Benedikt van Cleef (Teil 1) - 10 + 5 = Gott
Eine brutale Mordserie gibt der Polizei Rätsel auf. Die Opfer sind junge Frauen – attraktive blonde Engel mit blau lackierten Fingernägeln. In den Wohnungen der Toten findet sich stets dieselbe mysteriöse Nachricht: „Ich bin die Sehnsucht, ein Prinz und schön wie die Liebe.“ Die Kommissare Robert Hirschau und Benedikt van Cleef wissen genau: Irgendwo dort draußen bereitet sich der Killer darauf vor, erneut zuzuschlagen. Währenddessen ahnt die junge Katharina nichts von den fieberhaften Ermittlungen der Polizei – und von der Gefahr, in der sie schwebt …
Das Cover des Buches ist absolut gut gemacht - ein echter Hingucker und total passend zum vorliegenden Buch.
Der Schreibstil der Autorin ist primär gut, die Protagonisten und Orte werden sehr gut dargestellt.
Die Idee einen Thriller über mehrere Jahre spielen zu lassen fand ich gut, die Umsetzung desselben allerdings weniger.
Leider erfährt der Leser schon auf den ersten Seiten im Prinzip, warum der Mörder mordet. Das hat der Geschichte für mich viel an Spannung genommen, denn ausgerechnet der Mörder ist damit kein wirkliches Mysterium mehr. Überhaupt wird dem Leser viel auf dem Präsentierteller vorgehalten - da fehlte mir einfach das Gefühl, selber das Rätsel zu entdecken und zu lösen. Und gegen Ende wird auch die Identität des Mörder dann sehr jäh enthüllt, das ging mir einfach zu plötzlich. Zudem fehlte auch der Überraschungsmoment, denn schon relativ am Anfang wußte ich wer der Täter ist und wurd e noch bestärkt durch Aussagen wie sein Alter, denn niemand sonst passte in das Schema.
Zudem tauchen immer wieder Fehler im Buch auf, die einem Lektorat definitiv auffallen müssten:
- Katharina ist 1981 10 Jahre alt, 1995 ist sie dann plötzlich 20!
- Im Prinzip werden über Jahre nicht wirklich Ermittlungen angestellt, alles was Ermittlungsarbeit in irgendeiner Form angeht, fehlt zumindest bis van Cleef den Fall übernimmt völlig.
- Anna leidet unter einer retrograden Amnesie, 10 Seiten zuvor hatte sie allerdings das Gegenteil - eine anterograde Amnesie.
- Die DNA wird von einem Haar untersucht - warum nicht von den Bissspuren (außer dass sie natürlich schneller zum Täter geführt hätten).
- Genau diese DNA hätte man nämlich schon dem ersten Opfer, das im Buch beschrieben steht, entnehmen können, denn auch sie wurde gebissen.
- Ein häufiger Fehler: DNA ist englisch - im deutschsprachigen Raum heisst es immer noch DNS!
So wirkt das Buch zwar eigentlich gut recherchiert, macht dann aber unnötige Fehler.
Obwohl das Buch eine Mischung aus Thriller und Drama ist, der Täter und sein Motiv eigentlich klar war, ist trotzdem auch Spannung vorhanden.
Fazit: Gute Idee eines Thrillers mit mangelhafter Umsetzung. Logikfehler und zu viele Informationen zu früh nehmen die Spannung. 3,5 Sterne