Sehr ernster Jazz
"Im Gegensatz zur Ernsten Musik, handelt es sich beim Jazz
um SEHR ernste Musik." Dieser gar nicht so abwegige Satz (nicht
von mir) trifft bei diesen Aufnahmen durchaus zu. Zum einen sollte
man so um die 30 Minuten zuhören können, zum anderen Improvisationen und Werkentwicklungen zu verfolgen wissen.
Die 3 Werke stammen alle von J. Handy selbst. Er spielt ein recht
hochtönendes Alt-Sax keineswegs kreischend , eher jubilierend,
allenfalls 'mal "protestierend". Begleitet wird er von Violine, Gitarre,
Bass u. Schlagzeug . Jeder hat auch längere Solos, beim Zusammenspiel
ergibt sich ein moderner, fusion-ähnlicher Sound.
Stets wird die Musik "auf Spannung" gehalten.
Für diese, Handy's Kompositionen, sind zwei Stationen aus
seiner vorherigen Laufbahn erkennbar : seine Zusammenarbeit
mit Charles Mingus durch den oft lang durchgängigen, typischen
pulsierenden Rhythmus,
sowie seine zeitweilge Mitwirkung in Symphonie-Orchestern,
ohne deren solche Werke vielleicht nicht entstanden wären.
Dass das 3. Stück nicht vom Montery Jazz Fest sondern
aus dem Village Gate N.Y. ist, dürfte nicht wichtig sein, dagegen
dass dort Bobby Hutcherson dabei ist, schon.
Andeutung zum Schluss : die Violine spielt (in bester Jazz-Manier)
Mike White ; ich verkneife mir, mit Nigel Kennedy zu vergleichen.