Teil zwei einer fesselden Trilogie
Für alle Leser die sich lieber überraschen lassen ein Hinweis vorab, ich verrate hier einiges vom Inhalt, wer sich lieber überraschen lassen möchte, sollte lieber nicht weiter lesen.
Band zwei steigt direkt mit einem kleinen Schocker ein Marcus kommt zu seiner Gefangenen und quält und verletzt sie. Ihre Ängste und Gefühle werden gut geschildert und man kann sich gut in die Situation versetzen, auch ich hätte Todesangst in einer solchen Lage. Drastisch fand ich die Stelle, als Marcus seine Gefangene beißt und dann den Raum verlässt. Das hat schon ein anderes Kaliber als die Darstellungen von Gewalt im ersten Band. Ruhiger geht es zu bei der Reise von Anna und Sam nach London, dort werden sie von Andreas und Adam erwartet. In Rückblenden die gut ins Gesamtkonzept eingebettet sind erfährt man einiges über Adam und sein Leben in der Vergangenheit, sowie den Auslöser seines Sinneswandels nicht mehr als Werwolf zu leben sondern als Gestaltswandler. Unterschiede zwischen Gestaltswandlern und Werwölfen werden schon im ersten Band erklärt, so dass auch wieder hier mein Hinweis zutrifft, erst Band eins zu lesen, was bei einer Trilogie oder Serie eigentlich fast immer Sinn macht.
Im weiteren Verlauf begleiten wir Adam, Sam, Andreas und Anna sowie den neu hinzukommenden Johannes bei ihren Weg zum Landsitz der Venatio. Dabei werden sie von Marcus Rudel angegriffen und Sam wird verletzt. Adam und Marcus sind in Kontakt miteinander und vereinbaren einen Treffpunkt für Anna um Alexa einzutauschen. Völlig überraschend für mich kommt nun ein magischer Ring ins Spiel, den Marcus haben möchte. Man erfährt erst im weiteren Verlauf der Geschichte, warum der Ring so wichtig ist und wer ihn aus der Gruppe um Anna hat.
In Zwischenszenen wird immer wieder Alexas Leiden unter Marcus und seinem Rudel geschildert. Sehr drastisch und in direkteren Worten als in Band eins. Der Leser kann sich dabei gut in Alexas Lage versetzen und durchlebt mit ihr alle Ängste, Schrecken und Schmerz. Dabei wird deutlich, dass Marcus über eine große Portion Sadismus verfügt.
Anna wiederum muss sich ihre Gefühle für Sam eingestehen, wobei es ihr nicht leicht fällt das schlechte Gewissen gegen Alexa zu verdrängen. Insgesamt wird die Seelenqual von Anna gut und nicht zu pathetisch geschildert. Adam befreit Alexa und gibt dabei Marcus den Ring, den Adam sich verschafft hat. Bei der Befreiung geschehen auch magische Dinge und man erfährt auch was zu Adams speziellen Fähigkeiten. Bei der Befreiung fühlt sich der eigentliche homosexuelle Adam unerklärlich zu Alexa hingezogen. Währenddessen kommen einige neue Venatio hinzu und treffen sich auf dem Landsitz. Hier erfährt man auch einige Hintergründe zum Ring und seiner Entstehung sowie Bedeutung für die Venatio. Anna trifft auf dem Landsitz Rosa wieder, eine alte Bekannte. Anna, Alexa und Sam sprechen sich aus und ich war erleichtert wie harmonisch sich der Zwiespalt löst, wobei die Autorin auch hier ohne Pathos vorgeht, ich konnte die Situation gut nachvollziehen, ohne zu meinen, hier wird was „an den Haaren herbeigezogen“. Sam und Anna kommen sich weiter näher. Auch die Beziehung Adam und Alexa wird komplexer, wobei Johannes als Partner von Adam auch noch eine Rolle spielt.
Im vorletzten Kapitel fliegen Sam, Alexa und Anna wieder zurück nach Deutschland, Johannes bleibt in England, da Adam verschwunden ist und Alexa hat Sehnsucht nach Adam, den sie an überraschender Stelle wieder sieht.
Das letzte Kapitel führt noch mal zu Marcus und dem Ring und zu einem Cliffhanger für Teil drei. Nach den Worten Ende Teil 2, war ich erst mal überrascht. Ein ziemlich abruptes Ende, das mich gespannt zurück lässt und mich hoffen lässt, das Band drei pünktlich erscheint.
~~Wie mir das Buch gefällt~~
Insgesamt ist die Schreibweise rasanter und dramatischer als in Band eins. Dabei wirkt die Geschichte in sich stimmig und die Charaktere glaubwürdig. Durch überraschende Elemente, die hinzukommen bleibt der Spannungsbogen erhalten und die Geschichte bleibt fesselnd. Die Kampf-bzw. Gewaltszenen sind drastischer als in Band eins, aber ein Kampf ist halt kein Kaffeekränzchen. Auch die erotischen Sequenzen werden breiter erzählt, wobei es auch homoerotisches gibt. Sie gleiten aber in meinen Augen nicht ins derbe ab.
Die Rückblenden in die Vergangenheit bieten gute Informationen über die einzelnen Personen und sie sind gut in die Handlung eingebettet. deutliche Überschriften mit Orts-und Zeitangaben sind eine gute Orientierungshilfen zur Einordnung des Geschehens.
~~Mein Fazit~~
Auch Band zwei hat mir gut gefallen und ich freue mich auf Band drei der im Frühjahr 2014, erschienen ist.