Sehr schön erzählt
Der sprechende Stock-Mann Knerten wird nur vom etwa siebenjährigen Lillebror gehört und nach einem kleinen Unfall mit einer Weihnachtsbaum-Glaskugel vom Vater weggenommen, um angeblich auf Expedition zum "Westpol" zu gehen. Auf der Suche nach seinem hözernen Freund macht sich Lillebror mit zwei anderen Holzfiguren im Rucksack an Weihnachten allein auf den Weg und wird dann von seinem Vater gesucht. Sie "finden" Knerten, wo ihn der Vater gerade versteckt hat. Wie es kommen muss, zwingt sie auf dem Rückweg ein Schneesturm, sich in den Schnee einzugraben. So erlebt der Junge doch noch das Zusammensein im Iglu.
Die Geschichte, die 1967 spielt und in einem alten Saab beginnt, ist angenehm langsam, aber niemals langweilig, erzählt und hebt sich wohltuend von den rasend schnellen Filmen für Kinder ab. In Skandinavien wird Emanzipation ganz selbstverständlich praktiziert, hier geht die Frau zur Arbeit und der Mann bleibt (vorübergehend) zu Hause. Denn die Familie ist eben nach West-Norwegen umgezogen, wo die Mutter eine neue Stelle hat und es weniger Schnee gibt.
Unser knapp siebenjähriger Enkel konnte alles nachvollziehen, fieberte mit und blieb hochkonzentriert dabei. Als Knerten dem Jungen weggenommen wird, zerdrückte er ein Tränchen. Solche Situationen können Kinder nachvollziehen, weil sie sie kennen.
Ein wunderbar entspannter Film, den man sich immer wieder zusammen anschauen kann und der auch viele lustige Momente hat.