Einstiegsdroge in Malcolm’s Universum!
Auf die Frage, was er denke, wenn er auf die Bühne geht, sagte einst Keith Richards: Da denke er nicht, da fühle er nur! Mit Sicherheit gilt das auch für Malcolm Holcombe. Der Singer/Songwriter aus North Carolina steht nicht auf einer gigantischen Stadionbühne vor zigtausend Zuschauern, sondern meist vor nicht mehr als ein paar Dutzend Leuten auf intimen, kleinen Bühnen. Doch das Gefühl ist umso größer, direkter und intensiver.
Holcombe schert sich einen Dreck um die kommerziellen Aspekte einer großen Musikerkarriere. Er versteht sich als einfacher Working Man, der Songs schreibt und singt. Wie jeder, der seinen Job macht, wie schon sein Vater, der ein hart arbeitender Busfahrer war. Ohne Aufhebens: Aufrichtig, bodenständig, ehrlich und gut – Arbeiterethos. Holcombe sitzt da wie ein Hobo aus einem alten amerikanischen Film, mit zerrissenen Jeans, Hemd unter einer speckigen Lederjacke, mit strähnigen Haaren, wilden Koteletten und schaukelt gefährlich mit dem Stuhl. Mit schwieligen Fingern pickt er in die Gitarrensaiten, lässt den Stahl knallen, hämmernd rhythmisch, sirrend melodisch. Eine fabelhaft eigenwillige Gitarrentechnik – mal wüst, mal sanft. Er knurrt und heult wie ein verwundeter Wolf. Ein knarrender Bariton, der an Guy Clark und Tom Waits erinnert und doch ganz anders ist. Immer mehr versinkt Holcombe in seiner eigenen Welt, richtet den Blick nach innen, wo ein endloser Erinnerungsfilm abzulaufen scheint. Ganz großes Gefühl, das denen, die in der ersten Reihe sitzen, Angst machen kann. Wenn der Sänger zu seiner umwerfenden Americana-Mixtur aus Folk, Country, Blues und Rock plötzlich manisch den Kopf schüttelt, mit der Faust auf die Gitarre knallt, gefährlich die Augen verdreht, die im nächsten Augenblick wieder so tief und blau wirken wie ein klarer Gebirgssee. Bittersüße Short-Stories über das Leben. Von der Sehnsucht, vom Weggehen, von der Liebe, vom Nachhausekommen, von Kindsein und Erwachsenwerden. Malcolm Holcombe, einer der Größten seiner Zunft! Entweder ein Live-Konzert, oder "For the Mission Baby" ist die ideale Einstiegsdroge in Malcolm’s Universum!