Neuanfang in Neuseeland
Mit ihrem Roman Tangata Whenua Inferno der Herzen entführt die Autorin Christel Siemen die Leser nach Neuseeland. Chiara hat gerade ihrem Mutter verloren und der Vater hat die Familie schon vor Jahren verlassen, dann ist auch noch ihr Job weg. Da kommt es gerade richtig, dass sie ihre Tante Maggie in Neuseeland auf deren Farm besuchen kann. Schnell fühlt sich Chiara in der neuen Umgebung wohl und das liegt nicht nur an Tante Maggie sondern auch an Rindermanager Marc. Marc hat jedoch ein düsteres Geheimnis und dann gibt es noch Sabotageakte gegen die Farm. Das ist noch nicht genug Dramatik und so lässt die Autorin auch noch Chiaras Leben in ernste Gefahr geraten. Insgesamt eine gelungene Mischung für einen Liebesroman.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig lesbar, die Geschichte gut aufgebaut und die Charaktere stimmig. Der Leser kennt von Anfang an das Geheimnis von Marc, aber das macht auch einen Teil des Charmes aus, der Leser weiß warum sich Marc so verhält und hält ihn wegen seiner schroffen und unnahbaren Art nicht gleich für einen unangenehmen Zeitgenossen. Was ich nicht so gelungen fand, war die Schiene eines zweiten Verehrers für Chiara, das war für mich überflüssig und trug nichts für die Geschichte bei, sondern löste bei mir eher negative Gefühle gegenüber Chiara aus. Tante Maggie war herzerfrischend und ich hätte liebend gerne so eine Tante.
Insgesamt war der Roman lesenswert und ich fühlte mich gut unterhalten. Die Spannung, wer hinter den Sabotageakten steckte, wurde erst recht spät gelöst und dem Roman fehlte es weder an Romantik noch an Spannung, die Erotik war dezent vorhanden und stand nicht im Vordergrund. Ich werte den Roman auch nicht ab wegen der Schiene des zweiten Verehrers, da dies nur einen sehr kleinen Teil einnahm und eine Abwertung, dem ansonsten gut geschriebenen und unterhaltsamen Romans, nicht gerecht werden würde.