Wo ist der Rockabilly geblieben?
Es gibt auf diesem Album auch einige schnelle Nummern, aber keinen Rockabilly. Imelda May Fans der ersten Stunde dürften angesichts der ruhigeren und differenzierteren Songs eher ratlos sein.
Auf "11 Past The Hour" zeigt sie sich sehr wandlungsfähig. Eine wichtige Voraussetzung, damit's nicht langweilig wird.
Songs und Arrangements sind hervorragend. Imelda singt göttlich. Ich glaube, es gibt kein Genre, dass sie nicht singen kann (o.k., außer Klassik vielleicht). Sie ist auf jeden Fall eine Bereicherung für die aktuelle Musikszene, quasi die Oase in der musikalischen Wüste.
Der erste Höreindruck war beeindruckend: klassisches Songwriting, gekonnter und kreativer Einsatz von Gitarreneffekten; wendige Streicher, die nicht alles zukleistern, sondern den Stücken Atmosphäre verleihen, Schlagwerk, das - für heutige Verhältnisse - eher zurückhalten agiert, Imelda's Gesang in allen Stimmungen und Facetten. Primus inter pares: "Don't Let Me Stand On My Own / In A Word" ein Country Song mit zweistimmig gesungenem Refrain mit Chor im Hintergrund, mein Lieblingssong auf diesem Album und zugleich Anspieltipp. "What We Did In The Dark" und "Can't Say / The Kiss" sind von der härteren Sorte (aber nicht zu sehr) und geben dem Album Schwung. "Made To Love " geht auch in diese Richtung, ist mir aber zu "mainstreamig". Richtig daneben finde ich "Solace". Dieser Track wirkt wie ein Fremdkörper und fällt gegenüber den restlichen Songs ziemlich ab. But who's perfect?
Fazit:
Geile Scheibe! Und damit meine ich nicht das Cover Foto...
Klanglich gut, leider lausig aufgemacht, beim Herausnehmen der CD besteht die Gefahr von Kratzern. Dann lieber ein paar € mehr berappen und dafür ein ordentliches Digipak.