So schön surreal
Jenseits der ausgetretenen Jazz Pfade gibt es auch einiges zu entdecken, vieles davon braucht geduldiges Zuhören, ist nicht so eingängig oder nur für seltene Stunden geeignet. Nicht so Amara. Die Band ist außergewöhnlich. Schon beim ersten Reinhören nimmt sie einen gefangen. Wie ein spannendes, phantasievolles Märchen lässt es Dich nicht los und Du wartest gespannt, was als nächstes passiert. Die Musiker treiben die Geschichte voran, rhythmisch hypnotisierend, dann übernimmt das Synklavier die Führung und verzaubert mit transzendent anmutendem Solo, gefolgt vom Gitarrenthema und Trompeten Klängen, die ins Surreale verzerren, sich steigern UND bevor das Stück zerfällt, führen die Musiker wieder zurück in die weite harmonische Ebene eines fremden Planeten.
Ein bisschen kann die Musik an Chick Corea's "Return To Forever" erinnern, nur eben 50 Jahre später von Schotten interpretiert. Die lange Vorbereitungszeit der Musiker hört man in jeder Sekunde, sie haben Freude am Zusammenspiel und kommunizieren auf Augenhöhe, die Solisten stellen sich ausschließlich in den Dienst des Werkes.
Wer sich einer musikalisch, fantasievolle Reise a la Dalí hingeben will, dem sei diese Platte unbedingt empfohlen.
Musikalisch ganz wunderbar erzählt und schon erstaunlich, was gut eingespielte Musiker in einer Improvisation erfinden können.
Schön, dass solche Musik noch existiert und sogar auf Vinyl gepresst wird!