Eigen- und einzigartig und meine Lieblingsplatte von Jan...
... ist "I took up the runes" von 1990 (schon wegen der vielen Mosaiksteine aus denen sich "Molde Canticle" zusammensetzt)!
Aber eigentlich begann bereits mit "Legend of the seven dreams" von 1988 die erfolgreichste Phase von Jan Garbarek (geb. 1947), dem norwegischen Saxophonisten mit polnischen Wurzeln. Für mich persönlich auch seine beste. Jazz in Reinkultur ist dies freilich nicht (mehr), sondern irgendetwas Eigen- und Einzigartiges zwischen skandinavischem Folk, Kammer-Jazz und nordischer Klassik.
Die Musiker in seiner Band: Rainer Brüninghaus (Keyboards), Nana Vasconcelos (Percussion) und Eberhard Weber (Bass) (sowie später Manu Katché an den Drums) sind allererste Sahne – und herausgekommen ist das erste von mehreren Meisterwerken, die Jan Garbarek bis Mitte der 90er Jahre geschaffen hat. (Und Manfred Eicher und sein Label ECM bürgen für herausragende Klangqualität.)
Ebenso empfehlenswert: Twelve Moons von 1993.
Weniger zu empfehlen sind dagegen seine späteren Alben wie "In Praise of Dreams" von 2004. Zwar gelingen ihm auch hier mit Hilfe von Kim Kashkashian (geb. 1952) und ihrer Viola wunderbare Stücke (so z.B. mit Abstrichen das Titelstück), die aber trotzdem zum Teil wie bessere Demo-Aufnahmen klingen. Vieles andere wirkt noch deutlich unfertiger und mitunter sogar künstlich – und der Kenner merkt, dass ihm die Universalität seiner eingespielten, vorherigen Band fehlt.