Bleibende Eindrücke
Beim Versuch die Musik von Hot Chip einzuordnen, werden unglaublich viele Namen der unterschiedlichsten Musiker/Bands als hörbare bzw. fühlbare Einflüsse genannt. Angefangen bei den in der elektronischen Musik allgegenwärtigen Kraftwerk, über Bob Dylan, Prince, Chicago, Phil Collins, Willie Nelson oder Ween bis hin zum deutschen Krautrock der 70er-Jahre. Hört man sich nun das neue Album "Made In The Dark" an, merkt man von all dem eigentlich nichts. Manche Songs erinnern höchstens an New Order, wie z.B. "Touch To Much" oder "One Pure Thought". Ansonsten klingen Hot Chip eben nur wie Hot Chip und darauf sind die fünf Engländer zu recht stolz. Nicht zu klingen wie vermeintliche Einflüsse, also tatsächlich etwas Eigenständiges komponiert zu haben, ist in der heutigen Zeit, in der jeder dahergelaufene Pseudomusiker mit irgendwem aus der popkulturellen Geschichte verglichen wird, in der Tat etwas auf das man stolz sein sollte. Und so gibt uns die Band auch mit diesem Album wieder Musik, die wir uns erarbeiten müssen, die mit der Zeit wächst und deshalb, genau wie ihr für den renomierten Mercury-Price nominiertes 2006er-Werk "The Warning", bleibende Eindrücke vermittelt. Das es Alexis Taylor, Joe Goddard, Owen Clarke, Al Doyle und Felix Martin auch noch schaffen, ihren elektronisch geprägten Sound auf die Bühne zu transportieren, ist ein großes Plus und inzwischen gelten Hot Chip weltweit als ein hervorragender Live-Act. Mit "Made In The Dark" ließ sich 2008 musikalisch sehr gut an – in der Hoffnung das noch weitere solch großartige und spannende Musik folgen sollte und so kam es ja dann auch.