige Dinge sehr früh offensichtlich waren. Daher gibt es von mir 4 Sterne.
    Drake, J: Pull the Trigger Drake, J: Pull the Trigger (Buch)
    17.09.2020

    Geschichte Top - Übersetzung Flop

    Der Roman „Pull the Trigger“ von J.L. Drake ist der erste Teil der „Devil´s Reach" Reihe. Die Bücher sollten auch unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da sie aufeinander aufbauen.

    Tess möchte neu anfangen und zieht zu ihrem alten Freund Brick nach Santa Monica. Mittlerweile ist er Mitglied des Motorrad Clubs Devil´s Reach. Sie fängt im Clubhaus als Barkeeperin an und trifft dort auf Trigger, den Präsidenten des Clubs. Zwischen ihnen knistert es gewaltig, doch die Vergangenheit der beiden lässt sie nicht los.

    Meinung:

    Diese Bewertung fällt mir unglaublich schwer und selbst jetzt bin ich mir noch nicht ganz sicher, wie viele Sterne ich vergeben soll. Die Story an sich ist toll aber der Schreibstil/die Übersetzung macht so viel kaputt.

    Kommen wir erst einmal zum Positiven: Zwischen Tess und Trigger knistert es gewaltig und das kommt gut rüber. Ich konnte gut mit Trigger mitfühlen und mochte ihn, obwohl er sehr zur Gewalt neigt. Durch Rückblenden in seine Kindheit konnte ich aber gut nachvollziehen, warum er so geworden ist. Auch, dass er nur langsam seine Gefühle für Tess zulässt, kommt für mich sehr authentisch rüber. Über die Vergangenheit von Tess bleibt man ziemlich im Unklaren, es werden nur Andeutungen gemacht, dass sie ebenfalls eine sehr schwere Kindheit und Jugend hinter sich hat. Die Geschichte konnte mich fesseln und ich möchte unbedingt wissen wie es weitergeht und auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen.

    Gewalt ist ein Thema in diesem Buch und man sollte sich dessen bewusst sein, für ganz Zartbesaitete ist es sicherlich nicht das Richtige. Mit der Warnung „18+“ und „kann Trigger enthalten“, sollte aber jeder Leser wissen, worauf der sich einlässt.

    Kommen wir nun zum großen Kritikpunkt an diesem eigentlich tollen Roman, das ist die Übersetzung bzw. der Schreibstil. Ich bin mir nicht sicher, was hier der ausschlaggebende Punkt ist. Ich hoffe es ist die Übersetzung, denn die könnte man ggf. noch überarbeiten.

    Es ist manchmal sehr verwirrend geschrieben. Immer wieder tauchen kleine Logikfehler auf. Tess steht an der Theke, und im nächsten Satz küsst sie Trigger, obwohl der eigentlich ganz woanders steht. Wie zum Teufel ist sie dahin gekommen? Manche Formulierungen sind einfach nur seltsam, zum Beispiel der Satz: „Mehr und mehr Leute tröpfelten herein, und bald war das Lager feste am Feiern", was bitte soll das Wort „feste“ in diesem Satz, und auch die Formulierung „tröpfelten“ ist doch recht ungewöhnlich. Ein anderes Beispiel: "Tränen füllten ihre prächtigen grünen Augen, und ich spürte wie mein Leib zerbröselte." Zerbröselte? Ernsthaft? Das ganze Buch liest sich einfach nicht rund, ständig stolpert man über Wörter und Formulierungen, die einem sauer aufstoßen.

    Mein größtes Problem hatte ich aber damit, dass Szenenwechsel nicht gut erkennbar waren. Einige Sätze muss man ein paar Mal lesen um zu verstehen, dass sich die Szene bereits geändert hat. Auch Dialoge musste ich einige Male wiederholt lesen, weil entweder sehr schlecht ersichtlich war, wer was sagt, oder aber der Dialog erst auf den zweiten Blick Sinn gemacht hat.

    Fazit: Es tut mir total leid um die Geschichte, denn die ist echt toll, aber man kämpft mehr mit dem Schreibstil, als sich auf die Story einzulassen und einfach abzutauchen. Daher gibt es von mir leider und schweren Herzens nur 3 Sterne. Ich werde die Reihe aber auf jeden Fall weiterverfolgen.
    Vakuum Phillip P. Peterson
    Vakuum (Buch)
    14.09.2020

    Das undenkbare Denken um die Menschheit zu retten

    „Was wäre, wenn“... wie zahlreiche Science-Fiction Romane basiert auch „Vakuum“ von Phillip P. Peterson auf derartigen Überlegungen.
    Wer Peterson schon als Selbstverleger verfolgt hat, kennt vielleicht seinen beruflichen Hintergrund als Raketeningenieur. So verwundert es nicht, dass ein Element dieser neuen Geschichte ein ganz besonderer Raketenantrieb ist, dessen theoretischen Grundlagen bereits in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erforscht wurden. Auch die existentielle Bedrohung, der sich die Erde ausgesetzt sieht, basiert auf einer anerkannten wissenschaftlichen Theorie. In diesem Science-Fiction Roman sind Wissenschaft und Fiktion gleich wichtig – so soll es sein.

    Ein atomarer Raketenantrieb, der bei seiner Zündung weite Teile der Startrampe und der Atmosphäre radioaktiv verstrahlt, hatte in den vergangenen Jahrzehnten des Raumfahrtzeitalters natürlich keine Chance auf Realisierung. Doch Peterson beschreibt eine dystopische Welt, die angesichts eines genau vorausberechneten Weltuntergangs (eben das drohende „Vakuum“) aus den Fugen geraten ist. Alles wird möglich gemacht, was irgendwie die Welt retten kann, oder zumindest die Menschheit, vielleicht aber auch nur eine kleine Gruppe Auserwählter.

    Zu den verschiedenen Handlungssträngen, die sich mit der Entdeckung des nahenden Weltuntergangs und dem Bau eines wahnwitzigen Raumschiffes beschäftigen, gesellt sich noch eine Geschichte, die scheinbar aus der Zeit gefallen ist. Archaische Nomaden in einer Welt weit nach unserer Gegenwart, die den Leser langsam entdecken lassen, was nach dem präzise vorausberechneten und scheinbar nicht zu stoppenden Weltuntergang wirklich passiert ist.

    Als Leser wünscht man sich eine Fortsetzung, auch wenn am Ende des Romans sich scheinbar alles fügt und aufklärt, ohne allerdings in ein Happy End zu münden. Dass Peterson Fortsetzungen auch von scheinbar bereits „auserzählten“ Geschichten schreiben kann, hat er mit seiner noch selbst verlegten „Transport“-Reihe bereits bewiesen.

    Fazit: Hier lesen wir einen wirklich bis ins Detail durchdachten und niemals langweiligen großen Science-Fiction Roman, der mich wirklich gefesselt hat. Man verzeihe mir diesen Vergleich: Peterson schreibt hier auf dem Niveau eines Arthur C. Clarke oder eines Frank Schätzing, wie der vor ein paar Jahren noch war. Weil mehr nicht geht: 5 von 5 Sternen.
    Hate Notes Vi Keeland
    Hate Notes (Buch)
    12.09.2020

    Die Magie des Kleides

    In dem Roman „Hate Notes“ von Vi Keeland und Penelope Ward begleiten wir Charlotte und Reed.

    Nachdem Charlottes Hochzeit geplatzt ist, möchte sie ihr Hochzeitskleid in einem Secondhand-Geschäft verkaufen. Dort zieht sie sich ein anderes Kleid an und findet darin einen blauen Notizzettel eingenäht, mit einer sehr romantischen Nachricht für die ursprüngliche Besitzerin des Kleides. Charlotte macht sich auf die Suche nach dem Verfasser dieser Nachricht und sie trifft dabei auf Reed. Die beiden kommen sich näher, doch Reed hat ein Geheimnis, das ihn immer wieder auf Distanz zu Charlotte gehen lässt. Haben sie trotzdem eine gemeinsame Zukunft?

    Meinung:

    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Charlotte und Reed in der Ich-Perspektive erzählt. Diese Art die Story zu erzählen finde ich immer sehr gelungen, da man von beiden Protagonisten hautnah ihre Gefühle und Gedanken miterlebt und einen besseren Zugang zu ihnen erhält. Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker zu lesen, man kann direkt in die Geschichte abtauchen.

    Dieses Buch ist so anders als ich es erwartet habe und ich wurde absolut positiv überrascht. Im ersten Teil des Buches sprüht das Buch vor witzigen Dialogen. Charlotte und Reed piesacken sich wirklich bis auf Blut. Es gibt viele spannungsgeladene Wortwechsel, gepaart mit einer Portion Sarkasmus. Ich musste häufig laut lachen. Trotzdem knistert es gewaltig zwischen den beiden und man spürt als Leser absolut die Funken sprühen.

    Und dann ändert sich die Geschichte absolut überraschend mit der zweiten Hälfte des Buches, denn die hat es emotional wirklich in sich. Im ersten Teil denkt man noch, es ist eine romantische Komödie und man fühlt sich gut unterhalten, aber der zweite Teil ist so viel tiefgründiger als erwartet und hat mein Herz berührt. Es war eine Achterbahn der Gefühle. Ich habe mit Charlotte und Reed mitgefiebert. Mich mit ihnen gefreut aber auch mit ihnen geweint.

    Fazit: Wow. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen, der gerne Liebesromane liest. Er ist ganz anders als erwartet und hat mich emotional wirklich mitgenommen. Daher gibt es von mir volle 5 Sterne.
    Die Königin des Ritz Die Königin des Ritz (Buch)
    09.09.2020

    Konnte mich nicht voll überzeugen

    Der Roman „Die Königin des Ritz“ von Melanie Benjamin beruht auf einer wahren Geschichte.

    Claude Auzello ist der Direktor des Hotel Ritz in Paris, als die Deutschen 1940 in Frankreich einmarschieren. Eines der Hauptquartiere der Besatzer wird das Ritz und Claude macht alles um seine „Gäste“ zufrieden zu stellen und damit seine Frau Blanche zu beschützen, deren Geheimnis die Nazis nicht aufdecken dürfen. Doch im Hintergrund arbeitet Claude für den Widerstand und ahnt nicht, dass auch seine Frau für die Résistance tätig ist.

    Meinung:

    Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Claude und Blanche in der dritten Person erzählt. Dabei springen sie zwischen der Vergangenheit, als Claude und Blanche sich kennengelernt haben, und der Zeit des Krieges. Die Kapitelüberschriften sind darüber hinaus auch mit Jahreszahlen versehen.

    Was der Autorin wirklich unglaublich gut gelungen ist, ist Paris zur Zeit seiner Besatzung einzufangen. Man spürt regelrecht wie die Pariser zu Anfang unter Schock stehen und sich dann doch langsam damit arrangieren überall deutsche Soldaten zu sehen. Wie sie aber auch immer mehr abstumpfen, bei all der Gewalt mit der sie konfrontiert werden.

    Den Schreibstil empfand ich als anstrengend. Viele Sätze sind endlos lang, zig Kommata und eingeschobene Sätze. So war das Buch einfach nicht schön zum „weglesen“, sondern der Lesefluss wurde regelmäßig unterbrochen.

    Auch mit Claude und Blanche bin ich nicht so richtig warm geworden. Für mich blieben die beiden immer auf Distanz und ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern, da sie mich emotional überhaupt nicht erreichten. Die beiden haben, obwohl sie sich lieben, eine sehr komplizierte Beziehung zueinander, die ich nicht wirklich nachvollziehen konnte.

    Sehr schade finde ich auch, dass die „Aufträge“ vom Widerstand nicht richtig ausgeführt werden. Sie werden nur am Rande erwähnt. Ich hätte mir das ausführlicher gewünscht, damit hätte man auch mehr Spannung erzeugt, so gab es für mich doch einige langatmige Stellen und der Roman kam nur schleppend voran.

    Fazit: Trotz einiger toller Ansätze bin ich nicht so richtig begeistert von dem Roman. Der Schreibstil hat mir nicht gefallen und mit Claude und Blanche konnte ich nicht richtig mitfiebern. Die Beschreibungen von Paris und dem Ritz waren dagegen klasse, daher gibt es von mir 3 Sterne.
    Wenn das Licht gefriert Roman Klementovic
    Wenn das Licht gefriert (Buch)
    08.09.2020

    Bis zum Schluss offen wer der Täter ist

    Der Roman „Wenn das Licht gefriert“ von Roman Klementovic ist ein Thriller, der es schafft seine Leser immer wieder in die Irre zu führen.

    Vor 22 Jahren wurde Anna getötet und der Mörder wurde nie gefasst. Als nun über diesen ungeklärten Mordfall eine Reportage im Fernsehen läuft, wird die Vergangenheit wieder ganz aktuell. Friedrich und Elisabeth sind die Eltern von Valerie, der besten Freundin von Anna. Auch sie schauen sich die Sendung über Annas Mordfall im Fernsehen an. Friedrich ist mittlerweile an Alzheimer erkrankt und er ist immer weniger er selbst, doch während der Sendung sagt er Details zum Mordfall, die er eigentlich gar nicht wissen kann. Hat Friedrich die beste Freundin seiner Tochter ermordet?

    Meinung:

    Was für ein Thriller. Dieses Buch kann man einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die Seiten fliegen nur so dahin, da man immer wissen möchte wie es weitergeht. Die Geschichte wird uns sehr geschickt aus mehreren Perspektiven erzählt, dazu gehören unter anderem Elisabeth aber auch die Eltern von Anna. So bekommt man nach und nach ein komplexes Bild, wie sich die Ereignisse vor 22 Jahren abgespielt haben und langsam setzt sich das Puzzle zusammen.

    Das war mein erster Roman von Roman Klementovic, aber es wird definitiv nicht mein letztes Buch von ihm sein. Er schafft es so gekonnt den Leser in seinen Bann zu ziehen und ihn immer wieder auf eine falsche Fährte zu locken. Immer wenn man gerade meint, zu wissen wer der Täter ist, löst sich alles in Wohlgefallen auf und es entwickelt sich doch in eine andere Richtung. Eine spannende Wendung jagt die Nächste und zum Schluss wurde ich nochmal richtig überrascht. Der Roman kommt ohne großes Blutvergießen aus, ist eher einer von der leisen Sorte. Er besticht durch seine klugen Entwicklungen und seine sehr durchdachte Story. So sollte ein spannender Thriller sein.

    Fazit: Absolute Leseempfehlung für Thriller-Fans, daher von mir 5 Sterne.
    Knoblauch, N: Distant Love: Immer wenn wir uns sehen Knoblauch, N: Distant Love: Immer wenn wir uns sehen (Buch)
    31.08.2020

    Unsympathische Protagonistin

    In dem Roman „Distant Love: Immer wenn wir uns sehen“ von Nicole Knoblauch geht es um die komplizierte Beziehung zwischen Win und Miri.

    Miri und Win treffen sich das erste Mal auf einer Uni-Party und haben einen One-Night-Stand. Doch bei diesem einmaligen Treffen bleibt es nicht, sie laufen sich immer wieder über den Weg und können der Anziehung zueinander nicht widerstehen. Doch Missverständnisse und Angst hindern sie daran eine feste Bindung einzugehen. Können die beiden das hinter sich lassen und schließlich doch noch für immer zueinander finden?

    Meinung:

    Die Geschichte wird aus der Sicht von Win und Miri in der Ich-Perspektive erzählt. So bekommt man direkten Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten. Durch die abwechselnde Erzählweise erhält man auch ein komplexes Bild der ganzen Story.

    Mit Miri hatte ich extreme Probleme. Ich bin überhaupt nicht mir ihr warm geworden und ich konnte ihr Verhalten ganz schlecht nachvollziehen. Für mich hat sie sich verhalten wie ein kleines Kind und nicht wie eine erwachsene Frau. Sobald Schwierigkeiten auftauchen, läuft sie weg und blockiert Nummern. So hat der andere nicht mal eine Chance sich zu erklären, geschweige dass sie das Gespräch sucht – das war so anstrengend.

    Win hat einiges rausgerissen. Ihn mochte ich von Anfang an und er war sehr süß. Er hat zwar auch Fehler gemacht, hat aber hartnäckig um Miri gekämpft und nicht so schnell lockergelassen. Man hat schnell gemerkt, dass Miri was sehr Besonderes für ihn ist.

    Fazit: Eigentlich eine ganz schöne Liebesgeschichte, es war aber ein bisschen zu viel gewolltes Drama. Daher gibt es von mir leider nur 3 Sterne.
    Das Buch der gelöschten Wörter - Die letzten Zeilen Mary E. Garner
    Das Buch der gelöschten Wörter - Die letzten Zeilen (Buch)
    30.08.2020

    Deutlich mehr erwartet

    Der Roman „Das Buch der gelöschten Wörter – Die letzten Zeilen“ von Mary E. Garner ist der dritte Band zur „Das Buch der gelöschten Wörter“ Trilogie. Die Reihe sollte auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

    Hope und der Bund wollen die Bücherwelt und die reale Welt vor Quan Surt beschützen. Sie machen sich auf die Suche nach dem Manuskript, das Quans Geschichte enthält. Doch auch Quan Surt und seine Unterstützer sind nicht untätig und richten großen Schaden an. Kann der Bund die Absorbierer aufhalten?

    Meinung:

    Leider konnte mich der dritte Band nicht überzeugen. Ich habe nach dem echt fiesen Cliffhanger nach dem zweiten Band, so viel mehr von diesem Finale erwartet. Das Potenzial, dass nun auch Buchfiguren in die reale Welt reisen können, wurde leider nicht genutzt.

    Auch mit Hope hatte ich dieses Mal so meine Schwierigkeiten. Ihre plötzliche Verliebtheit und ihre Eifersucht haben extrem genervt. Es gibt so viel Dinge, die in diesem Moment wichtiger sein sollten und Hopes Gedanken drehen sich nur um ihre Gefühle, das war total nervig. Darüber hinaus werden potenzielle Herausforderungen zu einfach gelöst und es entsteht keine wirkliche Spannung. Hope löst praktisch alles im Alleingang. Es gab zwar noch die ein oder andere kleine Überraschung, aber im Großen und Ganzen war auch das Ende aus meiner Sicht viel zu einfach, da hätte ich mir einen richtigen Showdown gewünscht. Leider kommen auch kaum noch Buchwelten vor, geschweige denn neue Buchfiguren. Was mich außerdem wirklich gestört hat, war dieser Zwang allen Figuren ein „Happy End“ zu verschaffen, das war viel zu gewollt und herbeigezaubert.

    Fazit: Für mich leider eine totale Enttäuschung. Ich habe ewig an diesem Band gelesen, da es mich einfach nicht packen konnte. Aus dem Finale hätte man viel mehr herausholen können – meine Erwartungen wurden enttäuscht. Daher gibt es von mir leider nur 2 Sterne. Nur zum Vergleich: Der erste Band hat fulminante 5 Sterne von mir bekommen, der zweite Teil noch gute 4 Sterne – mehr geht hier aber leider nicht.
    Raum der Angst Raum der Angst (Buch)
    29.08.2020

    Spannender Thriller mit kleinen Schwächen

    Der Roman „Raum der Angst“ von Marc Meller ist ein Escape-Room Thriller.

    Sieben Probanden haben sich freiwillig für ein psychologisches Experiment gemeldet. Jeder der Mitspieler hat eine andere Stärke, die dabei helfen soll mehrere Aufgaben in verschiedenen Escape-Rooms zu lösen. Doch sie alle wurden von einem Psychopathen entführt und nun sind diese Aufgaben kein Experiment mehr, sondern es geht um Leben und Tod. Obendrein wurde die Psychologiestudentin Hannah ebenfalls von diesem Psychopathen entführt und ist nun unfreiwillig Teil dieses Spiels. Was hat Hannah damit zu tun, und können die Spieler alle Aufgaben lösen und somit aus dem Räumen lebend entkommen?

    Meinung:

    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dazu zählen die Ermittler des LKA, die Mitspieler aber auch der Täter selbst. Das hat mir sehr gut gefallen, so bekommt man ein umfassendes Bild von der Geschichte.

    Die Story ist spannend und man fliegt nur so durch die Seiten. Der Autor schafft es den Spannungsbogen konstant oben zu halten. Er beschreibt die Escape-Rooms und die Aufgaben, die gelöst werden müssen sehr unterhaltsam und informativ, so dass man sich alles gut vorstellen konnte. Zum Glück verliert er sich aber nicht in zu viel Detailliebe oder wird zu ausführlich, das hätte der Story sicherlich nicht gutgetan.

    Was ich wirklich sehr schade fand, dass zu früh aufgeklärt wurde, wer der Täter ist. Es gab zwar noch die ein oder andere spannende Wendung, aber aus meiner Sicht hat diese frühe Enthüllung zu viel Spannung genommen. Die Beweggründe des Täters fand ich auch nicht plausibel genug und zu weit hergeholt. Der Täter bleibt darüber hinaus relativ blass, ich hätte gerne mehr über seine angedeutete Vergangenheit erfahren. Diese wurde nur sehr vage angesprochen und man ist nicht wirklich ins Detail gegangen.

    Fazit: Mich konnte der Thriller gut unterhalten, das Ende schwächelt allerdings. Daher vergebe ich knappe 4 Sterne.
    Zugvögel Zugvögel (Buch)
    27.08.2020

    Die letzten ihrer Art

    In dem Roman „Zugvögel“ von Charlotte McConaghy begleiten wir Franny auf ihrem Weg in die Antarktis, immer den Küstenseeschwalben hinterher.

    Die Küstenseeschwalben sind die letzten ihrer Art. Sie brüten in Grönland und machen sich dann auf den Weg in die Antarktis, um dort zu überwintern. Diese Schwalbe ist der Vogel mit der längsten Zugstrecke überhaupt. Franny will die Küstenseeschwalben auf ihrem Weg dorthin begleiten und sucht in Grönland ein Schiff, das sie dorthin bringt. Diese Reise wird ein großes Abenteuer für Franny. Doch egal wohin sie geht, ihre Vergangenheit kann sie nicht hinter sich lassen.

    Meinung:

    Der Schreibstil der Autorin hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die Geschichte ist sehr angenehm zu lesen und dabei einfühlsam beschrieben. Es herrscht das ganz Buch über eine leichte Melancholie und passt damit wunderbar zum Thema. In diesem Roman befinden wir uns in einer Zukunft, in der 80% der Tiere bereits ausgestorben sind. Das ist manchmal so erschreckend realistisch beschrieben, dass es einen zum Weinen bringt. Der Mensch breitet sich immer weiter aus, ohne Rücksicht auf Verluste. Wollen wir hoffen, dass wir eines Tages nicht in einer Welt leben, in der Krähen und Eulen als ausgestorben gelten.

    Vor diesem Hintergrund begleiten wir Franny. Als Leser freue ich mich über jeden Erfolg, freue mich die kleinen roten Punkte der Peilsender auf dem Computer zu verfolgen und ich bin niedergeschlagen beim Misserfolg. Die Autorin konnte mich von der ersten Seite abholen und ich war Teil der Crew auf dem Schiff.

    Franny ist ein schwieriger Charakter, der Zeit braucht um sich in dein Herz zu schleichen. Sie ist ruhelos und eine Getriebene, kann nie lange an einem Ort bleiben. Aber ich mochte von Anfang an, wie sehr sie für die Küstenseeschwalben gebrannt hat. Nach und nach gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit und man kann Franny so viel besser verstehen. Warum sie so handelt, versteht ihre Ängste und sieht ihre inneren Dämonen, die sie antreiben.

    Fazit: Ein toller Roman, der einem tolle Lesestunden bereitet aber auch nachdenklich macht. Man schwankt zwischen der Trauer über den Verlust all dieser Tierarten und der Freude, die Küstenseeschwalben zu begleiten. Ein Roman, der sicherlich lange im Gedächtnis bleibt. Daher gibt es von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
    Hidden Worlds - Der Kompass im Nebel Hidden Worlds - Der Kompass im Nebel (Buch)
    27.08.2020

    Avalon – Die Heimat magischer Wesen

    „Hidden Worlds - Der Kompass im Nebel“ von Mikkel Robrahn ist ein spannende Urban-Fantasy Roman, in der die Insel Avalon eine große Rolle spielt.

    Seitdem Elliot im Merlin-Center, dem Kaufhaus für alles Phantastische, arbeitet, weiß er, dass es magische Geschöpfe wie Elfen und Zwerge gibt. Diese Geschöpfe kommen von der Insel Avalon. Die Inquisition hat das Portal zur Insel verschlossen und die magischen Wesen sitzen fest. Elliot findet Hinweise auf einen Kompass, der den Weg nach Avalon weist und das Portal vielleicht öffnen kann. Mit seiner Freundin Soleil macht er sich auf die Suche nach dem Kompass und auf den Weg das Portal wieder zu öffnen. Werden sie es schaffen oder kann die Inquisition das verhindern?

    Meinung:

    Die Geschichte wird aus der Sicht von Elliot in der dritten Person erzählt. Und mit Elliot hatte ich so meine kleinen Probleme. Er ist mir zu träge und zu lustlos. Er wird mit dieser neuen Welt konfrontiert und hinterfragt kaum etwas, er nimmt alles stoisch hin. So bleibt die Welt, in der wir uns befinden sehr blass und ohne wirkliche Struktur. Da hätte ich mir gerne 400 zusätzliche Seiten gewünscht und der Weltenaufbau hätte mehr Komplexität und Tiefe bekommen. Das hätte man wunderbar einbauen können mit einem interessierten Protagonisten, der Dinge hinterfragt. Der Leser erfährt nämlich leider kaum etwas über Elfen, Zwerge oder sonstige Fabelwesen. Auch die magischen Gegenstände werden leider nur angekratzt. Da wurde aus meiner Sicht eine Menge Potenzial ungenutzt gelassen.

    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Man fliegt regelrecht durch die Seiten. Obwohl relativ schnell klar ist, wohin die Reise geht, hat der Autor es geschafft den Spannungsbogen konstant oben zu halten, sodass man als Leser immer wissen wollte, wie es weitergeht.

    Die Grundidee finde ich klasse. Das Kaufhaus ist super und auch der Kampf gegen die Inquisition ist eine spannende Idee. Zur Inquisition hätte ich mir aber ebenfalls mehr Hintergrundwissen gewünscht. Die Nebenfiguren Soleil und Gerry fand ich spitze und beide haben meine Sympathie gewonnen. Sie haben positiv zur Geschichte beigetragen und meine Unzufriedenheit mit Elliot auf jeden Fall ausgeglichen.

    Fazit: Die Grundidee konnte mich begeistern und hat für mich auf jeden Fall Potenzial. Eine Fortsetzung scheint sehr wahrscheinlich. Die Geschichte hat mir ein paar sehr schöne Lesestunden geschenkt und konnte mich durchaus für sich gewinnen, doch dadurch, dass die Welt sehr blass bleibt, gibt es leider keine volle Punktzahl. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.
    Fräulein Paula und die Schönheit der Frauen Caroline Bernard
    Fräulein Paula und die Schönheit der Frauen (Buch)
    22.08.2020

    Spannende Idee, aber zu viele Handlungsstränge

    Der Roman „Fräulein Paula und die Schönheit der Frauen“ von Caroline Bernard spielt in Hamburg nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und handelt von der Produktion von Nylonstrümpfen.

    Hamburg 1948: Paula lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern zusammen. Der Krieg ist bereits ein paar Jahre vorbei und trotzdem sind sehr viele Waren und Lebensmittel noch nicht zu bekommen oder extrem teuer, Kleidung oder gar Nylons sind absoluter Luxus. Per Zufall findet Paula eine Anstellung beim Strumpffabrikanten Wilhelm Röbcke, der eine neue Produktion in Hamburg aufbauen will. Paula wird die rechte Hand von Röbcke und baut die Firma zusammen mit ihm auf. Sie wird Teil des deutschen Wirtschaftswunders.

    Meinung:

    Die Geschichte lässt sich wunderbar angenehm und in einem Rutsch lesen. Sie zeigt uns, wie viel Anteil auch die Alliierten auf unsere wiedererstehende Wirtschaft hatten. Außerdem setzt sich der Roman mit dem damaligen Frauenbild auseinander. Frauen die arbeiten, sogar in Führungspositionen, oder gar einen Führerschein haben, waren eher die Seltenheit und nicht gerne gesehen. Die Grundidee hat mir sehr gefallen, aber ich hätte mir gewünscht, die Autorin würde sich etwas mehr Zeit lassen die Geschichte zu erzählen. Manchmal bleibt es zu oberflächlich.

    Die Story wird uns hauptsächlich von Paula in der dritten Person erzählt. Hin und wieder kommen auch kurz einige Nebencharaktere zu Wort wie Wilhelm Röbcke. Paula ist unsere Hauptfigur und trotzdem bleibt sie recht blass. Für mich ist sie nicht richtig greifbar und bleibt daher immer auf Distanz. Ich hätte es besser gefunden, wenn wir uns auf Paula konzentriert hätten. Einige Handlungsstränge hätte es aus meiner Sicht nicht bedurft, sie haben zu sehr abgelenkt von Paulas Geschichte. So haben wir einige Geschichten, die nur angekratzt werden, aber wo nicht weiter in die Tiefe gegangen wird. Ich hätte die Nylons und alles was damit zusammenhängt gerne noch mehr im Vordergrund gesehen, genauso wie die angedeutete Liebesgeschichte.

    Fazit: Die Grundidee hat mir gefallen und der Roman lässt sich schön und schnell lesen, trotzdem haben mich ein paar Kleinigkeiten gestört und oft blieb mir die Autorin zu oberflächlich, daher gibt es von mir 3 Sterne.
    So weit die Störche ziehen Theresia Graw
    So weit die Störche ziehen (Buch)
    20.08.2020

    Eine starke Frau in Ostpreußen

    In dem Roman „So weit die Störche ziehen“ von Theresia Graw geht es um das Schicksal von Dora Twardy und ihrer Familie in Ostpreußen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es wird einen Folgeband geben, allerdings ist noch nicht bekannt, wann dieser erscheinen wird.

    Dora ist sechzehn als der Zweite Weltkrieg 1939 ausbricht. Sie hat eine wohlbehütete und sorglose Kindheit. Sie wächst auf einem großen Pferdegestüt in Ostpreußen auf. Ihre Gedanken drehen sich um Kleider und ihr Aussehen. Der Krieg kommt spät nach Ostpreußen und schlägt dann aber mit voller Härte zu. Dora wird erwachsen und wächst über sich hinaus, während sie sich um die Familie und das Gestüt kümmert.

    Meinung:

    Die Geschichte wird uns von Dora in der dritten Person erzählt und dank des wahnsinnig tollen Schreibstils der Autorin ist man direkt an Doras Seite. Theresia Graw schafft es die Szenen lebendig werden zu lassen. Ostpreußen zeigt sich von seiner schönsten Seite, sie katapultiert uns direkt auf das Gestüt, und es ist so, als wäre man selbst vor Ort.

    Man merkt mit wie viel Liebe sie die Figuren entwickelt hat. Nicht nur Dora bekommt eine Seele, sondern auch die Nebenfiguren sind herrlich ausgearbeitet. Als Leser ist man Teil dieser Familie.

    Dora ist ein toller Charakter, den man gerne begleitet. Zuerst wirkt sie naiv, aber wenn man ihre Jugend bedenkt und ihre behütete Kindheit, handelt sie nachvollziehbar und authentisch. Dora entwickelt sich toll weiter, sie wird eine mutige Frau, die nie den Gauben und ihren Lebenswillen verliert. Sie wächst über sich hinaus und sie wird zu einer Figur mit der man voll und ganz mitfiebern kann.

    Das Erzähltempo hat mir sehr gut gefallen, die Autorin hat sich Zeit gelassen uns die Familie und vor allem Dora näherzubringen. Es ist detailreich beschrieben, man wird aber nicht davon erschlagen. Der Krieg kommt spät nach Ostpreußen und damit steigert sich langsam aber stetig immer mehr der Spannungsbogen, bis man zum Schluss das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Die fast 650 Seiten wurden mir nicht eine Sekunde zu langatmig, da auch die ein oder andere überraschende Wendung dabei ist. Was mir ein klitzekleines bisschen zu kurz kam, war die Liebesgeschichte, das hat dem Roman aber keinen Abbruch getan und ich hoffe darauf, dass sie im nächsten Band mehr Raum einnimmt.

    Fazit: Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen und ist eines meiner Highlights, die ich dieses Jahr gelesen habe. Daher verdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne historische Romane lesen.
    Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens (Buch)
    20.08.2020

    Zeitreise ins New York der frühen 80er Jahre

    In dem Roman „Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens“ von Tom Barbash geht es um Anton, der seinen Vater wieder zurück ins Showbusiness bringen möchte.

    New York City, 1979/1980: Anton war ein Jahr mit dem Friedenscorps in Afrika, kehrt aber aufgrund einer Malaria-Erkrankung früher als geplant nach Hause zurück. Sein Vater Buddy hatte eine landesweite Talkshow und war ein Fernsehstar. Nachdem er vor laufender Kamera einen Nervenzusammenbruch erlitt, hat er sich eine längere Auszeit genommen. Nun möchte Buddy wieder zurück ins Showbusiness und sein Sohn soll ihm dabei helfen. Doch Anton möchte nicht länger im Schatten seines Vaters stehen, sondern seinen eigenen Weg gehen.

    Meinung:

    Die Geschichte wird aus Sicht von Anton geschrieben. Er erzählt uns herrliche Anekdoten über das berühmte Dakota Building, in dem sie gemeinsam wohnen. Seine Erzählungen wechseln zwischen alten Shows und Gästen der „Buddy Winter Show“, über Geschichten von seiner Familie oder dem Versuch Buddy wieder ins Showbusiness zu verhelfen. Diese abwechslungsreiche Mischung sorgt dafür, dass es nie langatmig wird und die Seiten nur so dahinfliegen.

    Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und das Dakota Building und Manhattan werden vor dem inneren Auge lebendig und es fühlt sich an, als wäre man wahrhaftig dort, das ist dem Autor toll gelungen. Zu Anton oder der Familie bleibt man aber distanziert, das hat der Geschichte in diesem Fall keinen Abbruch getan.

    Ein Thema dieses Buches handelt vom Showbusiness Anfang der 80er Jahre. Wir erleben wie eine neue Show für Buddy entsteht und wie jemand gesucht wird, der diese Pläne unterstützt und finanziert. Darüber hinaus geht es ebenfalls um Anton, der aus dem großen Schatten seines Vaters treten will. Er möchte nicht mehr sein ewiger Assistent sein, sondern etwas Eigenes machen. Für Anton ist es ein schmaler Grat, gleichzeitig seinen Vater zu unterstützen und ihn nicht enttäuschen zu wollen, und nebenbei auch sein eigenes Leben aufzubauen. Obendrein kommt auch John Lennon nicht zu kurz, er arbeitet genau wie Buddy an einem Comeback.

    Die damalige Zeit in New York hat der Autor wunderbar realistisch eingefangen. Nicht nur die schönen Seiten, sondern auch die schlechten. Die USA befinden sich zwischen den siebziger und achtziger Jahren, in einer großen Gesellschafts- und Wirtschaftskrise. Es gibt Rassenunruhen und gleiche Rechte für Frauen werden noch belächelt. Für New York waren es die dunkelsten Jahre: Die Mordrate stieg stetig. Überfälle, Diebstahl und Vergewaltigungen waren an der Tagesordnung.

    Es ist eine wahnsinnig tolle Mischung aus Fiktion und realen historischen Ereignissen und Personen. Anton und seine Familie gehören definitiv zu Oberschicht von New York, dadurch treffen wir als Leser viele interessante und wichtige Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Ted Kennedy oder John Lennon. Man lernt viel über die damalige Zeit. Über politische und gesellschaftliche Ereignisse. Es hat Spaß gemacht darüber zu lesen und ich habe das ein oder andere gegoogelt um mehr darüber zu erfahren.

    Fazit: Eine tolle Zeitreise ins New York der frühen 80er Jahre. Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen und eine Menge über die damalige Zeit erfahren. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.
    Die Wahnsinnige Alexa Hennig Von Lange
    Die Wahnsinnige (Buch)
    18.08.2020

    Ist es Wahnsinn, wenn man zu sehr liebt?

    Der Roman „Die Wahnsinnige“ von Alexa Henning von Lange handelt von Johanna I. von Kastilien, die den Beinamen „die Wahnsinnige“ trug.

    Spanien 1503: Johanna wird gegen ihren Willen von ihrer Mutter Isabella festgehalten. Durch mehrere Todesfälle in der Familie ist Johanna in der Erbfolge für den spanischen Thron nach oben gerückt. Johanna möchte aber nicht in Spanien bleiben, sondern zurück zu ihrem geliebten Mann Philipp I. nach Antwerpen. Sie ahnt noch nicht, dass dieses unerwartete Thronerbe ihr Leben drastisch beeinflussen und dass ihre große Liebe Philipp auch ihre größte Enttäuschung sein wird.

    Meinung:

    Johanna die Wahnsinnige ist eine unglaublich spannende Persönlichkeit. Hier erleben wir kleine aber wichtige Episoden aus ihrem Leben, die alle aus Johannes Perspektive in der 3. Person erzählt werden. Ich finde es schade, dass ihre Kindheit nicht zu Sprache kam und auch ihre Jahre in Gefangenschaft werden ausgeklammert. Hier geht es nur um die Jahre vor und nach ihrem Thronerbe.

    Johanna neigt zu Tobsuchtsanfällen und hat ihre Gefühle nicht unter Kontrolle. Sie liebt ihren Mann sehr, in einer Zeit als Ehen aus machtpolitischen Gründen geschlossen werden und nicht aus Liebe. Sie ist extrem eifersüchtig und rastet aus, wenn ihr Mann mit anderen Frauen schläft. Sie soll sogar seine Mätressen angegriffen und bedroht haben. Und das alles in einer Zeit, als es vollkommen normal war, dass Könige neben der Ehefrau Mätressen hatten und dies von den Ehefrauen geduldet werden musste. Dies ist ein springender Punkt für ihren Beinamen „die Wahnsinnige“.

    Der Schreibstil hat mir gefallen, er war locker und angenehm zu lesen. Ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen. Die Autorin fängt Johannas Charakter gut ein, sie erzählt einfühlsam ihre Geschichte, ihren Kampf sich immer anpassen zu müssen und dabei nie sie selbst sein zu können. Es ist auch die Geschichte von der Enttäuschung über ihren Mann, den sie so sehr liebte, der sie auf so viele Arten betrogen und hintergangen hat.

    Fazit: Die Geschichte konnte mich gut unterhalten und sie machte mich neugierig mich mehr mit dieser spannenden Persönlichkeit auseinander zu setzen. Von mir gibt es 4 Sterne, da mir doch einige Bereiche ihres Lebens fehlen bzw. mir zu kurz angeschnitten werden.
    Am Himmel drei Sterne Maya Freiberger
    Am Himmel drei Sterne (Buch)
    18.08.2020

    Fern der Heimat

    Der Roman “Am Himmel drei Sterne” von Maya Freiberger beruht auf wahren Begebenheiten.

    1944 schließt sich Rumänien den Alliierten an, zuvor war das Land mit Deutschland verbündet. Als sich das Ende des Krieges nähert, kommen die Russen auf ihrem Weg Richtung Westen auch durch Rumänien. Dort gibt es in Siebenbürgen eine deutsche Minderheit. Die arbeitsfähigen Männer und Frauen werden nach Russland abtransportiert um dort zu arbeiten und ihre „Schuld“ abzuleisten, für das was die Wehrmacht in Russland zerstört hat. Auch Selma und ihre Schwester Irma werden abtransportiert und kommen in ein russisches Arbeitslager. Irma ist von klein auf in schlechter gesundheitlicher Verfassung und Selma setzt alles daran, Irma zu beschützen und irgendwann gemeinsam mit ihr wieder nach Hause zurückzukehren. Dabei erhält sie von unerwarteter Seite Hilfe.

    Meinung:

    Die Geschichte wird uns von Selma in der dritten Person erzählt. Die Autorin schafft es direkt eine Verbindung zu Selma herzustellen, ich konnte dadurch sofort in die Geschichte eintauchen und war an Selmas Seite. Manchmal war sie mir ein bisschen zu „perfekt“. Sie schien nie den Glauben zu verlieren oder hoffnungslos zu sein. Ich denke, dass man gerade in Gefangenschaft auch mal Tage hat, die düsterer sind als andere. Das wirkte auf mich manchmal nicht sehr authentisch.

    Die Spannung wird zwischendurch immer wieder gesteigert. Man möchte wissen, wie es mit Selma und ihrer Schwester weitergeht. Mehr erfahren von ihrem Versteck vor den Russen, über den Transport nach Russland oder von ihren Erlebnissen im Arbeitslager. Es gibt immer wieder kleine Hoffnungsschimmer, die wir mit Selma und Irma erleben, aber auch Rückschläge. Im Mittelteil gibt es leichte Längen, das hat aber nicht wirklich gestört. Schön fand ich auch die Aussage des Romans, dass böse und gute Menschen keine Nationalität kennen. Es gibt schlechte Menschen, sowohl in den eigenen Reihen, als auch gute Menschen unter den sogenannten Feinden.

    Fazit: Diese Geschichte zeigt, dass man nie die Hoffnung aufgeben darf und die Menschlichkeit auch in dunklen Zeiten bewahrt werden kann. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.
    Jager, J: Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch Jager, J: Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch (Buch)
    15.08.2020

    Toller Auftakt mit vielen Wendungen

    Der Roman „Moonlight Touch – Chronik der Dämmerung“ von Jennifer Alice Jager, ist der erste Teil einer Dilogie. Der zweite Teil erscheint im Februar 2021.

    Farhir ist das Land der Alben, in dem die Hochalben regieren. Sheera ist eine Nachtalbe und damit eine Aussätzige. Sie lebt wie viele Nachtalben oder „Mischblüter“ am Rande der Gesellschaft und hält sich mit Diebstählen über Wasser. Eines Tages wird sie von den Soldaten der Königin festgenommen. Sie wurde als eine von zehn Kandidatinnen dafür ausgewählt am Wettkampf, um den Königsthron teilzunehmen. Ihre Aufgabe bei diesem Wettkampf führt sie ins Reich der Menschen, wo sie auf Lysander trifft. Lysander ist ganz anders, als sie sich die verhassten Menschen vorgestellt hat. Außerdem entwickelt sich der Wettkampf um den Thron nicht so wie erwartet und Sheera ist Teil eines großen Plans.

    Meinung:

    Von Sheera bekommen wir die Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt. Das hat mir sehr gefallen, ich erhalte direkten Zugang zu ihren Gefühlen und Gedanken und habe schnell eine Verbindung zu ihr aufgebaut. Sheera war für mich ein großer Pluspunkt dieser Story. Sie ist nicht das typische nette Mädchen, wie wir es häufig in anderen Fantasy Romanen lesen. Sie ist eine Diebin, frech und nicht auf den Mund gefallen. Eine echte Kämpferin, die für ihre Überzeugungen einsteht und loyal zu ihren Freunden ist. Ich mochte Sheera unglaublich gerne.

    Lysander, dessen Sicht hin und wieder in der dritten Person erzählt wird, hatte es etwas schwieriger sich meine Sympathien zu sichern. Gerade zu Anfang bin ich nicht so richtig warm mit ihm geworden. Das ändert sich aber und Lysander entwickelt sich toll weiter.

    Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen. Es ist sehr bildlich beschrieben, man kann sich alles wunderbar vorstellen und ist schnell mitten in der Geschichte, so das die Seiten nur so dahinfliegen. Wir lernen die Welt der Alben aber auch der Menschen kennen und erfahren, warum sie sich gegenseitig verabscheuen und Feinde sind.

    Das Erzähltempo empfand ich auch sehr angenehm. Die Autorin lässt sich zu Anfang Zeit, so erfahren wie mehr über die Welt und über die Hauptprotagonisten. Es gibt zwischendurch immer kleinere Verschnaufpausen, aber eigentlich steigert sich der Spannungsbogen stetig und endet mit einem miesen Cliffhanger.

    Das Beste an dieser Geschichte sind die Wendungen und der Aufbau einiger Nebencharaktere. Es gibt immer wieder Überraschungen mit denen ich nicht gerechnet habe und einige Charaktere entwickeln sich ganz anders als ich es erwartet habe ­­– nicht immer zum Positiven. Die Romanze zwischen Sheera und Lysander entwickelt sich ganz langsam und leise, spielt aber für diesen Band keine Rolle.

    Fazit: Mich konnte dieser Band voll überzeugen. Daher gibt es von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
    King of London Louise Bay
    King of London (Buch)
    08.08.2020

    Schöne Liebesgeschichte

    Der Roman „King of London“ von Louise Bay ist der erste Band der „Kings of London“ Reihe.

    Hayden möchte einen großen Deal abschließen und eine andere Firma übernehmen. Da es einen Maulwurf in seiner Firma gibt, begibt er sich auf eine Jacht aufs Mittelmeer, um dort zu arbeiten und absolut sicher zu sein, dass keine Informationen über die geplante Übernahme nach außen dringen. Auf dieser Jacht ist Avery Chefstewardess und kümmert sich um die Passagiere. Zwischen Avery und Hayden knistert es gewaltig. Doch eine Beziehung zu einem Passagier führt zur direkten Kündigung und Avery ist auf diesen gut bezahlten Job angewiesen.

    Meinung:

    Die Geschichte wird uns abwechselnd von Hayden und Avery in der Ich-Perspektive erzählt. Diese Erzählform gefällt mir besonders gut, da man so direkten Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten bekommt. Auch, dass aus der Sicht von Hayden erzählt wird, gefällt mir sehr. Für mich ist es wichtig, dass auch der männliche Part zu Wort kommt.

    Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Hayden und Avery waren mir beide sehr sympathisch und kamen authentisch rüber. Man spürt es knistern zwischen den beiden, trotzdem baut sich die Liebesgeschichte langsam und nachvollziehbar auf. Auch die erotischen Szenen passen für mich in die Geschichte, haben aber nicht die Story dominiert, sondern waren genau richtig.

    Das Thema Wirtschaftsspionage fand ich total spannend, aus meiner Sicht hätte man da aber mehr daraus machen können. Einige Dinge, wie die Suche nach dem Maulwurf oder die Feindseligkeit eines Konkurrenten, hätten ausgebaut werden können.

    Fazit: Manchmal habe ich mir ein bisschen mehr Spannung gewünscht, vor allem da das Potenzial dafür da war. Trotzdem hatte ich ein paar sehr schöne Lesestunden mit Hayden und Avery. Ich habe das Buch an einem Nachmittag verschlungen und mochte die beiden sehr als Paar. Daher gibt es von mir 4 Sterne. Im zweiten Teil der Reihe geht es um Landon, den Bruder von Hayden.
    Das Mädchen aus dem Lager - Der lange Weg der Cecilia Klein Das Mädchen aus dem Lager - Der lange Weg der Cecilia Klein (Buch)
    05.08.2020

    Cilkas Schicksal

    In dem Roman „Das Mädchen aus dem Lager – Der lange Weg der Cecilia Klein“ von Heather Morris, erfahren wir was aus Cilka geworden ist. Wir haben sie bereits in „Der Tätowierer von Auschwitz“ kennengelernt.

    Cecilia, die alle nur Cilka nennen, kommt mit sechzehn Jahren in das KZ Auschwitz-Birkenau. Ihre Schönheit fällt einem hochrangigen SS-Offizier auf, der sie daraufhin von den anderen trennt und sie regelmäßig missbraucht. Durch seine „Aufmerksamkeit“ geht es ihr besser als vielen anderen Gefangenen und Cilka tut alles um zu überleben. Als die Russen das Konzentrationslager befreien, wird sie der Kollaboration mit dem Feind angeklagt. Daraufhin wird sie zu fünfzehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Sie kommt in einen Gulag nach Sibirien und versucht dort unter unvorstellbaren Bedingungen, die ihr nur allzu vertraut sind, zu überleben.

    Meinung:

    Die Geschichte wird uns von Cilka in der dritten Person erzählt. Sie springt dabei zwischen Szenen aus Auschwitz, Workuta in Sibirien und ihrer Kindheit in der Tschechoslowakei. Wobei der größte Anteil sicherlich ihr Leben in Workuta darstellt.

    Der Roman beruht auf einer wahren Lebensgeschichte und Cilka hat es wirklich gegeben. Das ist vielleicht einer der Gründe warum mich dieses Buch nicht mehr losgelassen hat und ich es an einem langen Abend verschlungen habe. Ich war gefesselt von ihrem Schicksal, war fassungslos, dass sie dafür verurteilt wurde alles getan zu haben um zu überleben.

    Die Autorin hat einen wahnsinnig tollen Schreibstil. Sie fängt einfühlsam aber bildgewaltig diese schreckliche Zeit ein. Manchmal beschreibt sie furchtbare Dinge sehr nüchtern und kühl und unterstreicht damit Cilkas Abgestumpftheit, eine Abgestumpftheit die sie sich zwangsläufig angeeignet hat, um zu überleben. Heather Morris hat Cilka lebendig werden lassen und eine Seele eingehaucht. Sie schafft es die Stimmungen und Gefühle von ihr einzufangen. Es gibt Tage, da gibt es Hoffnung und ein klein wenig Freude, und an anderen Tagen ist sie kurz davor aufzugeben und glaubt an keine Zukunft mehr. Bei all dem Leid und dem Schrecken den Cilka erlebt hat, bleibt sie ein unfassbar toller Mensch und bewahrt sich ihre Menschlichkeit. Ich habe mich häufig beim Lesen gefragt, wie sie das schafft nicht aufzugeben. Sie ist selbstlos, teilt das Bisschen was sie hat mit anderen Häftlingen und steht für andere ein. Dafür habe ich Cilka sehr bewundert.

    Fazit: Cilkas Geschichte hat mich emotional total erreicht. Für mich war dieser Roman noch besser als "Der Tätowierer von Auschwitz“ Daher gibt es eine klare Leseempfehlung und mehr als verdiente 5 Sterne.
    76 bis 100 von 110 Rezensionen
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