"Jedes Herz singt ein Lied, unvollkommen, bis ein anderes Herz zurückflüstert." - Plato
Mia und Jacob sind ein glückliches Paar, doch dann reißt sie ein schrecklicher Unfall auseinander. Jacob kommt dabei ums Leben. 400 Tage ist dieser schreckliche Tag her und seitdem vergeht kein Tag, an dem sie nicht an ihn denkt. Doch vor 400 Tagen hat auch Noah eine zweite Chance bekommen, denn er hat ein neues Herz bekommen. Um ihren Verlust zu verarbeiten, sucht Mia den Kontakt zu den Empfängern der Spenderorgane, doch der Empfänger des Spenderherzens verwehrt ihr diesen Wunsch, also macht sie sich selbst auf die Suche nach ihm und findet schließlich Noah, der sich zu ihr hingezogen fühlt und er schafft es, wieder Freude in ihr Leben zu bringen…
Für ihren Roman „Mein Herz wird dich finden“ wählt Jessi Kirby als Erzählperspektive die Ich-Perspektive. So erzählt uns die Protagonistin Mia in einer angenehmen Art und Weise, was ihr passiert. Die Geschichte liest sich zudem sehr flüssig und ist kurzweilig. Zwar setzt die Handlung erst 400 Tage nach dem tragischen Unfall von Jacob ein, aber durch Mia erfahren wir gleich zu Beginn sehr viel, was damals geschehen ist, sodass man als Leser gleich auf dem richtigen Stand ist. An sich ist Mia durchaus ein sympathischer Charakter, ihr Handeln wirkt auf mich durchaus authentisch, auch wenn ich mir vielleicht manchmal etwas Anderes gewünscht hätte. Auch Noah als weiterer Protagonist ist mir sympathisch. Wie auch für Mia fand ich sein Handeln nachvollziehbar.
Die Geschichte lebt sehr viel von Mias Emotionen und ihrem Handeln. Im Gegensatz zur Handlung selbst. Ich fand, oft plätschert die Geschichte so vor sich hin, das Kennenlernen von Mia und Noah ist doch recht gekünstelt, was natürlich auch darauf beruht, dass Mia Noah sucht und findet. Den Verlauf danach empfand ich teilweise doch recht klischeehaft, dennoch sicherlich romantisch. Manchmal fand ich die Entwicklung zwischen den beiden zu schnell, hätte andererseits aber auch nicht ewig lesen wollen, bis etwas passiert. Da es sich um einen Jugendroman handelt, war das Tempo doch angemessen. Auch der Handlungsverlauf und die Erwartungen passen hier auch genau in den eines typischen Jugendbuches dieser Art. Wer also einen typischen Jugendroman lesen will, der wird hier sicher fündig.
Informativ und positiv fand ich zudem auch die zahlreichen Zitate zu Beginn jeden Kapitels über das Herz, Herztransplantationen oder zu Empfängern von Organspenden. Meiner Meinung nach hat die Autorin hier eine gute Möglichkeit gefunden, den Leser ein wenig über Herztransplantationen zu informieren, ohne es in die eigentliche Geschichte einbauen zu müssen. Somit hat man das Wissen, aber wird auch nicht so sehr im Lesefluss gestört. Und wen die Zitate nicht so interessieren, der kann diese ja einfach überspringen.
Alles in allem ein schöner Roman, der für kurzweilige Stunden sorgt. Für mich stellenweise etwas langweilig, da er einfach dem typischen Schema eines Jugendbuches folgt und somit für mich wenig Überraschungen bereithielt.