Einfach zu lesen
Salzburg, 1766. Nannerl, die große Schwester des berühmten Wolfgang Amadeus Mozart muss lernen, dass sie künftig nur noch an 2. Stelle stehen wird. Alles wird nur noch auf den Bruder ausgerichtet werden, seine Karriere, seine Musik, sein Leben. Sie darf bestenfalls mitlaufen, soll aber eigentlich alles tun, um ihn zu unterstützen.
Das Buch lässt mich nicht zufrieden zurück. Der Stil ist sehr einfach, gut zu lesen, aber manchmal ist er zu einfach, ins Banale abrutschend. Nannerl wird als relativ emanzipierte Persönlichkeit beschrieben mit einer großen Liebesgeschichte. Nur relativiert die Autorin selbst diese eigenen Aussagen im Nachwort. Sie hat aus der historischen Nannerl eine moderne gemacht und, damit es besser ins Buch passt, auch noch diverse Jahreszahlen angepasst. Nannerls große Liebe wird dabei sehr einseitig beschrieben. Der Mann findet keine neue Stelle, aber so richtig überzeugt es nicht. Dass der Bruder sehr freizügig lebte, ist bekannt. Vater und Schwester dürfen für die Schulden aufkommen. Das Warum erschließt sich mir auch nicht in dem Buch. Leopold Mozart wird als harter Mann beschrieben, der aber gleichzeitig selbst Schulden macht für den Sohn, der längst auf eigenen Beinen steht. Das alles wird für mich sehr oberflächlich behandelt. Da hat der Familienhund mehr Tiefgang. So ist mein Fazit: das Buch ist eine nette Unterhaltung, mehr nicht.