Rimini - mit dem Sommerhit von 1978...
"Andrea" von "Rimini" war damals (1978) ein Sommerhit in Deutschland – und den kannte ich schon, bevor mir mein Freund Bernd "La Cattiva Strada" von "Volume 8" vorspielte. Doch auch die anderen Songs auf "Rimini" sind gut und abwechslungsreich. Allerdings wusste ich nicht, dass es sich dabei – Andrea ist in Italien ein Männername – um eine tragische, noch dazu homosexuelle Liebe zu Zeiten des 1. Weltkriegs handelt (wie die meisten Deutschen, nehme ich an). Für mich hat das Lied dadurch sogar noch gewonnen, obwohl niemand wohl mehr hetero ist, als ich selbst (siehe z.B. "Die Königin in der Pizzeria"), und ich habe es (ich bin Lyriker) später ins Deutsche übertragen. Aus Anlass dieser Rezension habe ich mich noch einmal mit dem italienischen Original beschäftigt und eine etwas freiere Nachdichtung geschaffen:
ANDREAS
Andreas ist verloren und weiß keinen Weg zurück
Andreas ist verloren und findet nicht mehr zurück
Andreas hatte eine Liebe – schwarz gelockt
Andreas hat einen Schmerz im Herz – schwarz gelockt
Es steht geschrieben, dass er für die Fahne gestorben ist
Es steht geschrieben und aus Gold ist des Königs Unterschrift
Getötet in den Trienter Bergen durch ein MG
Getötet in den Trienter Bergen durch ein MG
Augen des Waldes Bauer des Reiches
Augen des Waldes Soldat des Reiches
Andreas hat die Liebe verloren, die kostbarste Perle
Andreas hat einen Schmerz im Mund, die dunkelste Perle
Andreas sammelt Veilchen vom Brunnenrand auf
Andreas wirft schwarze Locken in den Brunnen drauf
Der Eimer mit ihm spricht: Herr, der Brunnen ist tief
mit den Augen einer verweinten Nacht – tiefer als tief
Doch das kümmert ihn nicht:
Mir reicht es, wenn er tiefer ist als ich
Doch das kümmert ihn nicht:
Mir reicht es, wenn er tiefer ist als ich