flache Handlung - schräge Musik
Ich habe mich weder bevor ich mir diese Oper angeschafft habe, noch danach sonderlich mit der Musik Menottis beschäftigt. Vielleicht hätte ich es vorher tun sollen, weil ich mir dann diese Oper nicht gekauft hätte, hinterher hatte ich jedenfalls keine große Lust mehr.
Gekauft habe ich sie eigentlich wegen Edith Mathis, die ich für eine hervorragende Sängerin und ausgezeichnete Schauspielerin halte.
Es war trotzdem ein Fehler, diese Aufnahme zu holen. Ich höre, das muss man dazu sagen, im Normalfall klassische Opern oder Operetten. Gegen dergleichen wirkt diese Musik einfach nur schräg. Dies mögen Freunde dieser Musik sicherlich anders sehen.
Hinzu kommt, dass die Globolinks, die ja Musik hassen, aus einer gewissen inneren Logik heraus auch nicht musikalisch dargestellt werden - sondern mit seltsamen elektronisch erzeugten Geräuschen. Natürlich, ich erkenne die Logik darin - aber kaufe ich mir eine Oper, um mir elektronisches Gepäpe anzuhören??
Hinzu kommt die aus meiner Sicht denkbar flache Handlung: Globolinks überfallen die Erde, sie sind durch nichts abzuhalten außer durch Musik. Eine Schulklasse ist gerade auf dem Weg von den Ferien zurück in die Schule, aber alle haben ihre Instrumente vergessen, außer Emily, die Kinder verharren, einigermaßen geschützt durch die Hupe im Bus, bis die Lehrer mit Instrumenten zu Hilfe eilen. Kleiner dramatischer Höhepunkt: Emily muss noch gesucht werden, sie wird unterwegs müde, legt sich hin, worauf ein Globolink ihre Geige zerstört, aber sie wird natürlich noch rechtzeitig gerettet. Direktor Dr. Stone dagegen, der sich über Musik immer nur lustig gemacht hat wird von den Globolinks mitgenommen und selbst in einen solchen verwandelt.
Nun ist die Oper ausdrücklich eine Kinderoper, jedoch ist sie für kleine Kinder doch etwas zu beängstigend - für größere Kinder ist der "lehrreiche Zeigefinger" dann doch etwas zu offensichtlich: Die Kinder sind alle in Gefahr, weil sie die Musik nicht hoch geschätzt haben und gar ihre Instrumente vergessen haben, der böse Dr. Stone, der gar die Musik unwichtiger findet als beispielsweise das der gesamte Schulbus samt Kinder verschollen ist wird deswegen zum Globolink und die Moral von der Geschicht, macht alle schön Musik liebe Kinder!
Immerhin, Edith Mathis ist wirklich gut - wenn denn das was sie singen muss auch gut wäre!
Auch Arlene Saunders und William Worman überzeugen, soweit hier eben möglich.
Traurig ist dagegen der Kinderchor, der selbst die gegebenen Töne nur äußerst dürftig hervor bringt.
Die Inszenierung ist äußerst bunt, wenn ich das Booklet recht verstanden habe war wohl auch Menotti selbst an ihr beteiligt, von daher lässt sich dagegen nichts sagen.
Insgesamt aber bleibt diese Oper für mich eine Enttäuschung trotz guter Besetzung, denn mit Inhalt und Musik werde ich mich einfach nicht anfreunden können.